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Oops, he did it again!

Matthew Dellavedova legte das beste Playoff-Spiel seiner Karriere hin
© getty

Die Cleveland Cavaliers überstehen ein Comeback der Golden State Warriors und gehen durch ein 96:91 (BOXSCORE) in den Finals mit 2:1 in Führung. LeBron James legt die nächste Gala-Vorstellung hin und bekommt dabei Untersützung von Clevelands neuem Liebling Matthew Dellavedova.

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Die Warriors waren nach drei Vierteln bereits mausetot. Dann leiteten David Lee und Stephen Curry ein furioses Comeback ein. Doch James und Dellavedova sorgten dafür, dass es ungekrönt blieb. LeBron war wieder einmal mit 40 Punkten, 12 Rebounds, 8 Assists und 4 Steals der herausragende Akteur auf dem Spielfeld. 123 Punkte in den ersten drei Finals-Spielen sind neuer Rekord.

Dazu kam Dellavedova, der wieder einmal unglaublichen Einsatz zeigte und Curry drei Viertel lang völlig entnervte. Dass er offensiv auch noch 20 Punkte auflegt, rundet die bärenstarke Partie ab. MVP Curry fand erst am Ende seinen Rhythmus, lief dann aber richtig heiß und beendete die Partie mit 27 Punkten. Dazu kamen 15 Punkte von Andre Iguodala und 11 Zähler in 13 Minuten von David Lee. Spiel 4 steigt in der Nacht zum Freitag erneut in Cleveland.

Die Reaktionen:

LeBron James (Cavs): "Ich habe keine andere Wahl, als das Gewicht auf meinen Schultern abzuschütteln. Ich bin hier und das ist ein großer Moment. Meine Teamkameraden brauchen mich. Es ist meine Aufgabe, sie zu führen, ihnen etwas beizubringen, sie anzuschreien und ihnen danach zu sagen, dass es OK ist und wir uns auf das nächste Play konzentrieren müssen. Ich weiß nicht, ob ich weiterhin solche Stats auflegen werden, aber ich werde weiterhin ich selbst sein und meine Jungs jeden Abend anführen."

Stephen Curry (Warriors): "Ich denke, dass ich eine Möglichkeit gefunden habe, um ihre Pick-and-Roll-Defense zu attackieren. Das werde ich für Spiel 4 im Hinterkopf behalten."

Klay Thompson (Warriors): "Wenn wir unsere Offense wieder in Schwung bekommen, was wir mit Sicherheit werden, dann gewinnen wir diese Serie."

Die Serie im Überblick!

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen bei den Cavaliers. Coach Blatt schickt Dellavedova, Shumpert, James, Thompson und Mozgov ins Spiel. Auch bei Golden State gibt es keine Veränderungen. Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut wollen den Heimvorteil zurückerobern.

3.: Der erste Dreier von Curry sitzt und das obwohl Dellavedova an ihm dran ist. Der antwortet aber auf der anderen Seite und bringt die Halle zum Toben. 6:3 für Cleveland.

7.: Iguodala findet den Weg in die Zone und schließt krachend ab. Dann bleibt Shumpert am Block von Green hängen und verletzt sich an der Schulter. Der Guard muss erst mal in die Kabine. Die Cavaliers führen weiter mit 16:12.

9.: Das kann man so machen! Jones steht oben völlig frei am Perimeter, nagelt den Ball rein und wird dabei noch vom heranfliegenden Green gefoult. Der Bonus-Freiwurf sitzt auch und die Cavs führen 22:16.

19.: Green und Bogut haben weiter Probleme, Kerr reagiert und gibt Lee die ersten Minuten in den Finals. Die Warriors liegen mit 4 hinten. Dann bekommt Shumpert in der Ecke den Ball und der Guard nagelt den Dreier trotz Schulterproblemen rein. 38:31 Cavs!

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24.: Da ist er wieder! James mit dem Kickout-Pass auf Jones, der mit einem Dreier aus der Ecke das zweite Viertel beschließt. 44:37 für die Cavaliers.

26.: Dellavedova trifft den offenen Dreier, dann wirft Thompson einen unglaublichen Backstein auf der anderen Seite. Delly nutzt danach den Block von Mozgov und schließt per Floater ab. Höchste Cavs-Führung im Spiel. 51:41 für Cleveland.

31.: Curry versucht das Spiel schnell zu machen, verliert aber den Ball gegen Shumpert. Der passt direkt zu LeBron und der Superstar bekommt einen völlig offenen Dreier und trifft. 59:48 für die Cavs.

33.: Was geht denn jetzt ab! Erst trifft Delly nach Offensiv-Rebound, dann legt Smith einen Transition-Dreier nach und Mozgov baut die Führung per Dunk auf 20 Punkte aus. Die Quicken Loans Arena rastet vollkommen aus.

39.: Man darf diese Warriors einfach nicht abschreiben. Iggy schweißt den Dreier aus der Ecke ein. 8:0-Lauf und plötzlich sind es nur noch 9 Punkte Rückstand. Coach Blatt nimmt die Auszeit.

45.: Absolut unglaublich! Curry trifft den Dreier und die Warriors sind auf einen dran, aber dann zieht Dellavedova zum Korb und macht ihn mit Foul. 84:80 für die Cavs.

48.: Wieder gibt es ein Drama zum Ende! Curry trifft zwei Dreier, zwischendurch geht LeBron an die Linie und verwandelt beide. Nach einer Review bekommen die Cavs den Ball und LeBron bringt die Partie von der Linie nach Hause.

Cavaliers vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Matthew Dellavedova. Wer hätte gedacht, dass der Australier solche Finals hinlegt. Wieder einmal legt er Curry drei Viertel an die Kette, spielt mit einer unglaublichen Intensität und liefert dazu auch noch offensiv das beste Spiel seiner Playoff-Karriere ab. Der Guard ist ein unglaubliches Energiebündel. Am Ende sind es 20 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists und Standing Ovations für Delly. Dazu kommt LeBron James, dessen Leistung schon fast erwartungsgemäß jenseits aller Maßstäbe liegt.

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Der Flop des Spiels: Draymond Green. Alles was Green während der Saison ausgezeichnet hat, ist wie weggeblasen. Der Forward findet überhaupt nicht zu seinem Spiel, hat null Selbstvertrauen in seinen Wurf und wird von Thompson und Mozgov in der Zone hergespielt. Green beendete die Partie mit 7 Punkten (2/10), 7 Rebounds und 3 Assists.

Das fiel auf:

  • Spiel 3 startete wie Spiel 2 aufgehört hatte. LeBron suchte aggressiv den Weg in die Zone und Thompson griff sich einen Rebound nach dem anderen. Kerr reagierte schnell und brachte Iguodala für Barnes, um LeBrons Kreise einzudämmen - so gut das eben geht.
  • Und auch die Pace spielte erneut den Cavaliers in die Karten. Cleveland schaffte es, das Tempo niedrig zu halten und die Warriors ins Halfcourt-Spiel zu zwingen. Golden State hatte zur Halbzeit nur 37 Punkte auf dem Konto (Saison-Minusrekord) bei einer unterirdischen Wurfquote von 34,1 Prozent. Dazu verließen sie sich zu sehr auf ihren inkonstanten Dreier, weil der Weg in die Zone versperrt war. Das änderte sich erst mit dem Comeback im Schlussviertel.
  • Auch Curry hatte drei Viertel lang Probleme und wurde auf der einen Seite wieder von Dellavedova in die Mangel genommen, aber auf der anderen Seite auch sehr gut im Verbund beackert. Der MVP bekam so gut wie keine Wurfgelegenheiten und versuchte sich über Pick-and-Roll-Situationen freizuspielen. Das funktionierte aber erst spät im Spiel. Dass er dann doch noch explodierte und fast die Partie drehte, spricht für ihn und gibt Hoffnung für Spiel 4.
  • Pick-and-Rolls spielten auch bei den Cavaliers eine große Rolle - vor allem wenn Iguodala LeBron verteidigte. Cleveland versuchte so, seinem Superstar ein besseres Matchup zu servieren. James kam so viel häufiger als in den ersten beiden Spielen in die Zone. Spielten Barnes, Green oder Lee gegen LeBron suchte er zumeist die Isolation.
  • Im dritten Viertel machte sich zunehmend Frustration bei den Warriors breit. Sie hatten keine Antwort auf die Intensität der Cavaliers und ließen die Köpfe hängen. Curry oder auch Green, die sonst vorangehen, waren zu sehr mit ihrem eigenen Spiel beschäftigt und auch Coach Kerr fehlte lange die zündende Idee (David Lee!!!), die erlahmte Offense seines Teams ins Laufen zu bekommen. "Wir sind zu gut, um so zu spielen. Wir sind zu gut, um die Köpfe hängen zu lassen", gab er seinen Spielern mit auf den Weg.
  • Die Wirkung kam verspätet und wurde von einem Überraschungsgast transportiert. Lee kam im Schlussviertel zurück und auf einmal lief es für Golden State. Die Warriors verkürzten den Rückstand von 20 auf einen Punkt. Lee war dabei aus dem Pick-and-Roll heraus brandgefährlich. Der Power Forward, der zuvor komplett aus der Rotation gefallen war, erzielte in 13 Minuten 11 Punkte. Und auf einmal war auch Curry im Spiel. Das Comeback wurde aber nicht belohnt.

Der Spielplan im Überblick