NBA

Chicago Bulls erobern die Spitze im Osten

Von SPOX
Derrick Rose und seine Chicago Bulls haben die Boston Celtics an der Spitze abgelöst
© Getty

Die Chicago Bulls stehen erstmals seit ihrer letzten Meistersaison wieder an der Spitze der Eastern Conference. Dabei hatten sie trotz der Ausfälle von Joakim Noah und Carlos Boozer gegen die Washington Wizards leichtes Spiel. Derweil führte Danny Granger seine Indiana Pacers gegen die New York Knicks zum nächsten Sieg und Hawks-Star Joe Johnson zerstörte die Milwaukee Bucks praktisch im Alleingang.

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Chicago Bulls (48-18) - Washington Wizards (16-50) 98:79

Die Bulls können derzeit das Siegen einfach nicht lassen und ziehen mit ihrem 48. Saisonsieg vorerst an den Boston Celtics vorbei. Somit steht die Franchise erstmals seit der Saison 1997/98 - der Spielzeit, in der sie ihre sechste und vorerst letzte Meisterschaft holte - wieder an der Spitze der Eastern Conference. Schwer wurde es ihnen dabei nicht gerade gemacht, gleich das erste Viertel konnte die Truppe aus der Windy City gegen schwache Wizards mit 31:19 für sich entscheiden.

Chicago, das ohne seinen etatmäßigen Frontcourt (Joakim Noah/Carlos Boozer) antrat, fuhr somit den siebten Sieg in Serie ein. Bester Scorer war dabei, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, Point Guard Derrick Rose (23 Punkte, 7 Assists). Luol Deng steuerte 20 Zähler zum Erfolg bei, Keith Bogans 17.

"Wir haben ein großartiges Team", lobte Bogans anschließend, "die Jungs wissen, dass, wenn sich jemand verletzt, ein anderer für ihn aufdrehen muss". Rose wusste nach der Partie angesichts von 30 Siegen in 34 Heimspielen genau, bei wem er sich zu bedanken hatte: "Wir profitieren total von unseren Fans. Wenn wir sie nicht hätten, würden wir auch nicht so stark spielen. Die Energie in der Halle ist der Wahnsinn."

Diese Energie werden sie auch in den kommenden Partien brauchen, denn während Noah bald von seiner Erkältung genesen sein sollte, wird die Mannschaft wohl noch etwas länger auf Boozer verzichten müssen. Der Power Forward hat sich den linken Knöchel verstaucht, einen Termin für seine Rückkehr gibt es noch nicht.

Was bei dem Bulls-Triumph fast unterging, ist die überragende Leistung von Washingtons Javale McGee: Der Center erzielte ein Triple-Double, indem er neben 11 Punkten und 12 Reboudns auch unfassbare 12 Würfe blockte. Nummer-eins-Pick John Wall sammelte 17 Zähler sowie 11 Rebounds und 7 Assists in 46 Minuten, Shooting Guard Jordan Crawford stand sogar über die volle Distanz auf dem Parkett und holte 27 Punkte.

Indiana Pacers (29-38) - New York Knicks (34-32) 119:117

Die Shot-Clock tickt unerbittlich runter, nur noch sieben Sekunden zu spielen. Einwurf Indiana, der Ball geht zu Danny Granger (26 Punkte, 7 Rebounds). Der Franchise-Player der Pacers dribbelt kurz, bevor er reinzieht. Auf rechts hebt er ab und versenkt trotz enger Deckung durch Shawne Williams bei 0,3 Sekunden auf der Uhr einen Jumper aus der Mitteldistanz. Schluss, aus, die Pacers gewinnen gegen den alten Rivalen aus dem Big Apple und die Halle steht Kopf.

Ein noch immer wild entschlossen guckender Granger stürmte anschließend gleich zur Bank und klatschte sämtliche Mitspieler ab. "Ich habe versucht, in Richtung seiner rechten Hand zu springen, aber er hat mich mit einer Bewegung ausgetrickst", ärgerte sich Williams anschließend, "Du musst einfach an ihm dran bleiben und den Wurf so schwer wie möglich machen. Ich habe zugelassen, dass er aus guter Position werfen konnte."

Deutlich mehr Grund zur Freude hatte Pacers-Forward Tyler Hansbrough, der mit 30 Punkten eine neue persönliche Bestmarke setzte. "Ich liebe New York, aber irgendwie spiele ich immer gut gegen sie." Reichlich Grund zum Grinsen hatte auch sein Teamkollege, Playmaker Darren Collison, der 24 Zähler sowie 9 Assists auflegte.

Es war der zweite Sieg in Folge für die Pacers, die am vergangenen Sonntag ebenfalls gegen die Knicks erfolgreich waren. Zuvor hatten sie sechs Partien in Serie verloren. Auf Seiten der Knicks zeigten die beiden Stars Carmelo Anthony (29 Punkte, 9 Rebounds) und Amare Stoudemire (21 Punkte, 10 Rebounds) ansprechende Leistungen, Landry Fields und Toney Douglas gelangen jeweils 17 Punkte.

Atlanta Hawks (39-28) - Milwaukee Bucks (26-40) 110:85

Der Grund für Atlantas deutlichen Sieg gegen Milwaukee? Ganz einfach: Joe Johnson. Der Shooting Guard erzielte satte 36 Punkte, davon alleine 28 in der ersten Halbzeit. Am beeindruckendsten waren die sechs Dreier, die er in Serie reinhaute. Dabei starteten die Hawks gegen Ende des ersten Viertels einen 20-0-Lauf.

Auffällig war neben Johnsons Leistung auch das Stirnband, das er aufgrund einer Hautinfektion trug. "Er wollte es in der Halbzeit abnehmen, aber wir haben alle gesagt: 'Auf keinen Fall'", meinte Center Al Horford (15 Punkte) anschließend mit einem Grinsen.

Johnson selbst steht dem Accessoire noch zwiegespalten gegenüber: "Ich bin nicht wirklich ein Stirnband-Typ, aber momentan muss ich es wohl weiter tragen." Seit eh und je mit Kopfschmuck unterwegs ist Teamkollege Josh Smith, und geschadet hat es auch ihm nicht: 17 Punkte, 14 Rebounds und 4 Blocks standen letztlich auf seinem Konto.

Bucks-Coach Scott Skiles war derweil weniger zum Lachen zumute: "Es war ein weiteres Spiel, in dem wir nicht besonders gut gespielt haben. Wir waren einfach zu langsam." Einzig mit Andrew Bugut konnte er zufrieden sein, der Center war mit 21 Zählern und 13 Rebounds eindeutig Milwaukees Bester. Point Guard Brandon Jennings erwischte hingegen einen richtig miesen Tag und versenkte gerade mal einen seiner acht Würfe.

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