NFL

Saints und Pats gefragt - Ärger in SF

Von Adrian Franke
Die New Orelans Saints hoffen auf den zweiten Saisonsieg
© getty

Während die San Francisco 49ers und die New York Jets vor dem fünften Spieltag interne Probleme offenbaren, wollen die verletzungsgeplagten Philadelphia Eagles gegen die St. Louis Rams zurück zum alten Erfolgsrezept. Das Giants-Lazarett lichtet sich derweil und die New Orleans Saints stehen schon jetzt mit dem Rücken zur Wand. Außerdem: Das Texas-Duell in Dallas, Shootout-Potential in Indianapolis und die New England Patriots wollen gegen die Cincinnati Bengals Wiedergutmachung.

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Carolina Panthers (2-2) - Chicago Bears (2-2) (So., 19 Uhr)

Nach dem Steve-Smith-Debakel in Baltimore haben die Panthers einiges gut zu machen - doch die Probleme in Charlotte wurden unter der Woche nicht kleiner. Defensive End Frank Alexander wurde direkt nach Ende seiner vorherigen Sperre wegen der Einnahme verbotener Substanzen unter der Woche für zehn weitere Spiele gesperrt. Das ohnehin schon viertschwächste Running Game der Liga wackelt außerdem weiter: DeAngelo Williams (Knöchel) fällt aus und auch Jonathan Stewart (Knie) ist fraglich.

Dazu kommen Probleme in der Run-Defense: Die nominell starke Front Seven lässt die sechstmeisten Rushing-Yards pro Spiel zu, und die Secondary hilft wenig: Die CBs Antoine Cason (110,3) und Melvin White (119,8), der gegen die Bears auf der Bank Platz nehmen muss und durch Josh Norman ersetzt wird, erlauben gegnerischen Quarterbacks unfassbar gute Passer Ratings. "Wir müssen diese Dinge korrigieren. Das erwarten wir von den Spielern", forderte Coach Ron Rivera, der zumindest wieder mit Linebacker Thomas Davis planen kann.

Dennoch sollten die Bears mit ihrem Passing Game der Panthers-Secondary zusetzen können - außerdem explodierte in der Vorwoche bei der Pleite gegen Green Bay auch das Running Game (235 Yards). "Ihre Front Seven ist wirklich gut, wir müssen aufpassen. Wir müssen uns als Team verbessern und konstanter spielen", forderte Quarterback Jay Cutler. Gebangt wird in Chicago noch um DE Jared Allen, der sich Berichten zufolge eine Lungenentzündung eingefangen hat. "Jared ist für uns extrem wichtig", betonte Linebacker Lance Briggs.

Tennessee Titans (1-3) - Cleveland Browns (1-2) (So., 19 Uhr)

In Tennessee herrscht nach nur vier Spielen schon wieder Frust. Die Titans ließen über die vergangenen drei Spiele 100 (!) Punkte zu, Safety Bernard Pollard forderte: "Wir müssen jetzt endlich Leistung bringen. Ich würde dieses Team im Moment auch nicht anfeuern, weil wir überhaupt keine Konstanz haben." Immerhin: Quarterback Jake Locker trainierte am Mittwoch und am Donnerstag wieder und wird gegen die sechstschwächste Pass-Defense der Liga auflaufen können.

"Die Browns haben eine sehr gute O-Line. Aber wir haben auch eine gute Defensive Front. Da müssen wir sie schlagen. Sie werden versuchen, ihr Running Game aufzuziehen, darauf müssen wir reagieren", forderte Titans-Coach Ken Whisenhunt. Tatsächlich hat Cleveland nach seiner Bye-Week ein Luxusproblem: Ben Tate ist wieder fit und somit stehen mit Tate und den bislang starken Rookies Terrance West und Isaiah Crowell gleich drei gute Running Backs zur Verfügung.

"Das ist nicht einfach, denn wenn wir zu stark rotieren, laufen wir Gefahr, dass keiner der drei wirklich in den Spielfluss kommt. Aber wenn sich nur zwei von ihnen abwechseln, haben wir einen dritten fit an der Seitenlinie, der gar nichts macht. Wir müssen da auch nach Gefühl gehen", betonte Browns-Coach Mike Pettine, der mit einer Top-Ten-Rushing-Offense in den Spieltag geht. Dann könnte auch endlich eine Durststrecke enden: Cleveland hat seine letzten sieben Auswärtsspiele verloren.

Philadelphia Eagles (3-1) - St. Louis Rams (1-2) (So., 19 Uhr)

Die Probleme der Eagles sind leicht erklärt: Guard Evan Mathis, Tackle Allen Barbre und Center Jason Kelce verletzten sich in den ersten Wochen, infolge der dadurch entstandenen Patchwork-O-Line stellen die Eagles die sechstschwächste Rushing-Offense und hatten zuletzt permanent wachsende Probleme in der Pass Protection. Running Back LeSean McCoy, letztes Jahr noch der ligaweite Top-Rusher, betonte am Donnerstag: "Ich erledige meine Aufgaben einfach nicht. Ich weiß nicht warum. Es ist manchmal frustrierend."

Gegen die Rams ist hier aber aus mehrerlei Hinsicht Besserung in Sicht: St. Louis gelang in den ersten Spielen nur ein (!) Sack, zudem lassen die Rams die drittmeisten Rushing-Yards pro Spiel zu. Außerdem kehrt Eagles-Tackle Lane Johnson nach überstandener Sperre zurück. "Das wird uns auf jeden Fall helfen. Ich kenne die Jungs und weiß, wie gut sie blocken können", betonte McCoy weiter. Durch Johnsons Rückkehr kann Todd Herremans wieder als RG auflaufen, zumindest drei Starter sind damit wieder auf ihrer regulären Position.

St. Louis hat indes in seiner Bye-Week eine Entscheidung getroffen: Austin Davis ist ab sofort auch nominell der Starting-QB, Shaun Hill wird auch wenn er wieder fit ist nur noch Backup sein. "Wir hatten jetzt mehr Zeit, um uns auf sie vorzubereiten. Sie haben eine explosive Offense, aber wir sind bereit", kündigte Linebacker Jo-Lonn Dunbar an. Head Coach Jeff Fisher fügte trotz des schwachen Auftritts der Eagles-O in San Francisco hinzu: "Ich denke nicht, dass sie Probleme haben. Wir sind noch früh in der Saison und sie stehen bei drei Siegen."

New York Giants (2-2) - Atlanta Falcons (2-2) (So., 19 Uhr)

Die Giants haben nach einigen Anlaufschwierigkeiten ihre Identität offenbar gefunden: Die West Coast Offense von Offensive Coordinator Ben McAdoo funktioniert immer besser und das Team kann sich auf ein solides Running Game verlassen. Gegen die auswärtsschwachen Falcons (vier Auswärtspleiten hintereinander) liegt hier wohl der Schlüssel: Die Giants können Atlantas explosive Offense so aus dem Spiel halten und treffen zudem auf die fünftschwächste Rushing-Defense.

"Ich denke im Moment spielen wir effizient, ruhig und erfüllen unsere Aufgaben. Egal ob im Running Game oder im Passing Game. Da muss jeder seinen Teil beitragen", betonte Running Back Rashad Jennings. Außerdem gibt es für die Giants zwei Boosts aus dem Lazarett: Linebacker Jon Beason (Fuß) kehrt wohl zurück und Rookie-Receiver Odell Beckham Jr. könnte sein NFL-Debüt geben. "Er hat jetzt einige Tage gut trainiert. Auch heute sah er im Training gut aus und es ist schön, ihn jetzt dabei zu haben", freute sich McAdoo.

Bei den Falcons, die noch um Guard Justin Blalock (Rücken) und Receiver Harry Douglas (Fuß) bangen, ist derweil Wiedergutmachung angesagt - in Minnesota setzte es zuletzt eine 28:41-Pleite, inklusive 241 zugelassener Rushing-Yards. "Wir müssen uns da jetzt verbessern", forderte Head Coach Mike Smith: "Wir müssen an der Line gewinnen. Wenn unsere Linemen Eins-gegen-Eins-Situationen haben, müssen sie sich lösen und den Gegner stoppen. Der Ball darf nicht in die Secondary kommen."

New Orleans Saints (1-3) - Tampa Bay Buccaneers (1-3) (So., 19 Uhr)

Die Saints stolpern weiter durch die Saison. Beim 17:38 in Dallas am Sonntagabend präsentierte sich die Defense einmal mehr desolat, am Donnerstag gab es einen zusätzlichen Schock: Safety Jairus Byrd zog sich im Training einen Meniskusriss zu, seine Saison ist beendet. Im Division-Duell mit den Bucs ist ein Sieg dennoch Pflicht, um in der bislang schwachen NFC South dran zu bleiben. "Ich denke, ihre Defense hat in drei der vier Partien wirklich gut gespielt, lässt man Atlanta außen vor. Sie spielen mit enormer Geschwindigkeit und haben ligaweit die meisten Fumbles verursacht", warnte Saints-Coach Sean Payton.

Gleichzeitig haben die Bucs aber auch genau wie New Orleans eine der schwächsten Secondaries der Liga. Hier sollten die Saints ansetzen können, denn trotz des schwachen Saisonstartes stellen sie noch immer die drittbeste Passing-Offense. "Sie haben Gerald McCoy, Johnson und einige Pro Bowler dahinter. Aber letztlich geht es nicht darum, was sie machen, sondern was wir ihnen erlauben zu machen", betonte Guard Ben Grubbs. Eine Sorge gibt es aber noch in der O-Line der Saints: Center Jonathan Goodwin (Nacken) droht auszufallen.

In Tampa hat indes nach dem Überraschungssieg in Pittsburgh leichter Optimismus Einzug erhalten - auch wenn Receiver Mike Evans weiter ausfällt. Doch Quarterback Mike Glennon überzeugte und kann sich weiter in den Vordergrund spielen, zudem ist Running Back Doug Martin wieder fit. "Wenn die Leute denken, dass wir das schlechteste Team der Liga sind, ist das super. Denkt das ruhig weiter", erklärte McCoy. Auf MLB Mason Foster (Schulter) können die Bucs wohl wieder zurückgreifen, FS Dashon Goldson (Knöchel) fällt aber wohl aus.

Dallas Cowboys (3-1) - Houston Texans (3-1) (So., 19 Uhr)

Nach dem ersten Saisonviertel sind die Cowboys eine der positiven Überraschungen der Saison. Dallas verzeichnet 165 (!) Rushing-Yards pro Spiel und dominierte so große Teile seiner bisherigen Duelle. Gegen Houston dürfte das erneut das Mittel der Wahl sein: Die Texans hatten zuletzt große Probleme in der Run-Defense, zudem könnten die Cowboys so J.J. Watts Einfluss auf das Spiel limitieren.

"Er ist der vielleicht beste Spieler, mit dem wir es in dieser Saison bisher zu tun hatten. Er macht fast immer den Unterschied aus. Das wird ein großer Test", betonte Quarterback Tony Romo. Verzichten muss Dallas für den Rest der Saison auf Cornerback Morris Claiborne, der sich einen Patellasehnenriss zugezogen hat. C.J. Spillman dagegen wird, obwohl ihm eine Sexualstraftat vorgeworfen wird, auflaufen. "Ich denke, man muss da vorsichtig sein. Wenn er offiziell angeklagt oder verhaftet wird, ist es etwas anderes", stellte Coach Jason Garrett klar.

In Houston stieg unter der Woche die Vorfreude auf das Texas-Duell merklich. "Ich denke dass jeder realisiert, was auf dem Spiel steht. Texas ist ein Football-State. Das ist etwas Besonderes. Ich freue mich wirklich darauf", erklärte Watt und Coach Bill O'Brien fügte hinzu: "Ich weiß, dass dieses Spiel für Houston eine große Bedeutung hat." Bangen müssen die Texans einmal mehr um Arian Foster, den nach wie vor eine Oberschenkelverletzung plagt: "Ich muss es am Sonntag testen und werde dann entscheiden", so der Running Back.

Detroit Lions (3-1) - Buffalo Bills (2-2) (So., 19 Uhr)

Den Bills gehörten zu Wochenbeginn die Schlagzeilen, als Head Coach Doug Marrone verkündete, dass Quarterback EJ Manuel zum Backup degradiert wird. "Ich habe die Klubbosse nicht um ihr Einverständnis gebeten. Ich bin zu ihnen gegangen und habe gesagt, dass ich in diese Richtung gehen werde. Wir konnten nicht so weiter machen", erklärte Marrone, dessen Team die zweitschwächste Passing-Offense der Liga stellt. Übernehmen wird ab sofort Routinier Kyle Orton und erste Veränderungen sind bereits erkennbar.

"Wir hatten im Training eine andere Herangehensweise", berichtete Receiver Sammy Watkins: "Kyle verlangt von uns, was er will. Die Art und Weise, mit der er redet und spielt, genau wie seine Art, die Defense zu lesen. Das ist anders als bei EJ. Er liest sie schneller und er wirft früher. Darauf müssen wir uns einstellen." Doch in Detroit erwartet Buffalo, das noch um Defensive Tackle Kyle Williams und Linebacker Nigel Bradham bangt, eine schwere Aufgabe. Die Lions stellen die zweitbeste Pass-D und verzeichneten bereits zehn Sacks.

Gepaart mit einer Top-6-Run-Defense machte Detroit bislang Offenses das Leben schwer. Sorgen bereitet aber weiterhin Calvin Johnson: Zwar betonte der zuletzt sichtlich angeschlagene Receiver, dass es seinem Knöchel besser gehe, unter der Woche konnte er dennoch nicht trainieren. Auch Joique Bells Einsatz ist nach dessen Gehirnerschütterung noch fraglich. Da die Bills bereits bei elf Sacks stehen, wäre ein gutes Lions-Running-Game wichtig. "Uns fehlt da noch die Konstanz. Aber wir arbeiten daran", versprach Coach Jim Caldwell.

Indianapolis Colts (2-2) - Baltimore Ravens (3-1) (So., 19 Uhr)

Hohes Shootout-Potential in Indy! Nach durchwachsenem Saisonstart waren die Colts, die unter der Woche Receiver Da'Rick Rogers entließen und für die nächsten vier Spiele auf den gesperrten Safety LaRon Landry verzichten müssen, zuletzt kaum zu stoppen. Die Division-Rivalen Jacksonville und Tennessee wurden mit insgesamt 85 Punkten abgefertigt, als nächstes darf sich die anfällige Pass-Defense der Ravens beweisen.

"Je mehr Spiele wir spielen, desto mehr Kontinuität entwickeln wir als Einheit. Die Jungs verstehen ihre Rollen besser und deshalb spielen wir von Woche zu Woche schneller. Wir entwickeln uns weiter und das ist schön zu sehen", kündigte Offensive Coordinator Pep Hamilton an. Vor allem Quarterback Andrew Luck ist derzeit on Fire: Luck steht nach vier Spielen schon bei 1.305 Passing-Yards und 13 Touchdowns - ein neuer Colts-Rekord für die ersten vier Partien.

"Wir sind wirklich beeindruckt von ihm, und das sagen wir nicht oft", gab Ravens-Linebacker Terrell Suggs zu: "Oft sagt man aus Höflichkeit: 'Dieser Quarterback ist gut und jener Quarterback hat jeden Wurf drauf'. Aber Luck ist wirklich unfassbar stark." Doch auch die Ravens-Offense war zuletzt gut drauf, Baltimore hat eine gute Mischung aus Pass- und Laufspiel gefunden und kann wieder mit RB Bernard Pierce planen. Die O-Line, der Left Tackle Eugene Monroe erneut fehlen wird, ließ zudem bislang erst drei Sacks zu.

Jacksonville Jaguars (0-4) - Pittsburgh Steelers (2-2) (So., 19 Uhr)

In Pittsburgh herrschte nach der Heimpleite gegen Tampa Katerstimmung - vor allem weil sich die Steelers 13 Strafen für insgesamt 125 Yards (!) erlaubten. "Nach so einer Leistung ist es denke ich angemessen, dass wir uns hinterfragen. Die Quintessenz ist: Wir sind undiszipliniert und kassieren zu viele Strafen. Wir als Coaches lassen das zu, deshalb übernehme ich die Verantwortung. Aber wenn wir so weiter machen, werden wir keine Spiele mehr gewinnen. Das ist nicht hinnehmbar", tobte Coach Mike Tomlin zu Wochenbeginn.

Um in der starken AFC North dran zu bleiben, ist ein Ausrutscher in Jacksonville aber verboten. Das Passspiel sollte mit der mit Abstand schwächsten Pass-Defense wenige Probleme haben. Spannender wird, ob Pittsburgh sein anfangs so dominantes Running Game aufziehen kann: Die starke Front Four der Jaguars ließ zuletzt in San Diego bei 20 Versuchen nur 42 Rushing-Yards zu. "Wir waren zuletzt zu inkonstant im Running Game. Wir haben gezeigt, dass wir es besser können. Jetzt müssen wir die Fehler abstellen", forderte OC Todd Haley.

Bei den Jags bleiben neben der O-Line (schon 20 Sacks zugelassen) die Receiver-Sorgen das große Thema. Cecil Shorts hat sich gegen die Chargers erneut verletzt und fällt wohl aus, auch Marqise Lee steht nicht zur Verfügung. Immerhin: Die Sperre von Ace Sanders ist abgelaufen und noch ein weiteres Comeback scheint möglich: Right Tackle Austin Pasztor trainierte nach seinem in der Preseason erlittenen Handbruch unter der Woche wieder voll mit. Cornerback Dwayne Gratz fällt dagegen aus, er wird durch Demetrius McCray ersetzt.

Denver Broncos (2-1) - Arizona Cardinals (3-0) (So., 22.05 Uhr)

Die Broncos kommen mit fitter Defense aus der Bye-Week, auch Linebacker Danny Trevathan ist wieder dabei und wird am Sonntag spielen. "Er ist ein weiterer Pitbull, den wir da draußen brauchen. Und jemand, der die Defense kennt. Er muss nicht viel nachdenken, sondern kann sofort schnell spielen", freute sich Cornerback Chris Harris. Hilfe kann Denver in jedem Fall gebrauchen: Die Broncos stellen die zweitschwächste Pass-Defense. "Die Cards haben ein starkes Receiving-Corps und die O-Line ist gut drauf", warnte auch Safety Rahim Moore.

Offensiv bleibt abzuwarten, ob Denver, das am Freitag Kicker Matt Prater entließ, ausbalanciert spielen kann - Arizona stellt auch in diesem Jahr eine Top-4-Rushing-Defense, die Broncos umgekehrt die fünftschwächste Rushing-Offense. Entscheidend könnte damit aber der Pass-Rush der Cardinals werden: Ganze drei Sacks stehen bislang auf dem Konto, Broncos-Coach John Fox warnte dennoch: "Sie haben eine Top-Defense, auf die sie sich stützen können." Sollte Peyton Manning aber zu viel Zeit in der Pocket bekommen, droht der Secondary ein langer Nachmittag.

"Ich freue mich auf das Duell mit Manning", kündigte Cornerback Patrick Peterson dennoch an: "Das wird ein guter Maßstab und ein großer Test für unsere Secondary. Arizona selbst hat zudem noch Fragezeichen in der Offense. Quarterback Carson Palmer machte nach seiner Schulterverletzung in der Bye-Week nicht die erhofften Fortschritte und wird erneut ausfallen, bislang wurde er in zwei Spielen gut von Drew Stanton (411 YDS, 2 TDs) vertreten. In der Red Zone belegt Arizonas Offense aktuell aber nur den 29. Rang.

San Francisco 49ers (2-2) - Kansas City Chiefs (2-2) (So., 22.25 Uhr)

Den Fehlstart konnten die Niners gegen Philadelphia abwenden, Ruhe kommt in San Francisco dennoch nicht rein. Mehrere Experten berichteten unter der Woche, dass Coach Jim Harbaugh die Unterstützung im Team verloren hat, die Beziehung zu Geschäftsführer Trent Baalke soll schon lange zerrüttet sein. Ein am Donnerstag auf "ESPN" erschienenes Porträt ließ Harbaugh ebenfalls in keinem guten Licht dastehen. Dazu kommen Verletzungssorgen, Tight End Vernon Davis (Rücken) und Tackle Anthony Davis (Knie) drohen auszufallen.

Dennoch sollte die Marschroute klar sein: Gegen die Eagles bauten die Niners endlich wieder auf ihr Running Game und wurden prompt belohnt, zudem konnte die Pass-Defense vor dem Duell mit Ex-Niners-QB Ales Smith erneut überzeugen. "Immer wenn ein Spieler auf sein ehemaliges Team trifft, ist er besonders motiviert. Alex spielt schnell und klug", warnte Linebacker Patrick Willis dennoch. Cornerback Perrish Cox sieht aber auch Vorteile: "Ich habe hier zwei Jahre mit ihm gespielt und kenne ihn. Wir wissen genug über seine Spielweise."

Die Chiefs sind nach der 41:14-Demontage der Patriots auf einem Hoch. "San Francisco hat eine gute Defense. Wir wissen, dass wir auf ein starkes Team treffen", betonte Head Coach Andy Reid dennoch. Smith spielte seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte indes herunter: "Ich hatte das Gefühl, dass meine Aufgabe beendet war. Ich habe nichts bereut, als ich das Team verlassen habe." Verzichten muss Kansas City auf Donny Avery, auch Safety Eric Berry droht auszufallen. Im Gegenzug könnte Rookie-RB De'Anthony Thomas sein NFL-Debüt geben.

San Diego Chargers (3-1) - New York Jets (1-3) (So., 22.25 Uhr)

Gegen Jacksonville wurden die Probleme im Running Game der Chargers mehr als deutlich - ohne die verletzten Ryan Mathews und Danny Woodhead bekamen die Chargers hier kaum etwas zustande. Als nächstes steht das Duell mit der besten Run-Defense der Liga auf dem Programm und Coach Mike McCoy betonte gegenüber der "AP": "Unser Running Game ist weit von dem entfernt, was wir uns vorstellen. Es gibt keine Entschuldigungen. Wir laufen nicht gut, wir blocken nicht gut, fast nichts funktioniert. Wir müssen das reparieren."

Doch ähnlich deutlich wie der Nachteil im Laufspiel sollte der Vorteil für San Diegos Passspiel sein: Die Chargers stellen die fünftbeste Passing-O, Philip Rivers war über die ersten vier Spiele der vielleicht beste Quarterback der Liga und das Receiving-Corps dürfte der zusammengestückelten Secondary der Jets Probleme bereiten. New York wird versuchen, mit seinem guten Running Game San Diegos Offense aus dem Spiel zu nehmen und Chargers-DC John Pagano kündigte an: "Wir müssen sie dazu bringen, sich alles zu verdienen."

Jets-Coach Rex Ryan auf der anderen Seite sorgten unter der Woche für Aufsehen. Weil Geno Smith nach vier Spielen schon bei sieben Turnovern steht, hatten Fans lautstark Backup Michael Vick gefordert. "Das ist immer eine Entscheidung des ganzen Teams. Mehr will ich dazu nicht sagen", antwortete Ryan und gab Spekulationen, wonach Geschäftsführer John Idzik einen QB-Tausch nicht zulässt, neue Nahrung. Weitere Sorgen bereitet zudem Eric Decker: Die Oberschenkelverletzung des Receivers wurde wieder schlimmer, sein Einsatz ist völlig offen.

New England Patriots (2-2) - Cincinnati Bengals (3-0) (Mo., 2.30 Uhr)

Die Patriots erlebten am Montagabend in Kansas City eine der größten Demontagen der Tom-Brady-Ära, sowohl offensiv, als auch defensiv gibt es Grund zur Sorge. Während zumindest die Pass-Defense, die Cornerback Brandon Browner nach Sperre zurückbegrüßt, stark spielt, hat New England wieder große Probleme gegen das Laufspiel und mit den nach der Bye-Week erholten Bengals wartet hier der nächste Test: Giovani Bernard und Jeremy Hill spielen bislang stark, nur die Redskins und die Vikings haben mehr Rushing-TDs als Cincinnati.

Großen Anteil daran hat auch die gute O-Line: Die Bengals haben als einziges Team noch keinen Sack zugelassen. "Wir sind jetzt die Gejagten. Das bedeutet, dass jeder gegen dich sein Bestes gibt", betonte Bengals-OC Hue Jackson: "Deshalb müssen wir noch mehr Fokus auf die Details legen und noch akribischer arbeiten." Verzichten muss Cincinnati wohl erneut auf Receiver Marvin Jones und Guard Kevin Zeitler, auch Linebacker Vontaze Burfict (Gehirnerschütterung) trainierte unter der Woche nicht und droht auszufallen.

Mitentscheidend aus Sicht der Pats wird die eigene O-Line, bislang einer der großen Schwachpunkte des Teams. "Ich hoffe, unsere Fehler sind korrigierbar. Das versuchen wir und deshalb trainieren wir. Die Bengals haben gute Spieler, wir müssen versuchen, in Führung zu gehen und in Führung zu bleiben", forderte der zuletzt ebenfalls harsch kritisierte Brady: "Wir haben viel Charakter im Team und sind mental stark, darauf kommt es an. Wir müssen uns verbessern und am Sonntagabend ein großes Spiel abliefern."

Teams in der Bye-Week: Raiders, Dolphins

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