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NBA Playoffs: Sensation! Miami Heat kegeln Milwaukee Bucks in vogelwildem Spiel aus den Playoffs

Von Stefan Petri
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© getty

Die Miami Heat haben in den NBA-Playoffs für eine Sensation gesorgt. Der 8-Seed im Osten, der sich erst über das Play-In-Tournament für die Postseason qualifiziert hatte, gewann auch Spiel 5 gegen die favorisierten Milwaukee Bucks mit 128:126 und damit die Serie mit 4-1. Der Overtime-Erfolg hatte dabei jede Menge dramatische Momente zu bieten.

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Milwaukee Bucks (E1) - Miami Heat (E8) 126:128 OT (BOXSCORE), Serie: 1-4

Ein von vorn bis hinten völlig verrücktes Spiel - mit einer wahnwitzigen Schlussphase, anders kann man es nicht sagen: Khris Middleton (33 Punkte) hatte die Bucks 27 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit zwei Freiwürfen in Führung gebracht, Jimmy Butler wenig später später einen offenen Dreier vergeben. Zwei weitere Freiwürfe von Jrue Holiday und für die Bucks sah es 14 Sekunden vor dem Ende richtig gut aus.

Doch dann schweißte Gabe Vincent (22 Punkte) einen schwierigen Dreier ein - und der folgende Einwurf in Richtung Middleton sah wie ein übler Turnover aus. Weil zuvor jedoch ein unsinniges Foul gegen Kyle Lowry gepfiffen worden war, nahm Erik Spoelstra seine Challenge und gewann: Jump Ball, den Milwaukee sich sicherte. Also noch ein Freiwurf von Holiday. Mit zwei Punkten Rückstand und zwei verbliebenen Sekunden entschieden sich die Heat dann für einen Alley-Oop in Richtung Butler - und der legte das Ding quer in der Luft liegend zum Ausgleich rein! Ein paar Zehntel waren noch auf der Uhr, doch Milwaukee nahm die verbliebene Auszeit nicht. Warum, das bleibt Mike Budenholzers Geheimnis ...

In Overtime zogen die Heat auf 7 Punkte weg, natürlich konterten die Bucks - aber mit 40 verbliebenen Sekunden foulte ausgerechnet Giannis Max Strus beim Dreierversuch. Trotzdem hatten die Gastgeber beim Stand von 126:128 noch einmal einen Gegenstoß zum Ausgleich, passten sich aber die Kugel hin und her, bis Grayson Allen keinen Wurf mehr loswurde. Und wieder hatten die Bucks noch Auszeiten ...

Miami Heat siegen als erster 8-Seed seit 2012

Egal! Zum ersten Mal seit den Philadelphia 76ers von 2012 (damals gegen Chicago) hat in der NBA wieder ein 8-Seed einen Top-Seed in der ersten Playoff-Runde geschlagen. In der zweiten Playoff-Runde geht es jetzt gegen die New York Knicks, die die Cleveland Cavaliers Stunden zuvor mit 4-1 eliminiert hatten.

Mann des Tages war - natürlich - Jimmy Butler, der in 46 Minuten auf dem Parkett 42 erzielte (17/33 FG). Center Bam Adebayo markierte für Miami ein Triple-Double (20, 10 und 10).

"Meine Teamkollegen brauchen mich jetzt in dieser Form", erklärte Butler anschließend. "Ich werde so weitermachen. Was auch immer es zum Sieg braucht, 40 Punkte, 50 Punkte, oder gar keinen und dafür 12 Assists." Vincent verriet seinerseits den "simplen" Game Plan der Heat: "Den Ball einfach zu 'Buckets' bringen und dann macht er sein Ding."

Auf der Gegenseite hatte Giannis Antetokounmpo eine Monster-Statline zu bieten (38 Punkte, 20 Rebounds), kam aber auch auf 7 Turnover - und wird seinen 13 (!) vergebenen Freiwürfen (10/23 FT) sicherlich nachweinen. Auf der Pressekonferenz ärgerte sich der Greek Freak dann über die Frage, ob die Saison ein "Fehlschlag" gewesen sei: "Michael Jordan hat 15 Jahre gespielt, sechs Titel gewonnen. Waren die anderen neun Jahre Fehlschläge?" Es gebe im Sport gute und schlechte Tage, manchmal sei man an der Reihe - manchmal nicht: "Man gewinnt nicht immer."

Im Spielverlauf hatten die "Zombie Heat" ihrem Ruf mal wieder Ehre gemacht. Trotz 17 Punkten von Middleton waren die Gäste nach dem ersten Viertel vorn, und auch als sich die Bucks zwischenzeitlich auf 10 Punkte absetzen, waren Butler und Co. direkt wieder da. Ein 16-Punkte-Rückstand zu Beginn des Schlussviertels? Kein Problem: Flugs wurden die Bucks fast fünf Minuten ohne eigenes Field Goal gehalten.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Bucks vs. Heat

KategorieBucksHeat
PunkteGiannis Antetokounmpo (38)Jimmy Butler (42)
ReboundsGiannis Antetokounmpo (20)Kevin Love (12)
AssistsKhris Middleton, Jrue Holiday (je 6)Bam Adebayo (10)
Stealsu. a. Brook Lopez (1)Jimmy Butler, Bam Adebayo, Haywood Highsmith (je 2)
BlocksBrook Lopez (1)Max Strus (2)
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