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NBA - Ab in den Urlaub: Der Offseason Outlook für die New Orleans Pelicans

Von SPOX
Für Zion Williamson und die New Orleans Pelicans hat die Saison nicht das erhoffte Ende gefunden.
© getty

Die ersten drei Teams sind in Disney World bereits aus dem Playoff-Rennen ausgeschieden, SPOX blickt auf die Probleme und die anstehenden Aufgaben in der Offseason für alle Teams. Den Anfang machen die New Orleans Pelicans.

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New Orleans startete mit großen Ambitionen und einem vermeintlich leichten Spielplan in die Seeding Games, lief dem eigenen Anspruch jedoch permanent hinterher und gewann bloß zwei von bisher sieben Spielen. Damit ist die Playoff-Teilnahme bereits ausgeschlossen, bevor New Orleans in der Nacht auf Freitag noch einmal gegen die Magic aufläuft.

New Orleans Pelicans: So lief die Saison 19/20

In New Orleans entstand große Euphorie, als im Draft 2019 Zion Williamson mit dem Nr.1-Pick gezogen wurde, dieser verletzte sich allerdings in der Preseason, was den Auftakt für diese Achterbahnfahrt einer Saison markierte. Selbst in der Bubble begleiteten Williamsons Fitness und Gesundheit noch Fragezeichen, da er auch hier zwei Spiele aussetzte und zeitweise nicht wirklich spritzig wirkte.

Wenn Williamson spielte, dann offensiv dominant (22,5 Punkte bei 58,3 Prozent aus dem Feld), allerdings kam er insgesamt bloß auf 24 Einsätze. Gerade in Disney World schienen sich die restlichen Pelicans schwer damit zu tun, ihn zu integrieren, zumal er defensiv oft versteckt werden musste. Das gelang allerdings noch besser als der Rest, denn das größte Bubble-Problem war die Offense.

NOLA erzielte in Disney World nur 107,8 Punkte auf 100 Ballbesitze gerechnet, in der normalen Saison waren es noch 110,6. Gerade in engen Spielen waren die Pelicans in der Crunchtime stets überfordert. Nach dem Restart kam erschwerend hinzu, dass Leistungsträger wie Lonzo Ball (7,1 Punkte, 30,5 Prozent FG), Nicolo Melli (4,9, 28,2) oder auch MIP-Kandidat Brandon Ingram (19,8, 42,2) teilweise weit unter ihren Möglichkeiten blieben.

New Orleans Pelicans: Die Offseason-Fragen

Bleibt Alvin Gentry der Head Coach?

Der Vertrag des 65-Jährigen läuft nur noch für die kommende Saison, aber als "Lame Duck" geht in der NBA selten ein Coach in eine Spielzeit. In 2019/20 wurden die Ziele der Pelicans nicht erreicht, in vier von fünf Jahren mit Gentry an der Seitenlinie hat NOLA nun die Postseason verpasst. Angeblich steht die Zukunft des Coaches damit auf wackligen Beinen.

ESPN hat bereits mögliche Kandidaten ins Spiel gebracht, die Gentry beerben könnten und Verbindungen zu Executive VP David Griffin haben: Tyronn Lue und Jason Kidd. Noch ist demnach aber keine Entscheidung darüber getroffen worden, wie man mit Gentry verfahren will.

Erhält Brandon Ingram einen Maximalvertrag?

Vermutlich lautet die Antwort ja: Ingram hat eine bärenstarke Saison gespielt, die ihm den MIP-Award einbringen könnte, nun wird er Restricted Free Agent. Er kann also überall unterschreiben, New Orleans darf jedoch mit jedem Angebot gleichziehen. Da er zu den besten Free Agents auf dem Markt gehört, ist ein Maximalvertrag sehr wahrscheinlich. Ebenso wahrscheinlich ist es, dass die Pelicans den Small Forward nicht ziehen lassen werden.

Welche Deals sind sonst noch möglich?

  • Restricted Free Agents: Ingram (siehe oben), Frank Jackson, Kenrich Williams
  • Unrestricted Free Agents: Derrick Favors, Jahlil Okafor, E'Twaun Moore
  • Gehälter 2020/21: 83 Mio. Dollar (Salary Cap 2019/20: 109,1 Mio.)

Die interessanteste Personalie neben Ingram ist Favors: Der Big Man war über die gesamte Saison einer der wenigen Stabilisatoren der Defense, als einziger Spieler im Kader ist er ein klassischer Zonenanker. Die Pelicans haben allerdings den jungen Jaxson Hayes in der Hinterhand - und auch Zion könnte perspektivisch mehr auf der Fünf spielen. Favors könnte dem zum Opfer fallen, allerdings wird es für NOLA dann noch schwerer, ein gutes Defensiv-Team auf den Court zu bringen.

Weiterhin interessant ist das Thema Ball: Der Guard könnte in dieser Offseason erstmals eine vorzeitige Vertragsverlängerung unterschreiben. Prinzipiell harmonierte er vor allem mit Zion gut und spielte ein vielversprechendes Jahr, die Eindrücke aus der Bubble haben seiner Verhandlungsposition aber geschadet.

Einige Experten erwähnen zudem immer mal einen Trade von Jrue Holiday, der mit 30 Jahren etwas älter ist als der restliche Pelicans-Kern und einen hohen Trade-Wert besitzt. Nach der kommenden Saison hat Holiday eine Spieler-Option, womöglich kriegt New Orleans also nur noch jetzt signifikanten Gegenwert für ihn. Bisher haben die Pelicans jedoch nie ernsthafte Schritte in diese Richtung unternommen.

Platz 26: Jrue Holiday (New Orleans Pelicans, Guard) – 19,6 Punkte pro Spiel
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Platz 26: Jrue Holiday (New Orleans Pelicans, Guard) – 19,6 Punkte pro Spiel

Diese Spieler stehen kommende Saison unter Vertrag

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Jrue HolidayJ.J. RedickDarius MillerZion WilliamsonJaxson Hayes
Lonzo BallJosh Hart Nicolo Melli
Nickeil Alexander-Walker

Ausblick: Die Pelicans-Ziele für 2020/21

Sofern Ingram bleibt, hat New Orleans den Großteil seines Teams für die nächste Saison schon beisammen. Das Ziel kann daher nur lauten, diesmal tatsächlich die Playoffs zu erreichen und eine fittere Saison von Zion zu bekommen. Die Arbeit des Sprungwunders sollte unmittelbar nach der Bubble beginnen. Er muss seinen Körper stabilisieren und vor allem seine Kondition verbessern.

Mit einem fitten Zion kann New Orleans kommende Saison ein gefährliches Team sein, der Kader ist talentiert und recht tief. Im brutalen Westen werden allerdings keine Geschenke verteilt. Ein Playoff-Platz ist also auch nächstes Jahr keineswegs sicher, selbst wenn sich das Team - wie erwartet - weiterentwickelt.

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