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NBA Playoffs: Harden überragt, LeBron enttäuscht! Houston Rockets überrumpeln Los Angeles Lakers

James Harden erzielte gegen die Los Angeles Lakers 36 Punkte.
© getty

Die Los Angeles Lakers haben zum Auftakt der Conference Semifinals gegen die Houston Rockets eine 97:112-Niederlage hinnehmen müssen. Dabei dominierte zunächst James Harden, bevor die Offense der Lakers völlig auseinanderfiel (hier geht es zu den Höhepunkten der Partie). Auch LeBron James tauchte in der zweiten Halbzeit ab.

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Harden erzielte 25 seiner insgesamt 36 Punkte (12/20 FG) in der ersten Halbzeit und war dabei fast der Alleinunterhalter der Rockets (hier gibt es alle Harden-Highlights im Video). Nach dem Wechsel steigerten sich insbesondere Eric Gordon (23, 7/14 FG) und Russell Westbrook (24, 10/24), dazu ackerte auch der frühere Bamberger P.J. Tucker (6, 9 Boards) leidenschaftlich.

Auf Seiten der Lakers waren LeBron James (20, 7/15, 7 Assists) und Anthony Davis (25, 10/16, 14 Rebounds, 3 Blocks) die besten Scorer, überzeugen konnte das Duo aber nicht wirklich. Erschwerend kam hinzu, dass die Rollenspieler der Lakers fast keine Produktion lieferten.

L.A. begann mit einem 7:0-Lauf, doch die Rockets fanden angeführt von Harden schnell ins Spiel. Der Bärtige suchte gezielt nach LeBron, gegen den er in Isolations Erfolg hatte. So stand der Scoring-Champ nach dem ersten Abschnitt bereits bei 12 Punkten. Bei den Lakers gab derweil Rajon Rondo sein Comeback und hielt die Offense ohne LeBron am Laufen.

Lakers-Offense bricht nach der Pause komplett ein

Harden bereitete den Lakers aber weiterhin Probleme, wenn er auf dem Feld stand. Im Gegensatz zu OKC (Lu Dort) fehlte der geeignete Verteidiger, hin und wieder wurde Harden deswegen gedoppelt. Auf der anderen Seite wirkte LeBron sehr ausgeruht und kontrolliert in seinen Aktionen. Mitte des zweiten Viertels spielten die Lakers dann auch mehr über Davis, der nun seine Größenvorteile gegen Harden im Post ausnutzen konnte. Das tat er jedoch zu selten, während der Rockets-Star vor der Pause noch einmal Feuer fing. Mit einem Step-Back-Jumper sorgte der MVP von 2018 für die 63:55-Halbzeitführung Houstons.

Auch nach dem Wechsel sah Houstons Offensive besser aus, L.A. hatte jedoch Glück, dass einige offene Triples nicht im Korb landeten. Die Lakers machten es nicht besser und so entwickelte sich ein drittes Viertel mit vielen Fehlversuchen, erst gegen Ende wurde es wieder etwas ansehnlicher. Westbrook hatte nun seine beste Phase und traf einige Mitteldistanzwürfe, wodurch der Rockets-Vorsprung vor dem Schlussabschnitt weiter 6 Punkte betrug.

Der wurde schnell sogar noch größer, weil Gordon den Korb mehrfach attackierte und dort auf nur wenig Gegenwehr stieß. Westbrook erhöhte kurz darauf aus der Distanz auf +15 und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Die Lakers hatten dagegen Mitte des Viertels gerade einmal 4 Punkte im Abschnitt erzielt und ließen sichtbar die Köpfe hängen. Nur Davis scorte noch ein wenig, LeBron tauchte dagegen komplett ab. So war der Drops bereits einige Minuten vor dem Ende gelutscht, die Rockets schnappten sich tatsächlich Spiel 1.

Das nächste Spiel der Serie findet in der Nacht auf Montag um 2.30 Uhr statt.

Die wichtigsten Statistiken

Los Angeles Lakers (1) vs. Houston Rockets (4) 97:112 (BOXSCORE), Serie: 0-1

  • Ein Erfolgsrezept gegen James Harden ist es, ihn nicht zu foulen. Das klingt simpel, doch die meisten Teams schaffen das nicht. OKC hielt den Shooting Guard in der ersten Runde bei "nur" 8,6 Freebies pro Spiel, diese Ausbeute hatte der 31-Jährige in Spiel 1 gegen die Lakers schon zur Pause übertroffen (11), auch wenn nach dem Wechsel nur noch ein weiterer Versuch hinzukam.

  • Gleichzeitig ging in den zweiten 24 Minuten bei den Lakers fast nichts mehr. Gegen die vielen Switches wirkten LeBron und Co. völlig ideenlos. In Halbzeit eins trafen die Lakers noch knapp die Hälfte ihrer Würfe, nach dem Wechsel waren es gerade einmal 34 Prozent, wobei dies durch Garbage Time noch leicht geschönt wurde.

  • Die Lakers versuchten, so gut es ging den Dreier der Rockets wegzunehmen. Die Texaner nahmen in den ersten 24 Minuten für ihre Verhältnisse moderate 21 Distanzwürfe, trafen dafür aber gleich neun. Am Ende waren es lediglich 39, davon saßen aber 14. Problematisch war jedoch aus Lakers-Sicht, dass Houston neben 42 Zählern (21/34 FG) in der Zone auch noch 20 Freiwürfe versenkte. Die Lakers, die mit ihrer Größe unter dem Korb punkten wollen, kamen auf 40 Punkte in der Zone und 16 Zähler von der Freiwurflinie. Etwaige Größennachteile glichen die Rockets also mit Hustle aus.

  • Houston forcierte mit jeder Menge Einsatz 17 Ballverluste der Lakers. Entscheidender war jedoch, dass Houston dies gnadenlos bestrafte und 27 eigene Punkte daraus generierte. Die Rockets schmissen den Ball ebenfalls 16-mal weg, die Lakers konnte das jedoch nur zu lediglich 12 Zählern nutzen.
  • LeBron James blieb im vierten Viertel in 9 Minuten Spielzeit ohne Punkte. Das ist dem King in seiner Playoff-Karriere in solch einer Einsatzzeit erst zweimal zuvor passiert und zwar in Spiel 3 der Eastern Conference Finals gegen die Boston Celtics und in Spiel 4 der NBA Finals 2011 gegen die Dallas Mavericks.

Los Angeles Lakers vs. Houston Rockets: Die Stimmen zum Spiel

P.J. Tucker (Rockets): "Ja, ich bin klein, aber dafür bin ich stark. Ich kämpfe immer um jeden Ball bis die Sirene ertönt. Da ist es völlig egal, was sonst passiert."

LeBron James (Lakers): "Wir dürfen nicht so leicht die Bälle herschenken. Das ist einfach schlechte Offense und das fängt mit mir an."

Der Star des Spiels: James Harden

Probleme in Runde eins gegen OKC? Alles nichtig! Zum Auftakt gegen die Lakers war der Bärtige in absoluter MVP-Form und konnte von keinem der Lakers-Spieler gestoppt werden. Harden gab früh die Marschrichtung vor, als er immer wieder das Duell mit James suchte und teilweise mit Leichtigkeit zum Korb kam. Als L.A. dann vermehrt doppelte, fand der All-Star ebenso immer den richtigen Pass und stand auch defensiv im Post gegen Davis solide seinen Mann. Apropos Defense: P.J. Tucker war ein Biest an diesem Abend und der Hauptgrund dafür, dass Davis nie dominieren konnte.

Der Flop des Spiels: Kentavious Caldwell-Pope.

KCP ist oft zu Unrecht der Sündenbock der Lakers, heute war das aber richtig schwach. Der Guard zeigte halbherzige Drives, traf schlecht aus der Distanz und war in der Verteidigung von Harden komplett chancenlos. 5 Punkte bei 2/8 aus dem Feld war seine (magere) Ausbeute. Ebenfalls schwach: Kyle Kuzma, Dwight Howard und Markieff Morris, von denen auch fast nichts kam.

Die Szene des Spiels

Wir wissen es alle: LeBron wird im Dezember 36 Jahre alt und befindet sich in seiner 17. Saison, dennoch kann man es nicht oft genug betonen. Die Athletik schwindet zwar leicht, doch hin und wieder blitzt die Power von James auf, so auch im zweiten Viertel dieses Spiels. Mit roher Gewalt dunkte der King in Transition über keinen geringengen als Westbrook, der vergeblich versuchte, das Offensiv-Foul zu ziehen.

Lakers vs. Rockets: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis
15. September3 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets97:112
27. September2.30 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets
39. September3 UhrHouston RocketsLos Angeles Lakers
411. SeptembertbaHouston RocketsLos Angeles Lakers
5*13. SeptembertbaLos Angeles LakersHouston Rockets
6*15. SeptembertbaHouston RocketsLos Angeles Lakers
7*17. SeptembertbaLos Angeles LakersHouston Rockets