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Coin Toss Super Bowl Preview: Wie kann Philly den Patriots Probleme bereiten?

SPOXOTHER
03. Februar 201810:09
In Super Bowl LII treffen die New England Patriots auf die Philadelphia Eagles.getty
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Es wird ernst - das Super-Bowl-Wochenende ist endlich da! Wo liegen die Chancen für die Eagles gegen Brady und Co. - und welche Gefahren offenbart Titelverteidiger New England für Philadelphia? Im Coin Toss diskutieren die SPOX-Redakteure Pascal De Marco und Adrian Franke mit den mySPOX-Usern Cheesesteak87 und Brady12, das Spiel gibt es am Sonntag ab 23.45 Uhr live auf DAZN - wahlweise mit deutschem oder dem US-Originalkommentar!

Die Eagles-Offense - mySPOX-User Cheesesteak87: Die Philadelphia Eagles im Super Bowl? Mit Second-Year-Quarterback Carson Wentz unrealistisch, mit Nick Foles auf der Position des Spielmachers vollkommen unmöglich. So lautete der allgemeine Tenor der Experten.

Zu wackelig waren die Auftritte von Foles zum Abschluss der Saison. Sah man gegen die Falcons schon einige Verbesserungen, kam im Championship Game gegen die Vikings dann der nicht erwartete Turnaround: Die Run-Pass-Option funktionierte und Foles merkte man die bessere Spielabstimmung mit seinen Receivern an. Der besten Defense der NFL wurden 31 Offense-Punkte eingeschenkt, deshalb gibt es auch gegen die Patriots überzeugende Argumente, die für das Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe sprechen.

Zum einen die O-Line, eine der athletischsten und in der Breite eine der am besten besetzten Lines der gesamten NFL. Die Patriots-Defense lässt pro Lauf stolze 4,71 Yards (zweitmeisten der gesamten NFL) zu, hier müssen die Eagles ansetzen und von Beginn an Jay Ajayi suchen, der sensationelle 5,8 Yards pro Run verzeichnet. Hinter Ajayi warten mit Veteran Blount und Rookie Clement zwei weitere Backs, die jederzeit für ein Big Play gut sind - Ajayi und Clement auch über verschiedene Screen-Play-Designs.

Der tiefe Pass wird ein weiteres Mittel sein um die Patriots zu attackieren. Diese Defense lässt die zweitmeisten Yards pro Pass und die viertmeisten pro Spiel zu. Foles hat gegen die Vikings gezeigt dass er den Arm für die langen Bälle hat und die Eagles mit Jeffery, Smith und Agholor die Spieler dafür im Roster haben. Eine tragende Rolle wird Zach Ertz erhalten, im Run-Blocking sowie auch als zuverlässigste Anspielstation von Foles.

Die Offense ist sicher nicht das Prunkstück der Eagles, aber sie besitzt ein sehr kreatives Scheme und hat das Personal, um die Patriots in Schwierigkeiten zu bringen.

Die Patriots-Defense - Adrian Franke (SPOX): Das Scheme der Eagles ist tatsächlich sehr gut, und hierfür gebührt den Coaches in Philly auch jede Menge Respekt. Eine zentrale Frage für mich aber wird sein: Wie viel von diesem Scheme funktioniert, falls es New England gelingt, Philadelphia im Run Game zu limitieren und die Run Pass Options vernünftig zu verteidigen? Wie viel kann Foles dann spät im Down und bei langen Third Downs, quasi die beiden Kernkompetenzen von Wentz bis zu seiner Verletzung, beitragen?

Das ist ein Knackpunkt dieses Spiels. Ich gehe davon aus, dass die Patriots - ähnlich wie in in der zweiten Hälfte des Championship Games gegen Jacksonville - defensiv versuchen werden, die RPOs zu eliminieren. Das geht über ein aggressives Bespielen der Box, Man Coverage und diszipliniertes Verhalten der Linebacker und Safeties. Gegen die Jaguars und deren Play-Action-Game sowie deren Run Pass Options war das in der ersten Hälfte nicht der Fall, für New England ist diese erste Halbzeit quasi das Musterbeispiel für die Fehlerbehebung vor dem Super Bowl.

In Kombination damit wird Belichick defensiv einen Fokus auf das Run Game richten, um Foles in lange Second und Third Downs zu zwingen. Die Eagles sind im Run-Blocking sehr gut, auch dank ihrer starken Offensive Line, das stimmt. Jedoch gibt es hierbei einige Bereiche, die New England attackieren und so Philly vor Probleme stellen könnte: Etwa erwarte ich einige Bear-Fronts - also das Zustellen der kompletten Interior-Line - um zu verhindern, dass insbesondere Center Jason Kelce schnell auf das Linebacker-Level kommt.

Darüber hinaus rechne ich damit, dass New Englands Outside-Cornerbacks gute Matchups für Philadelphias Receiver sind (Gilmore vs. Jeffery, Butler vs. Smith) und die Effektivität von Tight End Zach Ertz gegen Chung ebenfalls eingeschränkt sein werden.

Und die hohen Yard-Zahlen? Einerseits natürlich problematisch - andererseits aber auch durch vor allem zwei Dinge zu erklären: Dem unverhältnismäßig schlechtem Start in die Saison (der in keinster Weise mehr etwas mit dieser Patriots-Defense von heute zu tun hat) und dem generellen Ansatz in New England: Bend-but-don't-Break ist tatsächlich die Philosophie und nicht nur ein Lippenbekenntnis.

Werden die Eagles also den Ball am Sonntag bewegen können? Ja. Werden sie aber auch in die Red Zone kommen und dort Touchdowns erzielen können? Hier bin ich deutlich skeptischer. Und mit Field Goals in und an der Red Zone, so viel ist klar, werden die Eagles dieses Spiel nicht gewinnen.

Die Patriots-Offense - mySPOX-User Brady12: Statistisch gesehen spielte diese Patriots-Offense 2017, was das letzte Jahr unter Josh McDaniels werden sollte, eine hervorragende Saison. Man schloss das Jahr als zweitbestes Team in Punkten (28,6 pro Spiel) und bestes Team in Yards (394 pro Spiel) sowie nach Football Outsiders DVOA ab.

Spezifisch zum Super Bowl stellt sich die Frage: wie kann man einen sehr guten Pass-Rush am besten verstecken, frustrieren und auslaugen? Meine Antwort: Viele genaue, kurze Pässe, etwa auf Running Backs oder Slot-Receiver, die in kürzester Zeit nach dem Snap dank ihrer Quickness erfolgreich sind, und immer wieder eingestreute No-Huddle-Offense. Mit Brady als Quarterback, Dion Lewis und James White als Running Backs und Danny "Playoff" Amendola als Slot-Receiver sind die Patriots dafür nahezu ideal besetzt.

Dazu kommt noch die jahrelang perfekt eingespielte No-Huddle-Offense, in der Brady scheinbar mühelos eigene Plays, das Tempo des Spiels und den Gegner kontrolliert. Aufstellungstechnisch könnte man die Eagles mit 21- und 12-Formations vor Probleme stellen. Damit würde man Defensive Coordinator Jim Schwartz wohl dazu zwingen, Malcolm Jenkins als dritten LB nach vorne zu rücken, was zu Problemen in der Run-D gegen die hervorragenden Blocker James Develin und Dwayne Allen führen könnte.

Alternativ könnte Philly auf diese Formations auch mit einem dritten "echten" Linebacker (Goode oder Ellerbe) antworten, was zu hervorragenden Matchups bei Play-Action-Pässen für den wieder genesenen Rob Gronkowski führen würde. Sollte es dabei zusätzlich zu dem Duell von Speedster Brandin Cooks gegen Jalen Mills kommen, werden wir diese Aufstellungen und diese Plays wohl sehr häufig sehen. Cooks zeigte sich schon zuletzt gegen Jacksonville sehr stark und Mills ist notorisch dafür bekannt, auf ein bis zwei Double Moves pro Spiel reinzufallen.

Und sollten die ganzen Formations, Matchups und so weiter nicht zum Erfolg führen und man liegt im vierten Viertel zurück, kann man sich sicher sein, dass McDaniels zwei bis drei letzte, ungesehene Trick-Plays auf Lager hat. Und dass Tom Brady nochmals final zeigt, warum er der GOAT ist!

Die Eagles-Defense - Pascal De Marco (SPOX): Die schwierigste Aufgabe zum Schluss. Wie stoppt die Eagles-Defense den besten Quarterback der Liga? Hierfür braucht es vor allen Dingen die stärkste Ebene der Unit von Jim Schwartz: Die Front 4. Aus der breiten Aufstellung im Wide-9-Scheme müssen die Edges von Anfang an Druck auf Brady ausüben und die Pocket schnell fluten.

Brandon Graham, Vinny Curry, Chris Long und Rookie Derek Barnett werden hier mit hohem Tempo attackieren, weshalb es für die Patriots durchaus Sinn macht, Tight Ends für die Blocking-Unterstützung zu investieren. Machen sie dies nicht, muss sich die Line in größeren Abständen aufstellen und es ergeben sich für Fletcher Cox Möglichkeiten, noch mehr von seiner physischen Dominanz zu kapitalisieren.

Dementsprechend wird die Eagles-Front New Englands O-Line und deren Blocking-Scheme stark beschäftigen. Und nicht zu vergessen: Phillys Run Defense funktioniert ebenfalls hervorragend. Mit Tim Jernigan und Beau Allen verfügt man neben Cox über weitere Interior Lineman, die den Run in dieser Saison sehr stark gestoppt haben. Es ist keine Überraschung, dass die Eagles neben den Vikings das einzige Team sind, dass laut Football Outsiders DVOA sowohl in der Pass-, als auch in der Run-Verteidigung in den Top-7 kategorisiert werden.

Und dahinter? Mit Mychal Kendricks und Nigel Bradham verfügen die Eagles über Linebacker, die eine hervorragende Saison gespielt haben und sich mit Safety Malcolm Jenkins der Aufgabe Gronkowski annehmen werden. Um ihn zu stoppen braucht es mehr als nur einen Mann, doch gibt es wohl auch keine Defense, die derart breit aufgestellt ist, wie die der Eagles.

Und wenn sich die Möglichkeit ergibt, sind die Eagles außerdem bereit dazu, Fehler zu bestrafen. Jenkins, Patrick Robinson, Ronald Darby, Jalen Mills und die Safeties Rodney McLeod und Corey Graham haben in dieser Saison zusammen 19 Interceptions gefangen. Diese Defense ist auf allen Ebenen gut und vor allem breit aufgestellt und hat deshalb durchaus Möglichkeiten, die Patriots-Offense zu stoppen.

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