NBA

NBA: Explosion von Klay Thompson sorgt für Befreiungsschlag der Golden State Warriors - Dennis Schröder geht mit Toronto Raptors unter

Von Robert Arndt
Klay Thompson verwandelte in Chicago fünf Dreier in Serie.
© getty

Die Golden State Warriors haben dank Klay Thompson einen bitter benötigten Sieg in Chicago eingefahren. Der Shooting Guard explodiert im dritten Viertel. Für Charlotte feiert LaMelo Ball sein Comeback, an der Performance seines Teams ändert das wenig.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dennis Schröder kassiert beim heißesten Team der Liga mit Toronto eine deftige Klatsche, während die Orlando Magic mit Moritz Wagner einen Krimi in Miami verlieren.

01-klay
© getty

NBA - Das Spiel der Nacht: Bulls vs. Warriors

Chicago Bulls (18-22) - Golden State Warriors (18-20) 131:140 (BOXSCORE)

  • Durchatmen bei den Warriors. Dank einer furiosen zweiten Halbzeit fanden die Dubs in Chicago wieder in die Erfolgsspur. Zur Pause lagen die Bulls noch mit +13 vorne, nach dem Wechsel drehte dann aber Klay Thompson auf, der 17 seiner 30 Punkte (9/19 FG, 7/15 3P) im dritten Viertel verbuchte. Der Guard netzte dabei fünf Dreier am Stück, das United Center ist eben einer seiner Lieblingsorte. Zur Erinnerung: Hier stellte Klay seinen Dreier-Rekord mit 14 verwandelten Distanzwürfen auf, welcher noch immer Bestand hat.
  • Die Warriors gewannen das dritte Viertel mit 48:20 und konnte sich im Schlussviertel auf Stephen Curry verlassen, der 15 seiner 27 Zähler in den letzten zwölf Minuten verbuchte. Zuvor stand der Superstar bei 3/15 aus dem Feld und hatte alle seine sechs Zweier vergeben.
  • Die Bulls gaben drei Minuten vor Schluss noch einmal auf -4 heran, ein Thompson-Dreier sowie ein langer Zweier von Curry nahmen dem Comeback aber den Wind aus den Segeln. Die Warriors begannen diesmal wieder mit Andrew Wiggins, der Kanadier machte mit 17 Punkten (8/13) und 8 Assists sein bestes Spiel seit Wochen. Auch Jonathan Kuminga (24, 9/12) wusste mit der Second Unit zu überzeugen.
  • Für Chicago wehrte sich DeMar DeRozan (39, 15/21, 7 Rebounds) nach Kräften, ansonsten scorten aber nur Coby White (25, 9/13, 7 Assists) und Zach LaVine (25, 9/15) beständig. Chicago traf 58 Prozent aus dem Feld, die Warriors waren aber am Brett überlegen (13:6 Offensiv-Rebounds) und leisteten sich gerade einmal 5 Ballverluste (CHI: 12).

NBA - Bulls vs. Warriors: Die Stats-Leader

KategorieBullsWarriors
PunkteDeMar DeRozan (39)Klay Thompson (30)
ReboundsZach LaVine (8)Saric, Jackson-Davis (je 7)
AssistsLaVine, White, Williams (je 7)Stephen Curry (9)
StealsPatrick Williams (1)Dario Saric (2)
BlocksCaruso, LaVine, Drummond (je 1)4 Spieler (je 1)
02-lamelo
© getty

NBA - Rückkehrer der Nacht: LaMelo Ball (Charlotte Hornets)

Über zwei Monate fehlte der Point Guard mit einer Knöchelverletzung, in San Antonio kehrte Ball wieder auf das Feld zurück. Sportlich half es wenig, schließlich kassierten die Hornets eine empfindliche Schlappe bei den Spurs. Dafür sah der ehemalige Nr.3-Pick fit aus und stellte mit 16 versuchten Freiwürfen auch einen Karrierebestwert auf (15 Treffer).

28 Punkte (5/14 FG), 5 Assists, 5 Steals, aber auch 6 Turnover sowie 4 Fouls verbuchte der Spielmacher in knapp 27 Minuten, aus dem Feld ging nicht viel. In der Zone traf Ball nur einen seiner vier Versuche, stattdessen wurde Ball auch einmal böse von einem gewissen Victor Wembanyama abgeräumt.

NBA - Wemby Watch: So lief es für Victor Wembanyama

Zwei Siege in Folge für die Spurs - und das mit zusammengerechnet 58 Punkten! Es hilft, erst Detroit und dann Charlotte zu bespielen! So musste Wembanyama nur 19:41 Minuten auf das Parkett, dies nutzte der Franzose zu 26 Punkten (9/14 FG), 11 Rebounds und 2 Blocks. So viele Punkte hat in dieser Saison noch niemand in weniger als 20 Minuten Einsatzzeit verbucht.

Übrigens: In der NBA-Geschichte erzielten nur elf Spieler mehr Zähler in weniger als 20 Minuten, den Rekord hält Jaylen Brown, der vor drei Jahren mal 33 Punkte in 19:14 Minuten gegen die Cleveland Cavaliers auflegte.

Im dritten Viertel erzielte Wemby in den ersten drei Minuten satte 15 Punkte (6/6 FG), nahm danach aber keinen Wurf mehr. Reichte auch gegen die Hornets.

NBA - Backstein-Festival der Nacht: Spurs vs. Hornets

Um noch mal einen Eindruck zu vermitteln, welches Niveau diese Partie hatte. Hier mal zwei Minuten aus dem ersten Viertel, in denen es beide Teams nicht schafften, in 14 Versuchen einen Wurf zu treffen. Die NBA - faaaaaaantastic.

Gewinner der Angelegenheit: ESPN! Der Sender hatte dieses Spiel zunächst als National Game im Kalender (Wembanyama vs. Brandon Miller), gab das klugerweise aber ab.

03-dennis-schroeder
© getty

NBA - German Corner: So schlugen sich Dennis Schröder und Moritz Wagner

Dennis Schröder (Toronto Raptors)

Bittterer Westcoast-Trip für Dennis Schröder. Nach zwei denkbar knappen Pleiten in L.A. gab es zum Abschluss in Salt Lake City ordentlich auf die Mütze (113:145). Schröder kam diesmal wieder von der Bank, weil Pascal Siakam nach seiner Pause gegen die Clippers wieder zur Verfügung stand. Da die Partie aber schon zu Beginn des Schlussabschnitts entschieden war, kam der Braunschweiger nur knapp 23 Minuten zum Einsatz. 12 Zähler (4/9 FG, 4/7 3P), 4 Assists und 1 Steal wurden im Boxscore notiert, Schröder zählte noch zu den besseren Akteuren bei Toronto an diesem Abend.

R.J. Barrett (4, 2/9) blieb blass, während Scottie Barnes (19, 6/13 FG, 5/11 FT) Schwächen an der Freiwurflinie zeigte. Bester Scorer war Siakam mit 27 Zählern in 30 Minuten.

Franz Wagner (Orlando Magic)

Der Berliner fehlte mit seiner Knöchelverletzung auch in Miami, es war das vierte Spiel in Folge, das der 22-Jährige verpasste. Bemerkenswert: In seinen zwei Jahren zuvor setzte Wagner gerade einmal fünf Partien aus - Eisenmann.

04-moritz-wagner
© getty

Moritz Wagner (Orlando Magic)

Das gilt auch für Bruder Moritz, der in dieser Saison noch kein Spiel verpasst hat. Bei der knappen Niederlage in Miami (96:99) spielte Wagner die drittmeisten Minuten in der Saison (28:36 Minuten) und kam dabei auf 19 Punkte (7/9), 5 Rebounds sowie 4 Assists. Alle Buckets erzielte Wagner direkt unter dem Korb, am Ende bekam der DBB-Spieler auch das Vertrauen in der Crunchtime und spielte so die letzten 16 Minuten durch.

Das lag auch am Ausfall von Wendell Carter Jr. (Knie) sowie der offensiven Limitationen von Starter Goga Bitadze. Wagner brachte am Ende aber andere Probleme, weil er Bam Adebayo eben auch nicht verteidigen konnte. Der Heat-Star war es auch, der sich Wagner 17 Sekunden vor dem Ende zurechtstellte und per Jumper Miami wieder in Führung brachte.

Daniel Theis (L.A. Clippers)

Nächster guter Auftritt für den Big, der beim 137:128-Sieg in Memphis fast 22 Minuten ran durfte. Der Big Man nutzte dies für 7 Punkte (2/4 FG), 5 Rebounds, 4 Assists, 2 Steals sowie gleich 3 Blocks. Entsprechend spielte Starter Ivica Zubac nur 7 Sekunden mehr als Theis.

05-jaden-ivey
© getty

NBA - Pechvögel der Nacht: Detroit Pistons

Mit Ausnahme des 2-Punkte-Siegs gegen Toronto haben die Pistons nun 35 Spiele verloren. Und immer wieder denkt man sich, dass die Pistons doch gar nicht soooo schlecht sind. Gegen Houston war mal wieder so ein Beispiel und der letzte Versuch von Jaden Ivey bei der 110:112-Niederlage war sinnbildlich für die Saison in Motown.

Drei Sekunden vor dem Ende steig Ivey zum möglichen Gamewinner hoch und der Ball schaute auch schon rein, rollte dann aber doch wieder heraus. Sieg für die Rockets, bei den Alperen Sengün (29, 12/19) und Fred VanVleet (20, 12 Assists) für 22 der 24 Zähler der Gäste im vierten Viertel verantwortlich waren. Die Pistons erzielten dagegen nur noch 19 Zähler und verwandelten mickrige 36 Prozent aus dem Feld.

NBA - Fail der Nacht: Killan Hayes/Isaiah Stewart (Detroit Pistons)

Allerdings: Was für Klöpse sich die Pistons Abend für Abend leisten, ist manchmal auch nicht zu glauben. Gegen die Rockets bewarben sich Killian Hayes und Isaiah Stewart für die neue Folge von Shaqtin' a Fool. Was soll man da als Coach machen?

06-banchero
© getty

NBA - Pechvogel der Nacht II: Paolo Banchero (Orlando Magic)

Paolo Banchero muss derzeit für ein dezimiertes Magic-Team viel Verantwortung schultern, bisher macht es der Top-Pick von 2022 sehr gut. Auch in Miami waren es wieder 26 Punkte (10/26), 8 Rebounds und 6 Assists für den Forward, am Ende war es aber sehr unglücklich, was Banchero zeigte.

Bei -1 zog der Flügelspieler zum Korb und hatte seinen Gegenspieler schon geschlagen, vergab in der Folge aber den Korbleger. Der Rebound war aber bei ihm, dann rutschte ihm aber der Ball aus der Hand, sichere zwei Punkte waren futsch. "Ich schulde euch etwas", schrieb Banchero nach der Partie bei X.

Übrigens: Miami gewann letztlich mit 99:96. Es war das erst 13. Spiel dieser NBA-Saison, in dem beide Teams nicht die 100-Punkte-Marke knackten.

NBA - Pechvögel der Nacht III: Memphis Grizzlies

Wie viel Pech haben eigentlich die Grizzlies? Steven Adams fehlt die komplette Saison, Ja Morant (Schulter) wird ebenfalls nicht mehr eingreifen, Marcus Smart wird sechs Wochen verpassen (unter anderem auch seine Heimkehr nach Boston) und nun erwischte es gegen die Clippers auch noch Desmond Bane, der im dritten Viertel bei einem Drive auf den Fuß von Kawhi Leonard stieg und danach nicht mehr weitermachen konnte. Ist das bitter!

Die nächste Niederlage war da fast schon nebensächlich. Paul George erzielte 37 Punkte (7/10 3P), Kawhi kam auf 22 Zähler, für die Grizzlies war Jaren Jackson Jr. (21) der beste Scorer.

07-markkanen
© getty

NBA - Serientäter der Nacht: Utah Jazz

Die Jazz sind das Team der Stunde und weisen erstmals seit dem 28. Oktober (Spieltag 2!) wieder eine ausgeglichene Bilanz auf (20-20). In den letzten 17 Spielen stehen die Jazz bei 13-4, nun wurde Toronto mit 145:113 abgeschossen. Im Vergleich zu den vergangenen Spielen waren die Raptors eh nur Fallobst. Hier mal die Siege zuvor:

  • 120:109 in Philadelphia
  • 132:116 in Milwaukee
  • 124:11 gegen Denver

Auch gegen Toronto trafen die Jazz wieder 56 Prozent aus dem Feld, die neue Starting Five um Kris Dunn, Collin Sexton, Simone Fontecchio, Lauri Markkanen und John Collins funktioniert prächtig. Dazu überragen derzeit Jordan Clarkson und Walker Kessler als Bankspieler. Mal sehen, wie die Jazz die Trade Deadline angehen, in dieser Verfassung könnte Utah auch ein Playoff-Team sein.

NBA - Das Play der Nacht: Nikola Jokic (Denver Nuggets)

Jokic ist inzwischen wieder ein Muster an Beständigkeit, beim 125:113-Erfolg über New Orleans, der nie wirklich gefährdet war, versenkte der Joker zum achten Mal in Serie mindestens 63 Prozent seiner Würfe (diesmal 11/17). 27 Zähler, 10 Rebounds und 14 Assists wurden für den Serben notiert, dazu wurde in der ersten Halbzeit wieder ordentlich gezaubert, wie man bei diesem unfassbaren Pass zu Aaron Gordon bestens sehen konnte.

Bei den Pelicans war Zion Williamson (30, 13/22) der beste Scorer, 18 Zähler markierte Zion im vierten Viertel, als es aber fast schon zu spät war. Die Nuggets führten hier bereits mit +20 und bekamen auch gute Spiele von Jamal Murray (20, 9 Assists) sowie Michael Porter Jr. (20, 8/12, 10 Rebounds).

08-naz-reid
© getty

NBA - Zirkuswurf der Nacht: Naz Reid (Minnesota Timberwolves)

Minnesota hatte mit Portland keinerlei Probleme (116:93), die Blazers lagen nach der 62-Punkte-Schlappe am Vortag nach zwölf Minuten schon wieder mit 15:36 hinten, ganz so schlimm wie in OKC wurde es dann aber nicht.

Dennoch war es bezeichnend, dass die Wolves in der ersten Halbzeit dann auch solche Versuche wie dieses Layup (kann man das noch so bezeichnen?) durch die Reuse gingen.

NBA - Troll der Nacht: Anthony Edwards (Minnesota Timberwolves)

Und dann wird man auch noch so verhöhnt. Vor der Partie ahmte Edwards das Ritual von Dillon Brooks (Rockets) nach und starrte für Minuten in Richtung der Blazers, während sich diese aufwärmten. Wer den Schaden hat ...

Edwards begnügte sich schließlich auch mit nur 9 Punkten und 6 Assists in 27 Minuten, für Scoring sorgten dagegen vor allem Rudy Gobert (24, 17 Rebounds) und Karl-Anthony Towns (23, 7/8).

NBA: Die Spiele der Nacht im Überblick

Detroit Pistons (3-36) - Houston Rockets (19-18) 110:112 (BOXSCORE)

Atlanta Hawks (15-22) - Indiana Pacers (23-15) 108:126 (BOXSCORE)

Richtiger Stinker von Trae Young (13, 4/17 FG, 5 TO), insbesondere im dritten Viertel ging nichts (0/4 FG). Dort erzielten die Hawks nur 19 Punkte und verloren hier das Spiel gegen die Pacers ohne Tyrese Haliburton. Acht Spieler der Gäste punkteten zweistellig, die besten Scorer waren Buddy Hield und Obi Toppin (7/7 FG) mit je 18 Zählern. Für die Hawks war Dejounte Murray (20, 13/18) der fleißigste Punktesammler.

Philadelphia 76ers (24-13) - Sacramento Kings (23-15) 112:93 (BOXSCORE)

Kein Joel Embiid? Kein Problem. Tobias Harris erzielte gegen Sacramento 37 Punkte, Tyrese Maxey steuerte 21 Zähler zum Sieg bei. Philly führte schon in Halbzeit eins mit 22 Punkten, für die Kings enttäuschte vor allem De'Aaron Fox (21, 5/15).

San Antonio Spurs (7-30) - Charlotte Hornets (8-28) 135:99 (BOXSCORE)

Minnesota Timberwolves (27-11) - Portland Trail Blazers (10-28) 116:93 (BOXSCORE)

Memphis Grizzlies (14-24) - L.A. Clippers (25-13) 119:128 (BOXSCORE)

Chicago Bulls (18-22) - Golden State Warriors (18-20) 131:140 (BOXSCORE)

Miami Heat (22-16) - Orlando Magic (21-17) 99:96 (BOXSCORE)

Utah Jazz (20-20) - Toronto Raptors (15-24) 145:113 (BOXSCORE)

Denver Nuggets (27-13) - New Orleans Pelicans (23-16) 125:113 (BOXSCORE)