NBA - GOATmentator und Top 10-Legende Beau Estes im Interview: Bester Reim? "Habe mich bei Jay-Z und Kanye bedient"

Philipp Jakob
04. Oktober 202111:24
GOATmentator Beau Estes bedient sich für seine Reime gerne mal bei Jay-Z und Kanye West.getty
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Seit 2008 ist Beau Estes die Stimme der NBA Top 10, dem täglichen Highlight-Clip mit den besten Plays aus der Association. Seine Reime, für die er sich gerne auch mal von Jay-Z und Kanye West inspirieren lässt, sind legendär. Im Interview mit SPOX spricht der 50-Jährige über seinen Reime-"Tick", seinen Arbeitsalltag und das vielleicht beste Highlight aller Zeiten.

Estes nimmt uns mit in seine Reime-Schmiede, verrät, warum ein Literaturexperte bei ihm einen Gehirndefekt vermutet, und erklärt, weshalb er sich in seiner Anfangszeit mitten in der Nacht fünf Tassen Kaffee reingekippt hat.

Außerdem: Sein Arbeitsalltag als Sprecher der NBA-Highlights und das Problem mit den deutschen NBA-Stars.

Mr. Estes, lassen Sie uns mit dem vielleicht ersten "Highlight-Play" Ihrer Vita beginnen: Sie wurden einst in einem High-School-Spiel von Penny Hardaway geblockt?

Beau Estes: Das ist korrekt. Wir waren bei einem Basketball-Camp in Tennessee, mit uns wurde der Boden gewischt. (lacht) Penny war ebenfalls dort, jeder in diesem Camp wusste schon damals, wie gut er ist. Mein Coach wählte mich als direkten Gegenspieler für ihn aus, dabei war ich ehrlich gesagt nicht besonders gut. In einer Szene täuschte ich einen Wurf gegen Penny an und er ist darauf reingefallen. Auf einmal sind seine Socken vor meinen Augen aufgetaucht, so hoch ist er gesprungen. Das ist wirklich wahr! Ich habe nach dem Fake aber einen Korbleger versenkt.

Das wollte Hardaway sicherlich nicht auf sich sitzen lassen.

Estes: Im nächsten Angriff bekam ich den Ball im Post. Das letzte Mal hatte ich einen Pump Fake gemacht, also wollte ich nun direkt abschließen. Ich fing den Ball, drehte mich sofort um und warf. Es schien, als ob ein riesiger Schatten den Ball geschluckt hätte. Penny blockte meinen Wurf bis zur Mittellinie. Als ich mich umdrehte, war er schon auf der anderen Seite des Courts und hämmerte einen Alley-Oop durch die Reuse. Ich war etwas verstört, so etwas hatte ich noch nie gesehen.

GOATmentator Estes: "Wow, du bist der Typ von der Top 10"

Kann man diese Szene als das Ende Ihrer Hoffnungen auf eine Karriere als Profi-Basketballer bezeichnen oder hatten Sie echte Ambitionen?

Estes: In dem Moment wurde mir klar, ich fokussiere mich besser auf den Journalismus. (lacht) Ich war eh ein besserer Fußball- als Basketballspieler. Das amerikanische "gut" und das deutsche "gut" sind im Fußball wahrscheinlich zwei Paar Schuhe, aber für amerikanische Verhältnisse war ich gut. Vermutlich hätte ich sogar am College Fußball spielen können, wenn ich dabeigeblieben wäre. Aber ich habe mich stattdessen in den Basketball verliebt.

Mit dem Profi-Dasein wurde es zwar nichts, in NBA-Kreisen sind Sie aber dennoch eine Berühmtheit. So gut wie jeder Fan weltweit kennt Ihre Stimme. Ist Ihnen das eigentlich bewusst?

Estes: Dafür bin ich einerseits sehr dankbar und andererseits haut mich das jedes Mal wieder um. Vor allem bei Events wie der Summer League, wenn jemand meine Stimme hört und sagt: "Wow, du bist der Typ von der NBA Top 10." Schon als Vier- oder Fünfjähriger war ich besessen von der NBA und habe zu meinen Eltern gesagt, dass ich Sportjournalist werden möchte. Für mich ist ein Traum wahrgeworden, ich bin wirklich der glücklichste Mensch auf der Welt. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich mal im pakistanischen, im brasilianischen oder im asiatischen Fernsehen zu Gast sein werde und einen kleinen Beitrag leiste, dass der Sport wächst.

Zwar kennt jeder Ihre Stimme, aber kaum jemand die Person, die hinter der Top 10 steckt. Wo kommen Sie her? Wie sind Sie zum Basketball gekommen?

Estes: Ich bin in den ganzen USA aufgewachsen. Als kleines Kind lebte ich in Los Angeles, als Magic Johnson zu den Lakers kam und sie die Championship gewannen. Im TV lief anschließend eine Montage mit seinen besten Spielszenen und dem Song "Do You Believe in Magic", das ist hängengeblieben. Später sind wir nach North Carolina gezogen, wo ich mich in den Tar-Heels-Basketball verliebt habe. James Worthy ist bis heute mein Lieblingsspieler, ein gewisser Michael Jordan hat ebenfalls ganz ordentlich für North Carolina gespielt.

GOATmentator Beau Estes über seinen Arbeitsalltag

Schließlich sind Sie und Ihre Familie nach Atlanta gezogen, wo Sie auf die High School und aufs College gingen. Noch vor ihrem Abschluss haben Sie bei Turner Sports, das heute unter anderem für NBA TV oder die Produktion der NBA-Highlight-Clips verantwortlich ist, angefangen.

Estes: Das war 1994. Ich arbeitete zunächst als Praktikant für CNN Sports. Meine Aufgabe war es, mir die NBA-Spiele anzuschauen und die wichtigsten Ereignisse zu protokollieren. Irgendwann erfuhr ich, dass die Jungs bei Turner sogar für diese Arbeit bezahlt werden, als Praktikant gab es kein Gehalt. Also rief ich bei Turner an, bekam einen Fuß in die Tür und seither war ich durchgängig in verschiedenen Rollen bei Turner Sports tätig. Das ist ein ziemlich unglaublicher Lauf.

Seit 2008 schenken Sie der Top 10 Ihre Stimme, das ist aber nicht Ihre einzige Aufgabe. Wie sieht ein typischer Arbeitstag in der regulären Saison für Sie aus?

Estes: Es beginnt damit, dass ich mich in die wichtigsten Storylines der anstehenden Spiele hineinlese und mir meine ersten Gedanken mache: Welche Geschichten wollen wir erzählen? Ich versuche, alle Spiele zu schauen, was in der Realität natürlich unmöglich ist. Jedes Spiel ist von einem unserer Mitarbeiter besetzt, der die wichtigsten Szenen notiert. Ich zappe durch die Spiele, verfolge Twitter und versuche, möglichst alles mitzubekommen.

Dafür ist NBA-Twitter sicherlich ein gutes Hilfsmittel.

Estes: Absolut. Wenn irgendwas Verrücktes passiert, bekommt man es dort auf jeden Fall mit. Wenn die frühen Spiele vorbei sind, beginne ich mit dem Einsprechen der Recaps. Das nimmt die meiste Zeit meines Arbeitstags in Anspruch, erst wenn auch die späten Partien eingesprochen sind, steht die Top 10 als letzte Aufgabe an. Wir investieren eine Menge Energie in die Top 10, denn wir wissen, dass diese Clips die meiste Aufmerksamkeit bekommen.

Bis die Spiele an der Westküste vorbei sind, zieht es sich aber eine Weile. In Atlanta, wo Turner Sports seinen Sitz hat, müssen Sie die Top 10 mitten in der Nacht produzieren.

Estes: Richtig, wir haben nicht viel Zeit. Die Videos kommen gegen 1.30 Uhr nachts. Ich kann nicht stundenlang in meinem Kämmerlein sitzen und mir meine Texte überlegen. Ich muss mir die Clips anschauen, einen Satz parat haben und abliefern. Ich will ja nicht, dass die Produzenten bis 4 Uhr morgens warten müssen, bis ich mir einen verrückten Reim ausgedacht habe.

Wie schaffen Sie es, zu so später Stunde am Ende eines langen Arbeitstags noch so viel Kreativität in die Clips und Energie in Ihre Stimme zu stecken?

Estes: In meiner Anfangszeit habe ich so eine halbe Stunde vor dem Einsprechen der Top 10 eine Menge Kaffee in mich reingeschüttet, also so gegen 1 Uhr nachts. Ich wollte einen richtigen Energieschub. Das hört man auch, ich klinge in früheren Clips wie ein Typ mit fünf Tassen Kaffee intus. Anschließend bin ich nach Hause gefahren und konnte bis 5 Uhr in der Früh nicht einschlafen. Das ist auf Dauer nicht die gesündeste Art zu leben. Mittlerweile greife ich nur noch zu höchstens einer Tasse Kaffee, um neue Energie zu schöpfen. Die brauche ich auch. Ganz ehrlich, nach dem Einsprechen der Top 10 bin ich erst einmal fix und fertig. Ich höre ganz oft, dass ich mal eine Top 100 der kompletten Saison machen sollte, aber dabei würde ich vor dem Mikrofon tot umfallen.

Beau Estes: "Er vermutete einen Gehirndefekt bei mir"

Legendär sind Ihre Reime, mit denen Sie die einzelnen Plays in der Top 10 beschreiben. Ich habe mir mal ein paar herausgeschrieben ...

Estes: ... oh, das wird witzig. Ich mache so viele Top 10s, wahrscheinlich kann ich mich gar nicht an alle erinnern.

Probieren wir es aus. Dieser ist noch simpel: "Trae Young has fun", das nutzen Sie wahrscheinlich öfters. Aber wie sind Sie auf "Giannis getting obscene on two men in green" gekommen?

Estes: (lacht) An den erinnere ich mich nicht. Das ist wahrscheinlich ein Reim, den ich improvisiert habe, wahrscheinlich war das in einem Duell gegen Boston, daher die Männer in grün. Da geht dieser Reim leicht, der ist nicht sonderlich komplex. Aber ein wenig poetisch und damit lustig.

Nächster Reim: "DeMarvelous DeRozan keeps the defense frozen!"

Estes: Den finde ich klasse. Der Spruch ist auf Marv Albert (legendärer NBA-Kommentator, Anm. d. Red.) zurückzuführen, der von manchen Marvelous genannt wurde. DeRozan und "frozen" (zu Deutsch: eingefroren) ist dann wieder einfach. Die angesehene Literaturzeitschrift The Kenyon Review hat mal meine Arbeit unter die Lupe genommen, darunter war auch dieser Reim.

Und wie lautete das Urteil der Fachpresse?

Estes: Der Autor des Artikels vermutet, dass ich so etwas wie einen Gehirndefekt habe, in Fachkreisen "Clanging" genannt, der dafür sorgt, dass sich die Dinge in meinem Kopf ständig Reimen. Das sei wie ein Tick, ich könne mit dem Reimen nicht aufhören. Da steckt wahrscheinlich ein Funken Wahrheit dahinter. So funktioniert mein Gehirn nun mal, das kann selbst meine Frau bestätigen. Sie sagt mir oft genug, dass ich meinen Mund halten soll. Dieser Tick ist wohl für Sporthighlights besser geeignet. (lacht)

Haben Sie eigentlich einen Lieblingscall oder einen Lieblingsreim, auf den Sie besonders stolz sind?

Estes: Playoffs 2014, der 1. Mai um genau zu sein. Die Hawks lieferten sich damals als Achtplatzierter der Eastern Conference ein heißes Duell mit dem Top-Seed Indiana Pacers. An dem Abend haben wir eine Top 5 produziert, die Hawks landeten mit einem Poster-Dunk von Mike Scott auf Platz eins. Ich habe mich für meinen Call bei Jay-Z und Kanye West bedient: "8-Seeds are psycho, they are liable to go Michael - Take your pick, Jackson, Tyson, Mike Scott Game Six!"

Im Song "Ni**as in Paris" heißt es im Original: "Take your pick, Jackson, Tyson, Jordan, Game Six", in Anlehnung an die drei legendären Michaels und MJs The Last Shot in Spiel 6 der Finals 1998 gegen die Utah Jazz.

Estes: Ich erinnere mich noch gut, wie ich aus meiner Aufnahmekabine kam und jeder im Newsroom von NBA TV komplett ausgeflippt ist. In dem Moment wusste ich, wir machen hier was richtig. Der Call ist vielleicht nicht mein bester, aber mein persönlicher Favorit.

Beau Estes über die deutschen NBA-Stars und seine "Bibel"

Einen habe ich auch noch für Sie: "Dennis Schröder (im englischen oft ausgesprochen Shruder, Anm. d. Red.) quicker than a computer".

Estes: Ich kann mich zwar nicht an den Spruch erinnern, aber das gefällt mir. Meiner Meinung nach hat er einen der schnellsten ersten Schritte der kompletten NBA. Wenn ich an Schröder denke, denke ich an Geschwindigkeit. Das passt also ganz gut.

Sind die deutschen Namen wie Schröder, Maxi Kleber, Isaiah Hartenstein oder früher Dirk Nowitzki eigentlich eine besondere Herausforderung für ihren Reim-"Tick"?

Estes: Nicht wirklich. Bei Kleber habe ich zum Beispiel schon mal benutzt: "Maxi Kleber (im englischen oft ausgesprochen Kliber, Anm. d. Red.) makes his teammates believers." Letztlich ist die Herkunft der Namen egal, es kommt nur darauf an, wie sie klingen. Ich orientiere mich immer am offiziellen Ausspracheguide der NBA, das ist quasi meine Bibel. Dummerweise verändern sich die Angaben darin manchmal. Kleber haben wir anfangs immer "Kliber" ausgesprochen, so wie in meinem Beispiel. Mittlerweile heißt es im Guide aber "Klay-ber", das soll wohl näher am Original sein. Die Aussprache von Rajon Rondo hat sich bestimmt fünfmal verändert im Laufe seiner Karriere.

Wie viel Arbeit steckt eigentlich in Ihren Texten für einen Top-10-Clip?

Estes: Da alles schnell gehen muss, ist es eine hochintensive Arbeit in einer kurzen Zeitspanne. Insgesamt arbeiten vier Leute pro Tag an der Top 10, die die Clips zusammenstellen. Ich schaue mir alle Plays an und im Idealfall schießen mir bei sechs oder sieben davon sofort Ideen in den Kopf, den Rest mache ich aus dem Stegreif. Früher habe ich 95 Prozent der Calls improvisiert und nur fünf Prozent waren vorbereitet, mittlerweile ist es mehr 50/50. Meine Richtlinie dabei ist: Je verrückter, desto mehr Fans gefällt es. Bei manchen Calls denke ich mir selbst, ich bin ein Idiot. Und die werden dann am meisten abgefeiert.

Haben Sie nach all den Jahren Top-10-Erfahrung so etwas wie einen Reim-Baukasten, aus dem Sie sich bedienen?

Estes: Manchmal trifft es mich mitten am Tag und mir kommt ein guter Einfall. Das notiere ich mir auf meinem Handy, mittlerweile hat sich eine lange Liste angesammelt mit Ideen. Da ich auch für die australische NBL die Top 10 mache und einige Teams mich für teamspezifische Top 10s anfragen, muss ich eine Menge Content liefern.

GOATmentator Beau Estes über das beste Play seiner Laufbahn

Es gibt mehrere Reddit-Threads, in denen Sie von NBA-Fans gefeiert werden, gleiches passiert regelmäßig auf Twitter. Bei den Fans scheint Ihre Art anzukommen.

Estes: Wir haben sehr klein angefangen, aber die Top 10 ist wirklich explodiert. Es ist zu etwas geworden, was manche gerne als "Larger than Life" beschreiben. Wir haben ziemlich früh erkannt, das ist genau das, was die Leute sehen wollen. So wie mich die NBA-Gemeinde auf Reddit oder Twitter behandelt, wird sonst niemand im Internet behandelt. Natürlich lese ich manchmal auch negative Dinge, aber ich erfahre so viel überwältigende Unterstützung, die Fans sind wundervoll zu mir. Ich kann ihnen gar nicht genug dafür danken.

Wann kam eigentlich das erste Mal der Spitzname GOATmentator auf?

Estes: Vor ein paar Jahren machte mich einer unserer Produzenten darauf aufmerksam, dass bei YouTube und Reddit fleißig über meine Top 10s diskutiert wird. Er zeigte mir die Kommentare und da war schon von GOATmentator die Rede. Das ist irgendwie an mir hängengeblieben, obwohl es natürlich ziemlich albern ist. Ich könnte das niemals über mich selbst sagen, das wäre sehr eingebildet. Aber man kann gut darüber lachen.

Sie haben in Ihrer Laufbahn mehr Highlights gesehen als wahrscheinlich jeder andere Mensch auf diesem Planeten. Gibt es ein Play, das aus all den Jahren für Sie besonders hervorsticht?

Estes: Da gibt es mehrere, zum Beispiel der Dunk von Blake Griffin über Timofey Mozgov 2010. Man muss sich meine Aufnahmekabine im Büro als eine Art dick gepolsterten Sarg vorstellen, man kann darin nichts hören. Als Griffin über Mozgov gedunkt hat, explodierte der Newsroom. Ich musste mein Voiceover stoppen, weil es so laut war. Das war unglaublich.

Beau Estes: "Highlight-Plays sind wie visuelle Süßigkeiten"

Kam sowas öfters vor?

Estes: Der einzige andere Moment, in dem ich in meiner Aufnahmekabine von außen Geräusche gehört habe, war während des 37-Punkte-Viertels von Klay Thompson gegen die Kings 2015. Meine Kollegen haben verrückt gespielt. Ich habe die Aufnahme unterbrochen, da bei jedem Wurf von Klay Jubel im Hintergrund zu hören war. Bezüglich der All-Time-Highlights muss man wohl auch den Gamewinner von Stephen Curry fast von der Mittellinie in Oklahoma City erwähnen oder LeBrons Dunk über Jason Terry oder sein Block in den Finals gegen Andre Iguodala ...

Je mehr Sie darüber nachdenken, desto mehr Plays kommen Ihnen offenbar in den Sinn.

Estes: Ich könnte wahrscheinlich noch zwei Stunden hier sitzen und Highlights runterrattern. (lacht) Das sind wie visuelle Süßigkeiten, man kann nicht genug davon bekommen. Das liebe ich so an meinem Job: Meine Aufgabe ist es, den Fans die pure Freude des Basketballs näher zu bringen. Im Umfeld der NBA leisten sehr viele Leute sehr wichtige Arbeit zum Beispiel im Analytics-Bereich oder bei der Analyse von einzelnen Spielzügen. Aber damit bekommt man nicht die Ohhs und Ahhs der Fans. Ich liebe es, dass ich jeden Abend meine Leidenschaft mit der Welt teilen darf.

Blicken wir mal auf die anstehende Saison. Gibt es spezielle Spieler, auf die sich aus der Highlight-Perspektive besonders freuen?

Estes: Das sind vor allem die Rookies. Ich habe Jalen Green schon spielen sehen, als er noch an der High School war. Damals wurde gesagt: Er ist der nächste Kobe Bryant. Gut möglich, dass Cade Cunningham der bessere Spieler wird, aber Green ist eine "Highlight-Machine"- und da habe ich auch schon meinen ersten Reim. Ich kann es kaum erwarten, ihn auf dem NBA-Court zu sehen. Die Rockets werden viele Niederlagen kassieren, aber Green wird dafür in vielen Top 10s dabei sein.

Beau Estes ist seit 2008 die Stimme hinter der NBA Top 10 und den Spielzusammenfassungen auf nba.com.https://twitter.com/NBABeau

GOATmentator Estes: "Westbrook ist ein einziges Highlight"

Und auf welche Teams werden Sie besonders schauen?

Estes: Minnesota wird Spaß machen, vor allem dank Anthony Edwards. Oder auch die Charlotte Hornets mit LaMelo Ball. Ich bin gespannt, wie viele Top 10s die Lakers knacken werden. Sie sind ein älteres Team, sie werden in der regulären Saison eher kontrolliert spielen, um sich auf die Playoffs vorzubereiten. Aber auch die Lakers werden sicherlich ihre Momente haben.

Russell Westbrook ist zum Beispiel immer für einen Highlight-Dunk gut.

Estes: Westbrook ist ein einziges, großartiges Highlight. Ich liebe diesen Typen. Ich weiß, er ist nicht der effizienteste oder modernste Spieler. Aber seine Intensität, seine Leidenschaft, das respektiere ich. Es wird spannend, wie es mit ihm in L.A. funktioniert, wie LeBron auf diese wilde Intensität von Westbrook reagiert. Er kann das nicht abschalten. Er wird nicht Anthony Davis anschreien, Carmelo Anthony anschreien und dann nichts zu LeBron sagen. Da wird jeder was zu hören bekommen. Mal sehen, wie das abläuft, wenn Russ das erste Mal LeBron ins Gesicht brüllt.

In der NBA geht es natürlich nicht nur um Top-10-Highlights. Deshalb zum Abschluss die Frage: Ihr Championship-Tipp?

Estes: Die Nets sind das beste Team der Liga. Wenn jeder gesund ist, gewinnt Brooklyn den Titel. Sie sind besser als die Lakers, haben mehr Talent, sind im Vergleich näher an ihrem Zenit. Allerdings haben wir in den vergangenen Jahren gelernt, was für eine riesige Rolle Verletzungen spielen. Wenn die Nets aber ihr bestes Team aufbieten können, dann sind sie das beste der Liga.