NBA Ergebnisse: Clippers ringen Warriors nach Verlängerung nieder - LeVert schlimm verletzt

SPOX
13. November 201809:14
Lou Williams erzielte gegen die Golden State Warriors 25 Punkte.getty
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Die Los Angeles Clippers haben die Golden State Warriors ohne Stephen Curry nach Verlängerung dank Lou Williams niedergerungen. Die Brooklyn Nets verlieren Caris LeVert, der sich im Spiel bei den Minnesota Timberwolves wohl schwer verletzt. Die New Orleans Pelicans erobern Toronto.

Washington Wizards (4-9) - Orlando Magic (6-8) 117:109 (BOXSCORE)

Langsam aber sicher ziehen sich die Wizards aus dem Schlamassel der ersten Saisonwochen, auch wenn der Sieg über die Magic alles andere als überzeugend war. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit übernahmen plötzlich die Gäste das Kommando und erspielten die erste zweistellige Führung des Abends.

Bradley Beal, der über weite Strecken des Abends wenig traf, sowie Dwight Howard waren die Akteure, die die Hauptstädter wieder zurück in die Partie brachten. Auch der heiße Jeff Green (18, 6/7 FG) hatte seinen Anteil daran, dass Washington nicht noch einmal gegen Orlando verlieren würde. Wizards-Coach Scott Brooks hob zudem die gute Defense von Austin Rivers hervor.

Der entscheidende 14:4-Run gelang dann im vierten Viertel, als Green erst einen Dreier traf und wenig später einen Alley-Oop-Dunk folgen ließ. Beide Male wurde der Swingman von John Wall eingesetzt, der auf 25 Punkte und 10 Assists kam. Neben dem Point Guard scorten auch noch Beal (21, 8/20 FG), Howard (17, 8 Rebounds) und Markieff Morris (16) zweistellig.

Das große Plus der Gastgeber war, dass sie es verstanden, Fouls zu ziehen. Die Wizards marschierten 33-mal an die Linie und trafen immerhin 24 Versuche. Orlando stand als Team nur elfmal an der Charity Stripe. Die besten Scorer für die Magic waren Terrence Ross (21, 4/5 Dreier), Evan Fournier (20) sowie Rückkehrer Aaron Gordon (18, 10 Rebounds).

Miami Heat (5-8) - Philadelphia 76ers (9-6) 114:124 (BOXSCORE)

Am Vormittag Ortszeit wurde der Trade von Jimmy Butler in trockene Tücher gebracht, wenige Stunden später feierten die Sixers in der Neuauflage der ersten Runde der Playoffs aus der vergangenen Saison einen Sieg, obwohl Butler noch nicht mit dabei war und mit Dario Saric sowie Robert Covington zwei Starter weggetradet wurden.

Wilson Chandler und J.J. Redick nahmen die Plätze der Abgänger in der Starting Five ein und vor allem Redick (25) blühte bei seiner Rückkehr in die erste Fünf auf. Dennoch war es über weite Strecken eine sehr enge Partie, erst ein Dreier von Joel Embiid zwei Minuten vor dem Ende brachte die erste zweistellige Führung für sein Team und stellte gleichzeitig die Entscheidung zugunsten der Sixers dar.

Embiid war es auch, der sein Team den kompletten Abend auf seinen Schultern trug. Der Center legte 35 Punkte (8/15 FG, 16/20 FT) sowie 18 Rebounds auf und entschied damit einmal mehr das Duell mit Heat-Big Hassan Whiteside (13, 11 Boards, 5 Fouls) mehr als deutlich für sich. Ben Simmons (13, je 7 Rebounds und Assists) machte eine solide Partie, während Furkan Korkmaz (16. 5/9 FG) seine Minuten ob der Abgänge gut nutzen konnte.

Die Heat hatten auf der anderen Seite ihre beste Phase zu Beginn des zweiten Viertels, als sie mit einem 14:0-Run starteten. Am Ende gingen Goran Dragic (22), Josh Richardson (17) und Co. aber die Puste aus. Dwyane Wade verpasste aufgrund der Geburt seiner Tochter dagegen bereits das vierte Spiel am Stück.

Toronto Raptors (12-2) - New Orleans Pelicans (7-6) 110:126 (BOXSCORE)

Nach sieben Heimsiegen zu Beginn hat es nun auch die Raptors erwischt, die zudem erstmals mit Kawhi Leonard in der Formation unterlagen. Die Pelicans mussten auf der anderen Seite erneut auf Elfrid Payton und Nikola Mirotic verzichten, doch die Abwesenheit der Starter war kaum zu bemerken.

Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit setzten sich die Gäste stetig ab und es war diesmal vor allem der Backcourt, der die sonst so dominanten Bigs in den Schatten stellte. Okay, Anthony Davis (25, 20 Rebounds, 6 Assists) war natürlich erneut eine Macht in der Zone, doch was Jrue Holiday (29, 12/19 FG, 14 Assists) und E'Twaun Moore (30, 13/18 FG) veranstalteten, war einfach überragend.

Vor allem Holiday zeigte neben seinem starken Shooting, warum er in der vergangenen Saison ins First All-Defensive Team gewählt wurde und legte Kyle Lowry (4, 1/9 FG, 11 Assists) komplett an die Kette. Das einzige Field Goal des Raptors-Spielmachers kam 3:25 Minuten vor dem Ende, als das Spiel quasi schon entschieden war.

Die Pels trafen 54,5 Prozent aus dem Feld und erzielten zudem 72 Punkte in der Zone, was Toronto auch nicht mit 28 Zählern in Transition ausgleichen konnte (NOP: 7). Bester Scorer der Raptors war Pascal Siakam mit 22 Punkten (8/12), während Kawhi (20, 1/6 Dreier) vor allem Probleme mit seinem Distanzwurf hatte. Serge Ibaka (19, 14 Rebounds) legte eine Double-Double auf.

Chicago Bulls (4-10) - Dallas Mavericks (5-8) 98:103 (Spielbericht)

Memphis Grizzlies (7-5) - Utah Jazz (7-6) 88:96 (BOXSCORE)

Spiele zwischen den Grizzlies und den Jazz sind in dieser Spielzeit immer umkämpft, da machte auch das bereits dritte Aufeinandertreffen keine Ausnahme. Erstmals gingen die Jazz dabei als Sieger vom Feld, es war gleichzeitig die erste Pleite daheim für Memphis, die überraschend gut in die Saison gestartet waren.

Schön anzuschauen war es aber nicht. Beide Teams kämpften mit Ballverlusten, fanden keinen echten Rhythmus und trafen jeweils nur rund 40 Prozent aus dem Feld. So konnte lange niemand Momentum erlangen. Erst ein später 14:5-Run der Gäste brachte Utah den fünften Auswärtssieg im siebten Spiel.

Mann des Tages für die Jazz war Joe Ingles, der im vierten Viertel mit Turban auflaufen musste, da er zuvor eine Platzwunde über der Augenbraue erlitten hatte. Es störte den Australier überhaupt nicht. 7 seiner 19 Punkte erzielte der Forward im Schlussabschnitt und war zusammen mit Rudy Gobert (15, 16 Rebounds, 3 Blocks) bester Jazz-Akteur. Bei Donovan Mitchell (15, 3/14 FG) lief dagegen fast nichts zusammen.

Das galt für Memphis vor allem aus der Distanz. Die Gastgeber verwandelten gerade einmal 4 Dreier (24 Versuche) und hatten gegen Gobert und Derrick Favors große Probleme unter dem Brett. Bester Grizzlies-Akteur war Mike Conley (24, 7/16 FG), dazu legte No.4-Pick Jaren Jackson Jr. (10, 11 Rebounds) ein solides Double-Double auf.

Minnesota Timberwolves (5-9) - Brooklyn Nets (6-8) 120:113 (BOXSCORE)

Kurz vor der Pause wurde es gewaltig still im ohnehin nur spärlich gefüllten Target Center zu Minneapolis. Caris LeVert stieg gegen Wolves-Rookie Josh Okogie zum Block hoch, verdrehte sich bei der Landung aber auf ganz furchtbare Art und Weise den Knöchel. Schwachen Gemütern ist zu empfehlen, sich die Wiederholung davon nicht anzuschauen.

Einige Spieler der Nets brachen aufgrund der Verletzung in Tränen aus, auch die Spieler der Gastgeber beteten gemeinsam für LeVert, der bereits auf dem College großes Verletzungspech hatte und sich in seiner Junior- und Senior-Saison bei Michigan schwere Verletzungen zuzog. In dieser Saison war LeVert die positive Überraschung bei den Nets. Der Guard wurde danach sofort in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht, eine Diagnose gibt es noch nicht.

Das Sportliche geriet da an diesem Abend, dem Tag eins nach Jimmy Butler in Minnesota, beinahe in den Hintergrund. Die Nets schlugen sich in der Folge wacker, konnten sich aber keine Führung mehr erspielen, auch wenn D'Angelo Russell (31) gleich neun Dreier versenkte und damit ein neues Career High aufstellte. Die Feldwurfquote von knapp 40 Prozent reichte einfach nicht aus, selbst wenn die Nets 23 Ballverluste der Gastgeber erzwangen.

Dies war ein Saisonhöchstwert für Minnesota, die dafür aber über die Hälfte ihrer Würfe trafen. Karl-Anthony Towns (25, 9/11 FG, 21 Rebounds, 10 Turnover) legte dabei ein leicht fragwürdiges Triple-Double auf. Jeff Teague (24, 11 Assists) machte wie Derrick Rose (23, 6 Dimes) ein gutes Spiel.

Oklahoma City Thunder (8-5) - Phoenix Suns (2-11) 118:101 (Spielbericht)

Sacramento Kings (8-6) - San Antonio Spurs (7-5) 104:99 (BOXSCORE)

Schau an, schau an, die Kings haben auch San Antonio überrascht und stehen damit weiterhin bei einer positiven Bilanz. Selbst gegen die abgekochten Spurs bewies Sacramento in einem sehr engen Spiel Nervenstärke und konnte sich mal wieder auf die gut funktionierende Transition-Offense verlassen. 20 Punkte erzielten die Kings im Fastbreak (Spurs nur 9).

Gut fünf Minuten vor dem Ende glich LaMarcus Aldridge (14, 18 Boards) die Partie zum 90:90 aus, doch danach legten die Kings den vorentscheidenden 10:0-Run hin, bei dem De'Aaron Fox (19, 7/9 FG, 7 Assists) und Nemanja Bjelica aus der Distanz erfolgreich waren. Es lief wieder richtig gut von Downtown, wie 46 Prozent Trefferquote (11/24) gut belegen. Bjelica versenkte gar alle seine drei Versuche.

Bester Mann der Kings war aber Bogdan Bogdanovic, der als Sixth Man 22 Punkte (9/17 FG) erzielte und damit der Topscorer der Gastgeber war. Der zuletzt in die G-League geschickte Harry Giles überraschte mit 12 Zählern, dazu verbuchte Willie Cauley-Stein (13, 13 Rebounds) ein Double-Double.

Bei San Antonio überzeugte noch DeMar DeRozan (23, 8 Assists) einigermaßen, die Niederlage konnte aber auch der Shooting Guard nicht verhindern. Rudy Gay (14, 9 Rebounds) kratzte an einem Double-Double, während Jakob Pöltl wieder von der Bank kam und insgesamt 13 Minuten auf dem Feld stand. Der Österreicher kam auf 1 Punkt (1/2 FT), 4 Rebounds und 1 Assist.

Los Angeles Clippers (8-5) - Golden State Warriors (11-3) 121:116 OT (BOXSCORE)

Die Warriors mussten erneut auf Stephen Curry verzichten und es sollte sich am Ende bemerkbar machen. Die Clippers hatten stets die Führung inne und lagen im vierten Viertel sogar zeitweise mit bis zu 14 Punkten in Front. Kevin Durant hatte schon im dritten Abschnitt sein fünftes Foul kassiert, es sprach also sehr viel für die Clippers.

Aber die Dubs sind nun einmal der Champion und bissen sich noch einmal zurück in die Partie. Die Clippers blieben in den letzten 5:15 Minuten (!) der regulären Spielzeit ohne einen einzigen Punkt und sogar über 6 Minuten ohne Field Goal, weswegen Golden State mit einem 16:3-Run noch die Verlängerung erzwang. Klay Thompson glich das Spiel 87 Sekunden vor dem Ende aus, danach konnte aber kein Team mehr scoren - es gab Überstunden.

Für die Clippers war es bereits das zweite OT-Spiel in Folge, in der Nacht auf Sonntag behielt man gegen Milwaukee noch die Oberhand. Die Warriors schlugen diesmal aber durch Andre Iguodala von Downtown zuerst zu (die erste Dubs-Führung!), wenig später hing der starke Montrezl Harrell KD aber das sechste Foul an, das Spiel war für den zweimaligen Finals-MVP vorzeitig beendet.

Die Offense der Clippers kam nun wieder einigermaßen ins Rollen und bestand eigentlich fast ausschließlich aus Harrell und Lou Williams, der gleich sieben Clippers-Punkte in Folge machte. (118:116). Auf der anderen Seite ließ Kevon Looney gleich zweimal einfache Zähler in Korbnähe liegen. Als Sweet Lou dann auch noch beim Dreier gefoult wurde und alle Freebies traf, war die Sache gelaufen.

Williams kam auf 25 Punkte (5/18 FG, 14/14 FT) sowie 6 Assists, dazu überzeugten Harrell (23, 10/13 FG, 4 Blocks) und auch Rookie Shai Gilgeous-Alexander (18, 8/11 FG). Für Golden State übernahmen Durant (33, 10/24 FG, 11 Rebounds, 10 Assists) und Thompson (31, 13/30 FG) den Löwenanteil des Scorings, ansonsten punktete nur Iguodala (14) zweistellig.