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NBA - Houston Rockets überraschen die Los Angeles Lakers: Klein, aber oho!

Von SPOX
Rockets-Star James Harden erzielte gegen die Lakers 36 Punkte in Spiel 1.
© getty

Die Houston Rockets haben in Spiel 1 einen überraschenden 112:97-Erfolg gegen LeBron James und die Los Angeles Lakers eingefahren. Eklatant waren dabei die Schnelligkeitsvorteile der Texaner, die in Halbzeit zwei obendrein auch noch defensiv überragend agieren.

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Wenn Houston die Lakers schlagen möchte, müssen sie ihre Dreier treffen. Das war der Tenor vor der Serie und wurde bereits im ersten Spiel eindrucksvoll widerlegt. Gegen die Oklahoma City Thunder hatten die Rockets noch satte 51-mal pro Partie abgedrückt, gegen die Lakers waren es gerade einmal 39 Versuche und moderate 14 Treffer (rund 35 Prozent).

Nein, womit die Texaner das Spiel gewannen, war Schnelligkeit. Das überrascht, schließlich konnten sich die Kalifornier nach dem souveränen 4-1-Serienerfolg über die Portland Trail Blazers fast eine Woche ausruhen, während die Rockets keine 48 Stunden nach James Hardens Block gegen Luguentz Dort in Spiel 7 schon wieder ran mussten.

Houston Rockets überzeugen mit Speed

Und dennoch wirkten die Rockets frischer, aufgeweckter. In Halbzeit eins tänzelte der Bärtige beinahe nach Belieben in die Zone, nach dem Wechsel taten es ihm Russell Westbrook und Eric Gordon mit Wucht und Entschlossenheit gleich (hier geht es zu den Highlights der Partie). 38 Punkte erzielte dieses Trio zusammengerechnet in Korbnähe, dazu kamen gleich 24 Freiwürfe, wovon immerhin 18 saßen.

Die Lakers wirkten hüftsteif, verschliefen zahlreiche Rotationen und schienen auch nicht wirklich darauf eingestellt. "Es ist unmöglich, dass man diese Geschwindigkeit vorher im Training simuliert", stöhnte auch LeBron James, der Harden im direkten Duell einige Male passieren lassen musste.

Ein Blick auf das Shotchart der Rockets genügt, um das Dilemma der Lakers zu verdeutlichen. Zur Erklärung: Die grünen Bereiche bedeuten, dass Houston in diesen Zonen mindestens fünf Prozent besser als der Ligadurchschnitt abschloss, innerhalb der Dreierlinie war dies außer aus der Floater-Range in jedem Bereich der Fall.

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© stats.nba.com

Houston Rockets sind das beste Defensiv-Team der Playoffs

Doch nach der Pause hakte es beim Top-Seed des Westens auch auf der anderen Seite des Feldes. Das Team von Coach Frank Vogel war über die komplette Saison keine Mannschaft mit elitären Schützen, dafür wüteten LeBron, Anthony Davis und Co. stets in der Zone, um diesen Makel zu überdecken. Gegen Houston, die keinen Spieler über 2,03 Meter Körpergröße aufboten, klappte das aber nicht.

Was dem Team an Größe fehlte, machten die Rockets mit Einsatz wieder wett, ein Attribut, das die Texaner während der Regular Season oft vermissen ließen. In den Playoffs sind sie bisher aber die Nummer eins in Defense. "Es ist egal, wie groß unsere Spieler sind", erklärte Harden, der auch offensiv mit 36 Punkten überzeugen konnte, nach dem Spiel. "Wenn du Herz hast und immer alles in die Waagschale wirfst, spielt Größe keine Rolle."

Vor allem in Halbzeit zwei legten die Rockets am hinteren Ende noch einmal eine Schippe drauf. L.A. erzielte nur noch 42 Punkte und traf lediglich 35,7 Prozent aus dem Feld sowie sechs von 21 vom Perimeter. Zusätzlich forcierte das Team von Mike D'Antoni acht Turnover, die in 13 Rockets-Punkten mündeten.

Houston Rockets: P.J. Tucker als Herzstück der Defense

"Wir haben sie für jeden Wurf hart arbeiten lassen", freute sich MDA. "Genau das war unser Plan und das haben wir umgesetzt." Ein Sonderlob dürfte P.J. Tucker bekommen, der gegen Davis im Post Schwerstarbeit verrichten musste, sich aber zu keinem Zeitpunkt herumschubsen ließ.

Davis' Statline mit 25 Punkten, 14 Rebounds und nur sechs Fehlwürfen sieht zwar saftig aus, entscheidender war jedoch, dass die Braue eben nur 16 Versuche nahm. Auch weil er entweder keinen Boden gut machen konnte oder eben so zugestellt wurde, dass er gar nicht den Ball bekommen konnte.

"Ja, ich bin klein, aber dafür bin ich stark", wischte Tucker die angesprochenen Nachteile vom Tisch. "Ich kämpfe immer um jeden Ball bis die Sirene ertönt. Da ist es völlig egal, was sonst passiert." Dies scheint dieser Tage für alle Rockets-Spieler zu gelten und so ist Houston durchaus in der Lage, Playoff-Spiele zu gewinnen, wenn der Dreier nur mäßig fällt. Dieser Umstand sollte LeBron James und Kollegen durchaus Sorgen bereiten, denn die Rockets sind um Längen besser als das defensiv verheerende Portland-Team aus Runde eins.

Lakers vs. Rockets: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis
15. September3 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets97:112
27. September2.30 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets
39. September3 UhrHouston RocketsLos Angeles Lakers
411. SeptembertbaHouston RocketsLos Angeles Lakers
5*13. SeptembertbaLos Angeles LakersHouston Rockets
6*15. SeptembertbaHouston RocketsLos Angeles Lakers
7*17. SeptembertbaLos Angeles LakersHouston Rockets
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