NBA

NBA Playoffs: Lang lebe der King! LeBron James führt Los Angeles Lakers zum Sieg über Memphis Grizzlies

Von Stefan Petri
lakers-grizzlies-g4-1200
© getty

LeBron James ist zwar 38 - aber noch kein bisschen müde: Mit einer meisterlichen Vorstellung führte der King die Los Angeles Lakers zu einem 117:111-Erfolg nach Overtime über die Memphis Grizzlies. Den Lakers fehlt damit nur noch ein Sieg zur Entscheidung in der Best-of-7-Serie (3-1).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Was für eine Schlussphase! 10 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit räumte Jaren Jackson Jr. Rui Hachimura per Monsterblock ab, den anschließenden Fastbreak veredelte Ja Morant mit einem brillanten Assist auf Desmond Bane zum 104:102 für Memphis. Der Sieg und das 2-2 in der Serie? Nicht mit dem King! LeBron James konterte mit einem Driving Layup über den ausgestreckten Arm von Jackson Jr. - und den potenziellen Jumper zum Sieg von Morant blockte dann Anthony Davis. Der Halfcourt-Heave von LeBron fiel sogar - aber eine Sekunde zu spät. Overtime!

In der Verlängerung schienen beide Teams stehend K.o., die Stars der Lakers hatten etwas mehr im Tank. Anthony Davies rehabilitierte sich für ein offensiv schwaches Spiel mit 5 wichtigen Punkten, LeBron traf einen schwierigen Driving Layup zum 113:108, 29 Sekunden vor dem Ende - die Entscheidung. "Er hat in der Schlussphase übernommen", staunte Davis.

Ein meisterlicher Auftritt von James, der das erste 20-20-Spiel für die Lakers seit Shaquille O'Neal im Jahr 2004 auflegte (22 Punkte, 20 Rebounds, 7 Assists). Unterstützung gab es von Austin Reaves (23 Punkte) und D'Angelo Russell (17). Dennis Schröder steuerte von der Bank kommend 12 Punkte bei und hatte mit +24 das beste Plus-Minus aller Akteure.

Bei den Grizzlies war Desmond Bane bester Schütze (36 Punkte), Ja Morant kam auf 19 Punkte (8/24 FG). Defensive Player of the Year Jaren Jackson legte ein Double-Double auf (je 14 Punkte und Rebounds, 5 Blocks).

Spiel 5 der Serie findet in der Nacht auf Donnerstag (1.30 Uhr) statt.

Anthony Davis und Ja Morant spielen unter Schmerzen

Diesmal fanden die Grizzlies besser ins Spiel als bei ihrem Horrorstart vor zwei Tagen (9:35 nach dem 1. Viertel): Weil die Lakers ihre ersten sechs Würfe allesamt vergaben, startete Memphis mit einem 6:0-Run, aber in einer insgesamt wilden Anfangsphase waren die Hausherren schnell wieder da. Jarred Vanderbilt markierte 10 der ersten 12 Lakers-Punkte, gegen Ende des Anfangsviertels setzte sich L.A. erstmals leicht ab.

Durch Fast-Breaks und Punkte unter dem Korb vergrößerte sich der Vorsprung, nach einem Layup von Dennis Schröder führten die Lakers mit 9, dann nahm endlich auch der King Fahrt auf: Layup - Bock - Jumper - Block und anschließend der Mutombo-Finger! 42:30 für die Lakers, in dieser Phase fiel für Memphis nichts. Mit einem 14:1-Run vor der Pause hielten sie das Spiel aber offen, endlich konnte auch Bane mal konstant punkten.

Zwei Superstars hatten bis dahin sehr wenig gezeigt: Anthony Davis beendete die erste Hälfte mit 2 Punkten und 0/5 aus dem Feld, ein Sturz auf die Hüfte im 2. Viertel hatte ihm sichtlich zugesetzt. Auf der Gegenseite war Morant mit seiner lädierten Hand lange sehr zurückhaltend unterwegs, zudem stürzte er bei einem Korbleger erneut auf seine Verletzung. Er konnte aber weitermachen - und zeigte sich anschließend sogar deutlich aktiver: Mit einem Driving Dunk mit der Sirene stellte er vor dem Schlussviertel auf 83:81 für die Gäste.

Von der Dreierlinie trafen beide Teams keinen Blumentopf, ließen sich davon aber nicht entmutigen, was zu einem insgesamt zerfahrenen Spiel führte - zumal defensiv die eigene Zone verrammelt wurde. Kein Team konnte sich im Schlussviertel absetzen, viele Foulpfiffe störten den Spielfluss: Als Bane einen Dreier zum 97:90 für Memphis traf, antwortete D'Angelo Russell mit zwei Triples - und nach einem Block von Davis folgte der dritte! 3:30 vor dem Ende waren beide Teams gleichauf (99:99). Anschließend war jeder Punkt Gold wert, bis hin zum dramatischen Finish.

Die wichtigsten Statistiken

Los Angeles Lakers (W7) vs. Memphis Grizzlies (W2) 117:111 OT (BOXSCORE), Serie: 3-1

  • Backstein-Parade in Los Angeles! Beide Teams waren von außen dermaßen eiskalt, dass es einen sogar vor dem Bildschirm frösteln ließ. Memphis kam auf 9/42, macht schlanke 21,4 Prozent. Die Lakers sahen mit immerhin 27,8 Prozent (10/36) etwas besser aus, was auch an der kurzen Hot Streak von Russell lag (3 Dreier im Schlussviertel).
  • Unter den Brettern verkauften sich die Grizzlies gut: Sie führten bei den Offensiv-Rebounds mit 16:13 und bei den Second-Chance-Points sogar mit 24:12. Allerdings wurden sie von der starken Frontline der Lakers auch stolze 11-mal per Block abgeräumt.
  • 26 Fouls wurden gegen Memphis gepfiffen, bei den Lakers waren es 17. Das führte zu einem 31:21-Übergewicht bei den Freiwürfen für L.A.
  • Nach 45 Punkten in Game 3 lief es diesmal weniger gut für Ja Morant. Fast hätte er kurz vor Schluss den entscheidenden Korb aufgelegt, so aber bleibt eine Trefferquote von 8/24 aus dem Feld, 1/6 von Downtown. Dazu vier Turnover. In Halbzeit eins nur selten zu sehen, zog er nach der Pause öfter zum Korb, hatte mit seinen Abschlüssen aber wenig Glück und haderte auch immer wieder mit den ausbleibenden Foulpfiffen. Auch seine lädierte Hand bekam zudem wieder einiges ab.

Lakers vs. Grizzlies: Die Stimmen zum Spiel

LeBron James (Lakers): "Ich versuche offensiv so gut wie möglich zu sein, aber in der Defensive ist es noch wichtiger. Das war mein Mindset heute Abend. Ich konnte mich ein paarmal auszeichnen."

Taylor Jenkins (Head Coach Grizzlies): "Offensichtlich konnte LeBron über seine rechte Hand attackieren. Das darf am Ende des Spiels nicht passieren. Da haben wir nicht aufgepasst. Die Niederlage ist sehr enttäuschend."

Der Top des Spiels: LeBron James

45 Minuten auf dem Parkett, und das mit 38 - aber am Ende hatte LeBron wieder alles richtig gemacht. Hielt sich in der Anfangsphase zurück und nahm etwa in den ersten zehn Minuten überhaupt keinen Wurf, sammelte dafür aber fleißig an den Brettern ein und kontrollierte das Spiel anderweitig. Sein Dreier fiel nicht (1/7), aber sonst lief eigentlich alles. Für den wichtigsten Korb im Schlussviertel und in der Overtime verantwortlich, zog außerdem gleich zweimal das Offensiv-Foul von Ja Morant. Wenn er will, kann er auch bis 45 spielen. Mindestens.

Der Flop des Spiels: Dillon Brooks

Bei einem Sieg für die Grizzlies hätte Anthony Davis diesen Platz sicher gehabt (0/5 FG, 2 Punkte in Halbzeit 1), aber die Braue rehabilitierte sich gerade noch rechtzeitig mit einer starken Schlussphase und Overtime. So trifft es den Lieblings-Antagonisten der Lakers-Fans, der sich nach seiner Ejection in Spiel 3 und den Sticheleien gegen LeBron Buhrufe der Zuschauer in der Crypto.com Arena anhören musste. Traf nur einen seiner sieben Dreier für insgesamt 11 Punkte und konnte den "alten Mann" nicht stoppen. Honorable Mention: Alle Dreierschützen der Grizzlies (9/42 3FG).

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Lakers vs. Grizzlies

KategorieLakersGrizzlies
PunkteAustin Reaves (23)Desmond Bane (36)
ReboundsLeBron James (20)Jaren Jackson Jr. (14)
AssistsLeBron James (7)Ja Morant (7)
StealsAnthony Davis, Dennis Schröder (je 2)Ja Morant (3)
BlocksAnthony Davis (4)Jaren Jackson Jr. (5)
Artikel und Videos zum Thema