NBA

"LeBron, ich hab' deine Kohle nicht mehr!"

LeBron James wartet noch auf das Geld, das Tyronn Lue ihm schuldet
© getty

Cavs-Coach Tyronn Lue benutzt die Macht des Geldes, um seine Crew zum Comeback des Jahrzehnts zu motivieren. J.R. Smith denkt über einen Job-Wechsel nach, muss aber noch die Details klären. Währenddessen nimmt Frank Kaminsky ein Skittle-Bad und die Suns erheben eine kuriose Statistik. Thank God it's Friday!

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Motivationskünstler der Woche

Was ist die größte Motivation eines NBA-Spielers? Die einen sagen: Die Liebe zum Spiel. Die anderen sagen: Der Welt zu zeigen, was man drauf hat. Und ganz böse Zungen wiederum behaupten, dass bei dem einen oder anderen Akteur das gute Geld eine Rolle spielen würde. Letzteres ist natürlich quatsch, oder?

Nun. Meister-Coach Tyronn Lue setzte während der NBA Finals auf die Macht des Dollars und schmiedete einen gewieften Motivationsplan. Als sein Team scheinbar uneinholbar mit 1-3 hinten lag, kassierte er von jedem Mitglied der Franchise 100 Kröten - egal ob Spieler, Assistant Coach, PR-Typ oder Hausmeister.

Den riesigen Haufen Bargeld (angeblich 4.500 Dollar) deponierte er dann gewissenhaft in einem Safe, mit der Aussage, dass er diesen erst nach Game 7 wieder öffnen würde. Und tatsächlich: "Nachdem wir die Meisterschaft gewonnen hatten, kamen direkt alle an und fragten: 'Hey, wo ist mein Geld?'", erklärte Lue jüngst nach einer Trainingseinheit.

Wem dieser Trick bekannt vorkommt: Doc Rivers hatte ihn einst bei den Celtics angewendet, allerdings mitten in der Saison 2010 nach einem Spiel bei den Lakers. Seine Aussage: "Die Kohle kriegt ihr erst wieder, wenn wir erneut im Staples Center sind." Spielplan-Fanatiker werden erahnen, dass die einzige Möglichkeit, in der besagten Saison dorthin zurückzukehren, die Finals waren - ein Fuchs, dieser Doc. Die Strategie fruchtete auch in seinem Fall, es gab aber einen Haken: Mit dem Erreichen der Finals zahlte er das Geld wieder aus, womit natürlich jegliche Motivation für die kommenden Spiele futsch war und der Titel an die Lakers ging.

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Und Tyronn Lue? Der hat - angeblich - jeden einzelnen Dollar an den Besitzer zurückgegeben. LeBron James weiß davon aber nichts: "Ich warte immer noch auf mein Geld. Er hat meine 100 Dollar noch", so der mit einem 99-Millionen-Dollar-Vertrag ausgestattete König.

Gerüchten zufolge wartet übrigens auch noch J.R. Smith auf seinen Schein, um sich endlich ein T-Shirt kaufen zu können.

Quereinsteiger Woche

Stichwort J.R. Smith. Und Stichwort NBA-Vertrag. Zu den Verhandlungen zwischen dem Scharfschützen und der Franchise (so es sie denn gibt) wurde schon genug gesagt - und ein Ende ist nach wie vor nicht in Sicht.

Formell ist der gute Smith also arbeitslos. Was also tun? Sich nach Optionen umschauen - auch in anderen Bereichen. Es heißt schließlich nicht umsonst, dass Quereinsteiger schwer im Trend sind. Deshalb grübelt J.R. Swish öffentlich über ein Engagement bei den Cleveland Browns aus der NFL nach.

Bleibt nur die Frage nach der Position: Wide Receiver oder First Safety? Smith wirkte unentschlossen, bekam aber zum Glück Hilfe aus der Welt des Internets. Der Bleacher Report startete nämlich kurzerhand eine Umfrage, welche der beiden Positionen besser geeignet wären. Die eindeutige Antwort der User: Wide Receiver!

Was den Browns allerdings nicht gefallen dürfte, ist die Tatsache, dass der 31-Jährige glühender Fan eines anderen NFL-Teams ist. Er fragte via Instagram nach der Hilfe eines Photoshop-Künstlers, der ihn in ein entsprechendes Trikot stecken könne. Welches Team gemeint ist, verraten wir an dieser Stelle nicht, geben aber immerhin einen Tipp: Sein einer Hund heißt "Cowboy", sein anderer "Dallas".

Die Gedankenspiele mögen vielleicht nicht ernst gemeint sein, trotzdem hinterlässt eine Sache ein dickes Fragezeichen in unseren Köpfen. Wieso heißen seine Haustiere nicht "oben" und "ohne"? (Jaja, ist ja gut, das war jetzt wirklich der letzte Shirt-Witz über J.R., versprochen.)

Neuer Spielzug der Woche

Jeder Schüler hat mindestens einmal in seinem Leben die Frage gestellt, ob er dieses Wikipedia als Quelle benutzen darf. Wir fragen nicht, wir machen einfach: "Beim Pick-and-Roll blockt der nicht ballführende Angreifer den Laufweg des Verteidigers, der den Ballführer deckt, und bringt Letzteren somit in gute Wurfposition. Da es die Verteidiger grundsätzlich in Zugzwang bringt, gilt es als einfacher und effektiver Spielzug", weiß die Enzyklopädie.

So weit, so einfach. Da sich aber mittlerweile herumgesprochen hat, dass dieses Play bei den Head Coaches dieser Welt relativ beliebt ist, sind die Verteidigungsstrategien gegen das Blocken und Rollen ins Unermessliche gestiegen. Was also tun? Richtig, dem Ganzen eine neue Ebene hinzufügen!

Blake Griffin hat das als einer der ersten verstanden und das sogenannte "High Pick-and-Shoe" ins Clippers-Playbook integriert. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Man nehme einen herrenlosen Schuh, der zufällig vor einem auf dem Court liegt und werfe diesen einem Verteidiger ins Gesicht.

So geschehen beim Preseason-Spiel der Clippers gegen die Raptors, als CP3 wohl ein Handoff mit Griffin spielen wollte, ehe dieser Paul-Verteidiger Cory Joseph mit dem Wurf-Schuh attackierte. Bleibt die Frage: Wo kam dieser Schuh her? Die Antwort: Jamal Crawford hatte ihn dort verloren - beziehungsweise gezielt abgelegt, um den Spielzug einzuleiten.

Generell scheint sich die Fußbekleidung in den vergangenen Jahren in den Fokus zu spielen. Als Marreesse Speights (noch als Warrior) einst gegen die Mavs seinen Schuh verlor und Steph Curry ihm diesen mit einem präzisen Pass zurückgeben wollte, sprang Tyson Chandler dazwischen und blockte das Gerät ins Aus. Davon inspirieren ließ sich offenbar Nuggets-Guard Will Barton, der Trevor Arizas Sneaker nahm, wegwarf und dafür ein Technisches Foul kassierte. Der Begriff "Signature Shoe" bekommt vor diesem Hintergrund eine ganz andere Bedeutung.

Schlaraffenland der Woche

"Da könnte ich mich reinlegen" - diese Floskel wird immer dann verwendet, wenn eine beliebige Person ein enorm wohlschmeckendes Gericht konsumiert. Allem Anschein nach ist auch Frank "The Tank" Kaminsky ein Anhänger dieses Spruches. Und da er ein Mann ist, der Worten auch Taten folgen lässt, ließ er sich kurzerhand in einer Badewanne voller Skittles nieder (genau, diese Maoam-Dinger, die so aussehen wie Smarties).

Woher wir das wissen? Er hat es bei Twitter gepostet, wie er sich im Süßigkeiten-Bad wälzt, natürlich oben ohne (J.R. Smith wäre ... ach nee, der ist ja jetzt verboten). Jedenfalls: Der Forward hatte neben seiner Wanne auch noch einen Mini-Korb hängen, der eine ganz spezielle Funktion aufweist: Wirft man einen Ball durch die Reuse, wird man mit einer Handvoll Skittles belohnt.

Da der 23-Jährige nicht auf den Kopf gefallen ist, platzierte er die Korbanlage so, dass er die Pille aus der Wanne heraus ohne große Anstrengung immer wieder versenken kann, um sich eine Ladung nach der anderen in den Mund zu schieben oder seine Wanne aufzufüllen.

Das System der Skittle-Maschine mag zwar nachvollziehbar sein, hätte aber durchaus noch Potenzial für mehr. So könnte die Belohnung doch davon abhängen, wie spektakulär der erzielte Korb ist. So könnte für Vince Carter ein Ring herausspringen, für Aaron Gordon ein vernünftiges Team oder für Blake Griffin ein schlagkräftiger Wurfschuh.

Advanced Stats der Woche

Kaum eine Sportart wird statistisch so sehr ausgeleuchtet wie der NBA-Basketball. Punkte, Rebounds, Effizienz, Plus-Minus-Ratings, High Fives ... Moment, High Fives? Richtig. Die Phoenix Suns sind der Meinung, dass es an der Zeit ist, auch die Team-Chemie statistisch zu erfassen - und zwar mit einem Tracker, der misst, wie oft die Spieler ihre Hände mit einem klatschenden Geräusch zusammenfügen.

"Ja, es stimmt, wir haben einen High-Five-Tracker", erläuterte Head Coach Earl Watson. "Wir wollen messen, wie viele High Fives pro Spiel wir haben."

Klingt verrückt? Ist es aber offenbar nicht. Denn einst untersuchte ein Psychologie-Professor acht Monate lang alle 30 NBA-Teams hinsichtlich ihrer Jubel- und Motivationsorgien und kam zu folgendem Ergebnis: Spieler, die öfter den Körperkontakt mit ihren Mitspielern suchen, spielen effizienter und somit erfolgreicher. Und, ebenfalls interessant: Sie verdienen im Schnitt mehr Geld als Spieler, die ihre Hände lieber für sich behalten!

Wie jetzt? Leute, die viele High Fives verteilen, bekommen mehr Geld? Dieser Artikel ist an dieser Stelle aus Gründen beendet.

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