NBA

Memphis in den Fängen der Durantula

Von SPOX
Kevin Durant (r.) zeigte gegen die Memphis Grizzlies eines seiner besten Saisonspiele
© getty

Die Grizzlies werden Zeuge einer absoluten Sahneleistung von Kevin Durant und einem völlig untypischen Spiel von Russell Westbrook. Am Ende verpassen die Thunder Memphis eine historische Pleite. LeBron James führt die Cavaliers im letzten Viertel zum Sieg und James Harden erlebt bei den Rockets einen ganz düsteren Abend.

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Cleveland Cavaliers (14-7) - Portland Trail Blazers (9-14) 105:100 (BOXSCORE)

Lange Zeit schien es so, als steuerten die verletzungsgeplagten Cavaliers geradewegs auf die vierte Niederlage in Folge zu. Angeführt von einem starken Damian Lillard (33 Punkte, 14/27 FG) legten die Trail Blazers eine ganz starke erste Hälfte in Cleveland aufs Parkett. Gleich 8 der ersten 10 Versuche aus dem Feld fanden den Weg ins Ziel, zur Halbzeit führte Portland mit 56:47.

Dann allerdings hatte LeBron James genug. Sichtlich genervt vom unbefriedigenden Halbzeitstand riss der Forward das Spiel an sich. Nachdem er am Samstag in Miami noch geschont wurde, hatte der selbsternannte King am Ende des Spiels noch mächtig Luft und brachte seine Cavaliers mit 14 Punkten im letzten Viertel auf die Siegerstraße.

Am Ende stand James bei 33 Punkten (14/24 FG) und 10 Rebounds, wobei er von Kevin Love (18 Punkte, 5/12 FG) Unterstützung erhielt. Dabei war der Einsatz des Power Forwards fraglich, aufgrund von Krankheitssymptomen hatte er das morgendliche Shootaround verpasst, am Abend war er dann aber wieder zur Stelle.

Neben der starken Leistungen der Cavs-Stars war es vor allen Dingen eine Systemumstellung von Coach David Blatt, welche Cleveland zurück ins Spiel holte. So ließ der Trainer Timofey Mozgov in der Halbzeitpause auf der Bank und startete den zweiten Durchgang stattdessen klein mit Dellavedova, Smith, Cunningham, James und Love. Die Erfolgsformel gegen Blazers, die vor allen Dingen mit ihren Ballverlusten (19 Turnover) zu kämpfen hatten.

Brooklyn Nets (6-15) - Houston Rockets (10-12) 110:105 (BOXSCORE)

Sweep, Baby! Die aktuelle Saison läuft für die Nets eher bescheiden, doch gegen die Rockets fuhren die New Yorker nun bereits den zweiten Sieg der Spielzeit ein. Weil sich die beiden Teams nur zweimal gegenüberstehen, haben die Rockets in dieser Saison wohl keine Chance mehr auf Revanche, es sei denn, man träfe sich in den NBA Finals, was doch eher unrealistisch erscheint.

Dass es bei den Rockets nach zuletzt fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen deutlich besser läuft als noch zu Saisonbeginn, merkte man gegen die Nets zu keiner Zeit. Insbesondere der Starting Five fehlte es komplett an der Abstimmung. So leisteten sich die Texaner 24 Turnover, so viele wie noch nie in dieser Saison.

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"Wir haben einfach schlechte Entscheidungen getroffen, vor allem ich", äußerte sich ein reumütiger James Harden, der eine ganz schwache Leistung ablieferte und lediglich auf 10 Punkte, dafür aber auf 7 Ballverluste kam. Wenn gegen die Nets überhaupt etwas Gutes passierte, dann war die Rockets-Bank daran beteiligt. Angeführt von einem überragenden Marcus Thornton (32 Punkte, 12/18 FG) und Corey Brewer (22 Punkte, 4/8 Dreier) war die Second Unit für 67 der 105 Rockets-Punkte verantwortlich.

Brooklyn konnte dagegen der Starting Five vertrauen. Alle Starter punkteten zweistellig. Brook Lopez war mit 24 Punkten (9/14 FG) Topscorer, Thaddeus Young kam mit 20 Punkten und 12 Rebounds auf ein starkes Double-Double. So sorgte die Startformation auch für eine starke erste Halbzeit. Die Rockets bliesen angetrieben von Thornton zum Schluss noch einmal zum Comeback, kamen aber nicht mehr entscheidend ran.

Memphis Grizzlies (12-10) - Oklahoma City Thunder (13-8) 88:125 (BOXSCORE)

Konstanz bleibt weiterhin ein großes Fremdwort in Memphis. Nach dem hart erkämpften Sieg gegen die Suns setzte es im heimischen FedEx Forum gegen die Thunder eine historische Klatsche. Mit 37 Punkten Unterschied zerstörte Oklahoma City den Conference-Konkurrenten - die höchste Niederlage der Grizzlies-Geschichte in Memphis.

Ein Viertel lang hielt Memphis gut mit, doch im zweiten und dritten Viertel überrollte OKC das Team von Dave Joerger. Vor allem nach der Pause starteten die Thunder furios und distanzierten die Grizzlies im dritten Viertel mit 39:16. Der Vorsprung war schon zu diesem Zeitpunkt so groß, dass Billy Donovan seine Stars im kompletten letzten Viertel auf der Bank lassen konnte.

Kurz zuvor hatten eben jene Stars geliefert. Vor allen Dingen Kevin Durant hatte ein extrem heißes Händchen. So zeigte der Forward mit 32 Punkten (11/14 FG), 10 Rebounds, 6 Assists und 3 Steals eine absolute Sahneleistung und wurde dabei von Russell Westbrook flankiert, der so wenige Feldwürfe wie noch nie in dieser Saison nahm (13 Punkte, 5/7 FG) und sich stattdessen aufs Passspiel konzentrierte, was dessen 16 Vorlagen beweisen. Auf das kongeniale OKC-Duo hatte Memphis einfach keine Antwort.

Die Grizzlies waren einmal mehr im Reboundduell klar unterlegen (33:46) und brachten auch sonstig wenig Produktives aufs Parkett. Mario Chalmers war mit 19 Punkten (6/8 FG) von der Bank schon der Lichtblick, aus der Starting Five punktete nur Marc Gasol mit 11 Zählern zweistellig. Der Spanier verletzte sich allerdings zu allem Überfluss auch noch in der zweiten Halbzeit am Knöchel,

Denver Nuggets (8-14) - Orlando Magic (12-9) 74:85 (BOXSCORE)

Basketball-Ästheten wird dieses Aufeinandertreffen wohl nicht durchweg positiv in Erinnerung bleiben. Viele Fehler und vergebene Würfe prägten die Spielverlauf im Duell zwischen den Nuggets und den Magic, so dass Denver am Ende des Spiels fünf Punkte weniger auf dem Konto hatte, als die Warriors wenige Stunden zuvor in nur einer Halbzeit aufs Parkett gelegt hatten.

Drei Viertel lang duellierten sich die beiden Teams dabei auf Augenhöhe, wenn auch auf eher überschaubarem Niveau. So versprach das letzte Viertel zumindest Spannung. Doch die Magic schaukelten den Sieg verhältnismäßig locker nach Hause. Die Nuggets, die vor dem Schlussviertel sogar noch mit einem Punkt Vorsprung in Führung lagen, warfen am Ende nur noch Backsteine.

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Noch knapp drei Minuten vor Schluss lag das Spiel bei zwei Punkten Unterschied auf Messers Schneide. Dann aber verwandelte der ansonsten blasse Evan Fournier (3 Punkte, 1/7 FG) einen Dreier. Es war der einzige erfolgreiche Distanzwurf der Magic im Spiel bei 16 Versuchen von außen, doch ausgerechnet der Dreier brachte das Momentum nach Orlando. Denver haderte weiterhin mit dem Wurf und konnte das Spiel nicht mehr drehen.

Während Rookie Emmanuel Mudiay (6 Punkte, 5 Turnover) weiter mit seiner Fehleranfälligkeit zu kämpfen hat, bringt sich Denvers Will Barton mit 23 Punkten (9/23 FG) und 4 Steals so langsam ins Sixth-Man-of-the-Year-Rennen. Bei den Magic waren Elfrid Payton und Nikola Vucevic mit je 18 Punkten Topscorer, Tobias Harris kam auf 17 Zähler und 9 Rebounds.

Sacramento Kings (8-15) - Utah Jazz (9-10) 114:106 (BOXSCORE)

Nach drei Niederlagen in Folge schrie es in Sacramento wieder nach Stress, doch im Heimspiel gegen die Jazz meldeten sich die Kings eindrucksvoll zurück und zeigten dabei etwas, für das sie in jüngster Vergangenheit nicht unbedingt bekannt waren: Eine starke Team-Leistung. Abzulesen an den starken 29 Team-Assists und allen fünf Startern im zweistelligen Punktebereich.

Dabei kamen die Kings sehr gut ins Spiel und entschieden das erste Viertel mit 33:22 für sich. Utah rannte das gesamte Spiel über einem Rückstand hinterher, hielt sich aber bis zum Schluss im Spiel, weil es aus der Distanz gut lief. So verwandelten die Jazz 41,7 Prozent ihrer Dreierversuche, wobei vor allem Rodney Hood (17 Punkte, 5/8 Dreier)) und Gordon Hayward (18 Punkte, 3/6 Dreier) glänzten.

Die Kings zeigten dieses Mal allerdings keine Schwäche und ließen Utah nie richtig herankommen. Immer wenn das Momentum zu kippen drohte, sorgte Sacramento wieder für die Wende. So zum Beispiel im dritten Viertel. Als Utah gerade stärker aufkam, schnappte sich Rajon Rondo (17 Punkte, 13 Assists) einen Steal und sorgte mit einem sensationellen Dribbling und Pass auf Gay im Fastbreak für ein absolutes Highlight.

Neben einem einmal mehr überzeugenden Rondo glänzte der Kings-Frontcourt. DeMarcus Cousins (23 Punkte, 12 Rebounds, 6 Assists) und Rudy Gay (23 Punkte, 10/13 FG) nutzten die Verletzung von Rudy Gobert gnadenlos aus. So dominierte Sacramento unter dem Korb und gewann am Ende nicht nur deutlich nach Punkten in der Zone (58:30), sondern auch nach Gesamtpunkten.

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