NBA - Power Ranking der Eastern Conference nach der Free Agency: Wettrüsten einer ganzen Conference

Robert Arndt
16. August 202108:44
Die Brooklyn Nets um Kevin Durant, James Harden und Kyrie Irving sind im Sommer noch stärker geworden.getty
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Die Free Agency der NBA ist vorbei, nun beginnt die richtige Offseason. Wo stehen die Teams nach Draft und Free Agency? SPOX blickt auf die Situation der 15 Teams aus der Eastern Conference und ordnet sie ein.

Platz 15: ORLANDO MAGIC

Neuzugänge

  • Draft: Jalen Suggs (Nr. 5), Franz Wagner (Nr. 8)
  • Free Agency: Robin Lopez (Washington Wizards)

Abgänge

  • Free Agency: Otto Porter Jr. (Golden State Warriors), Dwayne Bacon, James Ennis III

Eine neue Zeitrechnung hat in Orlando begonnen. Die führenden Pfeiler (Vucevic, Gordon, Fournier) wurden alle bereits im März abgestoßen, stattdessen wird nun komplett neu angefangen. Mit Jalen Suggs steht der Point Guard der Zukunft bereit, dazu tummeln sich mit Cole Anthony oder R.J. Hampton weitere junge, hungrige Guards im Kader.

Markelle Fultz und Jonathan Isaac kurieren noch langfristige Verletzungen aus, sodass es gerade zu Beginn heißen wird: Jugend forscht. Davon profitieren wird Franz Wagner, der auf dem Flügel jede Menge Minuten sehen wird.

Auf Center ruhen die Hoffnungen auf Wendell Carter Jr., der unter Anleitung des erfahrenen Lopez den nächsten Schritt machen soll. Gewinnen steht nicht im Vordergrund, die Entwicklung der Talente soll vorangetrieben werden, weswegen alles andere als ein Platz im Keller des Ostens eine faustdicke Überraschung wäre.

Platz 14: DETROIT PISTONS

Neuzugänge

  • Draft: Cade Cunningham (Nr. 1), Isaiah Livers (Nr. 42)
  • Free Agency: Kelly Olynyk (Houston Rockets), Trey Lyles (San Antonio Spurs)

Abgänge

  • Trade: Mason Plumlee (Charlotte Hornets)
  • Free Agency: Wayne Ellington (Los Angeles Lakers), Dennis Smith Jr., Hamidou Diallo

Etwas weiter sind da schon die Pistons, die mit Saddiq Bey und Isaiah Stewart bereits im Vorjahr die ersten Puzzleteile für eine zukünftige Rotation fanden. Jerami Grant galt als hoffnungslos überbezahlt, blühte aber in einer größeren Rolle auf und bekommt nun prominente Unterstützung.

Mit Cade Cunningham haben die Pistons ihren Franchise Player an Eins gezogen, um ihn herum will Detroit nach einer sehr mageren Dekade endlich wieder Relevanz erlangen. Der Top-Pick ist der neue Fixstern, das zeigen auch die Signings von Olynyk oder Lyles, die für den Rookie das Feld öffnen sollen.

Das macht aus den Pistons noch lange keinen Playoff-Anwärter, doch die Vision von GM Troy Weaver wird deutlicher. Gespannt darf man auch auf die zweite Saison des Ex-Ulmers Killian Hayes sein, der lange verletzt fehlte. Als Passgeber zeigte er Ansätze, beim Scoring hatte der Guard jedoch Probleme. Es wird interessant zu sehen sein, wie Detroit die Aufgaben zwischen dem Franzosen und Cunningham verteilen wird.

Platz 13: CLEVELAND CAVALIERS

Neuzugänge

  • Draft: Evan Mobley (Nr. 3)
  • Trade: Ricky Rubio (Minnesota Timberwolves)

Abgänge

  • Trade: Taurean Prince (Minnesota Timberwolves)
  • Free Agency: Isaiah Hartenstein, Matthew Dellavedova

Seit drei Jahren ist LeBron James nun weg, seit drei Jahren dümpeln die Cavs in den Tiefen des Ostens vor sich hin. Diesmal hatte Cleveland immerhin im Draft mehr Glück und schnappte sich an Position drei in Mobley einen Center mit All-Star-Potenzial. Gleichzeitig verlängerten die Cavs aber auch mit Fünfer Jarrett Allen, weswegen Mobley zunächst auf die Vier ausweichen wird.

Ob dies funktioniert, wird die Saison zeigen, doch es dürfen Zweifel angebracht sein. Etwas unübersichtlich ist auch die Situation im Aufbau. Vor dem Draft rankten sich Gerüchte um einen Trade von Collin Sexton, der Topscorer der Cavs ist aber weiter Teil des Teams (und könnte eine Verlängerung unterzeichnen).

Gleichzeitig holte Cleveland via Trade aber auch den erfahrenen Rubio, der sich nicht nur mit Sexton, sondern auch mit dem verbesserten Darius Garland um Minuten streiten wird. Vieles passt bei den Cavs einfach noch nicht. Auf dem Flügel erhofft man sich eine Steigerung von Isaac Okoro, dazu ist Larry Nance Jr. auch noch da. Und was passiert eigentlich mit dem zuletzt völlig indisponierten Kevin Love? Es riecht nach einigen Trades bis zur Deadline.

Platz 12: TORONTO RAPTORS

Neuzugänge

  • Draft: Scottie Barnes (Nr. 4), Dalano Benton (Nr. 46)
  • Trade: Goran Dragic, Precious Achiuwa (beide Miami Heat)
  • Free Agency: Isaac Bonga (Washington Wizards), Sam Dekker (Turk Telekom), Ishmail Wainright (SIG Strasbourg)

Abgänge

  • Trade: Kyle Lowry (Miami Heat)
  • Free Agency: Rodney Hood (Milwaukee Bucks), Aron Baynes, DeAndre' Bembry (Brooklyn Nets,) Paul Watson

Es kommt fast schon töricht daher, den Champion von 2019 so niedrig einzustufen, doch der Osten ist in der Breite stärker geworden. In Lowry verließ erwartungsgemäß das Aushängeschild der vergangenen zehn Jahre das Team, der 35-Jährige wurde aber nicht wirklich ersetzt.

Goran Dragic will wohl lieber nach Dallas, neben Fred VanVleet und mit Abstrichen Pascal Siakam oder Gary Trent Jr. ist der Slowene der einzige echte Ball Creator. Die Raptors haben stattdessen eine ganze Armada an langen Flügelspielern, in dieses Raster passt auch Draft-Pick Barnes (oder auch der neuverpflichtete Isaac Bonga), der aber offensiv noch recht roh daher kommt.

Toronto wird über Defense Spiele gewinnen müssen, dafür sind sie gut aufgestellt, auch wenn Khem Birch als Starter auf Center nicht die langfristige Lösung sein kann. Trotzdem werden die Kanadier im Kampf um die Playoffs ein Wörtchen mitreden, dafür wird Coach Nick Nurse sorgen.

Platz 11: CHARLOTTE HORNETS

Neuzugänge

  • Draft: James Bouknight (Nr. 11), Kai Jones (Nr. 19), J.T. Thor (Nr. 37)
  • Trade: Mason Plumee (Detroit Pistons), Wesley Iwundu (New Orleans Pelicans)
  • Free Agency: Kelly Oubre Jr. (Golden State Warriors), Ish Smith (Washington Wizards)

Abgänge

  • Trade: Devonte' Graham (New Orleans Pelicans)
  • Free Agency: Cody Zeller (Portland Trail Blazers), Malik Monk (Los Angeles Lakers), Caleb Martin, Bismack Biyombo, Brad Wanamaker

Die Hornets dürften ein heißer Anwärter auf den League-Pass-Liebling der Saison sein. Mit Oubre hat Charlotte neben Miles Bridges einen weiteren athletischen Flügel, der reihenweise Lobs von LaMelo Ball fangen dürfte. Gleiches gilt auch für Jones, einem weiteren Freak-Athleten.

Doch Charlotte will nicht nur Fans gewinnen, sondern auch Spiele. Im Vorjahr kratzten die Hornets an den Playoffs, die Verletzung von Gordon Hayward machte dem letztlich einen Strich durch die Rechnung. Mit Devonte' Graham ging zwar Shooting verloren, dafür kommt mit Backup-Spielmacher Ish Smith mehr Speed ins Team.

Die große Schwäche war die Center-Position, hier ist Plumlee nicht die langfristige Lösung, aber immerhin ein solider Lückenfüller. Der Verteidigung wird das nur bedingt helfen. Charlotte ist tief und hat jede Menge Scorer, jedoch vor allem auf Guard und Center defensive Defizite. Können die Hornets das im Verbund auffangen, sind sie womöglich sogar ein Playoff-Team.

Platz 10: INDIANA PACERS

Neuzugänge

  • Draft: Chris Duarte (Nr. 13), Isaiah Jackson (Nr. 22)
  • Free Agency: Torrey Craig (Phoenix Suns)

Abgänge

  • Trade: Aaron Holiday (Washington Wizards), Doug McDermott (San Antonio Spurs)
  • Free Agency: JaKarr Sampson

Alles beim Alten bei den Pacers, aber irgendwie auch nicht. Nach dem Bjorkgren-Desaster ist Rick Carlisle in den Hoosier State zurückgekehrt. Auf dem früheren Mavs-Coach ruhen die Hoffnungen, dass Indiana wieder die Playoffs erreicht. Der Kader ist derweil fast der Gleiche.

Doug McDermott spielte zwar eine gute Runde, sein Abgang dürfte aber von T.J. Warren bestens kompensiert werden. Der Forward fehlte nach seiner starken Bubble fast die komplette Spielzeit, nun dürfte er wieder einsatzbereit sein. Die meisten Augen werden aber einmal mehr auf Domantas Sabonis und Myles Turner gerichtet sein.

Findet Carlisle Lösungen, dass beide zusammen im Frontcourt funktionieren können oder bahnt sich doch bald ein Trade an? Über drei Jahre ist dies nun Thema, eine richtige Antwort haben die Pacers bis heute nicht. Womöglich wollen sie es auch gar nicht, schließlich geht es in Indianapolis meist ohnehin nur darum, ob die Playoffs erreicht werden oder eben nicht.

Platz 9: WASHINGTON WIZARDS

Neuzugänge

  • Draft: Corey Kispert (Nr. 15), Isaiah Todd (Nr. 31)
  • Trade: Spencer Dinwiddie (Brooklyn Nets), Kentavious Caldwell-Pope, Kyle Kuzma, Montrezl Harrell (alle Los Angeles Lakers), Aaron Holiday (Indiana Pacers)

Abgänge

  • Trade: Russell Westbrook (Los Angeles Lakers), Chandler Hutchison (San Antonio Spurs)
  • Free Agency: Robin Lopez (Orlando Magic), Ish Smith (Charlotte Hornets), Isaac Bonga (Toronto Raptors), Alex Len (Sacramento Kings)

In Washington hängen die Trauben etwas höher, schließlich soll Bradley Beal, der 2022 aus seinem Vertrag aussteigen kann, unter allen Umständen gehalten werden. Dafür krempelten die Hauptstädter ihr Team komplett um und stellen plötzlich eine der tiefsten Mannschaften der Association.

Nahezu alle Positionen sind doppelt mit gestandenen NBA-Spielern besetzt, manche sogar dreifach. Das könnte Hierarchie-Probleme geben, nicht zuletzt da mit Wes Unseld Jr. ein Rookie-Coach auf der Bank sitzt. Es dürfte eine Herkules-Aufgabe werden, satte sechs neue Spieler in eine Rotation zu pressen.

Auf dem Papier hat dieser Kader aber Playoff-Format. Dinwiddie ist ein guter Aufbau neben Beal, auf dem Flügel gibt es Offense (Hachimura, Bertans, Kispert), aber auch Defense (KCP, Kuzma). Der Start könnte holprig werden, doch auf lange Sicht sollte Washington mindestens im Play-In-Turnier landen. Ob das aber zu den Ambitionen der Franchise passt, ist anzuzweifeln.

Platz 8: CHICAGO BULLS

Neuzugänge

  • Draft: Ayo Dosunmu (Nr. 35)
  • Trade: Lonzo Ball (New Orleans Pelicans), DeMar DeRozan (San Antonio Spurs)
  • Free Agency: Alex Caruso (Los Angeles Lakers), Tony Bradley (Oklahoma City Thunder), Marko Simonovic (Mega Basket)

Abgänge

  • Trade: Tomas Satoransky, Garrett Temple (beide New Orleans Pelicans), Daniel Theis (Houston Rockets), Al-Farouq Aminu, Thaddeus Young (beide San Antonio Spurs)
  • Free Agency: Ryan Arcidiacono, Cristiano Felicio (ratiopharm Ulm)

Nach sechs Jahren ist die Ära Cristiano Felicio in Chicago vorbei! Vorhang auf für die neuen Bulls mit dem Star-Quartett Ball, Zach LaVine, DeRozan und Nikola Vucevic. Die Bulls haben sich in dieser Offseason neu erfunden, vom alten GarPax-Regime ist kaum noch ein Spieler übrig.

Ball könnte der passende Spielmacher neben LaVine sein, der Fit mit DeRozan ist da schon etwas schwieriger zu sehen. Dennoch sollte es keine Zweifel daran geben, dass die Bulls besser geworden sind. Nur wie viel? Es ist völlig unklar, wie dieses Team defensiv respektabel sein kann. Viel hängt hier von der Entwicklung von Zweitjahresprofi Patrick Williams ab.

Billy Donovan ist zudem ein Coach, der immer passable Defensiven verankerte. Schafft er das auch mit diesem Kader? Chicago hat viel geopfert, um dieses Team aufzustellen, nun muss geliefert werden. Für die Spitze wird das bei weitem nicht reichen, doch die Playoffs sollten im Normalfall in Reichweite sein.

Platz 7: BOSTON CELTICS

Neuzugänge

  • Trade: Al Horford (Oklahoma City Thunder), Josh Richardson (Dallas Mavericks), Kris Dunn, Bruno Fernando (beide Atlanta Hawks)
  • Free Agency: Dennis Schröder (Los Angeles Lakers), Enes Kanter (Portland Trail Blazers)

Abgänge

  • Trade: Kemba Walker (Oklahoma City Thunder), Tristan Thompson (Sacramento Kings)
  • Free Agency: Evan Fournier (New York Knicks), Semi Ojeleye (Milwaukee Bucks), Luke Kornet

Brad Stevens ist ins Front Office gewechselt, der langjährige GM Danny Ainge Geschichte. Stevens fackelte auch nicht lange und schickte Walker weg und holte dafür in Horford einen alten Bekannten. Für Walker kamen in Dunn, Richardson und zuletzt auch Schröder gleich drei neue Guards, die für mehr Struktur sorgen sollen.

Das große Problem im Vorjahr war der Flügel, wo hinter Jayson Tatum und Jaylen Brown wenig nachkam. Das sollte in der kommenden Saison etwas besser werden, der Kader ist wieder erfahrener als 2020/21. Horford könnte der Veteran sein, den das junge Team braucht.

Die Fixpunkte bleiben aber Tatum und Brown, die sich ihrer Prime langsam nähern und von Schröder, Horford oder auch Richardson offensiv besser entlastet werden sollten. Und: Die Celtics befinden sich nun wieder in der Position für einen weiteren Star zu traden, das ist für den neuen Head Coach Ime Udoka aber vorerst Zukunftsmusik.

Platz 6: NEW YORK KNICKS

Neuzugänge

  • Draft: Quentin Grimes (Nr. 25), Miles McBride (Nr. 36)
  • Free Agency: Kemba Walker (Oklahoma City Thunder), Evan Fournier (Boston Celtics)

Abgänge

  • Free Agency: Elfrid Payton (Phoenix Suns), Reggie Bullock (Dallas Mavericks), Frank Ntilikina, Norvel Pelle

Die Knicks haben die Euphorie aus der vergangenen Saison mit in die Offseason genommen. Mit Nerlens Noel, Derrick Rose und auch Alec Burks wurden wichtige Säulen gehalten, dazu verlängerte All-Star Julius Randle überraschend vorzeitig bis 2026. Mit Reggie Bullock und Elfrid Payton gingen nur zwei Rotationsspieler verloren.

Der große Knall kam aber mit der Verpflichtung von Hometown Hero Kemba Walker, der zum absoluten Schnäppchenpreis (rund 8 Mio. jährlich) nach einem Buyout in seiner Heimat unterschrieb. Walker soll den Knicks das geben, was im Vorjahr fehlte - ein Star, der auch in engen Momenten jederzeit für sich selbst kreieren kann.

Dies kann auch Evan Fournier, der neben Walker die zweite namhafte Free-Agent-Verstärkung ist. Offensiv wurde also massiv aufgerüstet, die Defense, im Vorjahr Top 3 wird hingegen leiden. Im Madison Square Garden ruhen in dieser Hinsicht die Hoffnungen auf Coach Tom Thibodeau, der seine defensive Magie einmal mehr unter Beweis stellen muss.

Platz 5: ATLANTA HAWKS

Neuzugänge

  • Draft: Jalen Johnson (Nr. 20), Sharife Cooper (Nr. 48)
  • Trade: Delon Wright (Sacramento Kings)
  • Free Agency: Gorgui Dieng (San Antonio Spurs)

Abgänge

  • Trade: Bruno Fernando, Kris Dunn (beide Boston Celtics)
  • Free Agency: Tony Snell (Portland Trail Blazers), Brandon Goodwin

Die Hawks waren mit ihrem Auftritt in den Conference Finals die Überraschung der Saison, es dürfte schwer werden, dies zu wiederholen. Atlanta hat das Team zusammengehalten, namentlich mit Restricted Free Agent John Collins langfristig verlängert, doch auch die Konkurrenz hat nicht geschlafen.

Niemand wird die Hawks im kommenden Jahr unterschätzen, vielmehr ist Atlanta einer der Gejagten. Trae Young wird nach seinen starken Playoffs ohne All-Star-Nominierung wieder mit Schaum vorm Mund spielen, Spieler wie Bogdan Bogdanovic, De'Andre Hunter oder Cam Reddish hatten mit Verletzungen zu kämpfen und wollen neu angreifen.

Vor allem das junge Flügel-Duo hat noch jede Menge Luft nach oben, hier liegt das Potenzial des immer noch blutjungen Hawks-Teams. Einen Wermutstropfen gibt es jedoch, Onyeka Okongwu, der schon Teile seiner Rookie-Saison verpasste und in den Playoffs sein Potenzial andeutete, wird erneut lange fehlen. Für ihn holten die Hawks in Gorgui Dieng aber einen soliden Backup für Center Clint Capela. Mit diesen Hawks wird erneut zu rechnen sein.

Platz 4: MIAMI HEAT

Neuzugänge

  • Trade: Kyle Lowry (Toronto Raptors)
  • Free Agency: P.J. Tucker (Milwaukee Bucks), Markieff Morris (Los Angeles Lakers)

Abgänge

  • Trade: Goran Dragic, Precious Achiuwa (beide Toronto Raptors)
  • Free Agency: Andre Iguodala, Nemanja Bjelica (beide Golden State Warriors), Trevor Ariza, Kendrick Nunn (beide Los Angeles Lakers)

Florida wird gerne als Rentner-Paradies bezeichnet und die Neuzugänge erfüllen alle Klischees. Kyle Lowry (35), P.J. Tucker (36) und Markieff Morris (31) stehen alle auf der anderen Seite der 30, doch für einen gemütlichen Karriere-Abend sind sie nicht an den Südstrand gewechselt.

Miami will mit dem Trio Lowry, Jimmy Butler und Bam Adebayo zurück in die Finals und das soll mit einem toughen Defensiv-Team gelingen. Offensiv bleiben Fragezeichen, es fehlt ein dynamischer Spielmacher wie es über Jahre Goran Dragic war. In Miami hofft man, dass dies Tyler Herro sein könnte, der nach seiner märchenhaften Bubble zu kämpfen hatte.

Die Stärken bleiben aber ohne Zweifel in der Defense, wo es mit Ausnahme von Duncan Robinson oder Herro kaum Schwachpunkte gibt. Allerdings ist das Team recht dünn aufgestellt, was bei den alternden Stars ein Problem werden könnte. Für die Playoffs scheint dieses Team aber wie gemacht.

Kyle Lowry (l.) und Jimmy Butler wollen künftig in Miami gemeinsam nach der NBA-Krone greifen.getty

Platz 3: PHILADELPHIA 76ERS

Neuzugänge

  • Draft: Jaden Springer (Nr. 30)
  • Free Agency: Andre Drummond (Los Angeles Lakers), Georges Niang (Utah Jazz)

Abgänge

  • Free Agency: Dwight Howard (Los Angeles Lakers), George Hill (Milwaukee Bucks), Mike Scott

Die Sixers sind kaum zu bewerten, ranken sich doch weiter die Fragezeichen um Ben Simmons. Die Kommunikation scheint für den Moment gekappt, dennoch sollte es niemanden überraschen, sollte der Australier zum Saisonstart auf dem Boxscore der Sixers stehen.

Bei aller Enttäuschung über die desaströse Serie gegen Atlanta spielten die Sixers eine überragende reguläre Saison und gingen verdient als Top-Seed in die Saison. Man ist nun aber an einem Punkt, an dem das nicht mehr zählt. Joel Embiid wartet weiter auf seine erste Conference-Finals-Teilnahme, in dieser Spielzeit wird das nicht leichter.

Stand jetzt ist der Kader zum Vorjahr fast identisch. Andre Drummond ersetzt Dwight Howard als Embiid-Backup, ihre Beziehung zueinander sollte inzwischen bekannt sein. Das war es dann fast schon. Was weiter fehlt, ist ein dynamischer Guard, hier hofft Coach Doc Rivers auf einen Sprung von Youngster Tyrese Maxey. Ob es klappt oder nicht: Wenn Embiid seine Form bestätigt, dann sind die Sixers trotz Simmons-Debatte weiter ein Contender.

Platz 2: MILWAUKEE BUCKS

Neuzugänge

  • Draft: Georgios Kalaitzakis (Nr. 60)
  • Trade: Grayson Allen (Memphis Grizzlies)
  • Free Agency: George Hill (Philadelphia 76ers), Rodney Hood (Toronto Raptors), Semi Ojeleye (Boston Celtics)

Abgänge

  • Trade: Sam Merrill (Memphis Grizzlies)
  • Free Agency: P.J. Tucker (Miami Heat), Bryn Forbes (San Antonio Spurs), Jeff Teague

Der Champion konnte bis auf eine Ausnahme das Team zusammenhalten. P.J. Tucker wäre zwar gerne geblieben, doch die Bucks entschieden sich wegen Luxussteuerproblemen gegen einen neuen Vertrag. Einen echten Ersatz verpflichtete Milwaukee nicht, dennoch wurde mit Hood und Ojeleye ein wenig in die Tiefe des Kaders investiert.

Der große Trumpf bleibt die Eingespieltheit, Giannis Antetokounmpo und Khris Middleton kennen sich seit acht Jahren, auch das Verständnis mit Jrue Holiday funktioniert. Das wird wieder für viele Siege in der Regular Season sorgen und Milwaukee erneut einen Platz am Tisch der Titel-Favoriten bescheren.

Antetokounmpo alleine ist inzwischen so dominant, dass er nun ernsthaft in die Konversation des besten Spielers der NBA gehört. Und so lange der Grieche fit ist und für Milwaukee spielt, so lange haben die Bucks eine Chance auf die Meisterschaft.

Platz 1: BROOKLYN NETS

Neuzugänge

  • Draft: Cam Thomas (Nr. 27), Day'Ron Sharpe (Nr. 29)
  • Trade: Jevon Carter (Phoenix Suns)
  • Free Agency: Patty Mills (San Antonio Spurs), James Johnson (New Orleans Pelicans), DeAndre' Bembry (Toronto Raptors)

Abgänge

  • Trade: Spencer Dinwiddie (Washington Wizards), Landry Shamet (Phoenix Suns)
  • Free Agency: Jeff Green (Denver Nuggets), Timothee Luwawu-Cabarrot, Mike James, Tyler Johnson

Alle Blumen dieser Welt für die Bucks, aber in voller Besetzung waren die Nets das beste Team der vergangenen Saison. Und schlechter sind die in dieser Offseason nicht geworden - im Gegenteil. Alle wichtigen Free Agents wurden gehalten, sei es Blake Griffin zum Minimum oder auch Bruce Brown mit der Qualifying Offer.

Spencer Dinwiddie ging zwar nach Washington, hätte das Team aber noch teurer gemacht, als es eh schon ist. Dafür gelang Brooklyn mit der Verpflichtung von Patty Mills als neuen Sixth Man ein echter Coup und sollte die Big Three weiter entlasten. James Johnson und Bembry runden die Tiefe auf dem Flügel ab.

Das alles sind aber nur Randnotizen. Wenn Kevin Durant, James Harden und Kyrie Irving alle performen, wird dieses Team kaum zu schlagen sein. Selbst mit 1,5 Stars brachte Brooklyn den Champion aus Milwaukee an den Rand einer Niederlage. Es scheint so, als ob nur Verletzungen die Franchise aus dem Big Apple vom ersten Titel abhalten könnten.