NBA

Heat weiter sieglos gegen die Elite

Von SPOX
Der Einsatz von Joakim Noah unter den Körben war für Chicago gegen Miami Gold wert
© Getty

Die Miami Heat können auch im zweiten Spiel gegen die Chicago Bulls nicht gewinnen und sind sowohl gegen die Bulls als auch gegen die Boston Celtics ohne Sieg in dieser Saison. Die Boston Celtics verlieren nach ihren Trades bei den Denver Nuggets.

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Chicago Bulls (39-17) - Miami Heat (42-16) 93:89

Dass bei all den Trades kurz vor Transferschluss ausgerechnet das Topspiel der Eastern Conference völlig unberührt blieb, dürfte alle Zuschauer im United Center von Chicago gefreut haben. Denn so bekamen sie einen echten Ausblick darauf, wie das Duell auch in den Playoffs aussehen könnte.

In der Tat dürfte sich die Bulls-Anhänger umso mehr gefreut haben, dass ihr Team absolut zu den Mitfavoriten zu zählen ist. Vielleicht sind sie sehr bald sogar die Nummer eins. Denn wie sich die Lage bei den Celticvs entwickeln wird, muss man abwarten, Miami hat noch einige Baustellen.

Chicago dagegen wirkt wie ein echtes Powerhouse, das im Grunde alle Facetten, die ein Topteam ausmachen, mehr als abdeckt. Derrick Rose (26 Punkte, 6 Assists) ist ein heißer MVP-Kandidat, Carlos Boozer (16 Punkte, 9 Rebounds) sein kongenialer Partner im Lowpost.

Luol Deng (20 Punkte, 10 Rebounds) ist als dritte Option wertvoller, als ihm viele vor der Spielzeit zugetraut haben, der wiedergenesene Joakim Noah ist der Anker der Defensive.

Dazu hat man mehr als taugliche Rollenspieler - ein Vorteil, von dem Miami nur träumen kann. Im direkten Duell waren einmal mehr nur drei Spieler in guter Form, und das waren Dwyane Wade (34 Punkte), LeBron James (29 Punkte, 10 Rebounds) und Mario Chalmers (12).

Chris Bosh erlebte dagegen ein rabenschwarzen Tag und traf 1 von 18 Würfen aus dem Feld. Gerade für einen Big Man ein jämmerliches Resultat und de facto das schlechteste für einen Spieler mit 18 oder mehr Würfen, seit Mike Newlin 1973 mal 1 von 22 warf.

"Am schlimmsten ist zu wissen, dass in so einem Spiel schon zwei oder drei Treffer mehr den Unterschied hätten ausmachen können", war Bosh anschließend bedient. So gewann der Gastgeber aufgrund eines Dreier von Deng kurz vor Schluss, den James mit einem Backstein konterte.

Miami hat jetzt in fünf Spielen gegen Boston und Chicago fünf Niederlagen eingesteckt und muss sich fragen, ob sie in diesem Jahr schon gut genug sind, um um den Titel mitzuspielen.

Denver Nuggets (34-25) - Boston Celtics (41-15) 89:75

Die Celtics bleiben die Nummer eins im Osten und werden die Pleite verschmerzen können - immerhin war ja klar, dass man mit einer Rumpftruppe nach Denver reisen musste, nachdem Manager Danny Ainge vor der Trade Deadline fünf Leute abgegeben hatte und die Neuen noch nicht am Start waren.

Um wenigstens einen Ersatz-Big-Man auf der Bank zu haben, wurde noch schnell Chris Johnson per Zehn-Tages-Vertrag verpflichtet. Glen Davis musste als Center starten, der noch immer nicht richtig fitte Delonte West musste 23 Minuten ran.

Ganz zu schweigen davon, wie sehr die aktiven Spieler vom Verlust ihrer Kollegen mental beeinflusst waren: "Das war eigentlich kein guter Tag, um Basketball zu spielen", gab Kevin Garnett (14 Punkte, 13 Rebounds) zu. "Ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren. Ich habe mich gefühlt, als hätte ich ein Familienmitglied verloren. Das ist wirklich verdammt hart."

Paul Pierce (17) stimmte zu: "Es war ein emotionaler Abschied von den Jungs, inbesondere von Kendrick Perkins. Ich habe hautnah erlebt, wie er sich als junger Kerl bei uns durchgebissen und in den letzten Jahren mitgeholfen hat, uns zu einem Titelanwärter zu machen. Er war am Boden zerstört, und uns geht es nicht besser."

So traurig die Stimmung bei den Gästen war, so gut drauf waren die Nuggets, allen voran Coach George Karl: "Ich hatte selten so viel Spaß bei der Arbeit wie in den letzten beiden Spiele."

Den Spielen also, nachdem Denver Carmelo Anthony nach New York geschickt und sich allerlei talentierte und mannschaftsdienliche Spieler ins Boot geholt hatte.

Ohne Frage: Dem Team aus der Mile High City fehlt es ein bisschen an Star-Appeal, aber die neue Ausgeglichenheit des Kaders ist beeindruckend. Acht Spieler standen mehr als 20 Minuten auf dem Parkett, alle zehn eingesetzten Akteure punkteten, dabei war Kenyon Martin mit 18 Punkten und 10 Rebounds schon der Beste - und das trotz leichter Grippe.

Von den Neuzugängen gefiel vor allem Wilson Chandler (16), Danilo Gallinari (2) ist dagegen noch nicht ganz angekommen bei seinem neuen Klub. Timofey Mozgov spielte noch gar nicht mit, Raymond Felton (4 Punkte, 6 Assists) teilte sich die Spielzeit auf der Point-Guard-Position brüderlich mit Ty Lawson (4 Punkte, 10 Assists).

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