Es war die Nacht von NBA-Rookie Brandon Jennings. Der Guard der Milwaukee Bucks machte das Spiel seines Lebens und brach dabei einen Rekord von Kareem Abdul-Jabbar. LeBron James und Dwyane Wade bewiesen ihre Ausnahmestellung als Crunchtime-Player, und die Comebacks von Tim Duncan und Tony Parker bei den San Antonio Spurs gingen in die Hose.
Milwaukee Bucks (5-2) - Golden State Warriors (3-6) 129:125
Dieses Spiel wird Brandon Jennings in seinem ganzen Leben nicht vergessen. Der Rookie erzielte in seinem erst siebten NBA-Spiel 55 Punkte und verbesserte damit den Teamrekord von Kareem Abdul-Jabbar um vier Zähler. Noch nie in der Geschichte der NBA hat ein Rookie der Bucks so viele Punkte erzielt.
Mehr noch. In der ganzen NBA-Historie gab es nur drei Spieler, die in ihrem ersten Jahr noch besser waren. An der Spitze liegt Wilt Chamberlain. Er erzielte 1960 gleich zweimal 58 Zähler. Der Letzte, der Jennings übertraf, war Earl Monroe 1968 - also vor 41 Jahren!
Mit 20 Jahren hat Brandon Jennings also NBA-Geschichte geschrieben - und alle, die dabei waren, wussten es. "Das war vielleicht die beste Leistung eines Rookies, die ich ein meiner 30-jährigen Karriere miterleben durfte", sagte Warriors-Coach Don Nelson.
Jennings' bedauernswerter Gegenspieler Corey Maggette sagte: "Das war einfach großartig. Ich weiß nicht, ob irgendjemand seit Magic Johnson so etwas geschafft hat. Er war heute Nacht etwas ganz Besonderes."
Kurios dabei: Jennings hatte nach dem ersten Viertel keinen einzigen Punkt auf dem Konto. Erst danach lief er heiß. "Ich habe einfach nur alles versucht, um dem Team zum Sieg zu verhelfen. Im ersten Viertel hatte ich echte Probleme, aber dann bin ich immer mehr in meinen Rhythmus gekommen", resümierte Jennings. Bescheiden - wie ein Rookie eben.
Miami Heat (7-2) - New Jersey Nets (0-10) 81:80
So nah waren die Nets in dieser Saison noch nicht an einem Sieg dran. Eine Zehntelsekunde hat gefehlt, doch im allerletzten Moment kam der Mann, der bei den Heat in solchen Situationen so oft zur Stelle ist: Dwyane Wade.
78:80 aus Sicht von Miami. Wade bekommt den Ball und kann sofort schießen - für zwei Punkte und die Overtime. Doch Wade hat noch Zeit, so um die zwei Sekunden. Er macht also einen kleinen Schritt zurück hinter die Dreierlinie und drückt den Schuss in aller Seelenruhe ab. 0,1 Sekunden vor Schluss ist das Ding drin, die Heat gewinnen, die Nets sind im Tal der Tränen.
"Ich fühle mich furchtbar für unsere Jungs", sagte Nets-Coach Lawrence Frank. "Wir haben da draußen alles gegeben. Dann so zu verlieren, tut mir in der Seele weh."
Wade, der mit insgesamt 22 Punkten zum 22. Mal in Serie mehr als 20 Zähler erzielte und damit einen Vereinsrekord aufstellte, beliebte danach zu scherzen. "Ein ganz normaler Tag mit einem ganz normalen Sieg", sagte er mit einem Grinsen im Gesicht.
Cleveland Cavaliers (7-3) - Utah Jazz (4-6) 107:103
Von einem Crunchtime-Player zum anderen. Was Wade kann, kann ich schon lange, dachte sich LeBron James und führte seine Cavs im Alleingang zum Sieg gegen Utah.
James spielte insgesamt nicht überragend (21 Punkte, 6 Rebounds, 9 Assists), aber in den letzten 28,8 Sekunden des Spiels machte er sieben Punkte. Sonst scorte niemand von den Cavs, die wegen einer Schulterverletzung auf Shaquille O'Neal verzichten mussten.
"Die Art und Weise, wie LeBron die letzten paar Spiele am Ende entschieden hat, ist bemerkenswert", sagte Coach Mike Brown. "Er macht das mit einem Killerinstinkt."
San Antonio Spurs (4-4) - Oklahoma City Thunder (5-4) 98:101
Ihr Comeback nach Verletzungen hatten sich Tim Duncan und Tony Parker sicher ganz anders vorgestellt. Gerade zu Hause, wo die Spurs bis dato noch ungeschlagen waren, sollte ein Sieg gegen die Thunder doch eigentlich kein Problem sein.
Weit gefehlt. Denn selbst 22 Punkte und 10 Rebounds von Duncan sowie 17 Zähler von Parker reichten nicht, um Oklahoma die Feier des fünften Sieges der Saison zu vermiesen. Parker verschoss den Dreier, der die Spurs in die Overtime gebracht hätte.
Dank Russell Westbrook (19 Punkte, 11 Assists) und Kevin Durant (25 Punkte) sind die Thunder schon Mitte November da, wo sie in der vergangenen Saison erst nach Neujahr standen - bei fünf Siegen.
Washington Wizards (2-7) - Detroit Pistons (5-4) 103:106
Generalprobe für das Match gegen die Dallas Mavericks geglückt: Die Detroit Pistons feierten in Washington den dritten Sieg in Folge und sind für das Spiel gegen Dirk Nowitzki und Co. sehr gut gerüstet.
Vor allem vor der Moral der Pistons sollten sich die Mavs in Acht nehmen. Mit 10 Punkten lag Detroit in der zweiten Hälfte hinten, fünf Minuten vor Schluss waren es immerhin noch 6. Aber sie sind zurückgekommen.
"Das mag ich so an diesem Team", sagte Ben Gordon, der acht der letzten zehn Zähler für Detroit markierte und insgesamt auf 29 Punkte kam. "Wir lassen unsere Köpfe nicht hängen, wir suchen nicht nach Ausreden. Wir spielen hart, und das hat uns zurück ins Spiel gebracht."
LIVE-TICKER: Detroit Pistons - Dallas Mavericks, 23.45 Uhr
Indiana Pacers (4-3) - Boston Celtics (8-3) 113:104
Eine Gala von Danny Granger und ein Abend zum Vergessen für Paul Pierce. Das sind auf einen einfachen Nenner gebracht die Gründe für den vierten Sieg in Folge der Pacers und die zweite Pleite der Celtics in Serie.
Granger (29 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists, 3 Steals, 1 Block) beeindruckte vor allem durch seine Dreier-Quote von 67 Prozent. Sechsmal klingelte es im Korb der Celtics.
Pierce (15 Punkte) dagegen war am Knie angeschlagen und stand weitgehend neben sich. Gegen Ende des Spiels verwarf er zwei wichtige Freiwürfe und hatte vor allem in der Defense mit Dahntay Jones (25 Punkte) große Probleme. "Ich habe unserem Spiel in der Defense offensichtlich geschadet", gab Pierce zu. "Ich war den ganzen Abend immer einen Schritt zu langsam. Das tut weh. Ich nehme die Schuld auf mich."
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