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Teil 8: Leider hat es nicht gereicht

SID
Die deutsche Baseball-Nationalmannschaft trat bei der WM in Panama an
© Dirk Fries
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Samstag, 8. Oktober: Teil 7

Hallo Baseball-Fans,

Das Spiel gegen Venezuela haben wir mit 10-5 verloren. Trotz einer abermals guten Leistung hat es wieder nicht gereicht. Die Offensivstärke des Gegners war einfach zu groß. Dasselbe lässt sich auch vom Spiel gegen Kuba sagen. Die Kubaner haben im internationalen Baseball mehr Medaillen gewonnen als das Mutterland des Baseballs, die USA.

Um gegen eine Mannschaft dieses Kalibers zu gewinnen, müssten wir nicht nur perfektes Baseball spielen, auch das Glück müsste auf unserer Seite sein. Heute stand es nach sechs Innings 2-4, ehe das Spiel durch ein 4-Punkte-Inning der Kubaner entschieden wurde. 8-2 ist aber immer noch ein respektables Ergebnis.

Besonders toll war, dass wir heute zum ersten Mal eine wirkliche Fangruppe im Rücken hatten. In Santiago, wo gespielt wurde, sind einige junge Deutsche in karitativer Mission unterwegs, die es sich haben nehmen lassen uns zu unterstützen. An dieser Stelle dafür noch einmal vielen Dank.

Dazu kamen einige Panamaer, die sich offen als Fans von "Alemania" geoutet haben. Während Kuba Fans auf der ganzen Welt hat, hatten wir heute nicht nur mehr, sondern auch die lauteren Anhänger. Wenn ein lautes "Deutschland, Deutschland" durchs Stadion hallt - vor allem am anderen Ende der Welt - das ist schon etwas Besonderes.

Für mich persönlich war auch ein kleines Interview aufregend, dass ich dem panamaischen Fernsehen gegeben habe. Dadurch, dass ich ein wenig Spanisch spreche, hat man mich als Gesprächspartner ausgesucht. Leider ist mein aktiver Wortschatz etwas eingerostet, weshalb es gar nicht so einfach war, sich auszudrücken. Spaß gemacht hat es trotzdem. Ich wünschte, ich wüsste, wie es sich "live" angehört hat...

Jetzt aber zurück zum Sport: Nach sechs Spielen stehen wir weiter ohne Sieg da und unsere letzte Chance dazu ist das morgige Spiel gegen Australien. Es wird schwer, aber wir wollen den Sieg unbedingt. Der Trainer hat deshalb heute auch noch einmal alle aufgefordert für morgen auch die letzten Reserven zu mobilisieren. Ich bin zuversichtlich, dass es morgen endlich klappt mit unserem ersten Sieg!

Beste Grüße

Euer Dirk

Freitag, 7. Oktober: Teil 6

Hallo Baseball-Fans,

die letzten drei Tage waren wirklich nicht nach unserem Geschmack. Erst hagelte es gegen die Dominkanische Republik viele Runs des Gegners (2:13) und nach einem freien Tag konnten wir heute gegen Italien nicht unsere beste Leistung abrufen. Direkt im ersten Inning lagen wir mit 0:4 hinten, einem Rückstand von dem wir uns nicht mehr erholen konnten. Am Ende gewann Italien mit 7:2.

Jede Niederlage ist bitter, aber gegen andere europäische Teams zu verlieren, das ist doppelt schmerzhaft, schließlich trifft man sich bereits im nächsten Jahr bei der Europameisterschaft wieder. Gegen andere Teams wie beispielsweise Nicaragua spielen wir vielleicht nie mehr.

Ärgerlich ist natürlich auch, wenn man von Platz geht und weiß, dass man mit einer guten Leistung eine echte Chance gehabt hätte. Aber mit unseren Fehlstarts (gegen Nicaragua, die Dom. Rep und jetzt Italien) machen wir uns das Leben selbst viel zu schwer.

Und anders als viele europäische Teams sind die Mannschaften hier einfach zu gut, als dass man einfach mal so einen Rückstand aufholen könnte. Uns bleiben nur noch drei Spiele, um wenigstens einen Sieg zu holen und nicht mit leeren Händen zurück nach Deutschland zu reisen und mit einem Negativerlebnis in die lange Winterpause zu gehen.

Mit Venezuela und Kuba warten aber noch einmal zwei richtige Brocken, ehe es zum Abschluss gegen Australien geht.

Beste Grüße

Euer Dirk

Montag, 3. Oktober: Teil 5

Hallo Baseball-Fans,

auch wenn lange nicht alles reibungslos verläuft und Spiele auch schon mal eine Stunde verspätet beginnen, ist die Organisation extrem bemüht sich und das Land in einem guten Licht darzustellen. Was vor allem in Sachen Verpflegung ziemlich gut klappt.

Sowohl im Hotel als auch im Stadion ist immer reichlich Essen aufgetischt. Täglich gibt es massenhaft gekühlte Getränke und ein kleines Büffet mit Sandwiches, Yoghurt, Riegeln und frischem Obst, das den kleinen und großen Hunger zwischendurch stillt.

Sportlich läuft es rund

Sportlich läuft es bislang eigentlich ziemlich rund: Auch im zweiten Spiel haben wir uns als gutes Team präsentiert. Und unsere jungen Spieler haben gute Leistungen gezeigt, obwohl das Niveau vor Ort mit der heimischen Bundesliga nicht zu vergleichen ist. Leider haben wir aber nichts Vorzeigbares erreicht. Gegen Korea hat es abermals nicht zum Sieg gereicht. Diesmal mussten wir uns in der Verlängerung geschlagen geben - 5-6 hieß es am Ende für die Asiaten.

Abseits des Feldes hatten wir heute das erste Mal die Chance aus dem Hotel rauszukommen. In wenigen Minuten erreicht man ein kleines Einkaufscenter, das aber nur wenig zu bieten hat. Der aufregendste Laden dort ist mit Abstand der Supermarkt. Beim nächsten Ausflug geht es dann mal in die Stadt - mal sehen, ob es so etwas wie ein Zentrum gibt, das vielleicht ein paar schöne Gebäude hat.

Apropos Gebäude. Das Hotel in dem wir untergebracht sind ist absolut akzeptabel. Die Zimmer sind groß und die Betten ebenso. Es gibt einen Pool und einen Kraftraum, in dem dank der Klimaanlage gefühlt arktische Temperaturen herrschen. Mit mindestens 28 Grad ist es draußen konstant warm. So warm, dass man verstehen kann, warum der Hoteleingang keine Tür hat...

Beste Grüße

Euer Dirk

Sonntag, 2. Oktober: Teil 4

Hallo Baseball-Fans,

die Anreise war eigentlich noch schlimmer, als es sich zunächst anhört. Nach wenig Schlaf von Freitag auf Samstag hat es schlappe 27 Stunden gedauert, um im Hotel anzukommen. Ortszeit 2 Uhr in der Früh hatten wir unseren Aufenthaltsort erreicht. Frückstück um 8:30, Abfahrt zum ersten Spiel 10 Uhr.

Noch ein kurzer Nachtrag zur Reise: Das Highlight war in jedem Fall der Landeanflug auf Panama Stadt. Aus dem Nichts tauchten auf einmal ein ganzer Haufen Boote auf und nach einem Rechtsschwung war im Dunklen die Skyline der Stadt zu sehen. Mit einigen Hochhäusern direkt am Wasser sieht Panama im Dunklen echt spitze aus.

Caracas

Mit dem Bus ging es dann weiter nach Chitre. Zirka dreieinhalb Stunden dauert die Fahrt. Besonders war die Eskorte der Nationalen Polizei, die unserem Bus mit Blaulicht Geleitschutz gab. Aus Sicherheitsgründen.

Wie sich am Sonntag herausgestellt hat, ist das Polizeiaufgebot generell extrem hoch. Die Eskorte begleitet uns täglich und auch im Stadion sind zahlreiche Militärpolizisten anwesend. Auch ist zu jeder Zeit das Hotel bewacht und in Zivil sitzt immer ein Security Guard mit dabei, der eine Pistole unter seinem Hemd trägt.

Ob es an der strapaziösen Anreise lag? Der Auftakt in die Partie mit Nicaragua ging zumindest ordentlich daneben. Vier Errors erlaubten dem Gegner vier Runs, Zwar haben wir zwischenzeitlich ausgeglichen, am Ende aber ging das Spiel mit 4-5 verloren. Hätten wir den Beginn nicht so verschlafen, wäre ein Sieg absolut möglich gewesen.

Beste Grüße

Euer Dirk

Teil 1-3: Eine Anreise mit Hindernissen

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