Grigorij Rodtschenkow-Anwalt kritisiert CAS-Urteil: "Ermutigt Betrüger"

SID
Das Zeichen der olympischen Spiele in Pyeongchang auf einer weißen Flagge
© getty

Grigorij Rodtschenkows Anwalt Jim Walden hat das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS in den Russland-Fällen scharf kritisiert. Der CAS hatte am Donnerstag die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) verhängten lebenslangen Olympiastrafen gegen 28 russische Athleten aufgehoben.

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"Durch die unglückliche Entscheidung dieses Gremiums erhalten einige Athleten eine geringe Strafe, andere werden komplett verschont. Die CAS-Entscheidung ermutigt Betrüger, es für saubere Athleten schwerer zu machen und lädt das korrupte russische Doping-System und Putin zu weiteren unrechtmäßigen Siegen ein", teilte der New Yorker Anwalt dem SID mit.

Walden erläuterte, dass Rodtschenkow bei der Anhörung "voll und ganz ausgesagt" habe. Seine Erläuterungen seien durch forensische Beweise, Aussagen anderer Whistleblower und durch die geheime Datenbank des Moskauer Labors bestätigt worden. Dabei seien "1000 schmutzige Tricks" ans Tageslicht gekommen, die "vertuscht wurden", so Walden.

42 Athleten zogen vor den CAS

Das IOC hatte 43 russische Athleten wegen des Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 lebenslang gesperrt. 42 von ihnen zogen vor den CAS. Der Gerichtshof hob die Sperren in 28 Fällen auf, in elf weiteren Fällen wurden die Einsprüche der Sportler teilweise bestätigt. Drei Fälle werden noch behandelt.

Der in die USA geflüchtete Whistleblower Rodtschenkow leitete jahrelang das Moskauer Doping-Kontrolllabor und war Drahtzieher des Dopingskandals rund um die Winterspiele in Sotschi. Rodtschenkow hält sich nach seinen folgenschweren Enthüllungen in den USA im FBI-Zeugenschutz auf und bangt um sein Leben.

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