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NFL Coin Toss Week 12: Rams vs. Ravens - stoppen Donald und Co. Lamar Jackson?

Aaron Donald und die Rams wollen Lamar Jackson stoppen.
© getty

Sind die Rams womöglich das erste Team, das dieses Jahr ernsthafte Antworten auf Lamar Jackson parat hat? Aaron Donald, Jalen Ramsey und Co. versuchen am Montagabend ihr Glück! Vorher diskutiert SPOX-Redakteur Adrian Franke mit mySPOX-User Becks23 über die Partie, zu sehen gibt es das Spiel in der Nacht zum Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN - mit dem Monday-Night-Kommentatoren-Duo Sebastian Vollmer und Markus Kuhn.

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Preview Week 12: Los Angeles Rams (6-4) - Baltimore Ravens (8-2) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User Becks23: Wenn die Rams die Ravens am Montagabend im altehrwürdigen Coliseum empfangen, könnte die Ausgangslage beider Teams nicht gegensätzlicher sein: Während die Ravens auf einer Welle des Erfolges von Sieg zu Sieg eilen, sind die Rams in einer Selbstfindungsphase.

Was ist der offensive Gameplan? Wie stark lässt sich die Offensive Line reparieren und wann kommt Jared Goff im Jahr 2019 an? All diese Fragen werden auch nach dem Spiel noch präsent sein. Und dennoch können die Rams ein gefährlicher Stolperstein für die Ravens werden. Aber wie?

Der erste Schritt muss lauten, die Ravens-Offense (Platz 3 nach DVOA) auszubremsen. Das ligaweit beste Run Game um den mobilsten Quarterback dieser Generation ist der Grundpfeiler der Ravens-Offense, und genau hier müssen die Rams ansetzen. Los Angeles stellt eine herausragende Front Seven, die gegnerischen Running Backs weder in der Box noch im Open Field leichtfertig Yards überlässt. Der QB-Spy ist gegen Jackson obligatorisch.

Das Ziel muss es sein, die Ravens möglichst häufig in eindeutige Passing-Downs zu zwingen. Denn alle knappen Spiele Baltimores hatten die Gemeinsamkeit, dass Lamar unter großem Druck stand. In diesen drei Spielen kassierte er mehr Sacks (12) als in den restlichen Spielen zusammen (8).

Der Pass-Rush um Aaron Donald und Dante Fowler Jr. spielte in den vergangenen vier Spielen herausragend. Kann L.A. Lamar in der Pocket halten und dort unter Druck setzen, eröffnen sich den Rams ganze neue Möglichkeiten. Die Linebacker und Secondary sind in Coverage sehr stark und tackeln präzise. Dies sollte die einfachen, kurzen Pässe auf Tight Ends weitestgehend verhindern und neue Lösungen von Jackson verlangen.

Kann die Rams-Offense Baltimore ärgern?

Auf der anderen Seite des Balles ist es schwieriger, Wege zu finden, wie die Rams der Ravens-Defense Probleme bereiten können. Die desaströse O-Line zeigte vergangene Woche ihr bestes Saisonspiel. Ein Grund hierfür war auch ein Systemwechsel McVays.

Das moderne Zone-Blocking-Scheme wurde zu großen Teilen vom klassischen Power Blocking, mit viel Double Teams an der Line of Scrimmage, abgelöst. Dabei unterstützten oft zwei Tight Ends. Dieser Ansatz wirkt auch diese Woche vielversprechend. Außerdem ist das Receiver Trio wieder komplett. Brandin Cooks sollte die aggressive Secondary - insbesondere Marcus Peters - etwa mit Double Moves vor Probleme stellen können.

Die Receiver und die verbesserte Line sind eine elementare Unterstützung für Goff, dieser muss nichtsdestotrotz sein bestes Spiel der Saison spielen.

Allgemein muss McVay mehr Lösungen finden, etwa mehr Air-Raid- und Play-Action-Elemente, um Goff und die Line zu entlasten und dazu viel aggressiver im Play-Calling vorgehen. Der konservative Gameplan der letzten Woche mit nur 18 Pässen kann und darf nicht die Regel sein; denn das ist nur ein Sterben auf Raten.

Adrian Franke (SPOX): Während alles, wohlgemerkt zurecht, über die Ravens-Offense staunt, die am Saisonende sehr gut das beste Run Game haben könnte, das wir jemals über eine Spielzeit in der NFL gesehen haben - in diesem Spiel glaube ich, analog zu dem was du geschrieben hast, dass es Baltimores Defense ist, die die Ravens zum Sieg tragen wird.

Hier haben wir über die letzten Wochen eine deutliche Veränderung gesehen. Die Secondary hat sich, nicht nur aber natürlich auch begünstigt durch den Trade für Marcus Peters, stabilisiert, was Baltimore wiederum mehr Freiheiten im Play-Calling gibt. Und die hat Defensive Coordinator Don Martindale ausgenutzt: Baltimore hat seine Blitz-Quote im Vergleich zum ersten Saison-Viertel merklich nach oben geschraubt, die Pressure-Pakete und Pre-Snap-Looks werden komplexer und so kommen die Ravens auch ohne Blitzing zum Quarterback.

All das sind schlechte Nachrichten für Jared Goff. Sicher, endlich wieder Kupp, Cooks und Woods gemeinsam auf dem Feld zu haben, gibt der Rams-Offense deutlich mehr Feuerkraft und macht L.A. hier maßgeblich gefährlicher. Doch der Schlüssel, um die Rams auf dieser Seite des Balls zu knacken, liegt darin, wie konstant und auf welche Weise man Goff unter Druck setzen kann.

Und da sehe ich Baltimore in einer glänzenden Ausgangsposition. Die Ravens sollten Goff hinter dieser - wenngleich zuletzt leicht verbesserten - Rams-O-Line attackieren können, was wiederum dafür sorgen sollte, dass Goff Turnover-Potenzial und einige andere Fehler mitbringen sollte. Gelingt es Baltimore dann noch, das Run Game früh zu limitieren, erwarte ich in der Summe einen dominanten Auftritt der Ravens-Defense, welche so den Weg zum Sieg ebnet.

Ravens-Offense: Was fällt den Rams gegen Lamar ein?

Auf das Duell auf der anderen Seite des Balls bin ich dann auch noch deutlich mehr gespannt. Baltimores Offense ist aktuell auf bestem Wege, eine historische Saison zu spielen - und noch hat keine Defense ein wirklich effizientes Mittel gegen Lamar Jackson und Co. gefunden. Die Rams, mit starken individuellen Coverage-Spielern, einem D-Line-Elite-Spieler in Aaron Donald und einem der besten Defensive Coordinator der NFL, könnten dieser Lösung bisher vielleicht am nächsten kommen.

Doch wovon reden wir dabei im Endeffekt? Die Rams haben nach jedem Ermessen mindestens eine Top-12-, eher eine Top-5-Run-Defense - was jedoch nicht viel heißen muss, wenn es darum geht, das Run Game der Ravens zu stoppen. So unterschiedlich im Vergleich zum Rest der Liga ist die Herausforderung, die insbesondere mit Jackson einhergeht.

Aber: Baltimore ist mehr als nur Jackson und eine gut designte Offense; hier reden wir beispielsweise auch von einer der besten Offensive Lines der Liga. Ich vermute, dass Jackson in einem tendenziell eher Low-Scoring-Game am Ende genügend Big Plays auflegen wird - womöglich gegen die Man Coverage der Rams häufiger als wir es von ihm gewohnt sind per Scramble. Die Rams werden die Ravens-Offenes vergleichsweise gut limitieren, unter dem Strich wird das aber dennoch nicht reichen.

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