NBA

Giannis Antetokounmpo führt die Bucks zum dritten Sieg in Serie

Giannis Antetokounmpo
© getty

Die Milwaukee Bucks (26-22) haben unter Interimscoach Joe Prunty auch das dritte Spiel in Folge gewonnen. Beim 110:96 gegen die Chicago Bulls (18-32) werden dabei die Zweifel schon sehr früh ausgeräumt. Giannis Antetokounmpo startet zwar schwach, ist am Ende aber doch wieder die dominante Figur auf dem Court.

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Kurz vor dem Spiel hatten die Bucks bekannt gegeben, dass der amtierende Rookie of the Year Malcolm Brogdon erneut nicht zur Verfügung stand, der neue Coach Joe Prunty ließ daher erneut Eric Bledsoe, Tony Snell, Khris Middleton, Giannis Antetokounmpo und John Henson starten - dieses Quintett bekam es zunächst mit Jerian Grant, Zach LaVine, Justin Holiday, Lauri Markkanen und Robin Lopez zu tun. Beide Teams machten aber in den ersten Minuten nicht den Eindruck, als hätten sie überhaupt schon einmal zusammen gespielt.

Die ersten Minuten verliefen extrem schleppend, bevor Milwaukee dann von Downtown stärker wurde und die Bulls langsam einen Rhythmus fanden, als Fred Hoiberg durchwechselte und den Ball mehr in die Hände von Denzel Valentine legte. Nach zwölf Minuten führten die Bucks dennoch mit 26:20, bis zur Pause wuchs der Vorsprung zeitweise sogar bis auf 20 Punkte an. Antetokounmpo fand dabei in Halbzeit eins kaum statt (8 Punkte, 4/11 FG), aber Milwaukee traf seine Dreier (10/16!) - und da Chicago abgesehen von Valentine (16 Punkte in Halbzeit eins) kaum Gegenwehr leistete, reichte das zu einer 61:42-Führung zur Pause.

Diesen komfortablen Vorsprung nutzten die Bucks dann, um eine ziemlich entspannte zweite Hälfte zu erleben, zumal nun auch Antetokounmpo aktiver ins Spielgeschehen eingriff und einige spektakuläre Aktionen lieferte. Die Bulls hatten zwar einige Zwischenhochs, gefährlich wurden sie den Bucks aber nicht - schon früh war klar, dass die Bucks unter Prunty auch das dritte Spiel gewinnen würden.

Topscorer der Bucks war nach starker zweiter Hälfte dann doch wieder Antetokounmpo - der Grieche kam auf 27 Punkte (11/19 FG), 9 Rebounds und 8 Assists. Dazu sorgten Khris Middleton (20), Jason Terry (12), Sterling Brown (12) und Henson (12) für Scoring.

Bei den Bulls punkteten fünf Spieler zweistellig, wobei Valentine mit 18 Zählern Topscorer blieb. Rookie Lauri Markkanen kam auf ein Double-Double (17 Punkte, 10 Rebounds). Paul Zipser kam erst 1:42 Minuten vor Schluss auf den Court

Chicago Bulls vs. Milwaukee Bucks: Die wichtigsten Statistiken

  • Die Bulls haben zuletzt offensiv teilweise sehr gut gespielt, im ersten Viertel dieser Partie kamen sie auf ein Offensiv-Rating von 74,1 (via Nate Duncan) - ein verheerender Wert. Allerdings auch leicht zu erklären, denn Chicago ging extrem schlecht mit dem Ball um (7 Turnover) und nahm reihenweise schlechte Abschlüsse. Gerade Henson war mit seinen langen Armen am Korb mit dafür verantwortlich, dass die Bulls auch ihre Korbleger zunächst nicht trafen. Über das ganze Spiel bekamen die Bulls nie Ordnung und Flow in ihre Offense, dementsprechend zahnlos agierten sie auch.
  • Die Bucks kamen derweil auch nicht reibungslos ins Spiel, vorne standen sie sehr viel rum - was am Anfang mehrfach darin resultierte, dass Giannis unmotiviert lange Zweier nahm (und nicht traf). Das Positive war dann aber, dass von Downtown zunächst fast alles ging. Die Bucks trafen in der ersten Hälfte 10/16 Dreier, wobei allein der 40-jährige Jason Terry drei Triples in Folge versenkte. In Halbzeit zwei kühlte das Shooting zwar ab, aber dafür war dann eben Giannis heiß.
  • Wo sich ansonsten so oft darüber beschwert wird, dass Giannis auf sich allein gestellt ist, zeigten die Bucks in dieser Partie abr, dass sie nicht nur aus dem Griechen bestehen. Die Bank sorgte allein in der ersten Hälfte schon für 26 Punkte, wobei Rookie Sterling Brown mit 10 Punkten zum durchaus überraschenden Topscorer avancierte. In Halbzeit eins waren Giannis und Bledsoe die einzigen Bucks-Spieler, die nicht mindestens 50 Prozent ihrer Würfe trafen.

Chicago Bulls vs. Milwaukee Bucks: Hier geht's zum BOXSCORE!

Chicago Bulls vs. Milwaukee Bucks: Die Stimmen zum Spiel

Fred Hoiberg (Head Coach Bulls): "Zach LaVines Offense wird kommen. Da gibt es gar keine Zweifel. Er ist ein profilierter Scorer. Wir werden ihn ein wenig auf der Eins ausprobieren, damit er sich Selstvertrauen holen kann."

Giannis Antetokounmpo (Bucks) über die Serie nach der Kidd-Entlassung: "Ich sehe, dass die Jungs härter spielen. Ich weiß nicht, was einige denken, aber vielleicht fanden sie es nicht in Ordnung, was passiert ist."

Der Star des Spiels

Giannis Antetokounmpo. Auch wenn er zunächst einen schweren Stand hatte und gut verteidigt wurde, fand der Grieche einen Weg, sich doch in dieses Spiel hineinzubeißen und in Halbzeit zwei dann wieder die dominante Figur zu sein. Abgesehen von den Punkten wird auch das Playmaking immer besser - es wird interessant zu sehen, wie sich seine Rolle unter Prunty noch weiter entwickeln wird. Nach dem schwachen Start traf Giannis 10 von 12 Würfen! Auch stark in dieser Partie: Khris Middleton.

Der Flop des Spiels

Zach LaVine. Natürlich ist LaVine noch nicht wieder der alte und das muss man ihm auch nicht groß vorwerfen - aber solange die Bulls ihm so viele Spielanteile geben wie aktuell, schadet er dem Team unterm Strich. So auch in dieser Partie. Der Shooting Guard spielte zwar einige feine Pässe, er schoss aber auch eine Fahrkarte nach der anderen (2/11 FG). Und was besonders problematisch war: Er stoppte immer wieder Angriffe, indem er den Ball festhielt und erst einmal überlegte. Das Timing ist einfach noch nicht da.

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Coaching Move des Spiels

Ohne einen klassischen Defender für Giannis (gut, wer hat den schon?) musste Hoiberg kreativ werden und versuchte es daher einfach mit fast allen Spielern, die bei Milwaukee auf dem Flügel herumlaufen. Insbesondere mit kleineren Gegenspielern wie Holiday und LaVine tat sich der Greek Freak zu Beginn dabei schwer. Allerdings groovte er sich mit der Zeit besser ein - und da die Shooter eben so sicher trafen, bekam er mit der Zeit auch immer mehr Platz zum Operieren. Aber: Hoibergs Ansatz war wohl zumindest nicht falsch.

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