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NFL Coin Toss Week 2: So können die Raiders gegen die Saints für die nächste Überraschung sorgen

Von Jan Dafeld
Die Las Vegas Raiders empfangen die seattle Seahawks.
© imago images/DavidBecker

Zum Abschluss der des zweiten Spieltags empfangen die Las Vegas Raiders die New Orleans Saints in ihrem brandneuen Stadion in der Wüste. Wir diskutieren mit User JaydoggBO, zu sehen gibt es die Begegnung in der Nacht auf Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN.

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NFL Preview: Las Vegas Raiders - New Orleans Saints (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

Jan Dafeld (SPOX): Die Saints gehen als Favorit in das Spiel, das ist klar. New Orleans gilt als Titelanwärter, während die Raiders erstmal wieder in die Playoffs zurückkehren müssen. Aber: Las Vegas ist keineswegs chancenlos.

Die Offense des Teams sah in der ersten Woche sehr gut aus. Die Panthers sind zwar ein angenehmer Auftaktgegner, doch Tom Brady und die Bucs haben erst gestern gezeigt, dass nicht jedes Team so fehlerlos gegen Carolina auftreten wird wie Derek Carr und Co das zum Start gelang.

Mit Waffen wie Darren Waller, Josh Jacobs und Henry Ruggs, die alle stets für Yards nach dem Catch gut sind, haben die Raiders eine Offense geschaffen, die gut zu ihrem Quarterback passt. Gegen eine stark besetzte und aggressive Saints-Defense wird es wichtig sein, dass Carr Aggressivität an den Tag legt und auch mal engere Fenster attackiert, statt zu häufig zu seinen Checkdown-Pässen zu gehen.

Ist das der Fall, können die Raiders auch gegen New Orleans definitiv Yards und Punkte auflegen. Gruden ist nach wie vor ein kluger Offensiv-Coach und ein guter Playcaller. Er wird Carr klare Reads und einige offene Würfe ermöglichen. Las Vegas wird negative Plays verhindern müssen, das Team kann es sich nicht erlauben, zu häufig hinter "die Chains" zu kommen.

Raiders-Schwächen wiegen gegen die Saints nicht so schwer

Defensiv sind die Fragezeichen größer. Die Defense der Raiders wurde in der Vorwoche von den Panthers zerlegt, mit Brees und den Saints wartet nun eine der konstant besten Offenses der letzen Jahre. Aber: Im Saisonauftakt gegen die Bucs offenbarte das Team durchaus einige Schwächen.

Brees zeigte sich dabei längst nicht so stark, wie man es von ihm gewohnt ist - das betrifft seine Armstärke, aber auch so manche Entscheidung, die der 41-Jährige im Saisonauftakt traf. Sollte dies mehr als nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein, wäre das eine echte Chance für Las Vegas. Und die Möglichkeit dafür ist durchaus gegeben, müssen die Saints doch auf Receiver Michael Thomas verzichten.

Zumal die Raiders mit Cory Littleton und Jonathan Abram durchaus über Spieler verfügen, die die Matchup-Waffen der Saints - insbesondere natürlich Alvin Kamara - verteidigen können. Die Schwächen der Raiders-Defense liegen vielmehr im Pass-Rush sowie auf der Outside-Cornerback-Position. Schwächen, die gegen die Saints mit ihrem schnellen Kurzpassspiel nicht ganz so schwer wiegen sollten.

Letztendlich wird das Team von Jon Gruden beim Debüt in Las Vegas einen starken Tag der Offense und Derek Carr im Besonderen brauchen und gleichzeitig auf ein, zwei Fehler der Saints hoffen müssen. Beides erscheint keineswegs ausgeschlossen. Schaffen es die Gastgeber, offensiv für das ein oder andere Big Play über das Kurzpassspiel hinaus zu sorgen, haben die Raiders durchaus die Möglichkeiten, um nach Washington und Jacksonville in Woche eins für eine weitere große Überraschung zu sorgen.

mySpox-User JaydoggBO: Nach dem 34:23-Heimsieg zum Auftakt gegen die Buccaneers treffen die Saints mit den Raiders auf eine grundlegend andere Offense. Carr genießt den Ruf, eine sehr vorsichtige Offense zu spielen und mehr von den Playcalling-Konzepten von Coach Jon Gruden und vielen Yards nach dem Catch seiner Anspielstationen zu profitieren.

Um Carr vor Probleme zu stellen, sollten die Saints viel Druck mit ihren Edge-Rushern generieren, denn hier ist die Offensive Line der Raiders noch am anfälligsten. Gerade Cameron Jordan hat hier beste Chancen sein Matchup zu gewinnen, besonders wenn man ihn auf die Seite von Kolton Miller stellt.

Um die vielen Pässe auf Josh Jacobs und Darren Waller zu verhindern, wird es bei den Gästen vor allem auf die Linebacker ankommen, im Auftaktsieg der Raiders kamen insgesamt zehn Pässe bei diese beiden Spielern an. Dazu lief Jacobs auch noch weitere 25 Mal den Ball, war der klare Fixpunkt im Spiel und erfüllte diesen Job mit drei Rushing-Touchdowns sehr gut.

Schaffen es die Saints, den Raiders dieses Element wegzunehmen, hat man sehr gute Chancen darauf, die Schwächen des gegnerischen Passing Games auszunutzen und genau wie gegen Tom Brady zu Interceptions zu kommen. Besonders durch ihre starken Cornerbacks und Safeties haben die Saints hier einen Matchup-Vorteil gegen die Wide Receiver der Raiders. Nur mit Läufen und Underneath-Pässen sollten die Raiders keine Chance haben, das Spiel zu gewinnen.

NFL: Saints haben die größere individuelle Klasse

In der Offense der Saints reißt die Abwesenheit von Top-Anspielstation Michael Thomas fraglos eine große Lücke auf, dadurch sollten Tre'Quan Smith und Emmanuel Sanders zu deutlich mehr Snaps als noch in der Vorwoche zu kommen. Doch ähnlich wie bei der Saints-Offensive werden auch hier die Tight Ends und Running Backs stark eingebunden.

Auch bei dem Sieg der Saints war Tight End Jared Cook der Spieler mit den meisten Yards (80 Yards) und gefangenen Pässen (5 Catches). Alvin Kamara kam auf fünf Catches und 51 Yards, der Running Back der gerade erst einen neuen Vertrag bekommen hat, ist eine starke Waffe im Passing Game. Diese Waffe wird auch die Defense der Raiders beschäftigen, da sie keinen Linebacker vorzuweisen haben, der ihn covern könnte.

Im ersten Saisonspiel war Brees noch mehr als sonst der Quarterback der kurzen Routen und kam nur auf 5,3 Yards pro Pass. Durch mehr Snaps von Sanders könnten hier jedoch mehr explosive Plays erzeugt werden - allerdings wohl auch eher mit dem Blick auf Yards after Catch, da Brees nicht mehr den Arm hat, um den Gegner häufiger mit tiefen Würfen zu attackieren.

Bei diesem Spiel treffen somit zwei Mannschaften mit sehr ähnlichen offensiven Ansätzen, bei der sich die Saints mit einem Touchdown Differenz durchsetzen werden, da sie auf beiden Seiten des Feldes schlicht die größere individuelle Klasse haben.

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