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NBA: Dallas Mavericks verlieren gegen Minnesota Timberwolves trotz Aufholjagd - späte Explosion von Kyrie Irving reicht nicht

Von Philipp Jakob
Kyrie Irving explodiert bei seinem Heimdebüt für die Mavs im vierten Viertel.
© imago images

Die Dallas Mavericks haben beim Heimdebüt von Kyrie Irving die zweite Pleite in Folge kassiert. Beim 121:124 macht zunächst die löchrige Defense große Sorgen, bevor Irving mit einer späten Punkteexplosion das Comeback anführt - allerdings ohne Erfolg.

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Dallas Mavericks (31-28) - Minnesota Timberwolves (31-29) 121:124 (BOXSCORE)

Über weite Strecken des Spiels agierte Irving abseits des Balles und relativ unauffällig. Mit dem vierten Viertel brach aber die Kyrie-Zeit an. 26 seiner 36 Punkte (15/23 FG, 6 Assists) erzielte der 30-Jährige, der die Liga beim Scoring im Schlussabschnitt anführt, in eben diesem Durchgang. Damit führte er das Comeback der Mavs nach einem 26-Punkte-Rückstand an, doch in der letzten Possession bekamen weder er noch Luka Doncic einen Wurf zum potenziellen Ausgleich los.

Der Slowene erzielte 33 Punkte und sammelte zusätzlich 12 Rebounds sowie 6 Assists. Christian Wood steuerte von der Bank 24 Zähler bei, ansonsten punktete aber kein Mav zweistellig. Die größten Probleme hatte Dallas aber defensiv. Die Hausherren konnten Minnesota in der Zone nicht stoppen, die Wolves kamen immer wieder zu leichten Abschlüssen am Ring (23/26 FG in der Restricted Area), trafen insgesamt 58 Prozent aus dem Feld und setzten sich so früh ab.

"Nur mit der Offense wirst du keine Championship gewinnen", mahnte Doncic deshalb nach der Partie. Mavs-Coach Jason Kidd gab sich dagegen betont entspannt: "Wir sind hier, um mehr Punkte zu erzielen als der Gegner. Die Leute kommen, um Punkte zu sehen und kein 80:80. Wir sind hier, um zu scoren. Das ist eine neue NBA. Für unsere Defense am Ring werden wir Lösungen finden."

Anthony Edwards führte seine Farben mit 32 Punkten an, Rudy Gobert wütete mit 21 Zählern (9/9 FG, 3/5 FT) und 14 Rebounds in der Zone. Jaden McDaniels legte 19 Punkte auf, hatte aber Probleme von der Linie (3/7 FT). Mike Conley kam auf 12 Punkte und 9 Assists, verpasste es aber ebenfalls, in der Schlussminute von der Freiwurflinie für klare Verhältnisse zu sorgen.

Die Mavs-Fans bereiteten Irving bei dessen Heimdebüt einen begeisternden Empfang, der Point Guard startete erneut an der Seite von Doncic. Reggie Bullock rückte für Tim Hardaway Jr. in die Starting Five, der 30-Jährige musste wegen Oberschenkelproblemen passen. Irvings erster Korberfolg im American Airlines Center war ein Jumper von der Freiwurflinie, ansonsten lag der Ball aber viel in den Händen von Doncic (10 im ersten Viertel).

Defensiv hatte Dallas enorme Probleme, die Gäste vom Korb fernzuhalten. 24 der ersten 30 Wolves-Zähler kamen allesamt in der Zone - inklusive 10:0 Second Chance Points nach 4 Offensiv-Rebounds, der Rest von der Freiwurflinie. Entsprechend hatte Minnesota eine Wurfquote von knapp 60 Prozent sowie eine 33:23-Führung nach dem ersten Abschnitt vorzuweisen.

Späte Irving-Explosion: Mavs verlieren trotz Aufholjagd

Zwei Dreier von Theo Pinson leiteten das zweite Viertel ein, dann übernahm Wood die Scoring-Aufgaben. Nach dessen 11 Mavs-Zählern in Folge war Dallas wieder dran (40:41), doch mindestens genauso schnell hatten die Wolves dank leichter Abschlüsse in der Restricted Area den alten Abstand wiederhergestellt. Nun waren Conley und Edwards sogar aus der Distanz erfolgreich, was zuvor kein Erfolgsrezept der Gäste war (4/17 Dreier in Halbzeit eins). Der Vorsprung wuchs auf 14 Zähler an, auch eine Mavs-Zonenverteidigung half kaum. Dank eines Wood-Buzzerbeaters ging es mit 65:54 in die Kabine.

Das bis dato positivste Ereignis aus Sicht der Hausherren war das Ja-Wort eines Pärchens, das in der Halbzeitpause auf dem Court heiratete. Doch sportlich war auch nach dem Seitenwechsel zunächst keine Trendwende erkennbar. Die Defense, vor allem unter dem Korb, war weiterhin nicht existent, von Irving war ebenfalls nicht viel zu sehen. Dallas geriet mit 26 Zählern ins Hintertreffen, das Scoring von Doncic (13 im dritten Viertel) sorgte immerhin "nur" für einen Zwischenstand von 82:100 aus Mavs-Sicht nach drei Durchgängen.

Kyrie wachte nun zum Start des Schlussabschnitts auf, sein Triple stellte nach wenigen Minuten im vierten Viertel auf -10. Dank der Irving-Explosion (und eines Airballs von Gobert von der Freiwurflinie) waren die Mavs-Fans ebenfalls wieder da. 21 der ersten 26 Mavs-Zähler im vierten Viertel gingen auf das Konto des Point Guards, drei Minuten vor dem Ende versenkte Doncic einen Stepback-Dreier, dann ließ sogar Frank Ntilikina einen Triple zum 116:120 folgen.

Zwar ließen Edwards und McDaniels ordentliche Möglichkeiten für Minnesota liegen, Letzterer machte das aber mit einem Steal gegen Doncic direkt wieder wett und traf immerhin 1 seiner 2 Freiwürfe. Aber: Irving von Downtown stellte 30 Sekunden vor Schluss auf -2, Dallas musste nun allerdings foulen. Veteran Mike Conley zeigte Nerven, er ließ einen Freiwurf liegen.

Bei 15 Sekunden auf der Uhr hatte Dallas also eine letzte Chance auf den Ausgleich - zumindest in der Theorie. In der Praxis bekamen aber weder Irving noch Doncic gegen die sehr aktive Defense der Wolves keinen Wurf mehr los, nach mehreren Pump-Fakes der Mavs-Stars war immer der nächste Verteidiger dran. Das Spiel endete mit einem Turnover für Dallas, die Season-Series geht damit an Minnesota.

NBA: Die Stats-Leader bei Mavs vs. Wolves

KategorieMavsWolves
PunkteKyrie Irving (36)Anthony Edwards (32)
ReboundsLuka Doncic (12)Rudy Gobert (14)
AssistsIrving, Doncic (je 6)Mike Conley (9)
StealsKyrie Irving (2)McDaniels, Anderson (je 2)
BlocksKyrie Irving (1)McDaniels, Anderson (je 1)
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