Die Los Angeles Lakers haben den nächsten Sieg eingefahren und profitieren dabei von einem Neuzugang. Toronto sichert sich den fünften Sieg in Serie, die Philadelphia 76ers haben dagegen ihre Auswärtskrise überwunden. Hassan Whiteside gelingt für die Miami Heat ein unglaubliches Spiel und die Memphis Grizzlies gewinnen mit Old-School-Basketball.
Cleveland Cavaliers (1-10) - Oklahoma City Thunder (6-4) 86:95 (Spielbericht)
Orlando Magic (4-7) - Detroit Pistons (5-5) 96:103 (BOXSCORE)
Fünf Spiele verloren die Pistons zuletzt in Serie, nachdem sie zum Start der Saison vier Mal ungeschlagen blieben. Nun konnte Detroit das Momentum zurückerobern und das lag in erster Linie an Andre Drummond. Der Center zeigte das nächste gute Spiel, nachdem er gegen die Heat bereits ein Monster-Double-Double hinlegte.
Gegen Orlando steuerte er 23 Punkte und 19 Rebounds zum Sieg bei. "Andre war für mich der Spieler des Spiels. So wie er sich reingehängt und einfach hart gespielt hat. Dabei hat er nicht einen Pfiff bekommen und sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er ist einfach rausgegangen, hat sich den Hintern aufgerissen und uns daran erinnert, was die wichtigen Dinge sind, um in dieser Liga zu gewinnen", lobte Coach Dwane Casey seinen Schützling. Das Highlight war dabei sein Buzzerbeater-Dreier mit Ende des ersten Viertels.
Orlando sah den Grund für die Niederlage in der fehlenden Unterstützung der Starter. Die lieferten nämlich allesamt ein ordentliches Spiel ab. Evan Fournier war mit 27 Punkten bester Werfer, aber auch drei der vier anderen Starter punkteten zweistellig. Dazu kam noch Terrence Ross (15 Punkte) als einziger Lichtblick von der Bank. Der Rest schoss 1 von 14 aus dem Feld.
Coach Steve Clifford wurde daher nach dem Spiel auch richtig deutlich: "Sie waren richtig schlecht, in keiner Halbzeit wettbewerbsfähig. Das macht es schwer, in dieser Liga zu gewinnen. Die Jungs müssen professionell und bereit sein. Die Bank war peinlich, so einfach ist es."
Atlanta Hawks (3-8) - New York Knicks (4-8) 107:112 (BOXSCORE)
Im Duell zweier Rebuild-Teams war für die Hawks durchaus ein Sieg drin. 22,8 Sekunden vor dem Ende war Atlanta wieder auf vier Punkte dran, obwohl sie lange Zeit zweistellig hinten lagen. Doch erst verlor Alex Poytress den Ball, dann vergab Taurean Prince zwei Freiwürfe. Top-Rookie Trae Young kam auf 15 Punkte und 8 Assists, traf aber nur 6 seiner 19 Würfe aus dem Feld.
Besser machte es da ein Ex-Hawk. Tim Hardaway Jr. war mit 34 Punkten bester Werfer der Partie und lief im zweiten Durchgang regelrecht heiß. 27 Punkte erzielte er im zweiten Durchgang und war hauptverantwortlich dafür, dass die Knicks im dritten Viertel davon zogen.
"In der ersten Hälfte habe ich versucht, meinen Rhythmus wieder zu finden. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann defensive Stops, Steals und Blocks. Das hat mich dann auch offensiv angetrieben", sagte Hardaway Jr. Neben ihm stachen vor allem die zwei Big Men Enes Kanter und Noah Vonleh heraus, die beide ein Double-Double ablieferten.
Miami Heat (5-5) - San Antonio Spurs (6-4) 95:88 (BOXSCORE)
Was war das für ein Spiel von Hassan Whiteside. Der Center der Heat kam auf 29 Punkte, 20 Rebounds und verpasste das Triple-Double nur hauchdünn mit 9 Blocks. Dabei war sich Whiteside sicher, dass er 10 Würfe in die andere Richtung schickte. "Wer auch immer das überprüft, soll es bitte machen", sagte er dann auch gut gelaunt nach dem Spiel. Ganz nebenbei stellte er mit 8 Blocks in Halbzeit 1 einen neuen Franchise-Rekord auf.
Und auch Coach Erik Spoelstra war natürlich voll des Lobes über seinen Big Man. "Es wäre schon ziemlich cool für ihn gewesen, wenn er sich das Triple-Double geholt hätte", sagte der Trainer, stellte aber auch klar: "Aber letztlich sind seine Winning Plays unabhängig von der Statline. Wenn er diese Intensität, diesen Wettkampfwillen und diese defensive Einstellung an den Tag legt, sind wir ein anderes Team."
Bei den Spurs lief dagegen nicht viel zusammen. 33 Prozent Trefferquote bedeuten den schlechtesten Wert seit 2008. LaMarcus Aldridge kam nur auf mickrige 6 Zähler bei 14 Würfen, wollte das alles aber nicht zu hoch hängen: "Wir alle haben mal solche Abende. Hoffentlich sind sie nur äußerst dünn gesät."
Coach Gregg Popovich wechselte nach exakt 4:22 Minuten und beim Stand von 4:15 aus der Sicht der Texaner die gesamte Startformation aus, so kam auch Jakob Pöltl erstmals aufs Parkett. Nach 12:23 Minuten Spielzeit bilanzierte er bei seinem siebten Saisoneinsatz mit drei Punkten und vier Rebounds.
Bester Werfer bei den Spurs war Patty Mills, der 20 Zähler von der Bank beisteuerte. Davis Bertans kam auf 19 Punkte, DeMar DeRozan erzielte 18 Punkte. San Antonio trat ohne Pau Gasol (Schmerzen am Fuß) und Rudy Gay (Schmerzen an der Ferse) an. Auf Seiten der Heat fehlten Goran Dragic, Dion Waiters und James Johnson.
Indiana Pacers (7-5) - Philadelphia 76ers (7-5) 94:100 (BOXSCORE)
Der Bann ist gebrochen. Erstmals in dieser Saison konnten die Sixers in fremder Halle siegen. "Ich bin glücklich, dass wir unseren ersten Auswärtssieg eingefahren haben. Wir sind froh über den Erfolg, vor allem nach diesem Spiel zum Vergessen in Brooklyn", erklärte Coach Brett Brown. In New York ging Philly noch mit 25 Punkten baden.
Trotz einer "Off-Night", wie Joel Embiid selbst sagte, legte der Center sein elftes Double-Double (20 Punkte, 10 Rebounds) in dieser Saison auf. Das ist der Bestwert ligaweit. Ben Simmons schrammte knapp an einem Triple-Double vorbei und Dario Saric gelang mit 18 Punkten seine beste Saisonausbeute. "Wir hatten uns zu viel Druck gemacht. Jetzt haben wir es endlich geschafft", sagte Simmons.
Dabei hätte es eigentlich der Abend von Victor Oladipo werden sollen. Der Guard hatte zur Pause schon 24 Punkte und kam am Ende auf 36 Zähler, 7 Assists, 6 Rebounds und 3 Blocks. Es fehlte aber die Unterstützung der Teamkollegen. Außer Domantas Sabonis lieferte niemand mehr ab. Der Litauer brachte ein Double-Double in den Boxscore.
"Ehrlich gesagt haben wir heute einfach die Würfe nicht getroffen. Ich denke, wir müssen wieder etwas lockerer werden und einfach mehr freien Basketball spielen", bilanzierte Oladipo.
Memphis Grizzlies (6-4) - Denver Nuggets (9-2) 89:87 (BOXSCORE)
In Zeiten einer unfassbar hohen Pace bleiben sich die Grizzlies treu und vertrauen ihrer Defense. So hielten sie eines der heißesten Teams der aktuellen Saison bei 87 Punkten und entnervten sie mit fortlaufender Spieldauer. Memphis hielt die Nuggets bei 39 Prozent aus dem Feld und verteidigte auch stark am Perimeter (8/32).
"Wir wussten, dass es ein hässliches Spiel werden würde, wenn wir eine Chance auf den Sieg haben wollen. Wir haben versucht, unseren Stil durchzubringen, defensiv sehr physisch zu sein und ihnen unsere Pace zu diktieren", erklärte Point Guard Mike Conley die Siegformel.
Jamal Murray, der am Montag den Celtics noch 48 Punkte einschenkte, fand überhaupt nicht in sein Spiel und traf nur 6 seiner 21 Würfe. "Ich weiß auch nicht was los war, aber der Ball mochte mich heute nicht", suchte Murray nach Erklärungen. "Sie haben es wirklich geschafft, uns ihr Spiel aufzuzwingen", sagte Center Mason Plumlee. Die Nuggets erzielen sonst 112 Punkte im Schnitt. "Es war einfach ein sehr langsames Spiel und das hat ihnen in die Karten gespielt."
Auf Seiten der Grizzlies war Marc Gasol mit 20 Punkten der Topscorer. Der Spanier war es auch, der sein Team mit zwei Freiwürfen am Ende entscheidend in Front brachte. Zwar hatte Nikola Jokic noch die Siegchance, aber sein Dreier landete auf dem Ring.
New Orleans Pelicans (5-6) - Chicago Bulls (3-9) 107:98 (BOXSCORE)
Endlich trifft Anthony Davis wieder. Der Big Man scheint einen Weg aus seiner Wurfkrise gefunden zu haben und war beim Sieg über die Bulls mit 32 Punkten, 15 Rebounds und 8 Assists der überragende Spieler. "Ich glaube, dass es nicht nur der Ellbogen war. Ich habe auch zu viel nachgedacht und bei Würfen gezögert. Heute bin ich einfach ruhig geblieben", erklärte er nach dem Spiel.
"Für ihn war es sehr wichtig, dass er seinen Rhythmus wieder gefunden hat. Es gab zuletzt ein paar Spiele, in denen er sicher nicht so geworfen hat, wie er sich das vorstellt", freute sich auch Teamkollege Jrue Holiday mit Davis. Im Duell mit seinem Bruder Justin war Jrue besonders motiviert und hätte das Familientreffen fast mit einem Triple-Double abgerundet. Am Ende fehlte ihm ein Assist (17 Punkte, 10 Bretter, 9 Dimes).
Auf Seiten der Bulls war wieder einmal Zach LaVine mit 22 Punkten der beste Werfer seines Teams. Jabari Parker legte 20 Zähler auf, Justin Holiday und Wendell Carter Jr. kamen auf 17 Punkte. Durch eine Aufholjagd verkürzten die Bulls den Rückstand gegen Ende auf sechs Zähler, aber letztlich reichte es nicht, auch weil sie den Start der Partie verschliefen.
Utah Jazz (5-6) - Dallas Mavericks (3-8) 117:102 (Analyse)
Sacramento Kings (6-5) - Toronto Raptors (11-1) 105:114 (BOXSCORE)
Nach zwei Spielen Pause war Kawhi Leonard zurück im Team der Raptors und gleich wieder mit 25 Punkten und 11 Rebounds bester Werfer der Kanadier. Unterstützung erhielt er dabei von Pascal Siakam (21 Punkte), Serge Ibaka (14 Punkte, 14 Rebounds) und Kyle Lowry (16 Punkte, 8 Assists).
Für die Raptors war es der fünfte Erfolg in Serie, mit einer Bilanz von 11-1 sind sie nun alleine das beste Team der Liga. Bei den Kings muss man so langsam anerkennen, dass die Bäume doch nicht in den Himmel wachsen. Sacramento kassierte die zweite Niederlage in Folge, gehört aber immer noch zu den positiven Überraschungen der bisherigen Saison.
Trotz der Niederlage gab es nämlich auch positive Nachrichten. Bogdan Bogdanovic feierte nach überstandener Knieverletzung sein Comeback: In 18 Minuten kam der Serbe auf 7 Punkte. Topscorer bei den Kings waren Willie Cauley-Stein und Buddy Hield mit jeweils 24 Punkten.
Los Angeles Lakers (5-6) - Minnesota Timberwolves (4-8) 114:110 (BOXSCORE)
Es war ein Krimi im Staples Center - mit dem besseren Ende für die Lakers. LeBron James führte sein Team zum dritten Sieg in den letzten vier Spielen. Der Superstar war mit 24 Punkten, 10 Rebounds und 9 Assists der überragende Spieler auf Seiten von Los Angeles, verpasste aber auch, in der Crunch Time den Deckel auf die Partie zu machen.
Dennoch überstanden die Lakers die nächste überragende Partie von Derrick Rose. Der Point Guard traf 7 seiner 9 Dreier für insgesamt 31 Punkte und brachte die Timberwolves in der Schlussphase mit Back-to-back-Dreiern wieder ran. Rose hatte dann noch die Chance auf den Sieg, aber sein Dreierversuch unter Bedrängnis landete nur auf dem Ring.
Zuvor war es Lakers-Neuzugang Tyson Chandler, der gleich in seinem ersten Spiel 23 Minuten auf dem Feld stand und mit zwei ganz wichtigen Offensivrebounds am Ende entscheidend zum Erfolg beitrug. Das tat auch Kyle Kuzma mit 21 Punkten, Brandon Ingram lieferte mit 20 Zählern, 6 Assists sowie 5 Rebounds eines seiner besten Spiele in der neuen Saison ab.
Bei den Wolves war allerdings nicht nur Derrick Rose on fire. Die Gäste versenkten insgesamt 20 Dreier - Franchise-Rekord! Neben dem Point Guard stellten auch Jimmy Butler (24 Punkte, 5/8 Dreier), Andrew Wiggins (19, 3/7 Dreier) oder Taj Gibson (16, 3/5 Dreier) ihr heißes Händchen unter Beweis. Für den Sieg reichte es aber dennoch nicht.
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