NBA

Celtics besiegen Lakers

Von Daniel Paczulla
NBA-Finale, Spiel 1, Boston Celtics, Los Angeles Lakers
© Getty

München - Die Lobeshymnen vor dem NBA-Finale waren vor dem ersten Tip-Off groß. Vom Traumfinale der legendären Kontrahenten wurde gesprochen - Boston Celtics vs. Los Angeles Lakers.

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Den ganz großen Glanz versprühte das Auftaktmatch noch nicht, allerdings lieferte Spiel 1 gleich den ersten Helden: Paul Pierce (im Bild links beim Wurf). Mit seinem starken Auftritt in der zweiten Hälfte holten sich die Celtics einen 98:88-Heimsieg und die 1-0-Führung in der Best-of-Seven-Serie. 

Zum Matchwinner wurde Pierce, nachdem er Mitte des dritten Viertels zunächst für eine Schrecksekunde bei den 18.624 Zuschauer im TD Northbank Garden sorgte. Der 30-jährige Forward stellte sich Kobe Bryant beim Korbleger in den Weg und verletzte sich am rechten Knie.

Pierce lief heiß 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht musste er von seinen Teamkollegen vom Spielfeld getragen werden und wurde mit einem Rollstuhl in die Kabine gefahren. "In diesem Moment ging mir viel durch den Kopf. Das konnte doch nicht das Ende der Saison für mich sein", meinte Pierce. War es auch nicht.

Nach kurzer Behandlung kam er unter stehenden Ovationen zurück auf das Parkett und lief heiß. 11 seiner insgesamt 22 Punkte erzielte Pierce nach seiner Verletzungspause. "Es war sehr gut, ihn wieder zurück auf dem Feld zu sehen", sagte Kevin Garnett.

Von Garnett erhielt Pierce auch die meiste Unterstützung. Der 32-Jährige steuerte 24 Punkte sowie 13 Rebounds bei. Der dritte Star im Bunde, Ray Allen, kam auf 19 Zähler. Den Grundstein zum Sieg legten die Celtics allerdings in der Defensive.

In den letzten 24 Minuten ließen sie nur noch 37 Punkte der Lakers zu. Diese Leistungssteigerung war auch nötig. Denn zur Pause führte Los Angeles mit 51:46.

Odom enttäuscht

Bis dahin zeigten die Kalifornier eine geschlossene Mannschaftsleistung und verteilten die Last im Angriff auf verschiedenen Schultern. Nach dem Seitenwechsel riss bei den Lakers jedoch der Faden.

Nur noch Bryant hielt dagegen und kam am Ende auf 24 Punkte. Wobei seine Trefferquote alles andere als gut war - 9 von 26. "Ich hatte einige gute Wurfpositionen. Aber sie gingen einfach nicht rein", sagte Bryant.

Noch enttäuschender war die Leistung von Lamar Odom (14 Punkte, 6 Rebounds). Derek Fisher (15 Zähler, 6 Assists, 4 Rebounds) und  Pau Gasol (15 Zähler, 8 Rebounds) überzeugten wenigstens noch in der ersten Hälfte.

Auf das Konto von Gasol gingen zudem die ersten beiden Zähler des Finals. Nach 13 Sekunden versenkte der Spanier den ersten Wurf des Spiels.

Zwischenspurt der Lakers 

Boston musste länger auf die ersten Punkte warten. Erst nach 1:44 Minuten glich Garnett zum 2:2 aus. Es entwickelte sich ein enges Spiel mit einer 23:21-Führung für die Celtics nach dem ersten Viertel.

Diese bauten die Hausherren im zweiten Spielabschnitt zunächst aus. Garnett und Sam Cassell (6 Punkte) brachten Boston sechs Minuten vor der Pause mit 40:35 in Front.

Danach legten die Lakers einen Zwischenspurt hin und gingen mit einer 5-Punkte-Führung in die Kabine. Dabei übernahm nicht Bryant das Zepter, sondern Derek Fisher (13 Punkte) und Gasol (12).

Auszeit bringt nichts

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Celtics den besseren Start. Mit einem 12:5-Run hieß es 58:56 für Boston. In dieser Phase wechselte die Führung hin und her.

Bei den Lakers übernahm nun Bryant (12 Punkte) das Kommando. Doch seine Teamkollegen waren nicht so treffsicher wie in den ersten 24 Minuten. Und eine Antwort auf Pierce (15 Zähler) fand auch Bryant nicht. Mit zwei Dreiern kurz vor Ende des dritten Viertels brachte Pierce Boston mit 77:73 in Führung.

Diesen Schwung nahmen die Celtics in den Schlussabschnitt mit - James Posey versenkte einen Dreier zum 86:78. Lakers-Coach Phil Jackson reagierte und nahm eine Auszeit. Ohne Erfolg.

Monster-Dunk entscheidet 

In der Offensive lief nichts mehr zusammen. Los Angeles kam nicht ran und der Rückstand pendelte sich zwischen vier und acht Zählern ein. Für die Vorentscheidung sorgte Garnett mit einem Monster-Dunking 1:32 Minuten vor dem Ende - 94:86.

Diesen Vorsprung ließen sich die Celtics nicht mehr aus der Hand nehmen und feierten den Erfolg in Spiel 1.

In zwei Tagen geht es weiter. In der Nacht zum Montag (2.45 Uhr im und Internet TV) treffen sich die legendären Kontrahenten zu Spiel 2 im TD Northbank Garden wieder. 

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