NBA

Denn sie wissen nicht, was sie tun

Jimmy Butler hat nach sechs Jahren in Chicago ein neues Zuhause
© getty

Der Trade von Jimmy Butler hat im Rahmen des NBA Drafts die gesamte Liga erschüttert. Was haben sich die Chicago Bulls dabei gedacht - und was kann man nun von den Minnesota Timberwolves erwarten? Was bedeutet der Deal für Butler und für den Rest der Liga? SPOX beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Jimmy Butler und der No.16-Pick (Justin Patton) wurden für Zach LaVine, Kris Dunn und den No.7-Pick (Lauri Markkanen) von den Chicago Bulls zu den Minnesota Timberwolves getradet.

Was bedeutet der Deal für die Timberwolves?

Seitdem Tom Thibodeau die Geschicke des Teams vor einem Jahr übernommen hat, rechnete man mit einem "Win-Now"-Move, sogar Thibs hatte aber wohl nicht damit gerechnet, dass er so einen einseitigen Deal würde einfädeln können.

Jimmy Butler ist ein ehemaliger Schützling des Coaches und sein erklärter Wunschspieler, dafür musste er im Endeffekt sehr wenig abgeben. Zach LaVine hat als Scorer großes Potenzial, er erholt sich allerdings von einem Kreuzbandriss, hat kein ideales Spielverständnis und verteidigte bisher wenig bis gar nicht - der Highflyer ist damit alles andere als ein klassischer Thibs-Spieler und war entbehrlich.

Von Kris Dunn hielt Thibs zwar mehr, was die ewigen Gerüchte um Ricky Rubio belegen, allerdings blieb der Sophomore bisher den Beweis seiner NBA-Tauglichkeit schuldig, insbesondere bezüglich seines Wurfs. Diese beiden Spieler - kombiniert mit einem Pick-Swap - für einen bewiesenen All-Star wie Butler abzugeben, wird den Wolves keine schlaflosen Nächte bereiten.

Im Gegenteil. Butler ist eine Art von Spieler, die Minnesota in der Free Agency kaum bekommen würde. Der Swingman ist mit 27 Jahren im besten Alter, sein Vertrag läuft noch für zwei Jahre und sehr moderates Gehalt (für Star-Verhältnisse): Kommende Saison verdient er 17,5 Millionen Dollar, im Jahr darauf sind es 18,7. Für die dritte Saison bestünde dann noch eine Spieler-Option.

Butler wird dem Team defensiv wie offensiv helfen und dürfte mit den Jungstars Karl-Anthony Towns (21) und Andrew Wiggins (22) ein formidables Trio bilden. Die Wolves haben immer noch einige Baustellen - allen voran das Shooting, sollte Rubio bleiben und Gorgui Dieng weiter der fünfte Starter sein -, aber um dieses Gerüst lässt sich etwas aufbauen.

Zumal die Wolves aller Voraussicht nach einige finanzielle Flexibilität haben werden. Sollte der Vertrag von Nikola Pekovic wie erwartet aus medizinischen Gründen aus den Büchern verschwinden und Minnesota zudem die Rechte an Restricted Free Agent Shabazz Muhammad aufgeben, könnten die Wolves um die 20 Millionen Dollar freischaufeln, um die Schwächen im Kader zu adressieren.

Mit Justin Patton konnte sich Minnesota zudem einen athletischen Center für die Zukunft sichern, der schon im ersten Jahr einige Alley-Oops von Rubio durch die Reuse drücken dürfte (sollte dieser bleiben).

Mit dem Wechsel von LaVine auf Butler kehrt zudem ein zusätzliches Maß an Ernsthaftigkeit bei den Wolves ein - die "Diese Jungs haben Potenzial!"-Phase ist vorbei, jetzt sollen erstmals echte Resultate her. Wenn sie weiter ihre Hausaufgaben machen, ist in Minnesota in der kommenden Saison mit einem Quantensprung zu rechnen.