Olympia: Russischer Bronze-Curler Alexander Kruschelnizki unter Dopingverdacht

SID
Der russische Curler Alexander Kruschelnizki steht unter Dopingverdacht.
© getty

Bei den Olympischen Winterspielen steht ein erster Sportler aus Russland unter Dopingverdacht. Laut Berichten russischer Medien, unter anderem von Sport-Express, soll es sich um den Curler Alexander Kruschelnizki handeln, der im Mixed-Wettbewerb mit Partnerin Anastassija Brysgalowa Bronze gewonnen hatte. Er wurde angeblich im Zuge des Finals positiv auf Meldonium getestet. Das durchblutungsfördernde Herzmittel steht seit dem 1. Januar 2016 auf der Verbotsliste.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Gleich mehrere russische Medien zitierten am Sonntagabend Ortszeit in Pyeongchang Konstantin Wybornow, den Sprecher der "Olympischen Athleten aus Russland" (OAR), für die das Curling-Duo offiziell startete. Er bestätigte, "dass die Leitung unserer Delegation eine offizielle Nachricht des IOC erhalten hat eine mögliche Verletzung der Anti-Doping-Regeln betreffend. Wir werden den Namen des Athleten nicht nennen, bis die B-Probe geöffnet ist, was wir innerhalb der nächsten 24 Stunden erwarten."

Der Internationale Sportgerichtshof CAS wollte sich auf Nachfrage der französischen Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht äußern. Angeblich ist nach der positiven A-Probe die Öffnung der B-Probe am Montag im Beisein Kruschelnizkis vorgesehen. Die russischen Curler hatten im kleinen Finale Norwegen besiegt.

Kruschelnizki ahnungslos - Trainer hofft auf Fehler

"Ich weiß von all dem nichts", wurde Kruschelnizki von Sport-Express zitiert, der russische Curling-Trainer Dimitri Melnikow ergänzte: "Alexander hat das Mittel bis 2016 genommen, bis es verboten wurde. Seitdem nicht mehr. Bei den Weltmeisterschaften 2016 und 2017 wurde er getestet, es gab keine Probleme. Ich hoffe, das ist eine Art Fehler."

Dimitri Swischtschew, Präsident des russischen Curling-Verbandes, reagierte abwartend. "Wir bewegen uns da im Moment noch auf der Ebene der Spekulation. Es gibt keine offizielle Bestätigung. Bevor ich etwas kommentiere, möchte ich auf die verifizierten Informationen warten", sagte er. Swischtschew erinnerte daran, dass es in der Vergangenheit ähnliche Verdächtigungen gegeben habe, die sich letztlich als unzutreffend erwiesen hätten.

Scharapowa auf selbe Substanz positiv getestet

Alle Entscheidungen über ein Dopingvergehen liegen in Pyeongchang bei der Anti-Doping-Einheit des CAS. Das lokale Organisationskomitee POCOG hat in Zusammenarbeit mit der federführenden "Doping-Free Sport Unit" der Vereinigung aller internationalen Sportverbände den Testplan erstellt.

Unter anderem war die Tennisspielerin Maria Scharapowa positiv auf Meldonium getestet worden. Der Internationale Tennisverband hatte sie am 8. Juni 2016 rückwirkend ab 26. Januar 2016 für zwei Jahre gesperrt, die Strafe der ehemaligen Weltranglistenersten wurde nach einem Urteil des CAS aber auf 15 Monate verkürzt.

Artikel und Videos zum Thema