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At the Buzzer! LeBron kontert Rose!

"It's good!" Im Rückwärtsfallen versenkt James den Buzzer-Beater gegen Butler
© getty

In einem irren Schlagabtausch zwischen den Cleveland Cavaliers und den Chicago Bulls entscheidet LeBron James per Game-Winner mit der Schlusssirene die Partie. Mit dem 86:84-Sieg (BOXSCORE) stellen die Cavs die Serie auf 2:2. Damit revanchiert sich der vierfache MVP für den Buzzer-Beater von Derrick Rose in Game 3. Kurz zuvor hätte der beinahe erneut den Helden gespielt.

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In einem extrem hart umkämpften Spiel hatten beide Teams immer wieder mit ihrer Offense zu kämpfen: In Führung liegend gelang Chicago im zweiten Viertel fast sieben Minuten lang kein einziger Punkt. Die Cavs machten ihrerseits im dritten Viertel nur 12 Punkte, nur um den resultierenden 11-Punkte-Rückstand in kürzester Zeit wettzumachen.

Im Schlussviertel sahen die Cavaliers dann wenige Minuten vor Schluss fast schon wie der sichere Sieger aus, doch mehrere Cleveland-Turnover erlaubten Rose wenige Sekunden vor dem Ende einen schwierigen Layup zum Ausgleich. Nachdem James auf der Gegenseite erneut gestoppt wurde, blieben ihm schließlich nur noch 1,5 Sekunden zum Game-Winner. Er bekam den Ball an der Grundlinie, nahm einen Jumper gegen Jimmy Butler - und drin!

Mit 25 Punkten, 14 Rebounds und 8 Assists schrammte der King nur knapp an einem Triple-Double vorbei, leistete sich allerdings auch insgesamt 8 Turnover. Unterstützung bekam er von Center Timofey Mozgov (15 Punkte, 9 Rebounds) und J.R. Smith, der im Schlussviertel gleich drei Dreier traf. Bei den Bulls, die ohne Pau Gasol antreten mussten, war Derrick Rose mit 31 Punkten treffsicherster Akteur.

Spiel 5 der Serie findet am Dienstag in Cleveland statt. Mit dem Sieg haben sich die Cavs ihren Heimvorteil zurückgeholt.

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Die Reaktionen:

LeBron James (Cleveland Cavaliers) über seinen Game-Winner: "Das darf uns eigentlich gar nicht passieren, dass wir noch in diese Situation kommen. Ich sagte zu Dellavedova einfach: Gib mir den Ball, ich werde das Spiel für uns gewinnen."

... über den finalen Spielzug: "Ehrlich gesagt habe ich das eigentliche Play abgesagt. Ich habe dem Coach einfach gesagt: 'Gib mir den Ball.' Entweder gehen wir in die Overtime oder ich gewinne es für uns."

Derrick Rose (Chicago Bulls) über James' Gamewinner: "Da kannst du nichts gegen machen. Er hat einen großartigen Wurf versenkt. Er ist ein großartiger Spieler. Das nächste Mal, wenn wir in so einer Situation sind, müssen wir schauen, dass wir ihn ein bisschen mehr nach außen drängen oder sicherstellen, dass jemand anderes den Ball bekommt."

Tom Thibodeau (Bulls-Coach): "Ich denke, die letzten beiden Spielen hätten in beide Richtungen gehen können. Die waren hart umkämpft. Sie sind ein großartiges Team."

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Der Star des Spiels: LeBron James. Mama, there goes that man! Teilweise wollte der vierfache MVP etwas zu viel erzwingen, so leistete er sich sowohl in der Anfangs - als auch in der Schlussphase den einen oder anderen unnötigen Turnover. Das machte er mit seinem spektakulären Game-Winner dann aber auch wieder wett. Mit einem geschwächten Kyrie Irving gab er über die komplette Spielzeit den Point Guard (8 Assists), reboundete (14) und verteidigte (1 Steal, 2 Blocks). Die schwache Quote aus dem Feld (10/30) ist da mehr als vergeben.

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Der Flop des Spiels: Mike Dunleavy. Nach einer bis dato starken Serie konnte der Small Forward an diesem Abend trotz seiner wieder klugen Spielweise mit vielen Cuts und Screens nicht positiv auffallen. Nur 1/7 aus dem Feld für 4 Punkte, zudem nur 2 Rebounds in 33 Minuten. Die 5 Fouls und 2 Turnover waren ebenfalls ausbaufähig.

Das fiel auf:

  • Die Bulls mussten ihr Lineup umstellen: Der Oberschenkel von Pau Gasol ließ einen Einsatz nicht zu. Für ihn rückte Taj Gibson in die erste Fünf und bemannte die Power-Forward-Position. Neben ihm spielten Rose, Butler, Dunleavy und Noah. David Blatt vertraute auf der Gegenseite weiter Iman Shumpert in der Starting Five, auch der angeschlagene Kyrie Irving spielt. J.R. Smith kam wieder von der Bank. Die erste Fünf komplettierten James, Thompson und Mozgov.

  • Die Defense zieht in den Playoffs an? Die Spiele werden langsamer? Diese Partie war ein Paradebeispiel dafür: In der ersten Halbzeit konnten die Bulls und Cavs zusammengenommen gerade einmal 6 Fastbreak-Punkte verzeichnen, am Ende waren es derer 10.

  • Für Pau Gasol rückte Joakim Noah auf die Center-Position und schien sich unter dem Korb erheblich wohler zu fühlen als auf der Power-Forward-Position (8 Punkte, 15 Rebounds). Diesen Platz nahm Taj Gibson ein, die ersten Big Men von der Bank waren Nikola Mirotic und Tony Snell. Gegen ein Cleveland ohne Kevin Love konnte sich Tom Thibodeau das erlauben.

  • Kyrie Irving, der sich mit einer Fußverletzung,herumplagt, spielte im Gegensatz zu Gasol - und wollte explizit keine Entschuldigungen gelten lassen. Der sonst so explosive Point Guard war jedoch nur ein Schatten seiner selbst, gab die Point-Guard-Pflichten komplett an James ab und trat nur in wenigen Szenen überhaupt in Erscheinung. In denen wurde klar: In dieser Form kann er dem Team nur bedingt helfen.

  • In der Anfangsphase setzten die Cavs James vor allem im Post gegen Butler in Szene. So hatte die Defense Zeit, auf den Superstar zu "kollabieren" und ihn so zu Turnovern zu zwingen (4 im ersten Viertel). Diese Taktik hängte David Blatt schnell an den Nagel. Stattdessen konzentrierte sich James auf explosive Drives in die Zone von der Dreipunkt-Linie, um den Big Men in der Verteidigung weniger Zeit zu geben.
  • Diese Verletzungen... wie wäre es mit zwei Wochen Pause, damit zumindest die angeschlagenen Spieler wieder in Form kommen? Neben Irving und Gasol sah man auch Iman Shumpert die lädierte Leiste an, dazu knickte LeBron im dritten Viertel bei einem Fastbreak um, weil er Derrick Rose auf den Sneaker trat. Nachdem er eine halbe Minute mit schmerzverzerrtem Gesicht unter dem Korb lag, konnte er nach einem Timeout jedoch weitermachen. Im Schlussviertel bekam dann J.R. Smith etwas ab, wenig später musste Gibson mit Knieproblemen raus.
  • In punkte Scoring erinnerte das Spiel eher an die 90er: Die Bulls trafen gerade einmal 36 Prozent aus dem Feld, die Cavs sogar nur knapp 39 Prozent und nur 5/25 Dreier. Dafür erkämpften sie sich häufiger die Versuche von der Freiwurflinie, wo sie 23 von 24 Freebies trafen.

Der Spielplan im Überblick

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