NBA

Golden State Warriors kassieren historische Abreibung bei den Boston Celtics - Clippers gewinnen Defensiv-Schlacht in Minnesota

Von Robert Arndt
Stephen Curry ging mit den Golden State Warriors in Boston unter.
© getty

Die Boston Celtics haben den elften Sieg in Serie eingefahren. Die Golden State Warriors wurden bereits in der ersten Halbzeit aus der Halle geschossen. Den L.A. Clippers reichen im Spitzenspiel bei den Minnesota Timberwolves 89 Punkte für den Sieg.

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Die Orlando Magic um die Wagner-Brüder sind weiter auf Playoff-Kurs und Victor Wembanyama liefert für die Spurs eine weitere Monster-Statline. OKC behält in Phoenix die Nerven.

Dallas Mavericks (34-27) - Philadelphia 76ers (35-25) 116:120 (BOXSCORE)

  • Ein Run der Dallas Mavericks im vierten Viertel gegen die Sixers kam zu spät, daran änderte auch ein weiteres Triple-Double von Luka Doncic nichts. In der Schlussphase machte Tobias Harris für die Gäste den Sack zu. Hier geht es zum ausführlichen Spielbericht!

Minnesota Timberwolves (42-19) - L.A. Clippers (39-20) 88:89 (BOXSCORE)

  • Was für ein Abnutzungskampf zwischen diesen beiden Teams, die jeweils nur 38 Prozent aus dem Feld trafen. Am Ende setzten sich die Clippers dank Kawhi Leonard knapp durch. Der zweimalige Finals-MVP brachte die Gäste zwei Minuten vor Schluss mit einem And-1 auf die Siegerstraße, danach stellte er 13 Sekunden vor Schluss mit Freiwürfen wieder auf +3. Minnesota fand dann keine offenen Schützen, stattdessen verkürzte Anthony Edwards nur noch per Dunk und die Gäste ließen die Uhr herunterlaufen. Nach der Partie übernahm der All-Star die Verantwortung für diese fragwürdige Entscheidung.
  • Wolves-Coach Chris Finch tat das Gleiche, denn Minnesota hatte sogar noch eine Auszeit übrig, nahm diese aber nicht. Dabei begann alles so gut für die Wolves, die die ersten beiden Duelle mit L.A. gewonnen hatten. Edwards (27, 9/20) und Karl-Anthony Towns (18, 7/18, 9 Rebounds, 8 Assists) waren schnell im Rhythmus, die Gastgeber führten nach sieben Minuten mit 23:7.
  • Die Clippers fanden dagegen erst mit Norman Powell (24, 9/13 FG, 6/8 3P) Offense, mit drei Dreiern am Stück schoss der Guard die Gäste fast im Alleingang wieder ins Spiel. Stark war zudem der Auftritt von Daniel Theis, der von der Bank kommend 29 Minuten sah und auf 4 Punkte (2/7 FG) sowie 13 Rebounds kam. Zwar vergab der Big alle seine vier Dreier, hielt aber Rudy Gobert (12, 16 Rebounds, 3 Blocks) weitestgehend in Schach. Es waren zudem die meisten Boards für Theis seit vier Jahren, als er - ebenfalls in Minnesota - für die Celtics mal 25 Punkte und 16 Rebounds auflegte.
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Boston Celtics (48-12) - Golden State Warriors (32-28) 140:88 (BOXSCORE)

  • Was für eine Abreibung für die Warriors. In Boston stand es schon zur Pause 82:38 zugunsten der Celtics, sodass Coach Steve Kerr schon zu Beginn des dritten Viertels Stephen Curry auf die Bank setzte. Es war die höchste Führung zur Halbzeit in der ruhmreichen Geschichte der Celtics. Verrückt dabei: Nach sechs Minuten stand es 21:21, die restlichen 18 Minuten entschieden die Gastgeber mit 61:17 für sich.
  • Jaylen Brown war mit 29 Punkten (11/19 FG, 5/10 3P) in 22 Minuten bester Scorer, der Forward wurde zunächst von Draymond Green an der Dreierlinie konstant frei gelassen, was dieser gnadenlos bestrafte. "Sowas ist mir noch nie passiert", meinte der All-Star. "Ich war überrascht und wusste mich darauf erst einmal einstellen." Jener Brown war es dann auch, der mit drei Triples am Stück den Monster-Run einläutete.
  • Jayson Tatum (27, 9/13) war ebenfalls gut drauf, Payton Pritchard (19, 8/12) durfte sich nach der Pause austoben. Für Boston war es der dritte Sieg in dieser Saison mit mindestens 50 Punkten, das gab es in der NBA-Geschichte noch nie. Darüber hinaus war es der elfte Sieg in Serie für die Celtics, die damit satte 8,5 Spiele Vorsprung auf die Milwaukee Bucks haben.
  • Und die Warriors? Bei denen ging nichts, das galt auch für Curry, der letztlich nur 17 Minuten spielte und dabei auf 4 Zähler (2/13 FG, 0/9 3P) kam und sich sogar das eine oder andere Mal verdribbelte. Ersatz-Starter Moses Moody (11, 5/9) war ein kleiner Lichtblick, in der ausgedehnten Garbage Time konnte sich Lester Quinones (17, 7/16) ein wenig austoben.

Toronto Raptors (23-38) - Charlotte Hornets (15-46) 111:106 (BOXSCORE)

  • Toronto hat tatsächlich noch Außenseiterchancen auf das Play-In, der Rückstand auf die Hawks beträgt nur noch 3,5 Spiele. Gegen Charlotte war es vor allem Immanuel Quickley, der mit 22 Punkten und 11 Assists den Sieg der Raptors sicherte. Der Guard zog in der letzten Minute gleich drei Fouls und verwandelte in der Folge alle seine Freiwürfe.
  • Charlotte hätte aber beinahe den Spielverderber gespielt, insbesondere zwei ehemalige Mavs-Spieler. 4:24 Minuten vor Schluss führten die Raptors noch mit +10, bevor Grant Williams (18, 13 Rebounds) acht Punkte am Stück machte und Davis Bertans (14, 4/9 3P) die Gäste eine Minute vor Schluss von Downtown sogar in Front brachte. Quickley drehte letztlich den Spieß noch einmal um.
  • Bester Scorer der Raptors war R.J. Barrett (23, 10/15), dazu kam Gary Trent Jr. auf 17 Punkte. Für die Hornets waren Brandon Miller (26, 11/21, 10 Rebounds) sowie Miles Bridges (20, 9/19) die fleißigsten Punktesammler. Kurios: Für die Hornets trafen lediglich Miller und Bertans von Downtown (je 4 Treffer), der Rest des Teams stand bei 0/10.
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Orlando Magic (35-26) - Detroit Pistons (9-51) 113:91 (BOXSCORE)

  • Die Magic haben den leichtesten verbleibenden Spielplan der NBA, Spiele wie gegen Detroit sind im Playoff-Rennen Must Wins und bisher erledigen die Magic all ihre Hausaufgaben. Paolo Banchero führte Orlando mit 29 Punkten (10/16 FG) und 8 Rebounds zu einem ungefährdeten Sieg, sodass die Magic nun wieder ein halbes Spiel Vorsprung auf Miami haben und Rang sechs einnehmen.
  • Orlando leistete sich zwar 20 Ballverluste, schoss aber auch fast 60 Prozent aus dem Feld, ohne dabei großartig von Downtown zu glänzen (7/23 3P). Franz Wagner nahm nur einen einzigen Dreier, der daneben ging, ansonsten kam der Berliner auf 13 Punkte (5/10), 8 Rebounds und 2 Blocks. Markelle Fultz (16, 8/8) blieb in 16 Minuten von der Bank kommend ohne Fehlwurf, im zweiten Viertel erzielte der Guard 10 Zähler am Stück, die Magic führten mit +9 zur Pause.
  • Danach übernahm vor allem Banchero, der bei einem 20:3-Magic-Run 11 Zähler markierte, danach wurde es nicht mehr spannend. Moritz Wagner kam in 14 Minuten auf 6 Punkte (3/5) und 3 Rebounds. Für Detroit waren die Reservisten Evan Fournier (17) und Simone Fontecchio (15) die besten Scorer, während Cade Cunningham (9, 4/12, 7 Assists) blass blieb.

San Antonio Spurs (13-48) - Indiana Pacers (34-28) 117:105 (BOXSCORE)

  • Noch im November hatten die Spurs in Indy mit 111:152 verloren, in den vergangenen Monaten haben sich die Texaner aber deutlich gesteigert und revanchierten sich an den Pacers. Das gilt vor allem für Victor Wembanyama, der in 31 Minuten mal eben 31 Punkte (11/17), 12 Rebounds, 6 Assists und 6 Blocks aus dem Handgelenk schüttelte. Solch eine Statline hatten zuvor nur zwei andere Rookies - David Robinson und Tim Duncan.
  • Es läuft derzeit einfach für den Franzosen, der im Moment auch solche Dreier gefühlt mit Leichtigkeit versenkt. Unterstützung gab es von Malaki Branham (18), Devin Vassell und Keldon Johnson (je 17). Indy kam zwar mit einem 13:1-Lauf im vierten Viertel noch einmal auf -1 heran, doch danach erzielten die Spurs zehn Zähler am Stück, sechs davon kamen von Wemby.
  • Tyrese Haliburton (12, 4/16, 8 Assists) hat bei den Pacers weiter eine kleine Formkrise, bester Scorer war sein Backup T.J. McConnell (26, 13/15, 5 Assists, 3 Steals). Pascal Siakam kam auf 21 Zähler, als Team trafen die Pacers nur 6/30 von Downtown, wobei Myles Turner (16, 6/17, 10 Rebounds) alleine vier Dreier verwandelte.
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Cleveland Cavaliers (39-21) - New York Knicks (36-25) 98:107 (BOXSCORE)

  • Ganz New York atmet durch! Nach nicht einmal einer Minute mussten die ohnehin verletzungsgebeutelten Knicks den Ausfall von Jalen Brunson beklagen, der sich am Knie verletzte, doch Coach Tom Thibodeau gab nach dem Spiel Entwarnung und die Knicks setzten sich auch so mit nur noch acht zur Verfügung stehenden Spielern in Cleveland durch. Das Polster auf Rang sieben beträgt nun wieder 1,5 Spiele.
  • Für Brunson sprang vor allem Josh Hart in die Bresche, der fast 46 Minuten auf dem Feld stand und die Partie mit 13 Punkten, 19 Rebounds und 10 Assists beendete. Donte DiVincenzo (28, 11/22) war Topscorer, dazu steuerte Bojan Bogdanovic 20 Zähler von der Bank kommend bei. Auch Isaiah Hartenstein übernahm mehr Playmaking, der Center flirtete mit 8 Punkten, 7 Rebounds und 8 Assists in nur 23 Minuten zumindest mit einem Triple-Double.
  • Mann des Abends war aber Hart, der 90 Sekunden vor Schluss von Downtown auf +6 stellte, nachdem kurz zuvor Evan Mobley (13, 13 Rebounds) auf 98:101 verkürzt hatte. Die Cavs vermissten Donovan Mitchell (Knie), dafür wurden fleißig Dreier geballert (17/44 3P). Sam Merrill (21, 7/13 3P) war mal wieder on fire, auch Darius Garland (19, 5/8 3P) traf gut. Max Strus (6, 2/9), Dean Wade (0, 0/4) und Georges Niang (0, 0/6) brachten dagegen fast nichts.
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Phoenix Suns (35-26) - Oklahoma City Thunder (42-18) 110:118 (BOXSCORE)

  • Was für eine reife Vorstellung der Oklahoma City Thunder! Die Gäste aus OKC gaben zwar eine 24-Punkte-Führung aus dem dritten Viertel ab, gerieten sogar in Rückstand, spielten es aber am Ende doch noch souverän herunter. Shai Gilgeous-Alexander stand dafür sinnbildlich, der Guard markierte 11 seiner 35 Punkte im Schlussviertel, dazu kamen 8 Rebounds, 9 Assists und 3 Steals.
  • Phoenix hatte die Partie mit einem 36:6-Lauf komplett gedreht und führten noch sieben Minuten vor dem Ende mit +5 geführt. Danach übernahm aber wieder SGA, der vier Würfe in nur drei Minuten traf und die Suns so auf Distanz hielt. Auch Jalen Williams (22, 10/19) half in dieser Phase mit, während Phoenix, die auf Devin Booker verzichten mussten, mal wieder die Ballverluste zum Verhängnis wurde. 5 waren es in den letzten 7 Minuten, 21 über das komplette Spiel. Vor dem Run im dritten Viertel gab es auch Buhrufe für die Gastgeber.
  • Ein Lichtblick für Phoenix war die Vorstellung von Bradley Beal, der in 34 Minuten auf 31 Zähler (10/14, 6 Assists, 7 TO) kam. Kevin Durant (20, 6/15) blieb vergleichsweise blass, während Jusuf Nurkic (14) ein absolutes Beast am Brett war und Chet Holmgren (14, 9 Rebounds) mehrfach bloßstellte. Der Bosnier verbuchte 31 Rebounds, 13 davon offensiv. In diesem Jahrtausend schnappte sich lediglich Kevin Love mal so viele Abpraller (Dezember 2010 für Minnesota), für die Suns war es ein Franchise-Rekord. Diesen teilten sich zuvor Tyson Chandler und Paul Silas mit je 27 Boards.