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NBA: Memphis Grizzlies schlagen auch die Golden State Warriors - Ja Morant toppt Stephen Currys Triple-Double

Von Philipp Jakob
Ja Morant versenkt in der Crunchtime die Golden State Warriors.
© getty

Selbst die Golden State Warriors können das heißeste Team der Liga nicht stoppen! Memphis hat das Spitzenspiel der Western Conference mit 116:108 für sich entschieden und damit einen Franchise-Rekord ausgebaut. Ja Morant bringt den Sieg mit mehreren Clutch-Buckets ins Ziel, ein Triple-Double von Stephen Curry reicht den Dubs nicht.

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Memphis Grizzlies (29-14) - Golden State Warriors (30-10) 116:108 (BOXSCORE)

Morant legte mit 15 Punkten im ersten Viertel schon richtig gut los, wurde dann von den Warriors besser im Zaum gehalten, bevor der Point Guard in der Schlussminute als Closer für die Entscheidung sorgte. Er beendete das Spiel mit 29 Zählern (11/23 FG), 8 Assists, 5 Rebounds sowie 2 Blocks und war damit der beste Mann auf dem Weg zum zehnten Sieg in Folge - Franchise-Rekord.

Morant stand zudem im Fokus, als er in der Schlussminute nach einem Layup jubelte und einem jungen Fan, der auf eine High-Five gehofft hatte, diese verweigerte - weil er ein Warriors-Trikot anhatte. "Das war despektierlich", sagte Morant im Anschluss. "Wir sind Memphis. Es sah aus, als wollte er jubeln, aber nicht in dem Trikot. Es tut mir ihm gegenüber leid, aber in dem Moment, zieh ein anderes Jersey an." Der 22-Jährige bat in der Folge um die Daten des Fans, damit er ihm selbst ein Grizzlies-Trikot schicken könne.

Zudem durfte sich Morant über wichtige Unterstützung der Teamkollegen freuen. Rookie Ziaire Williams machte mit 17 Punkten beispielsweise das beste Spiel seiner noch jungen Karriere, Backup-Guard Tyus Jones war aus der Distanz brandheiß (17, 5/5 Dreier, 8 Assists). Brandon Clarke (14) überzeugte ebenfalls von der Bank, Jaren Jackson Jr. legte ein Double-Double auf (13 und 11 Boards, 3 Blocks).

Den Warriors reichte auch das neunte Karriere-Triple-Double von Curry nicht, seinen 27 Punkten, 10 Rebounds und 10 Assists standen schwache Quoten gegenüber (8/21 FG, 2/9 Dreier). Generell hatte die Warriors-Offense im vierten Viertel einige Probleme (26,1 Prozent FG). Klay Thompson kam in seinem zweiten Saisonspiel auf 14 Punkte bei 5/13 aus dem Feld, Gary Payton II zeigte noch ein starkes Two-Way-Game (13, 5 Rebounds und 3 Steals).

Steve Kerr: Memphis "eins der besten Teams der Liga"

Damit haben die Dubs die Spitzenposition im Westen an die Suns verloren, Memphis rangiert nur 3,5 Spiele hinter der Spitze auf Platz vier. "Sie haben sich zu einem der besten Teams der Liga entwickelt", staunte auch Warriors-Coach Steve Kerr nach der Partie nicht schlecht.

Die Warriors mussten erneut auf Draymond Green verzichten, der aufgrund von Wadenproblemen passen musste. Den Grizzlies fehlten weiterhin Steven Adams (Corona-Protokoll) und Dillon Brooks (Knöchel). Wie in den vergangenen Spielen hinderte das Fehlen der beiden nominellen Starter Memphis aber nicht daran, von Beginn an den Ton anzugeben.

Zunächst lag das in erster Linie an Morant, der Mitte des ersten Viertels mehr Punkte angesammelt hatte (15) als das komplette Warriors-Team und mit einem Alley-Oop ein frühes Highlight setzte. Im zweiten Abschnitt waren es dann die Dreierschützen um Desmond Bane (11), Jones oder auch Williams, die den Grizzlies einen bedeutenden Vorteil verschafften. Memphis setzte sich bis auf 18 Zähler ab.

Warriors drehen die Partie - Morant und Co. schlagen zurück

Die Dubs-Offense hatte derweil noch kaum Zielwasser intus, auch Curry nicht. Der Chefkoch leistete sich in Halbzeit eins gar zwei Airballs von Downtown, als Team traf Golden State nur 5/15 Dreier. Zudem hatte die starke Grizzlies-Defense ihre Hände scheinbar überall und erzwang 12 Ballverluste, die sie wiederum in 20 direkte Punkte ummünzte. Erst als Coach Kerr Kettenhund Payton II auf Morant ansetzte, lief es für die Gäste besser. Ein Eckendreier von Thompson mit dem Shotclock-Buzzer verkürzte wenige Sekunden vor der Halbzeitpause immerhin auf 51:59.

Die Warriors starteten auch in die zweite Hälfte mit der Payton-Taktik, der Morant kaum Platz zur Entfaltung gab. Auf der anderen Seite des Courts markierte Curry seinen ersten Dreier des Abends, Golden State drehte die Partie mit einem 20:4-Start. Die Reservisten um Jones oder Clarke gaben Memphis aber neues Leben, unterstützt von weiteren Warriors-Ballverlusten (insgesamt 17), und die Grizzlies waren wieder dran (90:87 für die Dubs nach drei Vierteln).

Die Partie blieb bis in die Schlussphase hochspannend und umkämpft. Dank eines weiteren Jones-Dreiers ging Memphis mit einem leichten Vorteil in die Crunchtime, der Point Guard war brandheiß. Sein nächster Pullup aus der Distanz brachte die Grizzlies dreieinhalb Minuten vor dem Ende auf +9 weg.

Thompson war es nun, der die Warriors in Schlagdistanz hielt. Morant antwortete in der Schlussminute nach mehreren Misses mit einem starken Drive, Curry scheiterte auf der Gegenseite von Downtown. Dann attackierte wieder Morant die Zone, er versenkte den Layup und zog das Foul - unter "MVP"-Sprechchören der Grizzlies-Fans machte der 22-Jährige mit dem Clutch-And-One den Sieg perfekt.

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