NBA

Wieder das Knie! Bulls-Sieg ohne Rose

Von SPOX
Derrick Rose (l.) in Rio zum Zusehen verdammt: Die Bulls feiern ihren dritten Preseason-Sieg
© getty

Ohne Derrick Rose wahren die Chicago Bulls in der Preseason ihre weiße Weste. Der Star-Point Guard verpasst das Duell gegen die Washington Wizards in Rio de Janeiro wegen Schmerzen im operierten Knie. Die Boston Celtics können doch noch gewinnen. Und die Heimpremiere von Kevin Garnett und Paul Pierce in Brooklyn geht mächtig in die Hose.

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Washington Wizards (0-2) - Chicago Bulls (3-0) 81:83 (BOXSCORE)

Topscorer: Beal (16) - Gibson (18)

Es war das erste NBA-Spiel, das je in Südamerika ausgetragen wurde. Ohne Derrick Rose ging der Sieg in Rio de Janeiro vor 13.635 Fans in der Gymnastik-Olympiahalle für 2016 an die Bulls, die damit weiter ungeschlagen sind.

Rose hatte nach seinen zwei Preseason-Einsätzen über Schmerzen im vor 17 Monaten operierten Knie (Kreuzbandriss) geklagt. "Wir haben uns angeschaut, wo er heute steht. Aber es ging ihm nicht so gut, wie wir es gern gehabt hätten", erklärte Headcoach Tom Thibodeau. "Er hat immer noch diese Schmerzen."

Daher hätten sich die Bulls für die Pause entschieden. "Ich sehe das Trainingscamp über den vollen Monat. Wenn Derrick diesen einen Tag Pause braucht, oder ein paar Tage, dann bekommt er die."

"Ich denke, das ist eine Vorsichtsmaßnahme", so Rose-Ersatz Kirk Hinrich. "Er kommt von einer riesen Verletzung zurück. Wir sind nicht allzu besorgt."

Chicagos Topscorer Taj Gibson steuerte 8 Rebounds bei, Luol Deng legte 14 Punkte, 6 Assists und 5 Rebounds auf. Hinrich steuerte von Roses Point-Guard-Position 11 Punkte und 3 Assists bei. Insgesamt traf das Team ordentliche 31/72 aus dem Feld, schwächelte aber von der Dreierlinie (4/20).

Gewonnen wurde das Match aber unter den Brettern, wo die Bulls mit 49:44 regierten. Mit starker Verteidung und 39 Defensivrebounds hielt Chicago Washingtons Starting Five bei nur 35 Zählern und 6 (!) Assists. Die Wizards versenkten nur 27/82 aus dem Feld und hatten keinen einzigen Spieler in den eigenen Reihen, der mehr als 50% seiner Würfe versenken konnte.

Nene, der genauso wie sein Landsmann Leandro Barbosa vor heimischer Kulisse ausgebuht wurde, weil er der Nationalmannschaft in diesem Sommer ferngeblieben war, blieb mit fünf Punkten in 20 Minuten blass.

Boston Celtics (1-3) - New York Knicks (1-2) 111:81 (BOXSCORE)

Topscorer: Olynyk (15) - Diogu (21)

Erster Preseason-Erfolg für Boston, erster Sieg für Headcoach Brad Stevens! "Wenn ich auf die letzten drei Spiele nichts gebe, darf ich mir auf diesen auch nichts einbilden", scherzte der 36-Jährige, dem man jedoch anmerkte, dass den Celtics der deutliche Erfolg gegen die Knicks sehr wohl etwas wert war.

"Wir haben den Ball sehr gut bewegt, mit viel Tempo gespielt, wir haben uns offensiv nicht so gequält wie gestern", analysierte Stevens die Verbesserung seines Teams.

Boston lieferte in jedem Viertel mindestens 24 Punkte ab, traf 54 Prozent aus dem Feld und profitierte zudem von einer fürchterlich schlechten Wurfperformance der Knicks (29/87 aus dem Feld, 3/18 von Downtown). Damit machten sie es Boston vor allem beim Defensivrebound einfach (37:19).

Neben Topscorer Kelly Olynyk, der in 25 Minuten von der Bank 5/6 aus dem Feld traf und 6 Rebounds schnappte, punkteten gleich fünf Celtics-Profis zweistellig. Jordan Crawford lieferte mit 13 Punkten, 7 Rebounds und 3 Assists die beste Komplexleistung, allerdings unterliefen ihm gleich 4 Turnover.

Brooklyn Nets (1-1) - Detroit Pistons (2-1) 88:99 (BOXSCORE)

Topscorer: Blatche (15) - Drummond (15)

Das erste Heimspiel von Kevin Garnett und Paul Pierce ging in die Hose, Deron Williams (Knöchelverletzung) musste zusehen. Die Nets kämpften mehr mit ihrer Defense, als der Gegner es tat. Die Pistons durften mit 37/72 aus dem Feld mehr als die Hälfte ihrer Würfe versenken und wurden nur 25 Mal an die Linie geholt (21 FG). Dazu regierte Detroit unter den Brettern klar (41:28).

Brooklyn bekam die Lob-Anspiele auf Pistons-Topscorer Andre Drummond nie in den Griff. 32 Zähler durften die Pistons aus der Zone erzielen. "Wir haben die Zone nicht so verteidigt, wie wir es können", so Garnett, "aber wir werden besser werden."

Drummonds Leistung wurde von First-Round Pick Kentavious Caldwell-Pope (12 Punkte), Will Bynum (6 Punkte, 11 Assists) und Rookie Tony Mitchell mit einem Double-Double flankiert (10 Punkte, 10 Rebounds).

Die Defense der Nets wackelte und auch vorn lief es nicht rund. Gleich 15 Spieler kamen zum Einsatz. Nur Andray Blatche punktete zweistellig, Joe Johnson kam als zweitbester Scorer auf 9 Zähler, Garnett trug 8 Punkte, 1 Rebound, 1 Assist in elf Minuten bei. "Was jeder verstehen muss ist, dass wir noch mitten in der Vorbereitung stecken", rechtfertigte Garnett die Niederlage. "Es war ein großartiges Spiel für uns, um zu lernen."

Minnesota Timberwolves (2-2) - Toronto Raptors (3-1) 97:104 (BOXSCORE)

Topscorer: Love (28) - Daye (12)

In einer sehr zerfahrenen Partie konnten die Toronto Raptors ihren dritten Sieg im vierten Preseason-Spiel einfahren. Coach Dwane Casey wechselte während der Partie munter durch und ließ gleich dreizehn Spieler länger als zehn Minuten ran. Die besten Werfer der Kanadier waren die Neuzugang Austin Daye mit zwölf Punkten und Power Forward Tyler Hansbrough, der in vierzehn Minuten auf elf Punkte (5/7 aus dem Feld) kam.

Die guten Quoten aus dem Feld (30/60) und jenseits des Perimeters (6/14) retteten Toronto und brachten ihnen schlussendlich den knappen Erfolg, trotz 34 Teamfouls und 26 Turnovern, ein.

Bei Minnesota zeigte Kevin Love mit 28 Punkten und elf Rebounds in 28 Minuten eine herausragende Leistung, der Rest des Teams traf allerdings sehr schwach aus dem Feld und vor allem die zweite Garde der Wolves konnte den Raptors nichts entgegensetzen.

In Abwesenheit von Kevin Martin enttäuschte besonders der Backcourt Minnesotas. Alexey Shved, Ricky Rubio und JJ Barea kamen zusammen auf eine unglaublich schlechte Wurfquote von 9,5% aus dem Feld (2/21) und leisteten sich 8 Turnover.

Milwaukee Bucks (0-3) - Charlotte Bobcats (1-2) 76:83 (BOXSCORE)

Topscorer: Butler (18) - Pargo (24)

Durch eine furiose 33:9-Aufholjagd, inklusive eines 20:2-Laufs zu Beginn des letzten Viertels, haben die Charlotte Bobcats ihre dritte Niederlage im dritten Preseason-Spiel vermieden. Bobcats-Coach Steve Clifford, der auf die verletzten Al Jefferson und Brendan Haywood verzichten musste, zeigte sich besonders von der Defense seines Teams in der zweiten Hälfte begeistert.

"Klar, wir haben 33 Punkte gemacht, aber wir haben vor allem angefangen zu verteidigen", so der ehemalige Lakers-Assistent. "Wir haben Stops gekriegt, haben Rebounds gekriegt und haben es endlich geschafft leichte Körbe zu erzielen. Ramon und Jannero waren richtig gut."

Die beiden Veteranen Ramon Sessions und Jannero Pargo spielten den Großteil der zweiten Hälfte zusammen mit Anthony Tolliver an der Seite der Starter Michael Kidd-Gilchrist und Bismack Biyombo und brachten Charlotte schließlich den Sieg ein. Besonders Pargo erwischte einen hervorragenden Abend, traf jeden seiner vier Dreier und kam in 23 Minuten auf 24 Punkte. Bobcats-Center Biyombo schnappte sich 21 Rebounds.

Bucks-Coach Larry Drew vertraute die meiste Zeit des Spiels auf seine Starting Five, musste am Ende aber trotz eines Double-Doubles von John Henson (10 Punkte, 10 Rebounds) mit ansehen, wie seine Mannschaft den 17-Punkte-Vorsprung noch aus der Hand gab. Starting Point Guard Brandon Knight und Center Larry Sanders zeigten beide eine ganz schwache Leistung und kamen zusammen auf gerade mal vier Punkte und nur 1/16 aus dem Feld.

Utah Jazz (1-2) - Los Angeles Clippers (2-0) 74:106 (BOXSCORE)

Topscorer: Jefferson (13) - Mullens (15)

Bei den Jazz wird noch fleißig ausprobiert - gleich 15 Spieler kamen gegen die Clippers zum Einsatz. Es half wenig. Insgesamt traf Utah nur 30 von 83 Würfen, insbesondere am Brett hatten Enes Kanter (2 von 8) und Derrick Favors (1 von 7) große Schwierigkeiten. Rookie-Point-Guard Trey Burke hatte ebenfalls Schwierigkeiten und kam nur auf zwei Punkte (1 von 6).

Die Clippers schossen 55% aus dem Feld, zumal gleich zwei Spieler zehn Assists verteilten (Chris Paul und Neuzugang Darren Collison). Mit Byron Mullens (15 Punkte in 16 Minuten) konnte auch ein zweiter Neuzugang positiv auf sich aufmerksam machen, zumal er den Clippers einen Big Man mit Range (3 von 7 Dreiern) bietet. DeAndre Jordan machte eine Riesenpartie: In 22 Minuten traf er sechs seiner sieben Würfe (14 Punkte) und blockte sage und schreibe sechs Würfe.

Auf Shooting Guard durfte bei den Clippers Willie Green starten, Neuzugang Jared Dudley stand ebenfalls in der Starting Five. Auf den Flügelpositionen fehlten allerdings mit Matt Barnes und J.J. Redick auch noch zwei Kandidaten für die Starting Five.

Houston Rockets (2-1) - Indiana Pacers (0-3) 107:98 (BOXSCORE)

Topscorer: Harden (21) - George (19)

Die Rockets feierten binnen drei Tagen den zweiten Sieg gegen die Indiana Pacers, die in der Preseason weiter sieglos sind. Bei Houston durfte Sophomore Terrence Jones zum zweiten Mal starten, konnte seine Chance aber nicht wirklich nutzen. In 29 Minuten gelangen ihm nur zwei Punkte, er traf nur einen von acht Würfen.

Dafür hatten die Rockets gleich sieben Spieler mit zweistelliger Punktausbeute, darunter Neuzugang Dwight Howard (10 Punkte, 6 Rebounds), Donatas Motiejunas (10 Punkte in 17 Minuten) und Francisco Garcia (15 Punkte), der starke fünf von acht Dreiern traf. Indiana ging mit der Starting Five aus den letztjährigen Playoffs an den Start.

Von der Bank zeigte Danny Granger eine gute Leistung, 15 Punkte und 9 Rebounds standen für ihn zu Buche. Neuzugang CJ Watson machte bei 80%-iger Wurfquote 14 Punkte, leistete sich allerdings auch sechs Ballverluste. Ansonsten kam abermals wenig Produktion von der Pacers-Bank.

Die Preseason im Überblick

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