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NBA Spielbericht: Boston Celtics verschärfen Krise der Pelicans

Von Philipp Jakob
Kyrie Irving führt die Boston Celtics mit einer starken Leistung zum wichtigen Sieg in New Orleans.
© getty

Den Boston Celtics (11-10) gelingt gegen die New Orleans Pelicans (10-11) ein wichtiger 124:107-Sieg (BOXSCORE). Dabei zeigen sich die Kelten über weite Strecken der Partie dominant, müssen im vierten Viertel aber dennoch kurzzeitig zittern. Derweil verschärft sich die Krise der Pelicans.

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Die Celtics mussten zum Ende ihres Drei-Spiele-Auswärtstrips auf Jaylen Brown (Rücken) verzichten, auf der anderen Seite durften sich die Pelicans-Fans dagegen über die Rückkehr von Anthony Davis freuen, der zuletzt noch mit Hüftproblemen pausieren musste.

An dem fast schon katastrophalen Start der Hausherren konnte allerdings auch die Braue nicht viel ändern. New Orleans lag bereits nach etwa dreieinhalb Minuten mit 2:10 zurück, traf in diesem Zeitraum keinen der 4 Feldwurfversuche und hatte gleichzeitig 4 schnelle Ballverluste auf dem Konto.

Auch eine frühe Auszeit von Head Coach Alvin Gentry brachte keine wirkliche Besserung. Die Celtics nutzten die weiterhin zahlreich auftretenden Fehler der Pels gnadenlos aus und erspielten sich bereits im ersten Abschnitt eine 15-Punkte-Führung.

Auch im zweiten Durchgang hatte New Orleans zunächst noch gewaltige Probleme mit der teils erstickenden Celtics-Defense. Erst gegen Ende des Abschnitts drehte Nikola Mirotic auf. Der 27-Jährige versenkte allein in Halbzeit eins 5 von 7 Dreier und führte sein Team zu einem 8:0-Lauf kurz vor der Halbzeitpause. So verkürzte NOP immerhin auf 48:57.

Kurz nach dem Seitenwechsel verkürzten die Pelicans den Rückstand sogar bis auf 6 Zähler, doch im weiteren Verlauf des Durchgangs leisteten sich die Hausherren erneut Turnover um Turnover, während sie auf der Gegenseite kein Mittel gegen die effiziente Offense der Kelten fanden.

So wuchs der Vorsprung Mitte des dritten Viertels bis auf 20 Punkte an. Die Entscheidung? Mitnichten. Erneut gelang den Pelicans ein Lauf, mit dem sie bis zum Start des Schlussabschnitts auf 79:89 heran kamen.

Kyrie Irving führt Celtics in der Crunchtime zum Sieg

Nun wachte langsam aber sicher auch Davis auf. Boston bekam immer mehr Probleme, die Braue in den Griff zu bekommen. 14 seiner insgesamt 27 Zähler erzielte der Big Man im Schlussabschnitt und hielt sein Team damit in Schlagdistanz.

Allerdings fand Boston immer wieder die richtige Antwort in Form von mehreren Dreiern von Al Horford (20 Punkte, 3/4 Dreier) und einigen Daggern in der Crunchtime von Kyrie Irving (26 Punkte, 10 Assists, 5 Steals, 5/10 Dreier). Dem hatte New Orleans schließlich nichts mehr entgegenzusetzen.

Neben den genannten Irving und Horford lieferten auch Jayson Tatum mit 20 Zählern sowie 7 Rebounds sowie Marcus Morris (19 und 11) gute Partien ab. Terry Rozier kam zudem auf 14 Punkte von der Bank, während Daniel Theis nicht zum Einsatz kam.

Bei den Pelicans war Davis Topscorer (dazu 16 Rebounds, 5 Assists), von Mirotic war dagegen in der zweiten Hälfte nur noch wenig zu sehen (25, 6/11 Dreier). Auch Jrue Holiday erwischte einen rabenschwarzen Tag (13 Punkte, 7 Assists, 8 Turnover), Julius Randle steuerte immerhin noch 15 Zähler bei.

New Orleans Pelicans vs. Boston Celtics: Die Stimmen

Kyrie Irving (Celtics) über die entscheidenden Minuten im vierten Viertel: "Wir wussten, dass wir das Spiel unter Kontrolle hatten, einfach aufgrund unserer Defensive, die wir auf dem Feld hatten."

Alvin Gentry (Pelicans-Coach): "Es fing an mit den Turnover, aber dann haben wir zu viele offene Dreier zugelassen. [Die Celtics] sind ohnehin schon ein großartiges Shooting-Team. Jedes Mal, wenn wir uns herangekämpft hatten, hatten wir entweder einen Turnover oder sie haben einen Dreier getroffen."

Die wichtigsten Statistiken

New Orleans Pelicans (10-11) vs. Boston Celtics (11-10) 107:124 (BOXSCORE)

  • Das große Problem der Pelicans in dieser Partie lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Turnover. Nach den 8 Ballverlusten im ersten Viertel (allein 5 davon gingen auf die Kappe von Holiday), sammelten sich bis zum Ende der Partie 22 Stück an, die Boston wiederum für 32 Punkte auf der Gegenseite ausnutzte.
  • Ein Grund für das Comeback der Hausherren war das heiße Händchen von Mirotic in der ersten Halbzeit. Auch wenn er später etwas abkühlte, zeigten dafür seine Kollegen eine insgesamt ansprechende Leistung aus der Distanz, New Orleans traf 12 von 32 Dreier (37,5 Prozent). Allerdings lief es bei Boston nochmal bedeutend besser: Die Celtics versenkten angeführt von Irving bärenstarke 19 von 39 hinter der Dreierlinie (48,7 Prozent).
  • Ein wichtiger Faktor für New Orleans waren die Freiwürfe. Die Pelicans standen insgesamt 29 Mal an der Linie, woraus starke 27 Zähler heraussprangen (93,1 Prozent FT). Auf der Gegenseite erarbeiteten sich die Celtics nur 10 Trips an die Charity Stripe (9/10 FT). Das lag unter anderem auch am exzessiven Perimeter-Spiel der Gäste.
  • Während die Celtics nach zuletzt vier Niederlagen aus fünf Spielen wieder einen Sieg einfahren konnten, musste New Orleans bereits die vierte Pleite in Folge einstecken - dabei war dies erst die zweite Heimniederlage in der gesamten Saison.

Der Star des Spiels

Kyrie Irving. Der Point Guard der Kelten war nicht nur in der Crunchtime zur Stelle. Nahezu über die gesamte Partie überzeugte Irving sowohl in Sachen Scoring als auch als Playmaker in bekannter Manier. Nicht umsonst hatte er mit +24 das zweitbeste Plus/Minus-Rating bei Boston.

Der Flop des Spiels

Jrue Holiday. Von Beginn an war Irvings Gegenüber nicht wirklich präsent - und wenn, dann machte er sich mit seinen zahlreichen Ballverlusten nur in negativer Hinsicht bemerkbar. Holiday fand auch im weiteren Spielverlauf nie so richtig in die Partie. Trotz seiner 13 Punkte und 7 Assists lieferte der 28-Jährige kein gutes Spiel ab.

Coaching Move des Spiels

Über weite Strecken der Partie verstanden es die Celtics extrem gut, die eigene Zone dicht zu machen. So wurden die Pelicans einerseits zu zahlreichen, meist ineffizienten Midrange-Jumpern gezwungen (in den ersten 36 Minuten hatte NOP eine bessere Quote von Downtown als aus dem Feld) und außerdem gelang es den Gästen, die Braue mehr oder weniger aus dem Spiel zu nehmen. Davis wurde erst spät (zu spät) ein Faktor für die Pelicans, als er kontinuierlich im Post angespielt wurde.

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