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Green: "Froh, dass wir verloren haben"

Stephen Curry
© getty

Die Memphis Grizzlies (23-16) haben ein Überraschungserfolg bei den Golden State Warriors (31-6) gefeiert. Beim 128:119-Sieg nach Verlängerung lagen sie bereits mit 24 Punkten hinten, ehe die Dubs komplett einbrachen und ein katastrophales letztes Viertel spielten.

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Die Warriors trafen im vierten Viertel nur zwei Würfe aus dem Feld und verloren den Durchgang entsprechend deutlich mit 13:32. Die zuvor erspielte 24-Punkte-Führung war damit futsch. Mike Conley glich das Spiel kurz vor Schluss aus, ehe in der Overtime die Big Men von Memphis das Spiel an sich rissen und entschieden.

Zach Randolph kam zwar von der Bank, stand aber in der Schlussphase meist auf dem Parkett und legte 27 Punkte nebst 11 Rebounds und 6 Assists auf. Mike Conley kam ebenfalls auf 27 Punkte und glänzte obendrein mit 12 Vorlagen. Marc Gasol (23 Punkte) trug auch einen Teil zum Sieg bei.

Bei den Warriors stach Stephen Curry mit 40 Punkten und 6 Assists heraus, doch auch er konnte den Einbruch im vierten Viertel nicht verhindern. Kevin Durant legte 27 Punkte und 13 Assists auf.

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Die Reaktionen:

Draymond Green (Golden State Warriors):

"Unsere Offensive im vierten Viertel war einfach nur peinlich Ich bin eigentlich sogar froh, dass wir heute verloren haben, weil es einige Dinge gibt, die wir verbessern müssen um einen Titel zu gewinnen."

Kevin Durant (Golden State Warriors) über die Auseinandersetzung mit Draymond Green:

"Er hat gesagt, dass wir beim Pick-and-Roll hätten bleiben sollen. Er hat mich nicht wegen meiner Wurfauswahl kritisiert."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Klay Thompson spielte trotz leichter Krankheit und bildete zusammen mit Stephen Curry, Kevin Durant, Draymond Green und Zaza Pachulia das übliche Starting Lineup. Bei den Grizzlies kehrte Chandler Parsons zurück, nachdem er bei der Niederlage gegen die Clippers geschont wurde. Dazu: Mike Conley, JaMychal Green, Tony Allen und Marc Gasol.

1. Viertel: Die Warriors zogen ein für ihre Verhältnisse mäßiges Tempo auf. Erst nach 5 Minuten nahm und traf Thompson den ersten Fastbreak-Dreier. Kurze Zeit später legte Curry mit einem And-One-Zirkuslayup nach. Die Grizzlies gingen derweil immer wieder den Weg an die Linie, um zum Erfolg zu kommen. Das reichte aber nicht, um ein frühes Dubs-Polster zu verhindern: Durant traf mit dem Buzzer zum 34:27.

2. Viertel: Mit Curry auf der Bank übernahm KD das Kommando und ließ den Vorsprung mit zwei Korblegern in Folge auf 15 Punkte anwachsen. Dass es für die Gäste nicht noch verheerender aussah, lag besonders an Zach Randolph, der als Sixth Man ordentlich Dampf machte. Ein spektakulärer Alley-oop von Green auf Iguodala bildete das Highlight der ersten Halbzeit, die die Warriors mit 67:55 für sich entschieden.

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3. Viertel: Die Warriors wollten offenbar schnell für klare Verhältnisse sorgen: Back-to-Back-Dreier von Curry zwangen Coach Fizdale zur Auszeit (79:62). Der Chefkoch war nun endgültig on fire und nach einem spektakulären Vierpunktspiel aus dem Ein-Mann-Fastbreak hallten MVP-Rufe durchs weite Rund. Memphis konnte nur noch sporadisch dagegenhalten, die Dubs führten nach 36 Minuten mit 98:79.

4. Viertel: Ein Hookshot mit Foul von Gasol und ein Dreier von Daniels brachten die Grizzlies auf 9 Zähler heran. Coach Kerr erkannte den Ernst der Lage und nahm innerhalb kürzester Zeit zwei Auszeiten. Doch es nützte nichts: Z-Bo und wieder Daniels stellten plötzlich auf 104:102 - 16:0-Run Memphis! Die Dubs waren 9 Minuten lang ohne Field Goal und hielten sich mit Freiwürfen gerade noch über Wasser. Trotzdem hatten die Gäste mehrfach die Chance, in Führung zu gehen, vergaben jedoch unglücklich. 7,4 Sekunden vor dem Ende passierte es dann doch: Conley traf einen Stepback Jumper zum 111:111. Den letzten (ganz wilden) Wurf setze Curry auf den Ring - Overtime!

Overtime: Z-Bo und Gasol übernahmen das Zepter und sorgten aus dem Post für ein 119:113 für die Grizzlies. Green hielt sein Team mit einem Dreipunktspiel und einem Dreier auf Schlagdistanz. Das reichte aber nicht: Memphis leistete sich kaum noch Fehler und drehte diese Partie tatsächlich um 180 Grad. Am Ende siegten die Gäste mit 128:119.

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Der Star des Spiels: Zach Randolph. Am Ende spielten die Grizzlies oldschool mit Gasol und Z-Bo zusammen auf dem Feld. Dabei stellte der Sixth Man den Spanier in den Schatten und punktete aus allen Lagen: Per Stepback-Jumper, Catch-and-Shoot und natürlich aus dem Lowpost. Am Ende stand er bei 27 Punkten (12/17 FG), 11 Rebounds und 7 Assists.

Der Flop des Spiels: Die Einstellung der Warriors. Selbst mehrere Timeouts von Steve Kerr reichten nicht aus, um seinem Team zu signalisieren, dass das Spiel noch nicht zu Ende war. Lustlose Isolation-Dreier, Nachlässigkeiten beim Rebound oder halbherzige Drives - wer so auftritt, gewinnt auch nach einem 24-Punkte-Vorsprung nur sehr wenig Partien.

Das fiel auf:

  • Charles Barkley ist bekanntlich kein Fan der Warriors, da diese nur ein Shooting-Team sind. Im ersten Viertel wäre aber selbst Chuck stolz auf den Auftritt der Dubs gewesen: Sie nahmen das körperliche Spiel der Grizzlies an und attackierten immer wieder die Zone. Besonders Curry scheute keinen Kontakt und kam zu zahlreichen, bedrängten Abschlüssen in Ringnähe. Insgesamt erzielte sein Team 20 der ersten 25 Punkte in der Zone!
  • Die Grizzlies waren wenig überraschend darum bemüht, das Spiel so langsam wie möglich zu gestalten. Nahezu jeder Angriff wurde mit einem Pass in den Lowpost eingeleitet, von wo aus der Spaling in der Regel aber wieder den Weg nach draußen zum Pick-and-Roll fand. Denn: Die Mismatches, die Gasol oder Radolph des Öfteren hatten, wurden durch aggressive Double-Teams der Dubs aufgelöst. In der Schlussphase klappte dies allerdings nicht mehr, da die Grizzlies nun ihre offenen Dreier trafen und Golden State das Doppeln einstellen musste.
  • Am 10. Dezember schlugen die Grizzlies Golden State mit 110:89 - es war und ist der Saisontiefstwert für eigene Punkte bei den Warriors. Der Hauptgrund waren vor rund einem Monat die zahlreichen Ballverluste: Stolze 23 Mal schenkte das Team von Head Coach Steve Kerr dem Gegner eine Chance auf einfache Punkte. Davon war hier - vor allem in der ersten Halbzeit - gar nichts zu sehen: Insgesamt 4 Ballverluste nach 24 Minuten können sich mehr als sehen lassen. Im vierten Viertel folgte dann aber der Einbruch.
  • Man hat es in dieser Saison schon öfter gesehen: Nach einer scheinbar sicheren Führung im dritten Viertel versuchten die Dubs, nur noch zu verwalten und verfielen in viel zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen zum Ende der Shotclock. Gegen eine immer stärker werdende Grizzlies-Führung reichte das aber nicht aus. Die Folge: 9 Minuten lang erzielten die Dubs keinen Treffer aus dem Feld, im kompletten vierten Viertel waren es nur zwei. Die Zuschauer wurden zunehmend nervös, was sich auch auf die Spieler übertrug. So setzte beispielsweise Durant drei Freebies in Folge auf den Ring.

Der Spielplan im Überblick

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