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NBA: Dallas Mavericks schießen schwache Rockets aus der Halle

Dennis Smith Jr. ließ es gegen die Houston Rockets mehrfach krachen.
© getty

Die Dallas Mavericks (10-9) haben ihr Auswärtsspiel bei den Houston Rockets (9-11) überzeugend mit 128:108 gewonnen. Beim Angstgegner gelingt im Texas-Duell der erste Erfolg nach acht Pleiten in Serie. Vor allem die Bank um J.J. Barea und Devin Harris überragt, auch Maxi Kleber und Luka Doncic präsentieren sich stark.

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Dennis Smith Jr. kehrte für Dallas zurück in die Starting Five, während die Rockets erneut auf Chris Paul (Oberschenkel) verzichten mussten, für CP3 startete Eric Gordon. Den besseren Start erwischte aber Houston, während die Mavs sich drei Turnover in den ersten vier Ballbesitzen leisteten. Luka Doncic brachte Dallas dann ins Spiel, als er zwei völlig verrückte Dreier aus der Ecke James Harden ins Gesicht drückte.

Die Mavs waren nun im Rhythmus, während die Rockets in der Defense große Abstimmungsprobleme hatten und einige Switches komplett verpennten. So hagelte es Dunks von Smith, DeAndre Jordan und sogar Doncic. Für die Rockets lastete wieder einiges auf Harden, der im ersten Viertel 10 Punkte sammelte, aber häufig aufgrund fehlender Automatismen mit seinen Mitspielern haderte (4 TO). Dallas führte nach zwölf Minuten mit 36:28.

Ohne Harden lief dann noch weniger zusammen in der Offensive. Fataler war jedoch, wie leicht die Gäste zu Punkten kamen, der Spalding wurde stark bewegt und entsprechend offen waren jede Menge Abschlüsse. J.J. Barea dirigierte die Second Unit wieder hervorragend, eine zwischenzeitliche 19-Punkte-Führung war die Folge. Auch Maxi Kleber hatte mit zwei Dreiern daran seinen Anteil. Die Rockets hielten danach offensiv zwar mit, konnten Dallas aber nicht stoppen. Mit der Sirene versenkte Doncic dann noch von der Mittellinie einen Wurf und sorgte für eine 74:56-Halbzeit-Führung der Mavs.

Devin Harris kontert Comeback-Versuch der Rockets

Aufgegeben hatten sich die Rockets aber noch nicht, zwischenzeitlich war auch die Defense wieder etwas besser, während Dallas sich einige Ballverluste leistete. Der Dallas-Vorsprung schmolz auf bis zu 10 Zähler zusammen, während sich Harden sein viertes Foul abholte, zunächst aber auf dem Feld blieb. Die Mavs hatten nun Schwierigkeiten unter dem eigenen Korb, Houston sammelte viele Fehlwürfe ein und legte einen weiteren Run zum Ende des Viertels ein. Dennoch führten die Mavs noch mit 96:89.

Harden blieb weiter auf dem Feld, es gab keine Pause für den MVP, doch die Gäste wirkten frischer und es gelangen wieder Stops. Die Bank Unit um Barea brachte die Offense wieder ins Laufen, es gab nach langer Zeit wieder leichte Punkte. Devin Harris lief nun heiß und netzte einige Dreier (einer sehr tief), die Führung wuchs wieder auf 22 Zähler innerhalb von nur fünf Minuten an (95:117). Rockets-Coach Mike D'Antoni warf daraufhin das Handtuch und leerte seine Bank. Es passierte nicht mehr viel, Isaiah Hartenstein traf immerhin noch einen Dreier.

Beste Scorer der Mavs waren Doncic und Harris (15 im vierten Viertel) mit je 20 Punkten, dazu verbuchte Barea mit 13 Zählern und 12 Assists ein starkes Double-Double. Dazu erzielten alle Starter mindestens 10 Zähler. Maxi Kleber machte mit 9 Punkten (3/4 FG, 2/3 Dreier) sowie 2 Rebounds wieder ein sehr solides Spiel.

Bei Houston verbuchte Harden mit 25 Punkten (7/15 FG), 11 Rebounds, 17 Assists und 6 Steals sein erstes Triple-Double der Saison, aber der Bärtige leistete sich auch 8 Ballverluste. James Ennis, Clint Capela und Danuel House steuerten je 18 Punkte bei. Hartenstein spielte insgesamt knapp 12 Minuten, die er zu 5 Punkten (1/2 FG, 2/2 FT) und 3 Rebounds nutzen konnte.

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets (9-11) vs. Dallas Mavericks (10-9) 108:128 (BOXSCORE)

  • Die erste Halbzeit war ein Debakel für die Rockets. Dallas versenkte 60 Prozent der Würfe, traf 10/16 aus der Distanz und erzielte 30 Punkte in der Zone. Es war die höchste Halbzeitführung der Mavs seit fast zwei Jahren (62:38 in Portland). Mit simpelsten Pick'n'Rolls nahmen die Gäste die Rockets-Defense auseinander und bekamen im Prinzip jeden Wurf, den sie wollten.
  • Frappierend war zudem der Unterschied der beiden Bänke. Dass Houston kaum Tiefe aufbieten kann, ist bekannt, doch diesmal war es schon sehr wenig. Natürlich setzte Rockets-Coach D'Antoni nur auf eine 8-Mann-Rotation, doch mit Ausnahme der 18 Punkte von Danuel House kam fast nichts (insgesamt 25). Auf der anderen Seite erzielten die Reservisten der Mavs starke 61 Zähler.
  • Gute Ballbewegung führt zu jede Menge offenen Würfen, vor allem Dreier. So lässt sich auch die astronomisch gute Quote der Mavs erklären. Nur im dritten Viertel verteidigte Houston den Perimeter recht gut (Mavs: 2/9 Dreier), ansonsten ließ es die Carlisle-Truppe regnen. 50 Prozent (17/34) waren es am Ende, die Garbage Time drückte diese herausragende Quote sogar noch einmal ein wenig.
  • Für die Mavs war es nach acht Niederlagen in Folge gegen die Rockets der erste Sieg. Den letzten Erfolg hatte es am 6. April 2016 gegeben. Damals spielte noch Dwight Howard für die Rockets, Mavs-Topscorer war Barea mit 27 Punkten.

Houston Rockets vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel

Mike D'Antoni (Head Coach Rockets): "Wir haben nicht gut verteidigt. Ich weiß nicht, ob es wir müde waren oder ob uns Spieler dafür gefehlt haben, aber wir müssen jetzt schnell Lösungen finden."

Devin Harris (Mavs): "Wir werde immer besser, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Wir haben heute besser verteidigt und ich denke offensiv haben wir immer noch Luft nach oben. Der Trend ist aber nach unserem schlechten Start positiv.

Der Star des Spiels

J.J. Barea. Der kleine Point Guard steht stellvertretend für die wieder einmal bärenstarke Bank der Mavs. Wie Barea das Team orchestriert, wenn er auf dem Feld steht, ist schon ein Augenschmaus und auch Houston hatte darauf keine Antworten. Mit dem Puerto Ricaner nutzte Dallas die tiefere Bank, wodurch die entscheidenden Runs gelangen. Ebenfalls stark: Devin Harris, der seine ersten fünf Dreier versenkte und Dallas im vierten Viertel durchatmen ließ.

Der Flop des Spiels

P.J. Tucker. Es ist einiges faul mit der Defense der Rockets und auch Tucker ist da nicht auszuschließen. Er hatte mit Doncic große Probleme, ließ sich mehrfach vernaschen und konnte auch unter dem Korb gegen Jordan nicht wie gewohnt aufräumen. Im Angriff bestand seine Produktion aus Dreiern, die er aber kaum versenken konnte. Ein Airball ohne Gegenspieler aus der Ecke stand sinnbildlich für seinen Auftritt. 5 Punkte (2/7 FG), 4 Rebounds und ein Plus-Minus von -22 wurden im Boxscore vermerkt.

Coaching Move des Spiels

Dallas setzte auf die Strategie, dass jeder Rockets-Spieler außer Harden punkten sollte. Der MVP saß sich mehrfach gleich zwei Verteidigern gegenüber und machte entsprechend Fehler. Auf der anderen Seite blieben so auch häufig Schützen der Rockets völlig offen, die Harden einsetzen konnte. Diese Taktik funktionierte so lange, wie Houston kalt blieb, im dritten Viertel machten dann aber Rollenspieler wie House Big Plays und brachten die Rockets wieder in Schlagdistanz - bevor die Dallas-Bank danach gewaltig aufdrehte.

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