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NBA Playoffs: Milwaukee Bucks verlieren ohne Giannis Antetokounmpo Spiel 5 - Miami Heat stehen in den Conference Finals

Jimmy Butler und die Miami Heat haben in Spiel 5 das Playoff-Aus der Bucks besiegelt.
© getty

Die Miami Heat haben die Milwaukee Bucks in Spiel 5 mit 103:94 (BOXSCORE) geschlagen und damit den Einzug in die Eastern Conference Finals perfekt gemacht. Das beste Team der regulären Saison muss damit die Heimreise antreten. Ohne den verletzten Giannis Antetokounmpo fehlt es den Bucks an Firepower (hier findet Ihr die Höhepunkte der Partie).

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Im Gegensatz zu Spiel 4 konnte Khris Middleton das Fehlen des amtierenden MVP nicht wett machen. Der 29-Jährige war mit 23 Punkten zwar Topscorer seines Teams, versenkte aber nur 8 seiner 25 Würfe (2/9 Dreier, dazu 7 Rebounds, 6 Assists und 6 Turnover). Ansonsten machten nur Donte DiVincenzo (17) und Brook Lopez (15 und 14 Rebounds) einen guten Job.

Auf der Gegenseite hatte Jimmy Butler lange Zeit Probleme mit der starken Defense von Wesley Matthews. Doch in den finalen Minuten präsentierte er sich nervenstark von der Freiwurflinie und erhöhte sein Punktekonto noch auf 17 (4/6 FG, 8/8 FT, dazu 10 Rebounds, 6 Assists und 5 Turnover). Gemeinsam mit Goran Dragic (17, 7/15 FG) war er damit bester Scorer der Heat.

Auf Seiten Miamis lieferten aber auch die Rollenspieler, allen voran die starke Bank, eine gute Partie ab. Tyler Herro erzielte 14 Punkte und steuerte zusätzlich 8 Rebounds und 6 Assists zum Sieg bei. Kelly Olynyk kam auf 12 Zähler. Aus der Starting Five punkteten auch Jae Crowder (16, 4/9 Dreier) und Bam Adebayo (13 und 6 Rebounds) zweistellig.

Gut eine halbe Stunde vor Tip-Off kam die Hiobsbotschaft: Giannis wird aufgrund seines angeschlagenen Knöchels nicht in Spiel 5 auflaufen können. Stattdessen rückte DiVincenzo in die Starting Five, der sich direkt mit mehreren Dreiern gut einfügte.

Bucks starten heiß - doch Miami schlägt zurück

Milwaukee setzte also auf ein kleineres Lineup mit viel Shooting. Gute Penetrationen mit Kickout-Pässen ermöglichten in der Anfangsphase gute Würfe, die Bucks waren hellwach - ganz im Gegensatz zu Miami, die sich zahlreiche Turnover leisteten. Das bestraften die Bucks, die nach einem Dreier von Kyle Korver mit 13 davonzogen. Dragic verkürzte mit dem Buzzer immerhin auf 19:28 nach dem ersten Viertel.

Mit der Bank kam auf Seiten der Heat allerdings mehr Energie und mehr Wurfglück. Verbesserte Defense einerseits sowie 6 verwandelte Dreier ermöglichten Miami einen viertelübergreifenden 33:9-Lauf, mit dem sie die Partie drehten. Zur Halbzeit lagen die Heat mit 52:46 in Front.

Nach dem Seitenwechsel waren beide Teams lange Zeit auf der Suche nach ihrer Offense. Die Heat fanden sie zuerst, während Milwaukee Mitte des dritten Durchgangs sechseinhalb Minuten ohne Punkte blieb (11 Fehlwürfe in Folge, inklusive 4 Turnover). Miami nutzte diese Schwächephase des Gegners, um sich bis auf 12 Punkte abzusetzen. Gegen Ende des Viertels zeigte der 1-Seed zumindest eine kleine Antwort und verkürzte noch auf 65:73.

Heat nervenstark - Bucks fehlt die Firepower

Die Offensiv-Probleme setzten sich allerdings auf beiden Seiten fort, das Spiel war geprägt von Intensität, gemischt mit ein wenig Nervosität auf Seiten der Bucks. Mitte des Schlussabschnitts lag Miami dank eines And-Ones von Herro und eines Triples von Crowder wieder mit 11 Zählern in Front.

Dann erwachte aber Middleton. Nach insgesamt unauffälligen ersten drei Vierteln führte er die Bucks wieder auf 4 Zähler heran. Auf der anderen Seite erarbeitete sich Butler jedoch mehrere Trips an die Freiwurflinie, zudem kreierte er einen Jumper für Dragic, der Miami eine Minute vor dem Ende wieder auf 95:88 weg brachte.

Anschließend ließ Middleton einen Versuch aus der Distanz liegen und Miami zeigte keine Blöße an der Freiwurflinie. Spätestens als der Bucks-Forward nach einem fragwürdigen sechsten Foul raus musste, war die Partie entschieden. Butler, Adebayo und Dragic machten den Einzug in die Conference Finals von der Linie perfekt. Dort trifft Miami entweder auf die Boston Celtics oder die Toronto Raptors.

Die wichtigsten Statistiken

Milwaukee Bucks vs. Miami Heat 94:103 (BOXSCORE), Serie: 1-4

  • Eins der großen Probleme der Heat im ersten Viertel waren die vielen Turnover. Ganze sechsmal verlor Miami den Ball, was die Bucks auf der Gegenseite in 9 direkte Zähler umwandelte. Das Turnover-Problem wurden die Heat nie so richtig los (22), auch die Bucks leisteten teils einige Fehler (11 Turnover).
  • Der Start in die Partie verlief aus Bucks-Sicht äußerst vielversprechend, auch in Sachen Shooting. Im ersten Viertel versenkte Milwaukee 4 von 9 aus der Distanz, während Miami noch eiskalt war (1/6 Dreier). Im weiteren Spielverlauf war von dem heißen Händchen der Bucks aber nichts mehr zu sehen. In den letzten drei Vierteln traf Milwaukee nur noch 5 von 27 von Downtown (18,5 Prozent). Miami traf insgesamt immerhin 11 der 31 Dreierversuche (35,5 Prozent).
  • Ein weiterer Faktor, der den Heat half, das Spiel zu drehen, war die starke Bank. Herro sorgte für Gefahr aus der Distanz und teils spektakuläre Assists, Olynyk lieferte von allem ein bisschen was. Das Bank-Duell ging eindeutig mit 38:19 an Miami. Olynyk (+22) und Herro (+23) hatten zudem das mit Abstand beste Plus/Minus-Rating aller Spieler.
  • Vor Spiel 5 mussten die Bucks am 28. April 2013 zum letzten Mal ein Playoff-Spiel ohne Antetokounmpo bestreiten. Der Grieche wurde erst in der darauffolgenden Offseason gedraftet. An jenem April-Abend machten die Heat einen Sweep gegen die Bucks in der ersten Playoff-Runde perfekt. Nun schickten erneut die Heat Milwaukee nach Hause.

Milwaukee Bucks vs. Miami Heat: Die Stimmen

Jimmy Butler (Heat) über den Einzug in die Conference Finals: "Das bedeutet mir eine Menge. Aber das ist nicht mein Ziel. Das ist nicht unser Ziel. Das ist nicht das Ziel der Organisation. Wir wollen eine Championship und darauf sind wir fokussiert. Die nächsten acht Spiele werden deutlich härter als die letzten acht. Das wissen wir. Aber wir werden bereit sein."

Mike Budenholzer (Bucks-Coach): "Man will die Erwartungen immer erfüllen, aber die Beziehungen innerhalb dieser Gruppe, der Charakter, was sie getan haben ... Es wäre großartig, wenn man beides haben könnte, aber ich denke, wenn man eins wählen müsste, dann würde ich diese Jungs mit ihrem starken Charakter nehmen, die für etwas stehen."

Der Star des Spiels: Tyler Herro

Schwierig, aus dem starken Heat-Kollektiv eine Einzelperson hervorzuheben. Den Zuschlag erhält aber Herro, der von der Bank aus wichtige Produktion sowohl als Scorer, als auch als Vorlagengeber lieferte. Zusätzlich gute Arbeit unter den Brettern (aber auch 3 Ballverluste).

Der Flop des Spiels: Eric Bledsoe

Seine Statline liest sich mit 9 Punkten bei 2 von 12 aus dem Feld alles andere als überragend. Bucks-Fans fassten sich sicherlich einige Male an den Kopf, als der Point Guard früh in der Shotclock schlechte Würfe nahm - und diese nicht traf. Immerhin 9 Assists, dennoch war das offensiv viel zu wenig. Auch George Hill (2 Punkte, 1/8 FG) enttäuschte.

Die Szene des Spiels

Giannis war auch in zivil auf der Bucks-Bank sehr aktiv. Er feuerte seine Kollegen an, baute sie auf, gab Tipps. Doch als Crowder einen seiner vier Triples versenkte, sah man den Griechen nur kopfschüttelnd an der Seitenlinie. Letztlich war er an diesem Abend machtlos.

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