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Defense! Kollektiv der San Antonio Spurs trotzt starkem LeBron James

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Die Cleveland Cavaliers (35-24) haben zuhause gegen die San Antonio Spurs (36-25) einen Dämpfer erhalten. Beim 110:94 der Gäste enttäuschte mit Ausnahme von LeBron James nahezu das komplette Cavs-Team.

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Die Cavaliers eröffneten mit dem Lineup, das zuletzt so gut funktioniert hatte: George Hill und J.R. Smith auf den Guard-Positionen, dazu Cedi Osman, LeBron James und Tristan Thompson. Gregg Popovich überraschte derweil bei den Spurs mit der Entscheidung, Patty Mills auf der Zwei starten zu lassen, obwohl Danny Green wieder fit war. Mills begann somit erneut neben Dejounte Murray, Kyle Anderson, LaMarcus Aldridge und Pau Gasol, während Manu Ginobili aussetzen musste.

Die Gäste erwischten dabei den etwas besseren Start. Zwar brannte auch San Antonio kein Offensiv-Feuerwerk ab, sie verteidigten aber hoch aufmerksam und hielten die Cavs im ersten Viertel bei einer miesen 30,4-Prozent-Quote. Nach zwei Ballverlusten in Serie von Tony Parker in der Schlussminute konnte Cleveland in Transition auf 20:22 verkürzen, Bryn Forbes traf dann jedoch noch einen wilden Dreier mit der Sirene.

Im zweiten Viertel blieb San Antonio dann erst einmal einige Minuten ohne Field Goal, ehe erneut Forbes nach neun Spurs-Fahrkarten in Folge einen Dreier versenkte - die Cavs konnten das aber auch nur bedingt nutzen. James wurde nun aber rapide stärker und brachte sein Team kurz mit 8 Zählern in Front, Green antwortete jedoch mit mehreren Dreiern - es ging mit 53:50 in die Pause.

Halbzeit zwei begann dann mit einem Privat-Duell - LeBron auf der einen, Aldridge auf der anderen Seite. James allerdings hatte zeitweise überhaupt keine Unterstützung, bevor Jordan Clarkson gegen Ende des Viertels noch einmal aufwachte. Dennoch gingen die Spurs mit 76:74 ins letzte Viertel. Mit James auf der Bank legte San Antonio dort dann direkt einen 11:0-Run hin. Beim Stand von 87:74 für San Antonio traf Kyle Korver endlich einen Dreier, um die Blutung zu stoppen.

Aber San Antonio hatte dennoch Oberwasser. James und Korver versuchten noch einiges, aber insbesondere Aldridge und Murray hatten nun immer wieder die richtigen Plays. Ein LMA-Layup zum 110:94 eine Minute vor Schluss sorgte letzten Endes für die Entscheidung.

Aldridge war mit 27 Punkten am Ende auch Topscorer der Spurs, Green beendete die Partie mit 22 Zählern und Murray kam auf 13 Punkte, 9 Rebounds, 5 Assists, 4 Steals und 3 Blocks. Bei den Cavs überragte James mit 33 Punkten, 13 Rebounds und 9 Assists, ansonsten gefielen aber nur Clarkson (17) und Green (14). Cleveland bleibt trotz der Pleite auf Platz 3 im Osten, San Antonio überholt im Westen die drittplatzierten Timberwolves (37-26).

Cleveland Cavaliers vs. San Antonio Spurs: Die wichtigsten Statistiken

  • Die Cavs waren zunächst gar nicht in der Lage, im Setplay gute Looks zu generieren. Es fehlte an Spritzigkeit und Ideen, sodass San Antonios disziplinierte Defense relativ leicht die Wege zustellen konnte. Gerade von Downtown ging zudem nichts, nur einer der neun Dreier im ersten Viertel fand sein Ziel. Einfach kamen die Cavs nur im Fastbreak an Punkte, weil sie dort schneller und athletischer besetzt sind als San Antonio. Insgesamt erzielten die Cavs 28 Fastbreak-Punkte.
  • Dementsprechend regte sich Popovich auf, wann immer sich sein Team Ballverluste leistete - 6 in Halbzeit eins waren ja nicht einmal viel, aber sie gaben den Cavs stets Auftrieb. Nach der Pause spielte San Antonio daher fast schon übervorsichtig langsam, aber das war der richtige Move. Es kamen nur noch 4 Turnover hinzu und das Spieltempo wurde dadurch deutlich langsamer, was den Spurs half.
  • Ein weiterer Vorteil, den Cleveland zu Beginn hatte, war die Rebound-Arbeit - insbesondere in Person von Thompson, der im ersten Viertel schon 9 Rebounds einsackte (darunter 4 Offensiv-Rebounds). Gasol konnte TT nicht vom Korb weghalten, gegen die Physis LeBrons war San Antonio ohne Kawhi Leonard ebenso machtlos. Die Spurs aber reagierten nach der Pause und blockten viel aufmerksamer aus - sie holten die Boards nun mehr im Teamverbund. Im Endeffekt ging das Rebound-Duell fast ausgeglichen aus (47:44 Cavs), auch weil Cleveland im letzten Viertel extremen Small-Ball spielte.
  • Die Spurs verfolgten derweil offensiv eine ziemlich einfache Strategie: Viele Dreier - und ansonsten Post-Ups für Aldridge. Von Downtown klappte vieles, in Halbzeit versenkten die Spurs 7 Dreier (Green: 4/7). LMA dagegen traf zunächst zwar schwach aus dem Feld, zog aber immerhin viele Freiwürfe und versenkte sie auch (9/10 FT). Im dritten Viertel taute er dann auch als Scorer auf und traf zudem die richtigen Entscheidungen, wenn er gedoppelt wurde. So war es kein Drama, dass die Spurs in Hälfte zwei bloß noch zwei Dreier trafen.

Cleveland Cavaliers vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE!

Cleveland Cavaliers vs. San Antonio Spurs: Die Stimmen zum Spiel

Tyronn Lue (Head Coach Cavs): "Defensiv waren wir ziemlich gut, doch wir uns mit unserem Shooting richtig schwer getan."

Danny Green (Spurs): "Wir hatten diesen Monat einige Höhen und Tiefen, da ist jeder Sieg wichtig. Die Cavs sind ein gutes Team, vor allem, weil sie den besten Spieler der Welt in ihren Reihen haben."

Der Star des Spiels

Dejounte Murray. Seine Statline war nicht "laut", aber Murray spielte insbesondere in der Schlussphase großartig. In der Defense einer der Hauptfaktoren für die starke Transition-D der Spurs, offensiv nahezu fehlerlos - in dieser Form sieht Murray wie ein künftiger Star aus. Schaffte es, das komplette Spiel über ohne Ballverlust zu bleiben. Ebenfalls stark: Aldridge in Halbzeit zwei und Green in Halbzeit eins.

Der Flop des Spiels

J.R. Smith. Ganz schwacher Auftritt vom Shooting Guard. Der Wurf wollte nicht fallen (1/8 FG, 0/6 3FG), aber Smith war auch sonst nicht in der Lage, das Spiel irgendwie positiv zu beeinflussen. So war es verständlich, dass er in der Schlussphase nur zuschauen durfte. Auch schwach: Osman und Hill.

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Coaching Move des Spiels

Als die Cavs Anfang des vierten Viertels komplett überrannt wurden, entschied sich Tyronn Lue für ein sehr ungewöhnliches Lineup: Er verzichtete komplett auf Big Men und besetzte seine "großen Positionen" stattdessen mit James und Green, die von Korver, Hood und Clarkson flankiert wurden. So sollte noch einmal das Tempo forciert werden. Es klappte zwar nicht mit einem Run, weil sich die Spurs in Transition unheimlich flink formieren konnten, aber es zeigte, dass Lue mit seinem "neuen Team" immer noch nach Kombinationen sucht, die passen. Es existieren in jedem Fall mehr Möglichkeiten als vor der Trade Deadline.

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