NBA

Pacers erreichen nächste Runde

Von Philipp Jakob
Lance Stephenson (l.) und die Indiana Pacers stehen in den Conference Finals
© getty

Mit einem 93:80-Sieg (BOXSCORE) gegen die Washington Wizards ziehen die Indiana Pacers in die Eastern Conference Finals ein und treffen nun auf die Miami Heat. Die Defense macht gegen die stark kämpfenden Wizards letztendlich den Unterschied - und David West.

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Besonders das Backcourt-Duo von Washington, bestehend aus John Wall und Bradley Beal, hatten die Pacers sehr gut unter Kontrolle. Zusammengenommen trafen beide nur 12 ihrer 35 Versuche aus dem Feld, Wall kam letztendlich auf 12 Punkte (dazu 9 Assists und 5 Turnover) und Beal erzielte 16 Zähler.

Dank einer starken zweiten Hälfte konnten die Wizards allerdings einen zwischenzeitlichen 16-Punkte-Rückstand aufholen, in den letzten Minuten drehten die Gäste aus Indiana aber noch einmal auf und bei den Wizards gelang nicht mehr viel.

Überragend war dabei David West, der für 29 Punkte verantwortlich war (13/26 FG), dazu 6 Rebounds holte, 4 Assists verteilte und in den wichtigen Situationen immer mit einem Korberfolg zur Stelle war. Neben ihm konnte auch Lance Stephenson überzeugen (17 Zähler, 8 Assists), während Paul George etwas zu kämpfen hatte (12 Punkte, 4/11 FG).

Am Sonntag startet die Neuauflage der Conference Finals des letzten Jahres gegen die Titelverteidiger aus Miami. Allerdings haben die Pacers in diesem Jahr den Heimvorteil auf ihrer Seite.

Die Reaktionen:

David West (Pacers): "Trotz der ganzen Schwierigkeiten haben wir zusammengehalten. Die Jungs haben einen unglaublichen Kampf, eine unglaubliche Toughness gezeigt."

Paul George (Pacers): "Wenn David West diesen Blick im Gesicht hat, wenn er den Ball fordert, dann weiß ich, dass wir in guten Händen sind. Mit diesem Blick hat er uns noch nie enttäuscht und im Huddle hat er uns gesagt, wir sollen ihm den Ball geben."

John Wall (Wiards): "Niemand hat damit gerechnet, dass wir hier landen werden. Ich denke, wir haben uns den Respekt vieler Teams verdient. Wir haben Indiana definitiv arbeiten lassen."

Bradley Beal (Wizards): "Wir haben so viel Energie für das Comeback verbraucht, wir waren am Ende einfach tot."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen auf beiden Seiten. Für die Wizards starten John Wall, Bradley Beal, Trevor Ariza, Nene und Marcin Gortat. Auf Seiten der Gäste stehen George Hill, Lance Stephenson, Paul George, David West und Roy Hibbert auf dem Parkett.

5.: David West ist on fire! Der Big Man hat schon 7 Punkte auf dem Konto und trifft seinen Midrange-Jumper wie er will. Die Pacers sind von Anfang an in ihrem Rhythmus und führen mit 13:10.

10.: Martell Webster wird nach einem Backdoor-Cut sehr schön bedient und verkürzt auf 2 Punkte. Doch George Hill findet auf der anderen Seite die richtige Antwort und sorgt für eine 22:18-Führung.

18.: In den letzten 7 Minuten erzielte Washington nur magere 2 Field Goals. Besser machen es die Pacers, die sich mittlerweile einen 12-Punkte-Vorsprung erarbeitet haben. Auch dank Lance Stephenson, der extrem aggressiv die Zone attackiert - 39:27 Indiana.

22.: Defensiv lassen die Pacers einfach nicht nach und stellen Washington vor enorme Probleme - besonders der Dreier will aktuell nicht fallen (1/7 3FG). Der Vorsprung für Indiana wird immer größer - 50:36 für die Pacers.

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27.: Die Wizards kommen gut aus der Pause, Gortat und Beal bringen Washington wieder auf 10 Punkte heran. Doch auf der anderen Seite bringt West die Fans wieder zum Schweigen - 58:46 Indiana.

33.: Indiana hat nach einem 11:2-Lauf der Wizards genau die richtige Antwort parat. Dank David West und einem enorm wichtigen Dreier mit dem Ablauf der Shotclock von Hill, erspielen sich die Pacers wieder einen zweistelligen Vorsprung - 69:55.

38.: Washington ist wieder dran! Bei den Pacers läuft es offensiv mittlerweile nicht mehr so geschmiert wie noch zu Beginn und die Transition-Offense der Wizards wird immer besser - nur noch 73:71.

44.: Nachdem sich Washington kurzzeitig die Führung erkämpfen konnte, scheint Indiana mittlerweile wieder alles unter Kontrolle zu haben. Die Pacers liegen wieder mit 83:76 in Front.

46.: Jetzt werfen die Wizards einen Backstein nach dem anderen in Richtung Korb, während Indiana mit einem 16:2-Lauf letztlich alles klar macht. Die Pacers stehen in den Eastern Conference Finals!

Washington Wizards vs. Indiana Pacers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: David West. Der Veteran war nicht nur Topscorer der Partie, sondern erzielte seine Punkte auch immer in immens kritischen Situationen. Zumeist war es West, der mit seinem Midrange-Jumper für das Ende eines Wizards-Run sorgte. Auch machte er eine sehr gute Figur als Leader des Teams, zum Beispiel als er Paul George nach zwei dämlichen Turnover zurechtwies. So führte der 33-Jährige sein Team mit einer starken Leistung in die Eastern Conference Finals.

Der Flop des Spiels: Trevor Ariza. Vor dieser Partie traf der Dreierspezialist 48 Prozent von Downtown gegen die Pacers und sorgte damit immer wieder für Gefahr von Außen. In Spiel sechs gelang dem 28-Jährigen allerdings gar nichts, setzte alle drei seiner Dreierversuche an den Ring, kam insgesamt nur auf 6 Punkte und war dementsprechend kein Faktor in dieser Partie.

Das fiel auf:

  • Die Big Men beider Teams starteten dominant in die Partie. Sowohl die Wizards als auch die Pacers suchten von Beginn an den Weg in den Post, wo entweder Nene, Gortat, West oder Hibbert ihre Arbeit im ersten Viertel höchst effektiv verrichteten. So kamen insgesamt 21 der ersten 30 Punkte in der Partie durch die vier genannten Big Men.
  • Die Pacers überzeugten besonders mit ihrer Defense - so wie man das noch vom Beginn der Saison in Erinnerung hatte. Der Backcourt der Wizards um John Wall und Bradley Beal wurden nahezu komplett aus dem Spiel genommen, da sie einfach nicht in die Zone penetrieren konnten. Wenn die beiden es einmal schafften, an ihrem Verteidiger vorbeizuziehen, dann wartete unter dem Ring ein immens motivierter und aktiver Roy Hibbert. So sah man von Wall und Beal gerade zu Beginn der Partie extrem viele Pull-Up-Jumper aus der Mitteldistanz.
  • Diese wollten aber ebenso wenig fallen wie der Dreier. Am Ende hatten die Wizards nur eine Dreierquote von 11,1 Prozent (2/18 3FG) vorzuweisen und strahlten dementsprechend nicht den Hauch von Gefahr von Downtown aus. Aber auch hier muss man die Defense der Pacers loben, die viele der Dreier gut verteidigte.
  • Nach dem Rebound-Debakel aus Spiel fünf (62:23 für Washington) machte Indiana in dieser Partie einen deutlich besseren Job am Brett. Die Pacers hatten letztlich 38, die Wizards 40 Rebounds auf dem Konto stehen und während Indiana in Spiel fünf noch desaströse 18 Offensiv-Rebounds zuließ, holten sich die Wizards nur 9 Abpraller in der Offense.
  • Es wurde schon viel über die Pace in dieser Serie geschrieben und darüber, dass Washington das Spiel schnell machen sowie das Tempo der Partie diktieren muss. Dies gelang in Spiel sechs allerdings überhaupt nicht, zur Halbzeit hatten die Wizards keinen einzigen Fastbreak-Punkt vorzuweisen. In der zweiten Hälfte lief das Transition-Game aber deutlich besser und am Ende standen immerhin 10 Fastbreak-Punkte im Boxscore der Wizards. Das war auch ein Grund, warum sich Washington nochmal herankämpfen konnte.
  • Nachdem in der ersten Halbzeit auch die Offense der Pacers mit gutem Ball-Movement (11 Assists bei 20 FG)und ein wenig Action auch abseits des Balles überzeugte, ließ Indiana in der zweiten Halbzeit in diesem Bereich deutlich nach. Oft fanden sich David West, Lance Stephenson oder Paul George im Eins-gegen Eins wieder, während die Mitspieler nur in der ballfernen Ecke standen. Effektiver Offensiv-Basketball sieht anders aus.

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