Klinsi: Rundumschlag gegen US-Sport

Von Adrian Bohrdt
Jürgen Klinsmann hat die Gehaltsstrukturen in den USA kritisiert
© getty

Jürgen Klinsmann hat die hohen Gehälter für verdiente Routiniers im US-Sport kritisiert. Der Fußball-Nationaltrainer der USA hatte zuletzt mit Landon Donovan selbst einen langjährigen Star aus dem WM-Kader gestrichen.

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Er habe deshalb wenig Verständnis für einige Verträge, so Klinsmann im "New York Times Magazine". Namentlich kritisierte er die Los Angeles Lakers, die mit dem 35-jährigen Kobe Bryant im vergangenen Jahr für 48,5 Millionen Dollar um zwei weitere Jahre verlängerten.

"Das passiert immer in Amerika", so Klinsmann: "Warum erhält er einen Zweijahresvertrag über 50 Millionen Dollar? Wegen dem, was er in den nächsten beiden Jahren für die Lakers noch machen wird? Natürlich nicht. Er bekommt es für das, was er bereits getan hat. Aber das macht keinen Sinn. Warum sollte man für etwas bezahlen, das bereits passiert ist?"

Klinsmann kritisiert Donovan

Klinsmann wählte einen anderen Weg. Doch seine Entscheidung, Donovan nicht mit nach Brasilien zu nehmen, hatte in den USA für Kritik gesorgt. "Er hat in der MLS gespielt und die Leute sagten "Oh, er spielt gut", aber was heiß das wirklich?", rechtfertigte sich der ehemalige Nationalspieler: "Da schadet ihm die MLS. Er hat mit 70 bis 80 Prozent gespielt und war immer noch dominant. Das hilft niemandem."

Er habe sich den früheren US-Star schließlich mehrfach angeschaut: "Was soll ich sagen? Dass er gut war? Er war nicht so gut, auf keinen Fall."

Ohnehin sieht Klinsmann seine Aufgabe in den USA langfristiger. Ende 2013 verlängerte er seinen Vertrag bis 2018 und stellte gleichzeitig klar: "Wir können die WM in Brasilien nicht gewinnen, weil wir noch nicht auf diesem Level sind. Wir müssten sieben Mal das Spiel unseres Lebens spielen, um das Turnier zu gewinnen. Realistisch gesehen ist das nicht möglich."

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