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NBA: Los Angeles Lakers verlieren ohne LeBron James in Charlotte - Monster-Comeback von Westbrook reicht nicht

Von Philipp Jakob
Russell Westbrook führt die Lakers in der zweiten Halbzeit gegen Charlotte im Alleingang zum Comeback - doch die Hornets zittern sich zum Sieg.
© getty

Die Los Angeles Lakers haben im fünften Spiel ihres Ostküstentrips die dritte Pleite kassiert. Beim 114:117 gegen die Hornets erlebt L.A. ohne LeBron James und Anthony Davis einen Horror-Start, bevor Russell Westbrook seine Farben im Alleingang zurückbringt. Am Ende zittern sich die Hornets aber zum Sieg.

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Charlotte Hornets (28-22) - Los Angeles Lakers (24-26) 117:114 (BOXSCORE)

LeBron James (Knie) saß zum zweiten Mal in Folge in zivil auf der Bank, auch Anthony Davis musste aussetzen, nachdem er sich bei einem Dunk am Vortag gegen die Sixers am Handgelenk verletzt hatte. In seiner ersten Partie ohne seine Superstar-Kollegen sprang Russell Westbrook mit 35 Punkten (12/23 FG, 3/7 Dreier), 5 Assists und 4 Rebounds bei nur einem Turnover in die Bresche.

Allerdings hatte der 33-Jährige in der ersten Halbzeit noch gewaltige Probleme, bis zur Pause brachte er nur 5 Zähler aufs Scoreboard. Mit seiner Explosion nach dem Seitenwechsel, die das Lakers-Comeback nach 20 Punkten Rückstand befeuerte, erzielte er die meisten Punkte in einer Halbzeit (30) seit dem letzten Spiel von Kobe Bryant im Jahr 2016 (38).

Nur mit seinem potenziellen Gamewinner, ein Pullup-Dreier in den finalen Sekunden, scheiterte Westbrook, sodass L.A. das Parkett doch wieder als Verlierer verlassen musste. Lakers-Coach Frank Vogel hatte dabei allerdings keine Probleme mit der Shot-Selection: "Er war der heißeste Spieler in der Halle. Er stand bei 3/6 Dreiern und wollte den Sieg. Wenn der reingeht, sprechen wir von einem phänomenalen Erfolg. Russell war spektakulär in der zweiten Halbzeit. Er hat uns überhaupt die Chance ermöglicht, einen Sieg zu stehlen."

Neben Westbrook hatten auch Carmelo Anthony (19, 5 Rebounds und 5 Assists, +20) und Austin Reaves (16) zuvor gute Leistungen gezeigt. Auf Seiten der Hausherren glänzte das Quartett Miles Bridges (26, 8 Rebounds und 6 Assists), Ish Smith (22, 10/12 FG) sowie LaMelo Ball und Terry Rozier (jeweils 20 Punkte). Mason Plumlee sicherte sich 8 Zähler und 17 Abpraller, P.J. Washington steuerte zudem 12 Punkte bei.

Russell Westbrook führt Monster-Comeback der Lakers an

Ohne LeBron und AD lief bei den Lakers anfangs kaum etwas zusammen. Der Offense-Motor kam überhaupt nicht in die Gänge (3/15 FG zum Start), defensiv fand L.A. kein Mittel gegen Rozier oder Bridges, der sich fröhlich und spektakulär durch die Zone dunkte. Charlotte setzte sich schnell mit 15 Punkten ab, den Lakers drohte ein Debakel.

Die Bank um Melo oder Kent Bazemore (13) injizierte der Lakers-Offense immerhin etwas Leben, die Gäste aus Hollywood robbten sich wieder heran - nur um prompt einen 10:0-Lauf der Hornets zu kassieren. Bis zur Halbzeitpause enteilte Charlotte wieder (65:49). Von Westbrook war bis zu diesem Zeitpunkt nichts zu sehen, vielmehr stand er zur Pause bei einem Plus/Minus von -27, damit stellte er laut ESPN Stats & Info seinen persönlichen Negativ-Rekord für eine Hälfte ein.

Westbrook erwachte aber nach dem Seitenwechsel. Nachdem Charlotte den Vorsprung bis auf 20 Zähler erhöht hatte, antworteten die Lakers mit mehreren Dreiern aus den Händen von Anthony sowie Wayne Ellington (9) und Westbrook attackierte mit guten Drives. Die meisten seiner 14 Zähler im dritten Abschnitt erzielte er in der Zone. Am Ende eines 20:5-Laufs war die Partie sogar wieder ausgeglichen.

Zu Beginn des Schlussabschnitts behielten die Hornets aber dank Smith und Rozier die Oberhand, L.A. hatte nun wieder deutlich mehr Probleme zu punkten. Mehrere Buckets des starken Reaves hielten es aber bis in die Crunchtime spannend. Dann hielt Westbrook die Lakers im Alleingang im Spiel, unter anderem mit gleich zwei Pullup-Dreiern. 11 Lakers-Zähler in Folge gingen auf das Konto des Point Guards, der eine Minute vor dem Ende auf -3 verkürzte. Hornets-Besitzer Michael Jordan hatte da schon genug.

Dann wurde es wild: Melo blockte einen Drive von Rozier, auf der Gegenseite revanchierte sich Bridges mit einer Rejection gegen Westbrook. Der Offensiv-Rebound landete allerdings bei Stanley Johsnon, der auf 114:115 stellte. Anschließend vergab Ball einen seiner zwei Freiwürfe, L.A. bekam 9 Sekunden vor dem Ende eine letzte Chance. Erneut versuchte es Westbrook mit dem Pullup-Dreier, dieses Mal aber ohne Erfolg. Charlotte brachte den Sieg von der Linie in trockene Tücher.

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