NFL

Gray-Gala schockt Colts

Von Adrian Franke/Marcus Blumberg
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Cleveland Browns (6-4) - Houston Texans (5-5) 7:23 (0:7, 7:7, 0:3, 0:6) BOXSCORE

Alles Watt oder was? Houstons Star-Defensive-Lineman war in Cleveland einmal mehr der alles überragende Spieler auf dem Platz - im positiven wie im negativen Sinne: Zum einen leistete sich Watt zwei (!) Roughing-the-Kicker-Strafen und schenkte Cleveland so neue Versuche, machte das aber mehr als nur wett. Der derzeit beste Verteidiger der Liga verzeichnete einen Sack, holte sich einen Fumble - und fing seinen zweiten TD-Pass in dieser Saison.

Watt ist damit der erste DL-Man seit 1948, dem insgesamt vier TDs in einer Saison gelangen, darüber hinaus führt er die Liga mit vier Fumble Recoveries an. Außerdem konnte sich Texans-QB Ryan Mallett (20/30, 211 YDS, 2 TDs, INT), der Ryan Fitzpatrick ablöste und seinen ersten NFL-Start feiern durfte, auch ohne den verletzten Arian Foster auf ein solides Run Game verlassen: Backup Alfred Blue erlief bei 36 Versuchen (Franchise-Rekord) 156 Yards und die Texans dominierten so das Spiel.

Cleveland dagegen gelang genau das nicht: Gegen Houstons durch die Rückkehr von Brian Cushing und Jadeveon Clowney wieder komplettierte Run-Defense gelangen bei 24 Versuchen lediglich 58 Rushing-Yards. Brian Hoyer (20/50, 330 YDS, TD, INT) musste den Ball deshalb 50 (!) Mal werfen - keine gute Formel für die Browns. Zusätzlich bitter: Linebacker Karlos Dansby musste verletzt raus.

Chicago Bears (4-6) - Minnesota Vikings (4-6) 21:13 (0:10, 14:0, 0:0, 7:3) BOXSCORE

Nach dem Debakel in Green Bay stand Chicago enorm unter Druck - und gab endlich ein Lebenszeichen. Die Offense funktionierte deutlich besser als in den letzten Wochen, QB Jay Cutler (31/43, 330 YDS, 3 TDs, 2 INTs) warf zwar zwei Picks, fand aber auch Brandon Marshall und Alshon Jeffery endlich mit den zuletzt so vermissten langen Touchdown-Pässen. Für Cutler war es dennoch bereits das fünfte Spiel in dieser Saison mit mehreren Interceptions.

Daher waren die Vikings lange im Spiel und Chicago lief Gefahr, weiter ohne Heimsieg zu bleiben. Allerdings funktionierte Minnesotas Pass-Rush überraschenderweise überhaupt nicht (kein Sack) und das zuletzt solide Run Game lieferte ebenfalls zu wenig (16 ATT, 96 YDS). Für Rookie-QB Teddy Bridgewater (18/28, 158 YDS, TD, INT) war es nach zwei guten Auftritten ebenfalls ein leichter Rückschritt. Als Minnesota kurz vor Schluss noch die Chance auf den Ausgleich hatte, beendete Bridgewater per Pick alle Hoffnungen.

New York Giants (3-7) - San Francisco 49ers (6-4) 10:16 (7:3, 0:6, 3:7, 0:0) BOXSCORE

Aus Giants-Sicht war es ein ganz bitterer Rückfall in die desolaten Auftritte zu Saisonauftakt - wieder standen sich die G-Men selbst im Weg. Eli Manning warf gleich fünf (!) Interceptions, zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag unterliefen ihm mehrere Picks in einer Partie. Dabei gab San Francisco den Hausherren mehr als genug Möglichkeiten: Den Giants gelang im dritten Viertel ein überraschender Onside Kick, darüber hinaus vermasselten die Niners bei einem Field-Goal-Versuch einen Snap. Auch die Offense hatte erneut ihre lieben Probleme.

Doch San Franciscos Defense war der Aufgabe gewachsen. Trotz der Rückkehr von Rashad Jennings erliefen die Giants bei 21 Versuchen lediglich 65 Yards, Niners-Linebacker Chris Borland (8 Tackles, 2 INT) spielte erneut groß auf. "Das wird ein schöner Rückflug. Dieses Team spielt mit sehr viel Herz", schwärmte Head Coach Jim Harbaugh anschließend und QB Colin Kaepernick (15/29, 193 YDS, TD) wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: "Unsere Defense hat wieder super gespielt. Damit geben sie uns die Chance, zu gewinnen."

Auch Aldon Smith erlebte nach abgesessener Sperre ein gutes Comeback und gab San Francisco wieder mehr Pass-Rush. So reichte den 49ers offensiv letztlich neben drei Field Goals ein guter Spielzug: Kaepernick fand Michael Crabtree zum 48-Yard-TD, wovon sich New York letztlich nicht mehr erholte. Manning hat jetzt bereits sechs Spiele mit mindestens vier Interceptions auf dem Konto, kein QB hat seit Elis NFL-Debüt 2004 mehr.

Kansas City Chiefs (7-3) - Seattle Seahawks (6-4) 24:20 (7:0, 7:13, 3:7, 7:0) BOXSCORE

Es war der von allen erwartete Heavyweight-Fight mit dominierendem Running Game. Weder Alex Smith (11/16, 108 YDS) noch Russell Wilson (20/32, 178 YDS, 2 TDs) schafften über 200 Passing-Yards, stattdessen rissen die Running Backs das Spiel an sich: Chiefs-RB Jamaal Charles (20 ATT, 159 YDS, 2 TDs) dominierte von Anfang an und trug sein Team, die Hawks-Run-D hatte ohne die verletzten Brandon Mebane und Bobby Wagner große Probleme. Kansas City hatte seinen ersten WR-Catch überhaupt erst im dritten Viertel.

Auch Seattles Run Game funktionierte weitestgehend gut, Russell Wilson (8 ATT, 71 YDS) war erneut schwer zu halten und auch der angeschlagen in die Partie gegangen Marshawn Lynch (24 ATT, 124 YDS) hatte einen guten Tag - musste aber auch mehrfach für einige Snaps raus. Darüber hinaus steigerte sich die Chiefs-Run-D, als es am Ende darauf ankam, und stoppte Seattle zwei Mal bei Fourth Down, ein Mal davon an der Goal Line. Kansas City hat damit noch immer als einziges Team keinen Rushing-TD in dieser Saison zugelassen.

Dabei schien Seattle das Spiel zwischenzeitlich drehen zu können: Nach einem TD-Catch von Tony Moeaki waren die Hawks kurzzeitig obenauf - doch Charles drehte das Momentum mit einem sensationellen Run schnell wieder, und Knile Davis' anschließender Touchdown reichte letztlich. Zusätzlich bitter für Seattle: Center Max Unger, dessen Rückkehr dem Run Game zuletzt so gut getan hatte, musste mit einer Beinverletzung raus und verließ die Umkleide anschließend auf Krücken.

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