Sommerpause? Von wegen! Angefangen bei dem alltäglichen Chaos der Sacramento Kings über den überirdischen Steph Curry und kochende Journalisten bis hin zu arbeitslosen Party-Hengsten hielt die Woche einige Highlights bereit. Thank God It's Friday!
The Answer der Woche
Charles Barkley ist ein Entertainer - einer, der gern kontroverse Meinungen äußert, um sein Publikum zu unterhalten. Dabei schreckte er auch nicht davor zurück, Kevin Durant für seinen Wechsel zu den Warriors zu kritisieren.
Wie immer bei Chuck ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten. Unter anderem Jason Williams a.k.a. White Chocolate, der mit gefühlt 75 Jahren noch in jeder Offseason die Jungspunde in den Sommer-Ligen schwindelig spielt, setzte zu einem harten Konter an.
"All diese Leute wie Barkley, die beteuern, so etwas unter keinen Umständen getan zu haben, sie waren damals keine Free Agents. Also hatten sie gar nicht die Wahl. Ohnehin wollte niemand seinen Arsch im Team haben, weil er ein Loser war." Autsch, direkt unter die Gürtellinie!
Die Antwort von Sir Charles war eiskalt und trocken. "Ich werde niemals an den Punkt kommen, an dem ich jemandem wie Jason Williams antworten muss. Come on, man!" Diskussion beendet.
Dennoch landet Barkley in unserer heutigen Kategorie nur auf Rang zwei. Den Vogel abgeschossen hat nämlich Vlade Divac, seines Zeichens General Manager der aktuell chaotischsten Franchise der Welt. Bevor noch jemand ins Grübeln kommt: Es sind die Sacramento Kings. Brauchte es dafür mal wieder einen Beweis? Anscheinend.
Nachdem Rudy Gay in einem Interview seinem Unmut über die Situation in Sac-Town und die fehlende Kommunikation des Managements Luft gemacht hatte, bewies Divac, dass er definitiv zu den Kings gehört: Er antwortete ebenfalls über die Öffentlichkeit.
"Er hat meine Nummer", so der GM(!): "Wenn ich etwas unternehme, werde ich ihm Bescheid sagen. Und da ich ihn nicht angerufen habe, ist auch nichts passiert." Als wäre er ein trotziges Kind schimpfte Divac weiter: "Ich war 16, 17 Jahre Spieler in dieser Liga. Mich hat auch nicht jeden Tag jemand angerufen und mir gesagt, was das Management gerade macht. Und das Management hat seine Arbeit gemacht. Und wenn etwas Großes passiert war, haben sie mich angerufen."
Hätte er sich mal lieber an Sir Charles gehalten. Deutlich besser wäre in diesem Fall eindeutig gewesen: "Ich werde niemals an den Punkt kommen, an dem ich jemandem wie Rudy Gay antworten muss. Come on, man!"
Manch einer sollte sich Barkley eben doch zum Vorbild nehmen. Wenn es in Sacramento nämlich so weiterläuft, ist es nur eine Frage der Zeit, bis DeMarcus Cousins endgültig in den Yoga-Streik geht.
Spielverderber der Woche
Zu viele Köche verderben den Brei, das Sprichwort hat einen längeren Bart als James Harden. In der Gerüchteküche der NBA-Welt braucht es dafür aber nicht zwangsläufig mehrere Küchenchefs, es reicht schon einer. Und: Es kann nicht nur Brei, sondern auch Spaß verdorben werden.
Kevin Durant hat noch nicht einmal das erste Spiel für die Warriors bestritten und schon wird eine anonyme Quelle aus einem Front Office zitiert, die sich Hoffnungen macht, Steph Curry in der kommenden Saison von den Warriors abzuwerben. Total schlüssig. Der Hintergrund: Zwischen KD und Curry werde es kriseln, ihre Beziehung werde vergiftet sein und der MVP wäre dann zugänglich für andere Angebote.
Flieht, ihr Narren! Das ist ja nicht zum Aushalten! Lasst die Jungs doch erstmal spielen, bevor ihr das winzig kleine Sandkorn im Getriebe der Dubs mit der Lupe sucht und triumphierend im Museum of Modern Art ausstellt.
Klar, wenn ein Steph Curry Free Agent wird, darf man als braver amerikanischer Ex-Pfadfinder im Front Office schon einen Plan in der Schublade haben. Aber mehr auch nicht.
Und bitte komm jetzt nicht auf dumme Gedanken, Vlade. Nein, denk nicht mal dran.
Alleskönner der Woche
Völlig unbeeindruckt von jedweden Gerüchten, geschweige denn von Trainings-Sessions mit dem Team USA, verbrachte Curry die letzten Tage auf dem löchrigen Grün und ließ auch dort mal den inneren Perfektionisten raushängen. Denn neben dem Basketball kann der zweifache MVP auch mit dem Eisen umgehen.
Curry hatte die Teilnahme an den Olympischen Spielen nach seiner Knieverletzung abgesagt, um für die kommende Saison wieder richtig fit zu werden. Daher hatte er alle Zeit der Welt, um diese Woche gemeinsam mit seinem Dad, Justin Timberlake und Alfonso Ribeiro (a.k.a. Carlton aus "Der Prinz von Bel Air") in Lake Tahoe, Nevada abzuschlagen.
Nicht nötig zu erwähnen, dass Steph ein Handicap von zwei hat, oder? Dementsprechend konnte er mit seinen Flight-Partnern ein paar anständige Tänze auf das Grün zaubern (natürlich auch den patentierten "Carlton") und nebenbei noch eine Runde spielen, bei der Martin Kaymer vor Neid erblasst wäre.
Am Ende reichte es zwar nur für den geteilten 27. Platz, aber nach Dunks mit den Zuschauern und einem Block gegen Grizzlies-Miteigentümer Timberlake packte Curry zum Schluss noch einmal richtig einen aus: Zwischen den tanzenden Kollegen, die gar nicht wussten, wie ihnen geschah, rettete der Warriors-Guard in bester NFL-Receiver-Manier einen schlecht geworfenen Football-Pass samt eleganter Rolle.
Schönen Dank, Steph. Wir wissen inzwischen, dass du es drauf hast. Das hätten wir nun wirklich nicht gebraucht.
Reifer Rentner der Woche
Es ist schon eine Sache mit diesen shirtlosen Ringträgern. Nein, die Rede ist nicht von Frodo ohne Kettenhemd, sondern von J.R. Smith. Der #1-Overall-Party-Hengst hat Nick Young in Sachen Swag längst in den Schatten gestellt.
Nun gab Earl Joseph Smith III via Instagram einen neuerlichen Einblick in sein Privatleben und - oh, Wunder - er feiert noch immer. Unverständlicherweise fährt er dabei allerdings Auto. Das bedeutet, er hat keinen Alkohol im Blut gehabt. Noch weniger nachzuvollziehen ist allerdings die Tatsache, dass er dabei ein T-Shirt trägt. Wie konnte es nur so weit kommen?
Nicht, dass Carmelo Anthony etwa doch Recht haben sollte? Melo sagte nämlich vor wenigen Tagen über seinen Buddy aus Knicks-Zeiten: "Ich denke, dass er durch den Titel erwachsener geworden ist. Er hat so viel durchmachen müssen."
Nächte? Mit Sicherheit. Ach so, nein. Anthony: "Auf dem Court und auch neben dem Court. Und mental. Es ist schön zu sehen, dass er seinen Frieden gefunden hat."
Frieden? Nun ja. Aktuell ist Smith arbeitslos, wenn man es genau nehmen will. Free Agent würden die einen sagen, Frührentner die anderen. Denn angesichts der neuen Reife des Feierbiests kann man guten Gewissens von Ruhestand sprechen - zum Party machen, versteht sich.
Das Beste: Dank der Initiative der Players Union wäre Smith selbst abgesichert, wenn er sich beim Feiern ohne Shirt eine Lungenentzündung holen würde. Kann also gar nichts passieren. Wer braucht schon die NBA?
Sorry, Von Wafer. Da hätte ich fast gar nicht mitbekommen, dass Du nach vier Jahren Abstinenz in einer Reihe herzzerreißender Tweets wieder versuchst, eine Chance in der Liga zu bekommen. Ups.
Und sonst so:
DeMar DeRozan - und sagt jetzt bitte nicht, ihr habt es noch nicht gesehen - hat beim Vorbereitungsspiel der USA gegen China einen der besten Dunks in der Geschichte des Basketballs nur um ein Haar nicht vollendet. Auch wenn die Kollegen von Bleacher Report es nicht wahrhaben wollten.
Material-Assistent Matias Testi arbeitet nicht länger bei den Clippers. Das ist der Typ, dessen Gesicht dafür verantwortlich war, dass sich Blake Griffin im Januar die Hand gebrochen hatte. Damit steht also auch fest, dass BG24 nicht getradet wird. Denn in L.A. war nur Platz für einen der beiden.
Ein Software-Entwickler hat Andre Drummond in der Drew League bei einem krachenden Dunk mit aufs Poster genommen. Kurz nachdem er im selben Viertel schon einmal Opfer eines wuchtigen Slams geworden war. Es gibt einfach so Tage, da bist du nicht so der Hund. Mehr so der Baum.
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