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NBA: Portland Trail Blazers gewinnen irres Spiel gegen die Dallas Mavericks dank 61 Punkten von Damian Lillard

Von Philipp Schmidt
Damian Lillard zauberte gegen die Mavs eine weitere Gala aufs Parkett.
© getty

Die Portland Trail Blazers haben sich in einem Krimi mit 134:131 gegen die Dallas Mavericks durchgesetzt und sich in die Pole Position für die Qualifikation am Play-In-Tournament der Western Conference erspielt. Der überragende Damian Lillard erzielte 61 Punkte (hier geht's zu seinen Highlights), auch ein Career-High von Kristaps Porzingis war für die Mavs zu wenig.

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Lillard versenkte 17 seiner 32 Würfe (9/17 3FG) und stellte sein Career-High ein. An der Linie gab er sich keine Blöße und traf alle 18 Versuche. Unterstützung erhielt er lediglich vom stark aufgelegten Carmelo Anthony, der auf 26 Punkte (10/17 FG) und 8 Rebounds kam. Kein weiterer Spieler erreichte mehr als 11 Punkte, darunter C.J. McCollum (der seit mehreren Spielen mit einer Rückenverletzung aufläuft), Zach Collins und Gary Trent Jr.

"Es gibt nichts, was ich mehr will. Seit ich hierher gekommen bin, habe ich gesagt: 'Ich werde nicht meine Zeit veschwenden. Uns wurde die Chance gegeben, die Playoffs noch zu erreichen, und dafür sind wir hier", sagte Lillard nach dem Spiel und erhielt zudem ein Lob von seinem Coach Terry Stotts: "Seine Führungsqualitäten und seine Leistungen sprechen für sich. Er nimmt das Team auf seine Schultern."

Bei den Mavericks war Porzingis der beste Spieler. Der Lette erzielte 36 Punkte (12/17 FG) und traf 7 Dreier - Karrierehöchstwert (hier gibt es seine Highlights). Auch Luka Doncic (25, 8/19 FG, 10 Assists) und Tim Hardaway Jr. (24, 6/11 FG) zeigten ordentliche Leistungen. Maxi Kleber kam von der Bank auf 12 Punkte (4/9 FG, 3/8 3FG) und schnappte sich 4 Rebounds.

Die Mavericks mussten auf Seth Curry (Bein) verzichten, er wurde in der Starting Five durch Trey Burke ersetzt. Doncic, Porzingis und Dorian Finney-Smith kehrten dafür zurück. Die Blazers konnten auf ihr bestes Lineup zurückgreifen, bestehend aus Lillard, McCollum, Anthony, Collins und Jusuf Nurkic.

Lillard hatte früh 6 Punkte auf dem Konto, Doncic konterte mit zwei Stepback-Dreiern und räumte in der Defensive sogar Anthony ab, was Finney-Smith im Fastbreak für eine frühe 7-Punkte-Führung nutzte. Die Mavericks bewegten den Ball gut und erspielten sich offene Würfe. Porzingis traf per Alley-Oop und aus der Distanz. Nach einem Viertel hatte der Lette bereits 16 Punkte auf dem Konto, gute Minuten von Hezonja befeuerten allerdings einen 11:0-Lauf der Blazers, die vor dem zweiten Durchgang mit 38:31 führten.

Die Blazers spielten mit großem Einsatz und erzwangen mehrere Turnover. McCollum war noch kalt (1/7 FG), dafür konnte Anthony aus der Mitteldistanz für Akzente sorgen oder arbeitete sich an die Linie. Mitte des zweiten Durchgangs stellte Lillard per Korbleger auf +10 und war weiter nicht zu stoppen (25 in Halbzeit eins). Die Mavericks ließen unzählige Male einfache Punkte in der Zone zu und konnten froh sein, zur Pause nur mit 58:66 zurückzuliegen.

Lillard führt Blazers mit 61 Punkten zum Sieg gegen Dallas

Mit 5 Punkten in Folge starteten die Mavs in die zweite Halbzeit, Lillard konterte mit drei Treffern vom Perimeter. Dallas schaffte es nicht, den Rückstand bedeutend zu verkürzen, ehe Porzingis seinen fünften Dreier versenkte und Burke einen 10:0-Lauf per Dreier zur Führung vollendete (89:86). Kleber zeigte mit einem Block gegen Lillard und einem Dreier starke Szenen, gleiches galt für Anthony (20 Punkte). 98:95 Portland nach 36 Minuten.

Doncic kassierte nach einem Dreipunktspiel ein Technisches Foul, die Mavericks waren in dieser Phase die bessere Mannschaft und erzwangen schwere Würfe. Lillard hielt die Blazers an der Freiwurflinie am Leben, erst nach sechs Minuten trafen die Blazers im Schlussviertel aus dem Feld. Für die Mavericks erzielte Hardaway Jr. 9 Punkte in Folge, Nurkic glich das Spiel per Tip-In wieder aus.

Es entwickelte sich eine Freiwurforgie, Lillard traf sie alle (18/18). Doncic hing Nurkic bei einem weiteren Dreipunktspiel das sechste Foul an. In einer verrückten Schlussphase tauschen Anthony und Kleber zunächst Dreier aus, dann traf Lillard einen ganz tiefen Distanzwurf für seine Punkte 59 bis 61, der Ball sprang dabei von der Rückseite des Rings meterhoch in die Luft (hier geht's zur Szene).

Doncic traf nur einen Freiwurf, die Mavericks erzwangen allerdings einen Stopp. Ein Dreier von Finney-Smith mit 4,5 Sekunden auf der Uhr zählte aufgrund eines fragwürdigen Offensivfouls von Burke an Lillard nicht. McCollum stellte an der Linie auf +3, ein letzter Versuch von Hardaway Jr. landete an der Seite des Bretts.

Die wichtigsten Statistiken

Dallas Mavericks (43-31) vs. Portland Trail Blazers (34-39) 131:134 (BOXSCORE)

  • Die Mavericks starteten mit vielversprechendem Ball Movement, konnten dies aber nicht durchgehend beibehalten. Erst im dritten Viertel wurde es wieder spürbar besser, sodass Dallas in puncto Assists die Nase deutlich vorne hatte (28:18). Die Blazers beendeten hingegen viele Angriffe über Isos von Lillard oder Anthony.
  • Die Rückkehr von Nurkic und Collins sowie gute Bank-Minuten von Hassan Whiteside sorgten dafür, dass Portland die Nase in der Zone deutlich vorne hatte: Ob Rebounds (48:37), Offensiv-Rebounds (12:5) oder Punkte in der Zone (50:36) - Dallas hatte klar das Nachsehen. Auch mit 17 Turnovern (POR: 8) stellten sich die Mavericks mehrfach ein Bein.
  • Im Spiel hielten sich die Mavericks von der Dreierlinie: Während Lillard bei den Blazers nahezu auf sich allein gestellt war (er versenkte 9 der 15 Dreier), trafen gleich sechs Mavs zwei oder mehr Distanzwürfe. Auch die Quote von 45,5 Prozent (20/44) war stark. Weh taten hingegen die 6 vergebenen Freiwürfe (27/33), allesamt im letzten Viertel.
  • Die Ausganslage für die Playoffs ist nun klar: Dallas beendet die Seeding Games auf Rang sieben und trifft auf die Clippers, sollten diese ein weiteres Spiel gewinnen oder die Nuggets ein weiteres verlieren. Portland hingegen steht auf Platz acht und geht auf diesem auch in das Play-In-Tournament, wenn sie in der Nacht auf Samstag die Nets schlagen.
  • Lillard knackte gegen die Mavs zum elften Mal in seiner Karriere 50 Punkte in einem Spiel. Damit belegt er in der Liga-Historie nun schon Platz acht. Hier geht es zum Ranking. Dazu hat Lillard in dieser Saison bereits dreimal 60 Punkte aufgelegt. Das schaffte vor ihm nur Wilt Chamberlain.

Dallas Mavericks vs. Portland Trail Blazers: Die Stimmen

Damian Lillard (Portland Trail Blazers) über das Spiel gegen die Nets: "Es ist das wichtigste Spiel unseres Lebens. Heute war großartig, aber jetzt müssen wir es beenden und das Spiel mit der gleichen Mentalität angehen. Wir haben es in der eigenen Hand."

Rick Carlisle (Coach der Dallas Mavericks) über das Offensivfoul von Burke an Lillard: "Alle Leute, die sich die Bilder angeschaut haben, haben gesehen, dass es ein Flop war. Aber große Spieler wissen in diesen Momenten, wie sie solche Pfiffe erzwingen können. Es ist ein Flop, vielleicht wird er ja auch dafür bestraft."

Der Star des Spiels: Damian Lillard

45 Punkte gegen Denver, 51 gegen Philadelphia und nun unfassbare 61 gegen Dallas - Dame ist auf einer Mission. Nahezu im Alleingang hat er die Blazers auf Platz acht in der Western Conference gehievt und war gegen die Mavs auch in der Crunch Time mit irren Dreiern und eiskalten Freiwürfen zur Stelle.

Der Flop des Spiels: C.J. McCollum

Hätte Lillard nur ein kleines bisschen weniger überragend gespielt, wäre der Sieg an die Mavs gegangen - und die Hauptschuld für die Niederlage der Blazers an McCollum. Spielte ungewohnt passiv, traf nur ganz schwache 2 seiner 14 Würfe und hatte mit -24 das mit großem Abstand schlechteste Plus/Minus aller Spieler. Immerhin traf er am Ende zwei wichtige Freiwürfe.

Die Szene des Spiels

Die Sequenz in der drittletzten Minute der Partie steht sinnbildlich für eine verrückte Schlussphase. Innerhalb von 33 Sekunden trafen Lillard, Kleber und Anthony aus der Distanz, das Momentum kippte ständig hin und her. An erster Linie sei an dieser Stelle aber natürlich der unfassbare Dreier von Lillard genannt, der nicht nur spektakulär, sondern auch ungemein wichtig war.

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