Thunder mit mühsamen Sieg bei George-Rückkehr nach Indiana

SPOX
14. Dezember 201708:44
Paul George machte sein erstes Spiel seit dem Trade bei den Indiana Pacersgetty
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Paul George hatte bei seiner Rückkehr nach Indiana einen schweren Stand, doch die Oklahoma City Thunder erkämpfen sich dennoch einen Sieg. Die Boston Celtics sind wieder in der Erfolgsspur, während die Chicago Bulls ihre Serie fortführen. Auch die Houston Rockets gaben sich keine Blöße und gewannen ihr elftes Spiel am Stück.

Indiana Pacers (16-12) - Okalahoma City Thunder (13-14) 95:100 (BOXSCORE)

Die große Geschichte dieser Partie war natürlich die Rückkehr von Paul George nach Indianapolis. Und es lief wie erwartet. Die Pacers spielten kein Tribut-Video für ihren ehemaligen Star, was wohl auch nur die wenigsten im Bankers Life Fieldhouse gewollt hätten. PG-13 wurde gnadenlos ausgebuht und es schien den Forward zu verunsichern. Schon zur Pause hatte er 4 Turnover gesammelt. Nach dem Wechsel kam kein weiterer hinzu, dafür fiel der Wurf nicht. George kam auf lediglich 12 Punkte (3/14 FG) und 5 Assists.

Nicht viel besser lief es für Victor Oladipo, der zusammen mit Domantas Sabonis im Sommer für George getradet worden war. Zwar war er mit 19 Zählern Topscorer der Pacers, doch dafür brauchte er 26 Würfe und verwarf zudem acht seiner neun Dreier. Dies lag auch an George, der Oladipo vor allem in der Schlussphase verbissen verteidigte. Es war ein Spiel der Aufs und Abs. Kein Team konnte konstant gut spielen, wodurch es immer wieder Runs in die eine und die andere Richtung gab.

Erst im vierten Viertel konnte sich OKC ein wenig absetzen und erspielte sich eine zweistellige Führung. In den folgenden fünf Minuten kamen aber nur noch magere sechs Punkte hinzu, wodurch die Thunder noch einmal zittern mussten. Letztlich war es George, der mit zwei Freiwürfen 10 Sekunden vor dem Ende die letzten Zweifel beseitigte.

Russell Westbrook verbuchte sein neuntes Triple-Double der Saison, doch damit rühmen wird er sich sicherlich nicht. Der MVP scorte nur 10 Punkte (3/17 FG), griff sich dafür aber starke 17 Rebounds und spielte 12 Assists. Auch bei Carmelo Anthony (12, 4/14 FG) lief wenig zusammen. Verlassen konnte sich Thunder-Coach Billy Donovan aber auf Steven Adams, der von den Pacers unter dem Korb nicht zu stoppen war. Gleich 9 Offensiv-Rebounds schnappte sich der Neuseeländer und erzielte obendrein auch noch 23 Punkte.

Orlando Magic (11-18) - Los Angeles Clippers (11-15) 95:106 (BOXSCORE)

Im Duell zweier gebeutelter Teams hatten die Clippers den längeren Atem. Nachdem das Team von Doc Rivers nur acht seiner ersten 30 Würfe verwandelt und sich einen Rückstand von 12 Punkten eingehandelt hatte, wachten die Gäste auf und drehten die Partie im zweiten Viertel mit einem 14:0-Run. Die Hauptprotagonisten waren dabei Lou Williams und Austin Rivers, die in dieser Phase vier Dreier trafen.

Für Rivers war das Spiel jedoch wenig später beendet. Er kollidierte kurz vor der Pause mit dem Ellenbogen von Jonathon Simmons (20) und kehrte nicht mehr zurück. Nach dem Spiel bestätigte sich schließlich der Verdacht einer Gehirnerschütterung. Der Trainersohn wird damit auf jeden Fall im nächsten Spiel der Clippers fehlen.

Doch auch ohne Rivers konnten die Gäste das Spiel nach Hause schaukeln. Zwar übernahm Orlando Mitte des dritten Viertels dank Nikola Vucevic (14 Punkte, 12 Rebounds) noch einmal die Führung, doch die Clippers hatten mit Sweet Lou wieder die richtige Antwort und gaben die Führung bis zum Schluss nicht mehr her. Williams kam dabei mal wieder von der Bank, verbuchte aber dennoch 31 Zähler (11/22 FG) und 8 Assists.

Milos Teodosic warf erneut schwach, kam aber auf 8 Zähler (2/9 FG), 6 Rebounds und 6 Assists. DeAndre Jordan lieferte wieder einmal ein starkes Double-Double mit 16 Punkten und 20 Rebounds. Für Orlando machte Mario Hezonja bei seinem zweiten Start der Saison auf sich aufmerksam. Der Kroate erzielte 17 Punkte und griff sich dazu noch 9 Rebounds.

Washington Wizards (15-13) - Memphis Grizzlies (8-20) 93:87 (BOXSCORE)

Sie hätten es beinahe wieder getan und eine komfortable Führung gegen ein schwächeres Team verspielt, doch diesmal kamen die Wizards noch einmal mit einem blauen Auge davon. Nach wenigen Minuten im dritten Viertel betrug die Führung noch 17 Punkte. Nach einem Dreier von Ben McLemore zu Beginn des Schlussabschnitts war das Spiel aber wieder komplett ausgeglichen (62:62).

Das gefiel auch dem Rückkehrer, John Wall, überhaupt nicht. "Wir haben diese Führungen, aber verpassen es dann, solche Teams aus der Halle zu schießen", stellte der Point Guard richtigerweise fest. Mit 13 Punkten (6/15 FG) und 4 Assists ließ es der Spielmacher ruhig angehen.

Dennoch muss man Washington auch zugute halten, dass sie nach dem Ausgleich wieder konzentrierter zu Werke gingen und mit einem 12:0-Lauf antworteten. Memphis kam zwar noch einmal auf drei Zähler heran, doch Bradley Beal konterte mit einem Dreier gut zwei Minuten vor Schluss. Der Shooting Guard war mit 18 Zählern (6/14 FG) auch Topscorer seines Teams. Von der Bank kommend lieferte Kelly Oubre weitere 11 Zähler.

Und Memphis? Die spielten eine katastrophale erste Halbzeit. 12 Punkte im ersten Viertel und insgesamt 29 Zähler zur Pause waren beides Tiefstwerte für die ohnehin schon schwache Saison. Marc Gasol (15 Zähler, 10 Boards) erzielte ein Double-Double, dazu konnte wenigstens noch der Ersatz von Mike Conley, Andrew Harrison, mit 20 Punkten und 7 Assists überzeugen.

Boston Celtics (24-6) - Denver Nuggets (15-13) 124:118 (BOXSCORE)

Lag es nur an der Rückkehr von Kyrie Irving? Nach der peinlichen Vorstellung in Chicago mit nur 85 erzielten Punkten, schien es diesmal so, als ob das Team von Brad Stevens nicht daneben werfen konnte. 59,5 Prozent aller Würfe fielen in den Korb. Dazu waren 124 Punkte ein neuer Bestwert in dieser Saison für die Celtics. Die waren gegen ein gutes Nuggets-Team auch bitter nötig.

Den Großteil der Partie ging es eng zu, auch wenn Boston in der zweiten Halbzeit stets die Führung inne hatte. "Sie kamen immer wieder zurück. Wir wussten, dass wir viele Punkte brauchen, um dieses Team zu schlagen", erklärte Uncle Drew nach dem Spiel. Er war es auch, der mit 33 Punkten (12/19 FG) und 7 Assists voranging.

Nicht dabei war dagegen Irvings kongenialer Partner Al Horford, der mit Knieproblemen aussetzte. So hatte Boston große Schwierigkeiten unter den Körben. 20 Offensiv-Rebounds griffen sich die Nuggets und gewannen das Rebound-Duell deutlich mit 48:30. Vor allem Kenneth Faried bereitete Boston mit 6 offensiven Brettern große Probleme. 10 Boards holte sich zudem Jamal Murray. Der Guard legte zudem starke 28 Punkte auf, alleine 22 in der zweiten Halbzeit.

Drehen konnten die Nuggets das Spiel nicht mehr, weil die Celtics im vierten Viertel den entscheidenden 9:0-Run hinlegten. Gary Harris legte für Denver mit 36 Punkten (16/25 FG) ein neues Career High auf. Nikola Jokic fehlte das siebte Spiel in Serie mit Knöchelproblemen.

Daniel Theis kam 18 Minuten zum Einsatz und nutzte dies zu 8 Punkten (2/4 FG, 4/4 FT) und 3 Rebounds. Bester Bankspieler der Celtics war aber Shane Larkin, der 14 Punkte auflegte und obendrein noch perfekt aus dem Feld blieb (6/6 FG, 2/2 Dreier).

Miami Heat (13-14) - Portland Trail Blazers (14-13) 95:102 (BOXSCORE)

Es wurde das erwartet enge Spiel am South Beach. Beide Teams hatten im Vorfeld die gleiche Bilanz vorzuweisen und so fiel die Entscheidung erst in der Crunchtime. Dort hatten die Blazers einfach mehr Starpower zur Verfügung. Damian Lillard machte 7 seiner 18 Punkte in den letzten drei Minuten. Bei Gleichstand (95:95) erzwang er ein Drei-Punkte-Spiel und versenkte im nächsten Ballbesitz zwei weitere Freiwürfe.

Zuvor lief nicht viel für Dame. In den ersten 31 Minuten traf Lillard nur einen einzigen Wurf. "Sie haben mir viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ich wollte einfach die richtigen Plays machen", erläuterte der Point Guard. "Aber ich wusste, dass ich am Ende attackieren muss." Zuvor hatte C.J. McCollum mit 28 Zählern die Gäste in der Partie gehalten. Al-Farouq Aminu (15 Punkte, 12 Rebounds) kam auf ein Double-Double.

Die Heat brachen dagegen in den letzten Minuten ein und erzielten nur noch 16 Zähler. Dabei mussten die Heat der kleinen Acht-Mann-Rotation Tribut zollen. Justise Winslow verletzte sich obendrein in der ersten Halbzeit am Knie, Tyler Johnson setzte wegen einer Migräne aus und Hassan Whiteside (Knie) fehlt bekanntlich noch länger.

So spielten fast alle eingesetzten Spieler (Ausnahme: Winslow) 30 Minuten und punkteten allesamt zweistellig. Wayne Ellington (24) stach dabei mit sieben verwandelten Dreiern heraus. James Johnson (10 Punkte, 10 Rebounds, 8 Assists) flirtete mit einem Triple-Double. Am Ende gelang ihnen aber nichts mehr, sodass Portland die letzten sieben Punkte des Spiels machte und den Sieg mitnahm.

Chicago Bulls (7-20) - Utah Jazz (13-15) 103:100 (BOXSCORE)

Mit Nikola Mirotic bleiben die Bulls weiter ungeschlagen und bauten gegen Utah ihre kleine Siegesserie auf vier Spiele aus. Großen Anteil hatte dabei auch der Spanier. Die Würfe fielen für den Forward, sodass er auf 29 Punkte (11/18 FG, 3/5 Dreier) und 9 Rebounds kam. "Niko hat Selbstvertrauen in unser Team gebracht", freute sich entsprechend sein Coach Fred Hoiberg.

Jenes Vertrauen in die eigene Stärke stellte auch Kris Dunn unter Beweis. Im Spiel funktionierte nicht alles für den letztjährigen Lottery Pick, unter anderem traf er nur fünf von 17 Würfen, doch den wichtigsten Versuch des Abends netzte er, als er 22 Sekunden vor Schluss mit einem schwierigen Stepback-Jumper auf 100:96 stellte. Utah gab sich zwar nicht geschlagen, doch ein Verzweiflungsdreier mit der Sirene von Donovan Mitchell fand nicht mehr den Weg in den Korb.

Der Rookie ragte bei den Jazz erneut mit 32 Zählern heraus, doch ansonsten punkteten lediglich Alec Burks (13) und Rodney Hood (15) zweistellig. Jazz-Coach Quin Snyder missfiel aber etwas anderes. "Wir müssen bessere Defense spielen, galliger sein. Das waren wir heute nicht."

Paul Zipser konnte in seinen 10 Minuten Einsatzzeit nur wenig zum Sieg beitragen. Seine Statline? 1 Punkt (0/2 FG), 3 Rebounds, 2 Turnover.

Phoenix Suns (9-21) - Toronto Raptors (18-8) 109:115 (BOXSCORE)

Das war mehr Arbeit als gedacht für die Raptors, die im dritten Viertel noch mit 15 Punkten führten und alles im Griff zu haben schienen. Doch die Suns kämpften sich Stück für Stück wieder heran, auch weil die Bank der Kanadier diesmal keinen Impact lieferte und die Führung fast komplett aus der Hand gaben. Nur 16 Zähler verbuchten Jakob Pöltl (4 Punkte, 4 Rebounds) und Co. im gesamten Spiel.

Alleine die doppelte Ausbeute konnte Suns-Reservist Troy Daniels vorweisen. Der Scharfschütze knallte den Raptors sieben Dreier (10 Versuche) um die Ohren und war mit 13 Zählern im Schlussabschnitt der Grund für das Aufbäumen der Suns. Eine Führung konnte sich Phoenix aber nicht mehr erspielen, weil Toronto letztlich mit Kyle Lowry und DeMar DeRozan immer die richtige Antwort hatte. Nachdem Daniels 23 Sekunden vor Schluss auf zwei Punkte verkürzt hatte, versenkten die beide je zwei Freiwürfe zum Sieg.

Lowry hatte derweil mit Ausnahme der letzten Minuten wie schon beim Spiel in Los Angeles keinen guten Tag und scorte lediglich 12 Zähler (3/12 FG), davon aber 7 in den letzten zwölf Minuten. Dafür lief es bei Kollege DeRozan deutlich besser, der mit 37 Punkten (12/24 FG, 13/15 FT) seinen Saisonbestwert einstellte. Serge Ibaka (21, 13) und Jonas Valanciunas (20, 11) steuerten gute Double-Doubles bei.

Für Phoenix war es dagegen bereits die fünfte Niederlage am Stück. Rookie Josh Jackson (2, 0/7 FG) enttäuschte wie Marquese Chriss (2, 0/3 FG) auf ganzer Linie. Greg Monroe, der am Vortag noch geschont wurde, kam auf 17 Zähler und 11 Rebounds.

Houston Rockets (22-4) - Charlotte Hornets (10-17) 108:96 (BOXSCORE)

Auch die Hornets konnten Houston nicht stoppen, die damit das elfte Spiel in Serie für sich entscheiden konnten. Der Score täuscht dabei darüber hinweg, wie chancenlos das Team aus North Carolina eigentlich war. Chris Paul (31 Punkte, 5/9 Dreier, 11 Assists) machte sein bisher bestes Spiel für die Rockets und entschied die Partie im Verbund mit James Harden bereits im dritten Viertel.

Nachdem Charlotte sich mit einem 8:0-Run auf 65:79 herangekämpft hatten, konterten die Rockets mit vier Dreiern am Stück und stellten auf 91:69. Über 48 Minuten traf das Team von Mike D'Antoni 17 Distanzwürfe (45 Versuche, 37,8 Prozent). Es war ein krasser Gegensatz zu den Hornets, bei denen vom Perimeter nichts zusammenlaufen wollte (4/21 Dreier).

Stattdessen gab es viele Midrange-Jumper zu sehen und auch Dwight Howard bekam unter dem Korb gegen sein altes Team jede Menge Touches. Dort konnte D12 auch dominieren und legte mit 26 Punkten und 18 Rebounds ein starkes Double-Double auf. Doch auch er konnte die neunte Auswärtspleite in zehn Spielen nicht verhindern. Dazu enttäuschte der Backcourt um Kemba Walker (13, 5/15 FG) und Nicolas Batum (9, 4/10 FG) zu sehr.

Bei Houston steuerte Harden stabile 21 Zähler und 8 Assists bei, während Eric Gordon auf 17 Zähler kam. Bemerkenswert war zudem das Plus-Minus von Nene. Der Brasilianer stand zwar nur 18 Minuten auf dem Feld, verbuchte aber ein Plus-Minus von +32 in dieser kurzen Zeit. Frank Kaminsky war bei Charlotte das komplette Gegenteil. Houston erzielte 38 mehr als die Hornets in den 15:29 Minuten von Frank, the Tank.