NBA

Kobe in bester Magic-Manier

Von SPOX
Kobe Bryant stellte beim Sieg gegen die Oklahoma City Thunder seine Vielseitigkeit unter Beweis
© Getty

Lakers-Superstar Kobe Bryant verteilt Assists am Fließband, seinem Team gelingt gegen Oklahoma City eine dicke Überraschung. Vince Carter feiert nachträglich Geburtstag, Dirk Nowitzki zieht an Allen Iverson vorbei. Derweil spielt Carmelo Anthony die Atlanta Hawks schwindlig.

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L.A. Lakers (19-25) - Oklahoma City Thunder (34-11) 105:96

Hallo, was ist denn hier los? Die Lakers schafften am Sonntagabend eine dicke Überraschung und bezwangen den Vorjahresfinalisten in beeindruckend abgeklärter Manier.

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Besonders überzeugend dabei: der Auftritt von Superstar Kobe Bryant, der mal wieder zeigte, dass er nicht nur ein überragender Scorer sein kann, sondern, wenn es die Umstände erfordern, auch ein erstklassiger Allrounder. Mit 21 Punkten, 9 Rebounds und 14 Assists verpasste Bryant nur ganz knapp ein Triple-Double.

Die Assists deuten es schon an: Endlich wurde der 34-Jährige mal von mehreren Mitspielern tatkräftig unterstützt.

Steve Nash steuerte 17 Zähler bei, Pau Gasol von der Bank 16 und Metta World Peace verbuchte ein Double-Double (15 Punkte, 10 Rebounds). Sogar Antawn Jamison (12) punktete zweistellig.

Richtig mies war einmal mehr Dwight Howard, der zwar 10 Rebounds holte, aber Foulprobleme hatte, bei 7 Würfen nur acht Punkte verbuchte und 8 von 10 Freiwürfen vergab. Auf Seiten der Gäste kam Kevin Durant auf 35 Punkte und war Topscorer der Partie, Russell Westbrook holte 17 Punkte und 13 Assists. Kendrick Perkins kam zum zweiten Mal innerhalb von drei Spielen auf zweistellige Punkte (10) - beide Spiele gingen für die Thunder verloren.

Dallas Mavericks (19-25) - Phoenix Suns (15-30) 110:95

Happy Birthday, Vince Carter! Der Swingman hatte am Vortag seinen 36. Geburtstag gefeiert, sich das schönste Geschenk aber für den Sonntagabend aufgehoben. Der Sieg gegen Phoenix war praktisch nie gefährdet, nach der Pleite in San Antonio steht Interimscoach Lindsey Hunter jetzt bei einer Bilanz von 2-2.

Wie von den Klubbossen gefordert brachte Hunter endlich mal seine jungen Spieler, doch Kendall Marshall (6), Wes Johnson (4) und Luke Zeller (3) konnten keine Werbung für sich machen.

Ganz anders Geburtstagskind Carter, das 15 Punkte markierte und in 27 Minuten einen überzeugenden Plusminuswert auflegte (+24). Topscorer der Mavericks waren aber Dirk Nowitzki und Shawn Marion in seinem 1000. NBA-Spiel (je 18).

Ebenfalls absolut überzeugend: Elton Brand (12) und überraschend Roddy Beaubois (8) und Dahntay Jones, der mit 17 seine meisten Minuten seit dem 2. Januar verzeichneten und dem Team viel Energie gab. Mit 11 Punkten verpasste er, man mag es kaum glauben, sein Season-High nur um einen Punkt.

Apropos Bestleistungen: Nowitzki zog mit seinen Punkten in der ewigen Bestenliste nun an Allen Iverson vorbei und liegt mit auf Platz 18.

New York Knicks (27-15) - Atlanta Hawks (25-19) 106:104

Wenn Carmelo Anthony spielt wie gegen Atlanta, dann sind die Knicks nur schwer zu schlagen. Atlanta schoss 60 Prozent aus dem Feld - und schaffte es trotzdem nicht.

Jeff Teague erzielte 27 Punkte, Al Horford 16, DeShawn Stevenson 15 und Kyle Korver 13. Doch die entscheidende Figur auf Seiten der Hawks war wie so oft Josh Smith. Der Power Forward kam auf 20 Zähler, demonstrierte aber in der Schlussphase beeindruckend, warum er eins der größten Rätsel der NBA ist.

Mit einem wahnsinnigen Tomahawk-Dunk brachte er seine Hawks kurz vor Schluss mit 104:103 in Führung und scheinbar auf die Siegerstraße, aber dann: Der anschließende Bonusfreiwurf - Anthony hatte Smith beim Dunk gefoult - berührte kaum den Ring, so schlecht war er geschossen.

Danach holte er in der Defensive einen Rebound, doch anstatt seinem Point Guard den Ball zu geben, lief er einfach los, wurde an der Mittellinie von Anthony gestellt und beging eine Backcourt Violation.

22 Sekunden vor Schluss stellte er einen bewegten Block in der Offensive, beim anschließenden Angriff der Knicks foulte er Anthony für das alles entscheidende And-One. Es waren die letzten Punkte des Spiels, mit dem Buzzer probierte Smith noch mal vergeblich sein Glück.

Wie man Dreier im Korb des Gegners unterbringt, hatte zuvor Melo eindrucksvoll gezeigt: Neun Distanzwürfe fanden ihr Ziel - Knicks-Franchise-Rekord. Insgesamt 42 Punkte standen am Ende zu Buche und dazu eben die entscheidenden in der Schlussphase.

Hatte Anthony Unterstützung? Na klar: Ramond Felton verbuchte ein Double-Double (12 Punkte, 10 Assists), Amare Stoudemire und J.R. Smith steuerten je 18 Punkte bei. DOch am Ende ging es eben doch nur um einen Spieler.

Memphis Grizzlies (28-15) - New Orleans Hornets (15-29) 83:91

Trainer warnen ihre Spieler immer wieder, an ihrer Vielseitigkeit zu arbeiten. Aber wenn man sein Handwerk so beherrscht wie Ryan Anderson... Der Power Forward nahm 13 Würfe gegen Memphis, und alle 13 waren Dreier! Und da er 7 davon traf und einen Freiwurf versenkte, erzielte er 22 Punkte und war Topscorer der Partie.

Besonders im vierten Viertel trieb er sein Team immer wieder an, und da hatten die Hornets mit 27:15 den entscheidenden Vorteil. Für die Grizzlies, vier von fünf Spielen zuletzt gewonnen hatten, war New Orleans ein vermeintlich leichter Gegner.

Doch erstens wird dieses New Orleans stetig besser, zweitens musste der Gastgeber frühzeitig auf die Dienste von Mike Conley verzichten, der im ersten Viertel umknickte und nicht weitermachen konnte. Der Wert des Point Guards wird oft unterschätzt, doch für die Grizzlies ist er schwer zu ersetzen.

Jarryd Bayless (14) ist eher ein Scorer, Tony Wroten (2 Punkte, 4 Assists) bei weitem nicht auf Conleys Niveau. Zach Randolph (20 Punkte, 13 Rebounds) und Marc Gasol (14 Punkte, 11 Rebounds) konnten überzeugen, doch ansonsten sah es eher mau aus. Rudy Gay (10) etwa traf nur miese 3 seiner 17 Würfe.

Auf der anderen Seite war Point Guard Greivis Vasquez (5) eigentlich mit 2 von 16 noch schlechter, doch immerhinverteilte der Venezolaner 11 Assists. Reservist Jason Smith kam auf 16 Punkte, Rookie Anthony Davis auf 10. Al-Farouq Aminu (9 Punkte, 12 Rebounds) verpasste ein Double-Double nur knapp.

Orlando Magic (14-29) - Detroit Pistons (17-27) 102:104

J.J. Redick erlebte den vielleicht besten Abend seiner Karriere, doch was nützt es, wenn der Rest der Mannschaft nicht mitzieht? Der Scharfschütze versenkte 8 Dreier (Career-High) und erzielte 31 Punkte (Career-High eingestellt), doch als er 16 davon im ersten Viertel machte, war er weitgehend auf sich allein gestellt.

Mit einem 15:0-Lauf übernahmen die Gäste das Kommando im Spiel. In der ersten Hälfte traf Orlando, von Redick abgesehen, lediglich 9 von 33 Würfen.

Erst im dritten Viertel wachten die Magic auf, im letzten hatten sie sogar die Chance auf den Ausgleich. Doch als Jameer Nelson (18) einen Freiwurf vergab, konnten Glen Davis (17 Punkte, 12 Rebounds), Nikola Vucevic (12 Punkte, 17 Rebounds) und Nelson selber ihre Putback-Versuche nicht im Korb unterbringen.

Und so wurde am Ende doch Brandon Knight zum Helden des Abends, der seinerseits mit 31 Punkten einen neuen Karrierebestwert aufstellte und zudem 5 Dreier versenkte.

Detroit gewann damit zum zweiten Mal innerhalb einer Woche gegen Orlando, und jeweils war Redick bester Mann auf dem Court gewesen.

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