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NBA: Die besten Spieler, die es nie ins All-Star-Team schafften

Von Robert Arndt
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Jamal Murray spielt derzeit in den Finals groß auf und das obwohl der Kanadier noch nie All-Star war. Vermutlich wird sich dies bald ändern, andere sind weniger glücklich. Hier sind die 10 besten zurückgetretenen Spieler, welche nicht ein einziges Mal ins All-Star Team gewählt wurden.

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Eine solche Liste ist natürlich immer sehr subjektiv. Wir haben versucht, eine Mischung aus Langlebigkeit und Peak zu finden. Bevor wir loslegen, noch einige Namen, die den Cut verpasst haben.

  • Marcus Camby
  • Jamal Crawford
  • Derek Harper
  • Al Jefferson
  • Eddie Johnson
  • Andre Miller
  • Sam Perkins
  • Jason Richardson
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Platz 10: Toni Kukoc (1993-2006)

  • Stats Karriere: 11,6 Punkte, 4,2 Rebounds und 3,7 Assists bei 44,7 Prozent FG und 33,5 Prozent Dreier in 26,3 Minuten (846 Spiele)
  • Teams: Chicago Bulls, Milwaukee Bucks, Philadelphia 76ers, Atlanta Hawks

Die Spinne aus Split ist ein schwieriger Fall. Viele seiner guten Jahre verbrachte der Forward in Europa, spielte in der NBA in seiner Prime in einem der besten Teams aller Zeiten und kam für die Bulls für den Großteil der Spiele von der Bank.

Seine besten Zahlen legte der Kroate auf, als Michael Jordan, Scottie Pippen oder Dennis Rodman Chicago verlassen hatten. Dennoch ist es schwer, einen Hall of Famer wie Kukoc von dieser Liste zu nehmen, dafür war sein Einfluss für den Basketball zu groß.

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Platz 9: Richard Jefferson (2001-2018)

  • Stats Karriere: 12,6 Punkte, 4,0 Rebounds und 2,0 Assists bei 46,4 Prozent FG und 37,6 Prozent Dreier in 29,0 Minuten (1.181 Spiele)
  • Teams: New Jersey Nets, Milwaukee Bucks, San Antonio Spurs, Golden State Warriors, Utah Jazz, Dallas Mavericks, Cleveland Cavaliers, Denver Nuggets

Der Forward war im All-Star-Voting einige Male unter den Top 10, stand in New Jersey aber zumeist im Schatten von Jason Kidd oder später Vince Carter. Dennoch scorte R.J. über viele Jahre konstant zwischen 15 und 22 Punkten im Schnitt. In seiner Prime ein athletisches Monster, der auf beiden Seiten des Feldes spielen konnte.

Dazu alterte sein Spiel trotz schwindender Athletik recht gut, sodass Jefferson auch noch mit fast 36 Jahren eine solide Rolle bei der Meisterschaft der Cleveland Cavaliers einnahm.

Sacramento Kings, Playoff-Kader, Kader 2005/06
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Platz 8: Mike Bibby (1998-2012)

  • Stats Karriere: 14,7 Punkte, 3,1 Rebounds und 5,5 Assists bei 43,6 Prozent FG und 37,9 Prozent Dreier in 33,9 Minuten (1.001 Spiele)
  • Teams: Vancouver Grizzlies, Sacramento Kings, Atlanta Hawks, Washington Wizards, Miami Heat, New York Knicks
  • Chris Webber, Vlade Divac und sogar Peja Stojakovic - sie alle wurden während der Hochzeit der Sacramento Kings nach der Jahrtausendwende zu All-Stars, nur Bibby schaute immer wieder in die Röhre, obwohl er Playoff-Serien hatte, in welchen er der beste Spieler der Kings war.

Der Point Guard vereinte in seiner besten Zeit Scoring und Playmaking, dazu konnte der frühere Nr.2-Pick aus dem Draft jederzeit heiß laufen und war einer der besten Schützen von Downtown seiner Ära.

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Platz 7: Lamar Odom (1999-2013)

  • Stats Karriere: 13,3 Punkte, 8,4 Rebounds und 3,7 Assists bei 46,3 Prozent FG und 31,2 Prozent Dreier in 33,4 Minuten (961 Spiele)
  • Teams: L.A. Clippers, Miami Heat, Los Angeles Lakers, Dallas Mavericks
  • Ein Opfer der prall gefüllten Power-Forward-Position in seinen besten Jahren. Tim Duncan, Dirk Nowitzki und Kevin Garnett waren Abo-All-Stars, dazu gab es in seinen frühen Jahren immer noch exzellente Forwards wie Rasheed Wallace oder auch Chris Webber.

Odom war auch ein wenig seiner Zeit voraus, so wirklich passte er nicht zu einer Position. Als großer Point Forward brachte er viele Dinge auf den Tisch. Der Wurf war allerdings seine Sache nicht. Mit 30 Jahren neigte sich seine Karriere mit dem unrühmlichen Stint in Dallas zu früh dem Ende entgegen. War mit den Lakers zweimal Champion und wurde einmal Sixth Man of the Year.

NBA, Playoffs
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Platz 6: Bryon Scott (1983-1997)

  • Stats Karriere: 14,1 Punkte, 2,8 Rebounds und 2,5 Assists bei 48,2 Prozent FG und 37,0 Prozent Dreier in 28,1 Minuten (1.073 Spiele)
  • Teams: Los Angeles Lakers, Indiana Pacers, Vancouver Grizzlies

Scott wird gerne vergessen, wenn man über die Showtime Lakers spricht. Magic Johnson, Kareem, James Worthy und selbst Michael Cooper (noch ein interessanter Kandidat für diese Liste) werden meist vor Scott genannt, der zunächst eher ein Spezialist war - dafür aber ein verdammt guter.

40 Prozent von Downtown waren für den Edelshooter keine Seltenheit, später operierte er auch selbst mehr mit dem Ball in der Hand. Scott gewann mit den Lakers insgesamt drei Titel.

NBA, Michael Jordan, Ron Harper
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Platz 5: Ron Harper (1986-2001)

  • Stats Karriere: 13,8 Punkte, 4,3 Rebounds und 3,9 Assists bei 44,6 Prozent FG und 28,9 Prozent Dreier in 30,9 Minuten (1.009 Spiele)
  • Teams: Cleveland Cavaliers, L.A. Clippers, Chicago Bulls, Los Angeles Lakers

Heute ist Harper vor allem als Rollenspieler der großen Bulls-Teams mit Jordan und Pippen bekannt, aber vor diesen Zeiten war Harper ein echter Star. Sein Problem: Er spielte für die Cavs und dann die belächelten Clippers.

Groll hegt Harper deswegen nicht, seine fünf Ringe mit Chicago und den Lakers waren Entschädigung genug. In seiner besten Saison legte Harper als Rookie (!) fast 23 Punkte im Schnitt auf.

NBA, All-Star, Scoring, Punkte
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Platz 4: Rod Strickland (1988-2005)

  • Stats Karriere: 13,2 Punkte, 3,7 Rebounds und 7,2 Assists bei 45,4 Prozent FG und 28,2 Prozent Dreier in 30,7 Minuten (1.094 Spiele)
  • Teams: New York Knicks, San Antonio Spurs, Portland Trail Blazers, Washington Wizards, Miami Heat, Minnesota Timberwolves, Orlando Magic, Toronto Raptors, Houston Rockets

Zwischen 1993 und 1998 legte Strickland im Schnitt 18 Punkte sowie 9,4 Assists im Schnitt auf, lediglich John Stockton war in diesem Zeitraum besser. Strickland war enorm schnell, hatte ein überragendes Handle und für seine Größe einen guten Abschluss. Lediglich der Wurf war stets ein Problem.

Problematisch war auch die Konkurrenz für Strickland in seiner Prime. Gegen Jordan, Gary Payton, Stockton und Tim sowie Penny Hardaway war kaum anzukommen. 1998 wurde Strickland dann ins All-NBA Second Team gewählt, ohne beim All-Star Game dabei gewesen zu sein.

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Platz 3: Drazen Petrovic (1989-1993)

  • Stats Karriere: 15,4 Punkte, 2,3 Rebounds und 2,4 Assists bei 50,6 Prozent FG und 43,7 Prozent Dreier in 26,4 Minuten (290 Spiele)
  • Teams: Portland Trail Blazers, New Jersey Nets

Zum Zeitpunkt seines Todes auf der A9 nahe Ingolstadt war Petrovic gerade einmal 28 Jahre alt und hatte sich gerade als Star in den USA etabliert. Der "Mozart des Basketballs" hatte zuvor in Europa alles abgeräumt und war nun einer der besten Shooting Guards der NBA, bevor er tödlich verunglückte.

Eine All-Star-Teilnahme gab es für ihn nicht, obwohl er zum Ende der Saison 1992/93 ins All-NBA Third Team gewählt wurde. Nach schweren Anfangsjahren in Potland legte Petrovic in seiner fünften NBA-Saison 22,3 Punkte im Schnitt bei starken Quoten von 52 Prozent aus dem Feld sowie 45 Prozent aus der Distanz auf.

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Platz 2: Cedric Maxwell (1977-1988)

  • Stats Karriere: 12,5 Punkte, 6,3 Rebounds und 2,2 Assists bei 54,6 Prozent FG in 28,5 Minuten (835 Spiele)
  • Team: Boston Celtics, L.A. Clippers, Houston Rockets

Wir haben auch einen Finals-MVP im Angebot. 1981 setzte sich "Cornbread" tatsächlich gegen Teamkollege Larry Bird durch, beim zweiten Titel 1984 ging die Auszeichnung dann an "Larry Legend". Maxwell war ein hervorragender Low-Post-Scorer mit vielen Moves. Den Hakenwurf konnte er mit beiden Händen anbringen.

Schon in seiner zweiten Saison legte Maxwell 19 und 9 auf, bevor Bird die Celtics transformierte. Der Forward wurde hinter Bird und Tiny Archibald zur dritten Option, dafür aber eine verdammt gute. Wegen Maxwell musste ein späterer Hall of Famer wie Kevin McHale lange Zeit nur von der Bank kommen.

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Platz 1: Arvydas Sabonis (1995-2003)

  • Stats Karriere: 12,0 Punkte, 7,3 Rebounds und 1,1 Blocks bei 50,0 Prozent FG und 32,8 Prozent Dreier in 24,2 Minuten (470 Spiele)
  • Team: Portland Trail Blazers

Als Sabonis mit 30 Jahren in die NBA kam, hatte er seine besten Jahre schon hinter sich. Ein Blazers-Arzt meinte zum Beispiel, dass Sabonis nur aufgrund seiner Röntgenbilder einen Behindertenparkplatz bekommen könnte. Und trotzdem war der Litauer umgehend einer der besten Center der Liga - und das in einer Zeit, als Shaq, Olajuwon, Ewing oder Robinson ihr Unwesen trieben.

Sabonis war anders. Er war 2,21 Meter groß, hatte hervorragenden Touch und las das Spiel wie kaum ein Center vor ihm. Selbst nach all seinen Verletzungen legte Sabonis 1997/98 16 Zähler und 10 Rebounds im Schnitt auf. Seit 2011 ist auch er in der Hall of Fame. Hier geht es zur Legendenstory von Arvydas Sabonis.