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NBA - Luka Doncic zaubert gegen die Milwaukee Bucks: Eine Kreuzung aus Larry Bird und Jason Kidd

Von SPOX
Luka Doncic spielte gegen die Bucks 19 Assists.
© getty

Luka Doncic führte die Dallas Mavericks in der vergangenen Nacht zu einem 136:132-Erfolg über die Milwaukee Bucks um Giannis Antetokounmpo. Der Slowene erhielt für seine Vorstellung Lob von allen Seiten, vor allem sein Pass zu Maxi Kleber in der entscheidenden Phase bestimmte die Schlagzeilen. Hier geht es zu den Highlights der Partie Mavs gegen Bucks.

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Am gestrigen Nachmittag deutscher Zeit veröffentlichte die NBA die Liste mit den Finalisten aller Awards. Auch Luka Doncic, noch amtierender Rookie of the Year wurde auf einer Liste aufgeführt - und zwar als einer von drei Kandidaten für den Most Improved Player. Für einen Platz auf dem Treppchen beim größten Award, dem MVP, hat es augenscheinlich nicht gereicht. Doncic antwortete auf dem Feld und zauberte eine Vorstellung auf das Hartholz, die eines MVP absolut würdig war.

34 Punkte, 14 Rebounds und 19 Assists legte der 21-Jährige gegen das beste Team der Liga auf - und das Beste hob sich sich der All-Star für die Verlängerung auf. Doncic spielte einen Hockey-Assists, legte vier Körbe direkt auf Korb und sorgte mit einem butterweichen Floater zum 135:130 11 Sekunden vor dem Ende für die Entscheidung. Hier geht es zu den Highlights von Luka Doncic gegen die Bucks.

Luka Doncic: Pass zu Maxi Kleber verzückt die Mavs

Die Aktion, welche aber für das meiste Aufsehen sorgte, geschah knapp eine Minute zuvor. Doncic schüttelte im Pick'n'Roll Bucks-Guard Eric Bledsoe ab und steuerte direkt auf Giannis Antetokounmpo, einen der drei Finalisten für den Preis des Verteidiger des Jahres, zu. Der Mavs-Star stoppte kurz, um dann durch die eigenen Beine den abrollenden Maxi Kleber zu bedienen, der schließlich mit Foul vollendete.

"Ich habe ihm für diese Aktion applaudiert", sagte der sonst so stoische Mavs-Coach Rick Carlisle nach dem Spiel über diese Szene. "Das war phänomenal und das Zeichen eines wirklich großen Spielers. Dass er solch einen Pass gegen ein Team wie Milwaukee, welches in der Zone nichts zulässt, spielen kann, ist unglaublich. Ich würde Eintritt zahlen, um ihn zu sehen und das kann ich nicht über viele Spieler sagen."

Doncic selbst wollte das hingegen nicht an die große Glocke hängen. "Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe. Ich habe in diesem Moment nicht großartig darüber nachgedacht." Und das war wohl auch besser, die zahlreichen Niederlagen in engen Spielen waren immer wieder ein Thema, nicht zuletzt auch in der Bubble nach den unnötigen Niederlagen gegen Houston und Phoenix.

Luka Doncic: Der Kampf gegen die Dämonen

"Wir haben als Team heute Widerstandsfähigkeit bewiesen", freute sich Carlisle über den zweiten Sieg nach Verlängerung innerhalb weniger Tage. "Wir mussten uns heute wieder mit unseren Dämonen auseinandersetzen und mit dem Sieg war das eine gute Erfahrung."

Dabei stand es Mitte des vierten Viertels nicht gut um die Mavs. Die Bucks spielten nicht überragend, führten aber nach einem Run plötzlich wieder mit 7 Punkten. Dallas' Offense stockte, zu oft nahm Kristaps Porzingis wenig effiziente Turnaround-Jumper. Am Ende besannen sich die Mavs jedoch und drückten ihrem besten Spieler den Ball in die Hand und ließen ihn machen.

Das hatte jener Doncic über das komplette Spiel hervorragend gelöst. Der Guard hatte gegen die mit Abstand beste Verteidigung der Liga immer wieder gute Ideen. Milwaukee ist bekannt dafür, nichts am Ring zuzulassen, entsprechend setzten sie auch Doncic bei seinen Drives immer wieder unter Druck. Der Slowene ließ sich davon aber nichts anmerken, stattdessen fand er stets den freien Mitspieler, auch wenn vermeintlich gar kein Winkel für den Pass gegeben war.

Dallas Mavericks: Der restliche Spielplan der Seeding Games

DatumUhrzeitGegnerÜbertragung
10. August21 UhrUtah JazzDAZN
11. August23 UhrPortland Trail BlazersLeague Pass
13. AugusttbaPhoenix Sunstba

Luka Doncic: Ein Schlitzohr wie Larry Bird

"Er weiß wo jeder steht, ob Offense oder Defense", erklärte Carlisle. "Das ist ein Zeichen für einen schlitzohrigen Spieler. Ich habe mit Larry Bird gespielt, er konnte das auch. Ich hatte auch das Privileg, Jason Kidd zu coachen und Luka ist aus dem gleichen Holz geschnitzt."

Übrigens: Nur zwei andere Spieler in der Geschichte der Mavs legten mindestens 19 Assists auf. Kidd ist der eine, Steve Nash der andere. Doncic gelang dies nun bereits zum zweiten Mal und auch gegen die Bucks hätten es deutlich mehr werden können. Laut ESPN Stats and Info spielte Doncic satte 35 potenzielle Assists!

Für einen Spieler, der erst sein zweites Jahr in der NBA spielt, ist dies eine unglaubliche Leistung. "Ich kann mich an keinen Guard erinnern, der in seiner zweiten Saison schon so weit ist", merkte auch Bucks-Coach Mike Budenholzer an. "Mir kommt ansonsten noch Tim Duncan in den Sinn, aber der hat natürlich eine ganz andere Position gespielt."

Duncan gewann in seinem zweiten Jahr bei den San Antonio Spurs sogar bereits den Titel und wurde zum Finals-MVP gekürt. So weit ist Doncic wohl noch nicht. Immerhin bleibt durch den Sieg ein Hintertürchen offen, doch noch auf Platz sechs im Westen zu klettern. Dafür müssten die Mavs ihre restlichen drei Spiele gegen Utah, Portland sowie Phoenix gewinnen und gleichzeitig auf einen Ausrutscher der Jazz gegen San Antonio hoffen. Gelingt das, könnte tatsächlich noch das Albtraum-Matchup mit den L.A. Clippers vermieden werden.