NBA

NBA - Kommentar zum Dreier-Rekord von Warriors-Star Stephen Curry: Eine Bestmarke für die Ewigkeit

Stephen Curry hat sich mit 5 Dreiern gegen die Knicks zum All-Time-Dreier-Rekord geballert.
© getty

Stephen Curry ist der beste und einflussreichste Schütze der NBA-Geschichte! Daran gab es schon vor seinem Dreier-Rekord kaum Zweifel, mit dem Überholen von Ray Allen hat der Warriors-Star diese Stellung nur untermauert. Am Ende ist Curry aber noch lange nicht angekommen. Er wird einen Rekord aufstellen, der für die Ewigkeit hält. Ein Kommentar.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Es ist äußerst unwahrscheinlich, einen NBA-Rekord für die Ewigkeit sein Eigen zu nennen, sofern man nicht auf den Namen Wilt Chamberlain hört - oder vielleicht noch Rasheed Wallace. Letzterer hat mit 41 Technical Fouls in einer Saison einen unantastbaren Rekord aufgestellt, Wilt gehören mit 100 Punkten in einem Spiel oder dem höchsten Reboundschnitt über eine Saison (27,2) gleich mehrere Bestmarken, die wohl niemals geknackt werden.

Und nun hat sich auch Stephen Curry in diesen erlauchten Kreis geballert. 2.977 Dreier, Stand jetzt, hat der Chefkoch in seiner Laufbahn durch das Nylon gehämmert, kein Spieler in der Historie der NBA hat mehr erfolgreiche Distanzwürfe in der regulären Saison auf dem Konto. Den Rekord für die meisten Dreier in Regular Season und Playoffs hält er übrigens schon eine Weile.

Es bestehen längst keine Zweifel mehr, dass Wardell Stephen Curry II der beste Schütze ist, den der Basketball jemals gesehen hat. Er hat das Spiel verändert wie kaum ein zweiter vor ihm. Und passenderweise wird er dies mit einem Dreier-Rekord für die Ewigkeit krönen.

Stephen Curry: Ein Rekordmann auf einem eigenen Level

Denn: Curry ist noch lange nicht am Ende seiner Shooting-Brillanz angekommen. Nie traf er mehr Dreier als in der laufenden Saison im Alter von immerhin 33 Jahren. 5,4 erfolgreiche Triples pro Partie stehen derzeit auf seiner Habenseite - über die komplette Saison wäre auch das ein Rekord - und das bei einer Trefferquote von 39,9 Prozent.

Als Curry in der Saison 2015/16 eine neue Bestmarke mit insgesamt 402 Dreiern aufstellte und damit den vorherigen Rekord (286, ebenfalls Curry) pulverisierte, galt diese Zahl bereits als unantastbare Bestmarke. Nun ist er auf Kurs, 432 Dreier in der aktuellen Spielzeit zu versenken. Und er liefert keinerlei Anzeichen, warum er gegnerische Defenses mit seinem Shooting nicht noch viele weitere Jahre terrorisieren sollte.

Nehmen wir Ray Allen als Beispiel, Currys Vorgänger als Rekordmann. Der stand noch als 38-Jähriger auf dem NBA-Parkett und traf dann als reiner Spezialist immer noch hochprozentig von Downtown. 1.300 Spiele hat Jesus Shuttlesworth in seiner Karriere angesammelt und 2.973 Dreier versenkt, im Schnitt also 2,3 Dreier pro Partie.

Es ist nicht unrealistisch, dass Curry (derzeit 789 Spiele) in ähnliche Gefilde vorstößt, fünf bis sechs fitte Saisons müsste er dafür noch abreißen, bei den Dubs steht er sowieso noch vier Jahre unter Vertrag. Hält er seinen aktuellen Karriereschnitt von 3,8 Dreiern - aktuell liegt er deutlich drüber, in ein paar Jahren wird er drunter liegen - könnte er in der Theorie sein Dreier-Konto auf mehr als 4.500 Triples ausbauen.

Stephen Curry: Der Mann hinter der Dreier-Revolution

Der derzeit Viertplatzierte im All-Time-Dreier-Ranking, James Harden (2.509), wird daran genauso wenig anknüpfen können wie beispielsweise Damian Lillard (2.114), aktuell Rang 10. Beide befinden sich in einem ähnlichen Alter wie Curry, doch der Rückstand ist schon jetzt zu groß. Klay Thompson hat nach zwei verpassten Saisons ebenfalls keine Chance mehr.

In naher Zukunft wird also keiner dem Warriors-Star den Rekord wegschnappen. Das Einzige, was Curry auf lange Sicht gefährlich werden könnte, ist seine eigene Genialität. Mit seinem Shooting hat er das Spiel nicht ruiniert, wie manch einer in der Vergangenheit befürchtet hatte. Er hat es revolutioniert.

Der Dreier ist mittlerweile die dominante Waffe in der NBA, ein Feuerwerk mit fünf, sechs Triples in einem Spiel, egal von welchem Akteur, ist dank Curry zur Normalität geworden. In den Hinterhöfen dieser Welt träumen die Kinder von einer Karriere als "Next Steph". Wird dem Rekordmann das zum Verhängnis?

Stephen Curry. Warum niemand ihn einholen wird

Teamkollege Draymond Green ist sich sicher, dass Currys Dreier-Rekord "hundertprozentig" gebrochen werden wird. Warum? Durch dessen immensen Einfluss auf das Spiel würden die jungen Stars in die Liga kommen und direkt von Downtown drauf los ballern, bei Curry sei das anfangs noch anders gewesen.

Die Zahlen geben Green jedoch nur halb recht. Zwar ist es korrekt, dass zum Beispiel Trae Young und Donovan Mitchell in ihren ersten vier Jahren in der NBA deutlich häufiger aus der Distanz geworfen haben (7,1 und 7,2 Versuche pro Partie zu Currys 5,6) - aber es trifft eben niemand so hochprozentig wie der Chefkoch (2,5 und 2,6 Treffer pro Partie zu Currys 2,5 im entsprechenden Zeitraum). Auch ein Luka Doncic (2,7) müsste noch gewaltig an seiner Effizienz schrauben.

Genau das ist ein weiterer Punkt, der den Warriors-Star einmalig macht. Klammert man seine durch Verletzungen verkürzte 2019/20er Saison aus, kommt er in der aktuellen Spielzeit mit 39,9 Prozent auf die schlechteste Dreierquote seiner Karriere! Einfach irre. Und unerreicht sowieso, bedenkt man auch sein Volumen und den Schwierigkeitsgrad, niemand sonst wird schließlich auch ohne Ball teilweise von drei Gegenspielern verteidigt, sobald er die Mittellinie überquert.

All das macht es äußerst unwahrscheinlich, dass Curry von seinem Thron verdrängt wird. Und selbst wenn sein Dreier-Rekord doch irgendwann fallen sollte - in gewisser Weise wäre er selbst dafür verantwortlich. Der einflussreichste Schütze aller Zeiten bliebe Stephen Curry auch in diesem Fall.

NBA: Die Dreier-Statistiken von Curry und Co. in den vergangenen 4 Saisons

Name3PM/G3PA/G3FG%3PM/Total
Stephen Curry5,212,341,9848 (164 Spiele)
Trae Young2,57,134,9573 (231 Spiele)
Luka Doncic2,78,133,1588 (220 Spiele)
Donovan Mitchell2,87,536,8621 (224 Spiele)
Artikel und Videos zum Thema