NBA

NBA: Stephen Curry führt Golden State Warriors bei Turnover-Festival zu Sieg bei den L.A. Clippers

Von Philipp Schmidt
Stephen Curry führte die Warriors zum Sieg bei den Clippers.
© imago images

Die Golden State Warriors haben das über weite Strecken nur wenig attraktive Spitzenspiel der Western Conference bei den L.A. Clippers mit 105:90 für sich entschieden und Platz 1 in der Liga weiter untermauert. Während die Clippers sich mit unfassbar vielen Ballverlusten das Leben schwer machten, erhielt der immer stärker werdende Steph Curry ein wenig mehr Unterstützung als sein Pendant Paul George.

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L.A. Clippers (11-9) - Golden State Warriors (18-2) 90:105 (BOXSCORE)

Curry beendete die Partie - dem siebten Sieg im achten Auswärtsspiel für Golden State - mit 33 Punkten, 6 Assists, 6 Steals und 5 Rebounds. Er versenkte 7 seiner 13 Dreier (12/22 FG), davon einige entscheidende im vierten Viertel, als sich die Warriors endgültig absetzten. Mit Reservist Otto Porter Jr. (18 Punkte, 10 Rebounds) sowie Jordan Poole (17, 4/9 3FG) und Andrew Wiggins (12, 4/12 FG) gab es drei weitere Warriors in Double Digits, den Dreier trafen die Gäste deutlich besser als die Clippers (17/40, 41,0 Prozent).

Neben der Dreierquote (32,1 Prozent, 9/28) verloren die Hausherren das Spiel in erster Linie aufgrund von 24 Turnovern (GSW: 16). Diese nutzte Golden State zu 31 Punkten. So halfen auch 30 Zähler (11/24 FG) von George nichts, der zumindest in Phasen dem Spiel seinen Stempel aufdrücken konnte. Auch bei ihm standen jedoch 5 Assists 8 Turnover gegenüber. Nie hatte er in seiner Karriere mehr. Neben PG-13 waren schon Eric Bledsoe und Marcus Morris Sr. mit jeweils 13 Punkten die besten Punktesammler.

Mit den Clippers und Warriors trafen die beiden besten Defensiv-Teams der bisherigen Saison aufeinander, Golden State hatte im bisherigen Saisonverlauf die schlechteste Wurfquote beim jeweiligen Gegner erlaubt. Dies zeigte sich zu sehr früher Ortszeit auch im direkte Aufeinandertreffen, in dem die beiden Teams auf das bewährte Personal setzten.

L.A. eröffnete durch einen George-Layup in Transition, Curry schlug per Dreier aus der Ecke umgehend zurück. In der Folge hinterließen dennoch die Clippers über weite Teile des ersten Viertels den besseren Eindruck. Unter anderem räumte Bledsoe Poole ab. Mit 9 Punkten in den ersten zwölf Minuten tat sich insbesondere Morris positiv hervor. In diesem Zeitraum hatten die Clippers bereits 6 Turnover erzwungen. Da sie den Ball auch sechsmal wegwarfen, betrug der Vorsprung trotz gefühlter Dominanz (17:10 an den Brettern) nur 4 Punkte: 24:20 Clippers. Die Warriors hatten noch keinen einzigen ihrer 3 Freiwürfe versenkt. Abgesehen von Curry ging bei den Startern gar nichts.

Curry läuft heiß - Clippers mit viel zu vielen Fehlern

Im Anschluss lief es bei Golden State etwas besser, schönen Basketball suchte man jedoch auf beiden Seiten vergebens. Viele Freiwürfe und Ballverluste prägten das Spiel. Wiggins glich die Partie nach längerer Zeit wieder aus (27:27), Curry besorgte kurzzeitig die Führung. Während George noch kein Wurfglück hatte, sammelte Ivica Zubac (8 und 8) fleißig Offensivrebounds. Das Spiel war komplett offen, 44:42 Warriors zur Pause. Angesichts von 12 Ballverlusten und 34,1 Prozent aus dem Feld (53,3 Offensiv-Rating!) konnte L.A. mit diesem Ergebnis sehr gut leben.

In die zweite Halbzeit starteten die Clippers - überraschend - mit einem Fehlpass und einem Schrittfehler. George schloss sich an, Head Coach Tyronn Lue griff schnell zur Auszeit. Ein Behind-to-Back-Pass von Curry auf Draymond Green (8 Punkte, 7 Assists) besorgte die erste 6-Punkte-Führung der Gäste, er legte einen Dreier und einen Layup nach (55:44). Die Offense der Clippers war eine einzige Katastrophe (16 TO, 15 FGM). Doch für das bescheidene Niveau der Partie sprach es, dass das Heimteam in wenigen Minuten den Rückstand wieder fast egalisiert hatte.

Ein Distanzwurf von Bledsoe beendete einen 10:1-Lauf, ehe Hartenstein erstmals ins Spiel eincheckte. Nach einem ausgebliebenen Foulpfiff gegen den Deutschen holte sich Green ein Technical ab, nur Sekunden später sah auch Harteinstein das T, als er einen Block gegen Poole zu sehr feierte. Dieser drehte jedoch in der Folge auf, 3 Dreier in kurzer Zeit verschafften den Warriors ein kleines Polster, doch auch George taute immer mehr auf. Da Poole (15 Punkte in Q3) jedoch einen weitere Distanzwurf mit dem Brett traf, nahm Golden State eine 75:68-Führung mit in den Schlussabschnitt.

Turnover blieben weiter ein riesiges Problem für die Clippers, nach einem Foul an Curry verlor der Superstar kurz die Nerven und erhielt ebenfalls ein Technical. Das Momentum gehörte dennoch seinem Team. Porter Jr. und Juan Toscano-Anderson erhöhten auf +14. Spätestens in dieser Phase verloren die Clippers völlig den Anschluss. Curry, zeitweise stinksauer auf die Linie der Referees,war plötzlich on fire und schweißte gleich drei schwere Dreier in Folge rein. Beim Stand von 77:95 fand L.A. keine Antwort mehr. Wiggins legte einen weiteren erfolgreichen Distanzwurf nach. Die Bänke wurden geleert, 105:90 hieß es am Ende aus Sicht des Siegers.