5 Fragen zu den Golden State Warriors: Eine Dynastie mit Zukunft – und vielen Baustellen

Thorben Rybarczik
12. Juni 201816:06
Bleiben die Golden State Warriors langfristig zusammen?getty
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Der dritte Titel der Dynastie der Golden State Warriors war der bis dato schwierigste. Warum war das so? Wie geht es weiter mit Kevin Durant und den zahlreichen anderen Free Agents? Ist eine Verpflichtung von LeBron James oder Anthony Davis möglich - und was muss passieren, damit die Dubs ihren Thron verlieren? SPOX blickt auf die wichtigsten Fragen.

Warum war der Warriors-Titel 2018 der bisher schwierigste?

"Es würde euch umhauen, wenn ihr wüsstet, was während dieser Saison bei uns los war." Dieser Satz, gesprochen von Veteran David West während der Champagner-Duschen nach dem Sweep gegen die Cavaliers, gab einige Rätsel auf - andererseits jedoch war er keine Überraschung. Denn der dritte Titel in vier Jahren war vermutlich der schwierigste der jungen Warriors-Dynastie.

Schon der Beginn der zweiten Saison seit der Ankunft Kevin Durants war holprig. Früh hatte das Team drei Niederlagen auf dem Konto, nur eine davon gegen ein Top-Team (Rockets). Es traten Probleme auf, die schon immer bekannt waren, nun aber in höherer Frequenz auftraten: Der Fokus war selten da, der gefürchtete Warriors-Basketball wurde nur selten zelebriert.

Nach Niederlagen richtete sich der Ärger der Spieler oftmals gegen die Schiedsrichter. Die eigene Leistung wurde selten hinterfragt - auch wenn Head Coach Steve Kerr alles dafür tat, um die Gedanken seines Teams in die richtige Richtung zu lenken. Doch er konnte nicht verhindern, dass es Ejections der Stars hagelte und der Top Seed der Regular Season außer Reichweite geriet.

Teilweise hatte es den Eindruck, als würde sich dieses Championship-Team langweilen. Ein gänzlich neues Phänomen ist das bei Titelverteidigern nicht, gerade bei Teams mit der Qualität der Dubs, die immer genau wissen: Wenn wir gut spielen, erreicht kein Gegner unser Level. Nur: Wenn man sich auf diesem Wissen ausruht, erreicht man dieses Level eben selbst nicht.

Golden State Warriors hatten mit Verletzungen zu kämpfen

Vor allem dann nicht, wenn sich Verletzungen durch die ganze Saison ziehen. In den Jahren zuvor war das Team vom gröbsten verschont worden, doch während der Regular Season 2017/18 gab es einen Ausfall nach dem anderen. Dabei erwischte es nicht nur Rollenspieler und die alten Veteranen, sondern auch die Stars: Stephen Curry, Draymond Green, Kevin Durant und Klay Thompson spielten nur 41-mal zusammen.

Unter diesen Umständen fällt es schwer, Fahrt aufzunehmen. Es gab kaum einfache Siege, viel mehr musste sich das Team ihre Erfolge Tag für Tag erarbeiten. Wenn man das nicht gewohnt ist - genauso wenig wie die Tatsache, dass es mehrere Niederlagen in Folge gibt -, entstehen Reibungen. Gab es Schuldzuweisungen innerhalb der Mannschaft? Oder sogar Probleme mit der Hierarchie im ansonsten so perfekten Teamgefüge? Das mögen nur Spekulationen sein, doch Wests Aussagen deuten in diese Richtung.

Steve Kerr: "Es wird noch schwieriger"

Erschwerend kam hinzu, dass der Kader nicht so ausbalanciert war wie zuletzt. Es gab zu viele Big Men und zu wenig Shooting außerhalb der Starting Five (siehe Frage 3), die Tiefe war Flöten gegangen, vor allem in Zeiten der vielen Verletzungen. Und dennoch hat es das Team geschafft, sich rechtzeitig aufzuraffen und den Schalter umzulegen. In den Western Conference Finals war fast Schluss, die Rockets führten mit 3-2, scheiterten jedoch, zu nicht unerheblichen Anteilen an sich selbst.

Durant hat es nach dieser Serie so ausgedrückt: "Wenn man etwas Neues hat, ist es vergleichsweise einfach, Erfolg zu haben, weil sich niemand auf dich einstellen kann." Das war bei den Warriors 2017 der Fall, doch die 2018er-Version hatte nicht mehr so viele Überraschungen parat. So konnten die Rockets ihr Team genau darauf ausrichten, um den Stärken der Warriors entgegenzutreten, im Sommer werden sie dies weiterhin forcieren und andere Teams mit ihrem Vorgehen inspirieren.

Deshalb ist sich auch Kerr sicher: "Es wird nächstes Jahr noch einmal schwieriger werden für uns." Und mit einem Grinsen schob er hinterher: "Vielleicht fange ich erst nach dem All-Star Break wieder an, zu coachen. Vorher hört mir eh keiner zu."

Was passiert mit Kevin Durant?

Kevin Durant, frisch gebackener Back-to-Back Finals-MVP, geht in seine zweite Offseason als Warrior. Und zum zweiten Mal wird er das als Unrestricted Free Agent tun, da er auf die Spieleroption seines 1+1-Vertrags verzichtet.

Phasenweise hatte es im Saison- und vor allem im Playoff-Verlauf den Anschein, als wäre eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen ihm und den Dubs keinesfalls in Stein gemeißelt. Klar, die erste Runde gegen (dezimierte) Spurs dominierte er, obwohl sich der defensive Fokus in Abwesenheit von Curry voll auf ihn richtete.

Gegen die Pels kam der Chefkoch zurück und drückte der Serie seinen Stempel auf, alles redete nur über ihn und seine Bedeutung für die Offense, während KD etwas in Vergessenheit geriet. Dann kam die berüchtigte Serie gegen die Rockets und die Kritik an den vielen Isolationen der Dubs mit dem Vorwurf an Durant, den Offensiv-Fluss der Warriors kaputtzumachen. Hinzu kam sein mangelnder Einsatz in der Defense.

Selbst in den Finals ging es mit der Kritik am 29-Jährigen weiter - vor allem nach Spiel 1 wurde darüber diskutiert, warum J.R. Smith eigentlich den gleichzeitig wichtigsten und verheerendsten Offensiv-Rebound der jüngeren NBA-Geschichte gegen Durant holen konnte, der in dieser Sequenz keine große Lust aufs Ausboxen versprühte.

Unterschreibt Kevin Durant einen langfristigen Vertrag?

In den drei weiteren Spielen jedoch wischte er all dies vom Tisch. In Spiel 4 holte er sich ein Triple-Double, in Spiel 3 erledigte er die Cavs mit 43 unfassbar effizienten Punkten im Alleingang. Was GM Bob Myers aber besonders in Erinnerung blieb, war Spiel 2: "Ich bin direkt danach in den Locker Room zu ihm gegangen und habe ihm erklärt: Junge, das war dein bestes Playoff-Spiel für uns in diesem Jahr", erklärte er gegenüber The Athletic.

Zur Erinnerung: Spiel 2 war die Show von Stephen Curry, der einen Finals-Rekord aufstellte und neun Dreier traf. Und Durant? Der legte 26 Punkte (10/14 FG), 9 Rebounds und 7 Assists auf, wobei er sich mit harter Defense, Offball Screens und vorbildlicher Beteiligung am Ball Movement in den Dienst der Mannschaft stellte. Hierarchie-Probleme? Von wegen.

So wurde er mit dem zweiten Finals-MVP belohnt. Auch stellte er klar, dass er definitiv vorhabe, in der Bay Area zu bleiben, woran es mittlerweile keine Zweifel mehr gibt. Nur noch die Konditionen gilt es zu klären. Myers erklärte jüngst, dass er KD so viel zahlen werde, wie es der Spieler wolle: "Er kann alles haben, was er will, er bestimmt die Details", wird er von ESPN zitiert.

Die Statistiken von Durant bei den Warriors

SaisonMinutenPunkteFG%ReboundsAssists
2016/1733,425,153,78,34,8
2017/1834,226,451,66,85,4

Grob zusammengefasst gibt es nun zwei realistische Optionen. Nummer 1: Er unterschreibt einen langfristigen Vertrag unter Zuhilfenahme der Early Bird Rights. Diese erlauben der Franchise, dem Spieler eine 75-prozentige Gehaltserhöhung zu geben und damit über den Cap zu gehen, womit KD im Max-Bereich wäre. Zum Beispiel mit 158 Millionen Dollar für vier Jahre (eine Spieleroption im vierten ist wahrscheinlich). Das Problem: Early Bird-Verträge müssen eine Mindestdauer von zwei Jahren haben, Optionen zählen da nicht mit rein.

Will KD also flexibel bleiben, könnte er erneut auf einen 1+1-Deal hinarbeiten, wie er ihn bereits in den vergangenen beiden Saisons sein Eigen nannte. Das gibt ihm selbst die volle Kontrolle über die Zukunft, sollte er eines Tages doch noch einmal etwas Neues probieren und wechseln wollen. Ein 2+1 mit dem Vorbild LeBron James wäre etwas lukrativer (er könnte diese zwei Jahre das Maximal-Gehalt beziehen) und sicherlich im Sinne der Warriors, wenn es zu keinem langfristigen Deal kommt.

Was können die Golden State Warriors in der Offseason machen?

Neben Durant haben die Warriors sechs weitere Spieler im Kader, die 2018 Free Agent werden: Nick Young, Zaza Pachulia, David West, JaVale McGee, Kevin Looney und Patrick McCaw.

Looney gab den Warriors wertvolle Minuten in den Playoffs, als Andre Iguodala verletzt war. Offensiv spielte er sehr limitiert, doch defensiv stand er seinen Mann, auch nach Switches. Nachdem die Warriors auf ihre Team-Option für das vierte Jahr in seinem Vertrag verzichtet hatten, ist er nun Unrestricted Free Agent - mit der Einschränkung, dass ihm die Warriors nicht mehr Geld anbieten dürfen als die 2,2 Millionen Dollar, die die Option wert gewesen wäre. Gut möglich also, dass ein anderes Team zuschlägt, schließlich ist der Mann zweifacher Champion.

Das würde die Chancen von anderen Frontcourt-Spielern erhöhen, an Bord zu bleiben (West, Pachulia, McGee). McGee ist mit 30 der Jüngste von allen und hat mit seinem Finals-Impact vielleicht die besten Aussichten auf einen neuen Vertrag, zumal er wie die anderen auch Early Bird Rights besitzt.

West und Pachulia hingegen spielten kaum eine Rolle in den Finals, West ist der ältere von den beiden - allerdings kann es auch gut sein, dass beide ihren Hut nehmen müssen, damit Platz für Kadertiefe geschaffen wird (warum gibt es so viele Bigs, obwohl die besten Lineups komplett ohne auskommen?). Ein Ziel wird es sein, mindestens zwei Guards in den Kader zu holen, die im besten Fall auch das Durchschnittsalter senken.

Kaufen die Warriors wieder einen Draft-Pick?

Viel investieren können die Warriors in fremde Free Agents aufgrund der üppigen Spielergehälter nicht. Immerhin besitzen sie noch eine Midlevel Exception, mit der sie rund fünf Millionen Dollar anbieten können, wie sie es im letztem Jahr bei Nick Young (er hat eher keine Zukunft in der Bay) getan haben. Das allerdings würde bedeuten, dass die Besitzer Joe Lacob und Peter Guber einen Haufen weiterer Luxus-Steuer zahlen müssten.

McCaw derweil ist im Gegensatz zu den anderen hier genannten Spielern Restricted Free Agent. Das Vorgehen dürfte sich deshalb von selbst erklären: Die Warriors müssen schauen, wie hoch mögliche Angebote sind, die ihm andere Teams bereiten - und dann entscheiden, ob sie mitgehen wollen. Early Bird Rights sorgen bei ihm für Spielraum. Dass er ein Guard ist, erhöht seine Chancen auf eine Zukunft in der Bay Area.

Zuletzt gibt es noch den Draft im Juni. Traditionell müssen Teams mit wenig Spielraum das Maximum aus Exceptions und der Talentziehung herausholen, wenn sie sich nicht nur auf einjährige Minimal-Verträge zum Auffüllen des Kaders verlassen wollen.

Die Dubs haben in diesem Jahr anders als im letzten ihren eigenen Firstrounder, dafür aber keinen Secondrounder. Gut möglich, dass sie davon noch einen kaufen, wie sie es zuletzt getan haben: Die Picks für McCaw (No.38-Pick 2016) und Bell (No.38 2017) waren gekauft und im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein voller Erfolg. Gut möglich also, dass Myers und Co. wieder in die Tasche greifen, um zusätzliches Talent zu akquirieren.

Können sich die Warriors LeBron James oder Anthony Davis leisten?

Als im Verlauf der Saison 2015/16 darüber spekuliert wurde, dass sich Kevin Durant unter Umständen im Sommer den Warriors anschließen könnte, wollte das niemand so recht glauben. Obwohl es viele Rechenbeispiele gab, warum solch ein Coup durchaus zu stemmen wäre (der Dank gebührt Currys "Knöchel-Vertrag").

Deshalb gibt es heuer die "Befürchtung" - man muss es aus Sicht der anderen 29 Teams wohl so nennen -, dass die Gerüchte, dass sich die Warriors um LeBron James oder Anthony Davis bemühen, gar nicht so wild und unrealistisch seien, wie sie sich anhören.

Die Causa LeBron ist dabei natürlich die, die es zeitnah zu beantworten gilt, schließlich wird er ab den 1. Juli 2018 Free Agent sein. Und daran, dass er in Cleveland bleibt, glaubt nach den Finals niemand mehr wirklich. Entsprechend wild wird über mögliche Destinationen des Kings diskutiert - und ja, auch die Warriors sollen ein Team sein, dem James erlauben soll, vorzusprechen und eventuell ein Angebot zu unterbreiten.

Wäre das finanziell möglich, wenn man davon ausgeht, dass James einen Maximal-Vertrag anstrebt? Ja, drei Möglichkeiten gibt es.

Ist eine Verpflichtung von LeBron James möglich?

Erstens: Die Chris-Paul-Variante. Hier würde James seine Spieleroption für die kommende Saison ziehen (35,7 Millionen Dollar) und dann zu den Warriors getradet werden. Diese müssten ein Paket schnüren, das mindestens zwei ihrer Stars beinhalten würde - entweder Thompson und Green oder einer der Beiden plus Iguodala und weitere Ware. Die Cavs wären sicherlich sehr dankbar für diese Möglichkeit.

Zweitens: Ein klassisches Sign-and-Trade. Das wäre dem ersten Szenario sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass James erst auf seine Spieler-Option verzichtet und dann bei den Cavs neu und langfristig unterschreibt, um dann getradet zu werden. Der Gegenwert müsste ähnlich aussehen.

Drittens: Die Warriors kreieren genug Cap Space, um James als Free Agent zu holen. Das funktioniert nur dann, wenn sie vorher Green, Thompson, Iguodala und Livingston wegtraden - oder Curry (das glaubt wohl niemand). Dies ist die unrealistischste Variante.

Als Fazit bleibt, dass die Big Four auf jeden Fall eingerissen werden müsste, um einen 33-jährigen LeBron zu bekommen. Nach dem dritten Titel besteht dazu absolut kein Grund, doch auch Green hat erkannt: "Die NBA ist bloß ein Business, richtig?" Und er fügte an: "Wenn LeBron kommt, bin ich sicher nicht mehr hier."

Und wie sieht es mit den Warriors und Anthony Davis aus?

Bei Anthony Davis dauert es noch drei Jahre, bis er als Unrestricted Free Agent verfügbar sein wird. Er wäre also ein langfristiges Ziel - womit es deutlich realistischer wird, dass die Warriors ihre Big Four einreißen, denn nichts ist für die Ewigkeit. Und es wäre grob fährlässig, sich nicht um die Braue zu bemühen. AD wäre 2021 mit 28 Jahren in seiner absoluten Prime.

Wie die Gehaltsstruktur der Dubs in diesem Jahr aussieht, ist nur schwer vorhersehbar (bis dahin haben Thompson, Green und erneut Durant neue Verträge unterschrieben, wo auch immer). Deshalb ist es durchaus möglich, dass das Team bis dahin ganz anders aussieht und sogar Cap Space hat und der Braue auf klassischem Wege einen Max anbieten kann. Interessanter ist die Frage, wie es mit einem Trade aussieht, der in den Jahren davor stattfindet.

Die Grundvoraussetzung dafür wäre natürlich, dass Davis weg will aus New Orleans. Momentan spricht nicht viel dafür, die jüngste Saison war ein Erfolg, Coach Alvin Gentry hat verlängert, sein Verhältnis zu AD gilt als hervorragend. Wenn aber doch was dazwischenkommt ...

Den Warriors ist alles zuzutrauen

... dann haben die Dubs im Prinzip ähnliche Optionen wie bei LeBron in diversen Trade-Szenarien. Einerseits bekäme Davis nicht so viel Gehalt, andererseits müssen die Wariors (noch) mehr Gegenwert anbieten als im Falle eine James-Deals, da Davis jünger ist und sein Vertrag länger läuft.

Nochmal: Zuzutrauen ist der proaktiven Führungsebene der Dubs alles, vor allem dann, wenn eines Tages mal nicht der Titel gewonnen wird. Myers und Lacob haben große Visionen und Träume - und dass sie Durant zum Team dazu holen, hätte auch kaum einer für möglich gehalten.

Deshalb sollte niemand ausschließen, dass sie weitere Coups landen. Davis oder LeBron bei den Warriors ist eine Möglichkeit - allerdings nicht als Addition zur aktuellen Top Four. Es heißt "entweder oder", denn zaubern kann man in der Bay Area auch nicht.

Wie können die Warriors besiegt werden?

Tja, wenn das mal so einfach wäre. Die Cavs haben es in den Finals 2016 vorgemacht - allerdings spielte damals noch nicht Durant in Oakland und man sollte auch nicht verheimlichen, dass sich die Dubs zum Teil selbst geschlagen haben.

Mit ihrer Taktik, in der Defense alles zu switchen, haben die Rockets im Prinzip an die Cavs-Vorgehensweise aus den Finals 2016 angeknüpft. Das Ball Movement der Dubs kam zum Erliegen, wodurch sie auf eine Spielweise zurückgreifen mussten, die ihnen nicht liegt. Genau das muss wohl der Ausgangspunkt sein: Die Dubs zu zwingen, nicht ihren Lieblings-Basketball zu spielen.

Weitere Schritte haben ebenfalls die Rockets vorgemacht: Curry attackieren und ihn müde spielen. Wenn dann auch Thompson in Foul-Probleme gebracht wird, ist der extrem dünne Backcourt der Warriors sehr geschwächt.

Und sonst gelten die alten Binsenweisheiten: Hart spielen, physisch spielen, das Brett dominieren, den Fastbreak forcieren, Green provozieren, den Dreier treffen - wenn vieles zusammenkommt, kann der Champion auch in einer Best-of-Seven-Serie bröckeln.

Eine weitere Erkenntnis haben die abgelaufenen Finals auch gebracht: Es braucht ein tiefes Team, denn eine Abrissbirne allein, die LeBron James heißt, kann es nicht richten. Ein Team plus LeBron könnte vielleicht ein Mittel sein - wie einfach es doch manchmal klingen kann.

All das wissen natürlich auch die Danny Ainges und Daryl Moreys dieser Welt. Wir dürfen uns jedenfalls sicher sein, dass sie irgendetwas ausbaldowern - vielleicht auch etwas, womit wir alle noch gar nicht rechnen. Schließlich hat vor vier dreieinhalb Jahren auch noch niemand auf eine Dynastie der Warriors gewettet.