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NBA Playoffs: Los Angeles Lakers siegen zum Auftakt in Memphis dank Anthony Davis und Austin Reaves - Sorgen um Ja Morant

Von Robert Arndt
Anthony Davis blockte gegen Memphis 7 Würfe.
© imago images

Die Los Angeles Lakers haben ihren Playoff-Auftakt erfolgreich bestritten. Bei den Memphis Grizzlies siegte das Team von LeBron James mit 128:112. Anthony Davis dominierte auf beiden Seiten, am Ende waren es aber Rollenspieler wie Austin Reaves und Rui Hachimura, die den Unterschied ausmachten. Auf der Gegenseite verletzte sich Superstar Ja Morant in der Schlussphase.

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Der Japaner Hachimura erzielte 21 seiner 29 Punkte in der zweiten Halbzeit und schoss die Lakers im dritten Viertel wieder zurück in die Partie. Es war ein Playoff-Karrierebestwert für den Forward, dazu erzielte seit Nick Van Exel im Jahr 1998 niemand mehr so viele Zähler von der Bank kommend.

In der Crunchtime war es dann die Show von Austin Reaves. Nachdem die Grizzlies drei Minuten vor dem Ende auf -1 verkürzt hatte, scorte der 25-Jährige 7 Zähler am Stück für die Gäste, via Drive, per Pullup und auch einem schweren Fadeaway. Reaves markierte 14 seiner 23 Zähler (8/13) in den letzten zwölf Minuten. Der beste Spieler auf dem Feld über das komplette Spiel war aber Anthony Davis (22, 10/17, 12 Rebounds, 7 Blocks), der auf beiden Seiten des Feldes überzeugen konnte.

LeBron James leistete sich erneut einige ungewohnte Fehler (5 TO) und trat in der Schlussphase kaum in Erscheinung, beendete das Spiel aber mit 21 Punkten, 11 Rebounds und 3 Blocks. Dennis Schröder kam auf 20 Minuten, diese nutzte der Braunschweiger zu 7 Zählern und 4 Assists. Für die Grizzlies knackten Jaren Jackson Jr. (31, 13/21) und Desmond Bane (22) die 20-Punkte-Marke.

Ja Morant verbuchte 18 Zähler (8/14), verletzte sich jedoch im vierten Viertel am Handgelenk und konnte nicht mehr zurückkehren. Laut Head Coach Taylor Jenkins sei laut einer ersten Röntgenuntersuchung nichts gebrochen, ein Einsatz in Spiel 2 sei dennoch fraglich.

Rui Hachimura und Austin Reaves bringen Lakers auf die Siegerstraße

Wie zu erwarten war, suchten die Grizzlies ihr Heil im Fastbreak. Das klappte zunächst ganz gut, allerdings sammelten die Lakers zahlreiche Offensiv-Rebounds ein. Vor allem Davis war überall zu finden und hatte schon im ersten Viertel drei Blocks gesammelt. Nach anfänglichen Problemen führten die Gäste zweistellig, obwohl LeBron gegen Dillon Brooks kaum zur Entfaltung kam.

Fouls bremsten die Lakers aber aus, Schröder sammelte etwa gleich drei in nur sechs Minuten. So ackerten sich die Grizzlies wieder heran und zogen Vorteil aus dem Matchup von JJJ gegen LeBron, der den 38-Jährigen mehrfach im Post düpierte. Jackson hatte zur Pause bereits 19 Zähler eingesammelt. Bei noch einer Minute zu spielen schnappte ihm Davis einen Rebound weg, doch bei der Kollision verletzte sich der Lakers-Star an der Schulter (es war ein Schlag auf die Nerven) und musste in die Kabine. Memphis nutzte dies zu einem weiteren 7:1-Lauf, welchen Morant mit einem Floater mit der Sirene abschloss (65:59).

Davis machte aber weiter und schien von der Verletzung nicht beeinträchtigt. Bane versenkte einige Dreier, auf der Gegenseite taten dies aber auch D'Angelo Russell und Hachimura, der von der Bank solide Minuten brachte. Der Japaner wurde von den Grizzlies immer wieder frei stehen gelassen und bestrafte das gnadenlos mit vier Dreiern am Stück. Ein feiner Leger von Schröder krönte den Abschnitt für die Gäste, die nun selbst einen 6-Punkte-Vorsprung innehatten (96:90).

Dieser war mit dem kleinen Lineup (LeBron als Center) aber schnell aufgebraucht, da die Grizzlies erfolgreich den Korb attackierten. Davis kehrte zurück und schon war dieses Problem wieder gelöst. Der Big Man zog auch ein Offensiv-Foul gegen Morant, der sich bei dieser Aktion am Handgelenk verletzte und in die Kabine verschwand. Kurz darauf kassierte Bane Foul Nummer fünf, LeBron stellte von Downtown auf +7. Jackson Jr. verkürzte zwar noch einmal, doch dann sicherte die Reaves-Show L.A. den Sieg.

Spiel 2 der Serie findet in der Nacht auf Donnerstag in Memphis statt.

Die wichtigsten Statistiken

Memphis Grizzlies (W2) vs. Los Angeles Lakers (W2) 112:128 (BOXSCORE), Serie: 0-1

  • Transition war das große Thema vor dieser Serie und die Lakers schafften es tatsächlich, Memphis so gut es ging zu drosseln. Lediglich im zweiten Viertel kamen die Gastgeber wirklich ins Laufen, ansonsten waren die Gäste schnell in Position und nahmen Memphis ihre größte Stärke. 17 Zähler wurden für Memphis im Fastbreak notiert, sogar 26 für die Lakers.
  • Anthony Davis legte 7 Blocks und 3 Steals auf. Der letzte Spieler, dem das in einem Playoff-Spiel gelang, war Draymond Green im Jahr 2016. Davis beendete die Partie übrigens auch mit einem Plus-Minus-Wert von +27.
  • Knackpunkt für die Grizzlies war das dritte Viertel, in dem die Lakers heiß liefen. In der ersten Halbzeit trafen die Gäste gerade einmal 28 Prozent (5/18) von draußen, in den folgenden zwölf Minuten waren es 7/12, was vor allem an Hachimura lag. Über die Partie waren es 16/37 (43 Prozent), Memphis machte es für seine Verhältnisse ebenfalls ordentlich (13/36, 36 Prozent).
  • Gleich drei Spieler des eigenen Teams erzielten in einem Playoff-Spiel mehr Punkte als LeBron James. Das klingt außergewöhnlich, allerdings ist das letzte Mal gar nicht so lange her. In Spiel 2 der ersten Runde gegen Portland in der Bubble 2020 gab es das auch schon einmal. Damals scorte LeBron nur 10 Punkte und wurde von Davis (31), Kentavious Caldwell-Pope (16) sowie J.R. Smith (11) übertrumpft.

Der Top des Spiels: Anthony Davis

Das war mal ein Statement von Davis, der zwar gar nicht so viel scorte, aber der mit Abstand beste Spieler auf dem Feld war. Wie er die Zone verriegelte und als Help Defender einen Wurf nach dem anderen blockte, war schlichtweg beeindruckend. Es zeigte sich, dass Memphis ein weiterer Big fehlte. Auch am offensiven Brett ackerte Davis und in Halbzeit zwei war nichts davon zu spüren, dass der Big Man zuvor etwas an der Schulter abbekommen hatte: 7 Blocks waren ein neuer Playoff-Bestwert für die Braue.

Der Flop des Spiels: Dillon Brooks

Ja, seine Defense in Halbzeit eins gegen LeBron war gut, aber der Kanadier bleibt offensiv ein frustrierender Spieler. Brooks' Wurfauswahl war wie immer fragwürdig, erst am Ende konnte der Forward treffen, als die Lakers ihn komplett blank stehen ließen. 15 Zähler (5/13) waren es am Ende. Ebenfalls schwach: Xavier Tillman, der zeitweise ziemlich überfordert wirkte.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Grizzlies vs. Lakers

KategorieGrizzliesLakers
PunkteJaren Jackson Jr. (31)Rui Hachimura (29)
ReboundsJa Morant (6)Anthony Davis (12)
AssistsDesmond Bane (6)D'Angelo Russell (7)
StealsJa Morant (2)Anthony Davis (3)
BlocksJaren Jackson Jr. (2)Anthony Davis (7)
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